drullse hat geschrieben:
keko hat geschrieben:
Warum sollte es sowas geben?
Wir werden durch Maschinen und Computer längst immer produktiver, aber wurde jemals dafür eine Steuer von Maschinen und Computern erhoben?
Also warum jetzt oder in Zukunft?
Eine Software ersetzt z.b. 3 qualifizierte und gut bezahlte Mitarbeiter. Es ist eher die Frage, wohin das eingesparte Gehalt wandert.
Weil das eingesparte Geld in eine private Tasche wandert, während die eingesparten Mitarbeiter von der Allgemeinheit bezahlt werden.
Mir ist das vor ein paar Jahren an folgendem Beispiel bewußt geworden: auf meiner Laufstrecke steht eine Werbetafel. Früher wurden Plakate gedruckt (von der Zeit, als die gemalt wurden reden wir mal nicht), dann fuhr jemand dorthin und hängte das auf. Irgendwann gab es dann diese Kästen mit einer Mechanik, so dass mehrere Werbeplakate durchlaufen können. Damit wurde schon Arbeit eingespart, denn die Werbung änderte sich jetzt in größeren Zyklen. Unzwischen sind es LED-Displays, da fährt gar keiner mehr rum. Das spart garantiert Geld ein und Arbeitszeit. Wo wandert dieser Gewinn hin? Ich glaube kaum, dass der Mensch, der vorher die Plakate ausgetauscht hat jetzt Elektronik-Spezialist ist und diese Displays wartet. Der macht jetzt was Anderes oder ist arbeitslos. Aber sicher nicht bezahlt von der Firma, die da die Einsparungen generiert hat.
Und genau DAS sollte man IMHO besteuern. Deswegen ja Maschinen- oder Innovationssteuer oder wie auch immer.
So ist das mit der technologischen Innovation :-) Und wir können sicher sein, dass, was technisch möglich ist, auch irgendwann gemacht wird.
Um es angemessen beurteilen zu können, müssen wir uns dazu aber Wertschöpfung-Systeme und nicht einen isolierten Ausschnitt daraus anschauen:
Aus dem Blickwinkel der Plakatierer-Firma (also die, die Menschen beschäftigen, die mit Eimer, Leim und Plakat zu den Wänden gegangen sind) fällt wahrscheinlich das ganze Geschäftsmodell weg und damit die entsprechenden Arbeitsplätze. Diese Steuereinnahmen fehlen und, wenn die Menschen arbeitslos geworden sind, sind staatliche Transfers notwendig.
Gleichzeitig gibt es aber eine (natürlich sind es mehr) Firma, die die Technik mit den LEDs erfunden hat und eine weitere, die diese baut. GGg. sind hier auch Zulieferer ( z.B. für die Leuchtmittel etc.) mit zu beachten. Hat es früher nicht gegeben, hier sind Arbeitsplätze und wahrscheinlich auch Firmengewinne entstanden, die besteuert werden und wo Zahlungen in die staatlichen Transferkassen stattfinden.
Ob das dann per Saldo ein volkswirtschaftlicher "Gewinn", oder ein "Verlust" ist, muss man sehr konkret für jede einzelne Branche für einen entsprechenden Zeitraum (5 Jahre, etc. 10 Jahre etc.) ausrechnen, das kann man nicht pauschal sagen.
Wo hier jetzt eine Maschinensteuer oder Innovationssteuer bei welchen Steuerpflichtigen erfolgen soll erschließt sich mir nicht.
Und auch wenn jetzt bspw. eine einzelne Firma durch technologische Innovation in demselben System Kosten einspart, dann steigen hier die steuerpflichtigen Gewinne und dann wird der Produktivitätsfortschritt also sehr wohl schon besteuert.
Ob er Steuersatz für natürliche und juristische Personen der "richtige" ist, ist eine andere Diskussion.