la_gune hat geschrieben:
Nehmen wir mal den allereinfachsten Fall:
Ein kompletter Anfänger ohne jegliches Gefühl für´s Laufen sowie für´s Tempo und mit "suboptimalen" köperlichen Voraussetzungen.
Er geht mit einer Pulsuhr Laufen und stellt fest, dass der Puls eigentlich nur unter 150 fällt, wenn er geht, er somit für seine Verhältnisse immer im oberen GA2 oder sogar drüber ist.
Das macht er nun 2-3 Monate lang, Woche für Woche 2-3x.
Was meinst Du wohl, was am Ende dieser 2-3 Monate passiert ?
In so einem Fall können Gehpausen oder ein Lauf-/Gehgemisch durchaus sinnvoll und angebracht sein, eventuell auch notwendige Voraussetzung um 4-5x/Woche unterwegs zu sein, womit er nach den 2-3 Monaten schöne Fortschritte verzeichnen könnte.
2-3x/Woche am Anschlag
könnten dagegen genausos dazu führen, daß er nach 2-3 Wochen schlapp macht, evtl. verletzt ist, die Lust verliert etc.
Zitat:
Entweder er lässt vor lauter Frust, dass es nicht besser wird das Laufen ganz bleiben.
Kann so sein, muß nicht so sein ...
Ich denke, wir sind uns einig, daß regelmäßig "viel" laufen auch zu Fortschritten führt, über die man sich dann freuen kann.
Der Punkt ist eben, dies zu tun, egal wie !
Zitat:
Oder er hört auf erfahrenere Läufer die ihm sagen: "Schmeiß die scheiß Pulsuhr weg und geh einfach laufen! [...]"
Das ist keine "erfahrene Läuferweisheit" sonder ein trendiger Spruch, der unter Umständen ja auch seine Richtigkeit haben kann ...
Zitat:
Wie Thorsten auch schon geschrieben hat hilft es wenig, immer nur strikt den GA1 Pulsbereich einzuhalten und wenn die Pulsuhr zwei Schläge zu viel anzeigt zu gehen oder gar aufzuhören.
Dafür habe ich auch nicht plädiert ...
Etwas (!) Variation und Intensität ist schon ok.
Genauso denke ich aber, daß es auch hilfreicht ist, reine ruhige GA1-Einheiten (kennen) zu lernen und zu absolvieren.
Zitat:
Einige hier können sich glaube ich gar nicht wirklich vorstellen, wie es einem echten Anfänger ergeht, der möglicherweise auch nicht die idealen Voraussetzungen für´s Laufen hat. Da ist nix mit Tempovariation oder locker joggen am Anfang. Da gibt es nur "Laufen". Langsamer wäre gehen. Und trotzdem steht die Pulsuhr am "Anschlag".
Gehpausen s.o.
Und wie gehabt, gerade weil die Linien und Bereiche so nah beieinander liegen
kann eine Pulsuhr hilfreich sein, diese zu trennen ...
Zitat:
Alles tut weh und Spaß macht das keinesfalls.
Da ist JEDE Laufeinheit pure Überwindung. In etwa so wie mit heftigem Muskelkater bei Pisswetter laufen zu müssen. JEDES Mal !
Diese ganzen Sachen wie "Sightseeing" oder "Natur genießen" interessieren da recht wenig. Das geht schon fast eher in Richtung "Überlebenskampf".
Schlimmstenfalls kommen dann noch andere Jogger hinzu, die einen mit einem Schlurfschritt wie Quasimodo oder gefühlten 200kg Übergewicht scheinbar locker flockig überholen. Das motiviert dann ungemein...
Heißt ja nicht umsonst Eiermann ... das überleben nur die Allerhärtesten unter den ganz Harten ...
Zitat:
Einziges Gegenmittel: Training. Oft und regelmäßig.
Jau ...
Zitat:
Icey kann laufen, das hab ich selber schon gesehen. Und das auch gar nicht mal sooo schlecht.
Und wenn er jetzt regelmäßig joggen geht macht er das einzig Richtige.
Ob er dafür unbedingt ein Pulsuhr und GPS braucht, die ihm sagt, dass er locker und ruhig machen soll, muß er nach dem, was wir hier geschrieben haben selbst entscheiden. Letztlich ist es nur wichtig, dass ihm die blöde Technik den Spaß am Laufen nicht verdirbt und er weiterhin die Motivation findet, regelmäßig
mindestens 2-3x die Woche Laufen zu gehen. Egal wie das Wetter, der Schweinehund oder das allgemeinte Wohlbefinden gerade sein mag.
So, ich habe fertig...
Prima ...