Cogi Tatum hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Aus Umfragen des Völklinger Kreises ist bekannt, dass sich in Deutschland noch immer die Hälfte der LGBT- Community im Job nicht akzeptiert fühlt...
Warum wohl?
Ja, warum ist das wohl so beim "Netzwerk schwuler Führungskräfte und Selbständiger"?
Könnte es daran liegen, dass für sie die sexuelle Orientierung eine Rolle an der Stelle spielt, an der sie für andere keine Rolle spielt?
Warum können schwule Führungskräfte und Selbstständige ihre privaten Dinge nicht aus einem beruflichen Netzwerk heraushalten? Work-Life-Balance!
Viele Organisationen betrachten die sexuelle Orientierung und sexuelle Identität von Beschäftigten als nicht relevant für den beruflichen Alltag. Tatsächlich sind aber beispielsweise der Small-Talk am Kaffeeautomaten, Gespräche in der Kantine oder Firmenfeiern mit Partner*in Teil der täglichen Arbeitsroutine - und dabei wird ganz selbstverständlich die Normvorstellung einer heterosexuellen Partnerschaft vorausgesetzt. Selbstverständlich spielt also die sexuelle Orientierung im Alltag eine Rolle - bei jede*r von uns. Von anderen offenen oder verdeckten Diskriminierungen (trotz des noch jungen AGG) brauchen wir hier gar nicht sprechen.
Hier ein Beispiel, warum es wichtig ist, das Thema explizit zu benennen (Quelle: aus einem in LinkedIn veröffentlichten Post eines 10.000-Mitarbeiter*innen Unternehmens):
"Wir feiern heute den internationalen "Coming-Out Day". Doch was genau bedeutet "Coming-Out" bzw. "Outcoming? Damit ist der erste Schritt gemeint, den ein Mensch geht, um die eigenen sexuellen Orientierung bzw. geschlechtlichen Identität gegenüber seiner Umwelt auszusprechen. Jedes Coming-Out verläuft anders – egal ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Dabei gibt es kein Schema F, nach dem vorgegangen werden sollte. Sich zu outen ist etwas sehr Individuelles und immer von der jeweiligen Lebenssituation abhängig. Selbst bei den fünf Gründungsmitgliedern unseres LGBTI+-Netzwerks Proud@XY gleicht keine Coming-Out-Geschichte der anderen. Dabei ist das Coming-Out im eigentlichen Sinne ja niemals beendet, sondern findet im täglichen Alltag fortlaufend statt. Wir alle, ganz egal ob Kolleg*innen, Freunde und Bekannte können bei einem Coming-Out eine Stütze sein. Vielen hilft es, das Coming-Out gedanklich mit einer vertrauten Person vorher durchzusprechen, andere freuen sich, wenn sie währenddessen, dabei oder danach eine*n Ansprechpartner*in haben.
Bei den XY soll sich jeder Mensch unabhängig von der sexuellen Orientierung akzeptiert und integriert fühlen. Dazu gehört für uns ganz selbstverständlich, dass wir alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, willkommen heißen und ihnen ohne Vorurteile begegnen. Niemand sollte aus Angst vor Mobbing, Diskriminierung oder jedweder anderen Form von Vorurteilen die eigene Sexualität und sexuelle Identität verstecken."