Cogi Tatum hat geschrieben:
Ich finde es nachvollziehbar, dass Emma-Redakteurinnen der Auffassung sind, dass sich da ein Mann einen Vorteil aufgrund seines Geschlecht verschafft in dem er behauptet sein Geschlecht sei weiblich.
Der Emma Artikel ist, neben den beiden oben schon genannten Kriterien, auch sonst eine inhaltliche Offenbarung:
Basis des Artikel ist, dass irgendeine, bislang vollkommen unbekannte Initiative, Einspruch beim Bundeswahlamt eingelegt hat, das Bundestagsmadat sei Ganserer zu entziehen. Die Argumentation wird damit begründet, Ganserer würde einer biologischen Frau aufgrund des Parteistatuts der Grünen einen Platz wegnehmen. Es gibt keinerlei andere, rechtlich stichhaltige, Begründungen. Mit dem Scheiß muss sich jetzt das Amt herumschlagen.
Wahlgesetz und Parteistatuten sind nun zwei verschiedene Dinge.
Ob ein "Wegnehmen" stattgefunden hat oder nicht, ist allein eine mögliche inhaltliche Diskussion für die Grünen, wie die zu ihrer Wahlliste kommen. Also allein eine Sache der Grünen - und die wollten es genau so.
Nachdem der Name Ganserer rechtlich einwandfrei auf dem Wahzettel stand, ist nirgendwo ein rechtlicher Verstoß gegen das Wahlrecht zu sehen. Mittlerweile ist der Passus dazu aus dem Artikel auch weitgehend entfernt worden.
That's it. Peinlich.
An diesen offensichtlich irreführenden Aufhänger wird dann noch ausreichend abwertendes trans-feindliches Blabla drangehängt.
Der seriöse Jounalismus hat darauf berechtigterweise kaum reagiert - und wenn, dann dem Emma Artikel gegenüber sehr kritisch, genau weil das so offensichtlich ist.
Dass Dich das offenbar triggert, aus dem ganzen Schmarrn noch weiteren Schmarrn über Transsexualität zu verbreiten, ist eine traurige, von Emma allerdings wahrscheinlich durchaus kalkulierte Absicht.