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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 05 Sep 2011 15:01 
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Eiermann U6 Emu
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- Na, geht doch ;-) -


Nachdem Freiwasser Wettkampf in Rostock hatte ich ja mit den fünf Kilometern noch eine Rechnung offen. Der Plan war eigentlich, diese Scharte an meinem Geburtstag beim Freiwasserschwimmen in Altwarmbüchen auszuwetzen. Nur hing ich an dem Tag bei strahlendem Sonnenschein im geliehen Womo auf dem Darß rum, und der Surfkurs, den mein Söhnchen am Tag vorher begonnen hatte, konnte dank der leichten Seebrise fortgesetzt werde. Die Entscheidung, spontan noch einen Tag länger zu bleiben, fiel mir da sehr leicht! Der Bengel hatte schon am Vortag richtig Feuer gefangen – ich musste ihm nach dem Ende des ersten Kursteils noch ein Brett leihen, damit er weiter üben konnte – und er hat dann tatsächlich noch seinen Surfschein gemacht! Ich habe während dessen im Schatten gelegen und gelesen, ab und zu mal heimlich gelinst, wie sich der Nachwuchs so macht, und das Freiwasserschwimmen in Altwarmbüchen war sehr weit weg. Auch ein schöner Geburtstag!

Dann sollte es also doch der Wettkampf in Hamburg werden.
Dass die Emu-Staffel nicht zustande gekommen war, war dann doch nicht mehr so schade;-)

Nur gab es im Vorfeld wieder mal so Einiges zu bedenken. An dem Tag war Vaterns 75., einige Dinge im Job haben sich erst kurzfristig geklärt, und zwei Jungs aus meinem Schwimmverein haben mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, am vierten beim Tria in Wolfenbüttel eine Staffel zu machen. Letztlich habe ich mich erst am Freitag Nachmittag spontan entschlossen, nach Hamburg zu fahren.

Diese gute und planvolle Vorbereitung auf den Wettkampf zahlte sich auch gleich aus: Kurz vor dem Start als ich gerade meinen Turnbeutel mit den Sachen abgeben wollte, war die Schwimmbrille weg. Danke, Christian, noch zehn Minuten! Noch mal Zum Auto, nochmal den Turnbeutel durchsucht, Ok, dann als Kohle rausgesucht, und auf zum Verkaufsstand. Dabei noch mal den Weg abgehen und genau gucken. Da liegt sie ja! Ich habe immer so einen kleinen Trick auf Lager, um etwas Abwechselung in mein Aufwärmprogramm zu bringen.

Die übliche Startprozedur, den namentlichen Aufruf jedes Teilnehmers, war wie immer gut fürs Ego, auch wenn der eigentliche Hintergrund natürlich etwas makaber ist... Und dabei fiel mir (natürlich) wieder einmal ein Triathlet auf: Er hatte seinen Garmin oder etwas ähnliches unter der Badekappe "versteckt" um sein Rennen anschließend auswerten zu können. Mal abgesehen davon, dass das eigentlich regelwidrig war, merkt man das schon auf den letzten tausend Metern, wenn die Einteilung nicht gepasst hat. Da braucht man nicht anschließend noch in den Rechner zu gucken.

Wie immer in diesem Jahr war das Wasser sch***kalt, 18,5°C, da hatte der herrliche Sonnenschein in einem Tag auch nicht mehr viel ausrichten können... Den frühen Sprung ins "erfrischende" Nass konnte ich mir diese Mal sparen. Die Startlinie lag ca. 50m vom Ufer entfernt: Zeit genug, um auf dem Weg dahin die Schnappatmung nach der Wässerung einzustellen. Wie ich das von richtigen Schwimmern mittlerweile gewohnt bin, ging die ganze Startprozedur auch sehr zügig von statten: Keiner hoffte die Kamprichter zu überlisten, es plantschten also nicht noch zig Figuren meterweit vor der Startlinie herum, und sie mussten entsprechend auch nicht noch dreimal aufgefordert werden, sich hinter die Linie zu begeben. Mein geheimer Trick für einen stress- und prügelfreien Start funktionierte wieder mal, das Tempo auf den ersten Metern fühlte sich schön entspannt an, es war ja noch ein Ende zu schwimmen. Und dass ich das Feld relativ lange im Blick behalten konnte, machte optimistisch.

Nach ungefähr hundert oder zweihundert Metern schwamm eine Frau ziemlich genau in meinem Tempo neben mir. Mit dem Gedanken, dass sie bestimmt mindestens zwanzig Jahre jünger war als ich, hielt ich mein Testosteron in Schach, und hängte mich dran. Das lief erste Sahne, alles ganz locker. Da das ganze auf einer Regattabahn für Ruderer und Kanuten stattfand, war die Orientierung sehr leicht; eigentliche wie Beckenschwimmen. Die Stimmung stieg. Nach der ersten Runde ein Zwischenspurt, mich die ganze Zeit ziehen zu lassen, hätte ich dann doch doof gefunden. Nach zwei- oder dreihundert Metern zog sie dann aber wieder vorbei. Ich winkte wie wild, sie bemerkte dass dann auch endlich mal, und ich meinte, dass wir uns mit der Führung abwechseln könnten. Sie sagte irgendwas freundliches, setzte sich wieder nach vorne, und wurde schneller!.. Auch gut, dann brauchte ich wenigstens kein schlechtes Gewissen wegen meiner Lutscherei mehr zu haben.

Am Ende der zweiten Runde fühlte ich mich noch gut, der Optimismus stieg weiter. Am Ende der dritten Runde fühlte sich das alles nicht mehr ganz so locker an. Egal, nur noch 'n guter Kilometer! Am Ende von so einer Strecke mal ein wenig zu beißen ist normal! Nach ungefähr einem viertel der letzten Runde musste ich meine Zugschwimmerin ziehen lassen – "vielen Dank und viel Erfolg noch!"...

Die letzte Wendeboje, nur noch – äh, wieviel sind denn eigentlich 1250m durch zwei? Im Kopfrechnen lasse ich unter Belastung immer stark nach;-) – egal, jedenfalls nicht mehr weit! Hoch motiviert und beflügelt von der zu erwartenden Endzeit ging's also weiter. Die Kampfrichter in ihren weißen Sachen wurden erkennbar, das sind doch nur noch?!... Dann die orangefarbenen Boxen mit der Zeitnahmen, Endspurt – geil, dass das noch geht, - egal, dass die Arme schon seit dem Hinweg wehtun, dass sie seit der letzten Boje aus Pudding sind. Nein! Wade! Du krampfst jetz' mal nich'! Danke!... Endlich!.. Anschlag!

"Waswarndasunefährfürnezeit?" (Röchel,Blub;-)
"Na so -Moment - etwa eins dreißig"

Ich war - ehrlich gesagt - etwas enttäuscht. Das war doch viel besser als in Rostock gelaufen!? Ich lag noch ein Weilchen auf der Wiese in der Sonne, trank einen Kaffee, sah mir die Siegerehrungen an, und fuhr nach Hause. Ich glaube es war Ferienende in NRW, jedenfalls hatte ich auf dem Rückweg viel Zeit zum Nachdenken: Meine Stärken liegen wohl doch eher auf den kurzen Strecken.

Am Sonntag morgen dann also die Staffel beim Tria in Wolfenbüttel. Wolfenbüttel ist ungefähr die Verbotene Stadt Browntowns. Was natürlich niemand außerhalb von Brwontown weiß. Denn Browntown kommt gesamt-geografisch-teutonisch betrachtet noch weit hinter Castrop Rauxel. Wolfenbüttel. Immerhin war Lessing ein paar Jahre Bibliothekar dort, was die Aufwertung zur "Lessing Stadt" auf dem bekannten braunen Schild an der Autobahn sicher rechtfertigt. Warum Wolfenbüttel allerdings seinen bekanntesten Exportartikel - den "Jägermeister" - nicht für eine positive Außendarstellung nutzt, ist mir unklar.

Aber ich war ja eigentlich bei der Staffel. Die Idee hatten zwei Jungs aus meinem Schwimmverein. Deshalb musste ich Rad fahren, und durfte nicht schwimmen. Ich hätte uns sonst zu sehr rein gerissen. Als Radfahrer wurde ich wohl auch nur genommen, weil ich das teuerste Rad von uns dreien hatte, teilweise sogar aus Carbon! In der Hoffnung, dass ich einen Tag nach dem Schwimmen hoffentlich noch radeln könnte, hatte ich zugesagt.

Geschwommen wurde in einem Freibad, alle 20 Sekunden wurde ein Starter los geschickt, die Staffeln als erstes. Das war im Ziel etwas unübersichtlich – wievielter sind wir denn nun? - hat aber für sehr faires Radfahren gesorgt. Jedenfalls hat Thorsten beim Schwimmen gleich mal reichlich Plätze gut gemacht. Er hat sich als reiner Schwimmer nur gewundert, dass die alle nicht schwimmen können: "Warum müssen die denn immer genau in der Mitte schwimmen, wenn sie schon kein Kraul können?" Sehr positiv fand er es aber, dass es im Anschluss an den Wettkampf etwas zu essen gab. Das kannte er vom Schwimmen nicht.

Hochmotiviert bretterte ich dann los. Nachdem Thorsten so schön vorgelegt hatte, wollte ich natürlich auch was zeigen. Außerdem durfte ich mich mit dem schönen Rad mit den Carbon(!)teilen vor den anderen beiden Jungs auf gar keinen Fall blamieren! Die Aeroposition war mit den Matscharmen etwas mühsam, aber die Beine fühlten sich noch ganz frisch an. Attacke! Auf den ersten Fünf Kilometern habe ich noch ein paar Leute überholt, geil! Dann knallte ein richtiger Radfahrer vorbei. Ein Blick in die Ergebnisliste ergab später einen 41er Schnitt von dem Vogel... So kannte ich Triathlon schon eher!...

Gleichzeitig gingen bei mir so einige Alarmglocken an: der Atem pfiff, die Beine waren auf einmal nicht mehr ganz so frisch. Zeit es etwas ruhiger angehen zu lassen. Ungefähr 200m vor mir fuhr schon eine ganze Weile ein grünes Trikot an dem ich mich die nächsten 15 Kilometer orientierte. Ganz langsam knabberte ich mich ran. Die ganze Zeit wartete ich auf weitere Radmonster. Es kamen aber keine. Etwa sieben Kilometer vorm Ziel war ich dann auf das Grüne Trikot aufgefahren. Eine scharfe Linkskurve mit einer anschließenden kleinen Kuppe nahm mir dann die Entscheidung ab, ob und wann ich überholen wollte. Ohne es wirklich zu wollen – gebremst wird nicht;-) - war ich auf einmal vorbei. Nicht umdrehen! Feuer! Die Alarmglocken gingen alle wieder an. Da das Schild! Nur noch zwei Kilometer! Das ging dann auch irgend wie noch.

Nur einmal überholt zu werden, hatte ich bisher noch nie beim Radfahren geschafft!

Und die Speedmashine hatte das erste Mal bis ins Ziel gehalten!

Sören übernahm den Laufpart und rannte die erste von zwei Runden so schnell, dass er seinem Anfeuerungsteam glatt durch die Lappen ging. Im Zielkanal ging dann die Rechnerei los: Eigentlich müssten wir doch ziemlich weit vorne liegen!?... Die Staffel von dem Radmonster, die direkt vor uns gestartet waren kam rein. Kein Sören in Sicht. Die Staffel mit der Startnummer zwei war drin. Stoppuhren wurden gestartet die Rechnerei ging los. Dann kam die die siebzehn. Wenn Sören jetzt gleich kommt, sind wir!... Und er kam dann auch gleich. Wie war die Zeit? Habe ich vor lauter Anfeuern gar nicht drauf geguckt. Aber das müsste doch eigentlich!?.. Nach einer halben Stunde dann die Gewissheit wir waren tatsächlich Zweite geworden! Eine Staffel aus Schwimmern! Bei der Siegerehrung gab es dann sogar noch einen Preis: Eine Flasche Sekt und einen Gutschein über 50 EUR für die Strandbar in Wolfenbüttel, wir hatten sogar einen Gewinn gemacht!

Mit diesem Erfolgserlebnis war es dann abends Zeit sich, den Realitäten zu stellen und mal nach den Ergebnissen vom Schwimmen zu gucken. Hier gab es die zweit schöne Überraschung des Tages: Ich war mit 1:29:55 insgesamt zehnter geworden und zweiter in der AK! Soooo schlecht war das dann ja wohl doch nicht ;-)

Ein rundum schönes Saisonende!

Und jetzt wird wirklich für 2012 trainiert!

_________________
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Die drei ! ! ! - und der Drache auf dem Rad


Zuletzt geändert von chris.fall am 05 Sep 2011 19:31, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 05 Sep 2011 16:33 
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Schach-Emu
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chris.fall hat geschrieben:
Nimm Zwei
- Na, geht doch ;-) -


Nachdem Freiwasser Wettkampf in Rostock hatte ich ja mit den fünf Kilometern noch eine Rechnung offen. Der Plan war eigentlich, diese Scharte an meinem Geburtstag beim Freiwasserschwimmen in Altwarmbüchen auszuwetzen. Nur hing ich an dem Tag bei strahlendem Sonnenschein im geliehen Womo auf dem Darß rum, und der Surfkurs, den mein Söhnchen am Tag vorher begonnen hatte konnte danke der leichten Seebrise fortgesetzt werde. Die Entscheidung, spontan noch einen Tag länger zu bleiben, fiel mir da sehr leicht! Der Bengel hatte schon am Vortag richtig Feuer gefangen – ich musste ihm nach dem Ende des ersten Kursteils noch ein Brett leihen, damit er weiter üben konnte – und er hat dann tatsächlich noch seinen Surfschein gemacht! Ich habe während dessen im Schatten gelegen und gelesen, ab und zu mal heimlich gelinst, wie sich der Nachwuchs so macht, und das Freiwasserschwimmen in Altwarmbüchen war sehr weit weg. Auch ein schöner Geburtstag!

Dann sollte es also doch der Wettkampf in Hamburg werden.
Dass die Emu-Staffel nicht zustande gekommen war, war dann doch nicht mehr so schade;-)

Nur gab es im Vorfeld wieder mal so Einiges zu bedenken. An dem Tag war Vaterns 75., einige Dinge im Job haben sich erst kurzfristig geklärt, und zwei Jungs aus meinem Schwimmverein haben mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, am vierten beim Tria in Wolfenbüttel eine Staffel zu machen. Letztlich habe ich mich erst am Freitag Nachmittag spontan entschlossen, nach Hamburg zu fahren.

Diese gute und planvolle Vorbereitung auf den Wettkampf zahlte sich auch gleich aus: Kurz vor dem Start als ich gerade meinen Turnbeutel mit den Sachen abgeben wollte, war die Schwimmbrille weg. Danke, Christian, noch zehn Minuten! Noch mal Zum Auto, nochmal den Turnbeutel durchsucht, Ok, dann als Kohle rausgesucht, und auf zum Verkaufsstand. Dabei noch mal den Weg abgehen und genau gucken. Da liegt sie ja! Ich habe immer so einen kleinen Trick auf Lager, um etwas Abwechselung in mein Aufwärmprogramm zu bringen.

Die übliche Startprozedur, den namentlichen Aufruf jedes Teilnehmers, war wie immer gut fürs Ego, auch wenn der eigentliche Hintergrund natürlich etwas makaber ist... Und dabei fiel mir (natürlich) wieder einmal ein Triathlet auf: Er hatte seinen Garmin oder etwas ähnliches unter der Badekappe "versteckt" um sein Rennen anschließend auswerten zu können. Mal abgesehen davon, dass das eigentlich regelwidrig war, merkt man das schon auf den letzten tausend Metern, wenn die Einteilung nicht gepasst hat. Da braucht man nicht anschließend noch in den Rechner zu gucken.

Wie immer in diesem Jahr war das Wasser sch***kalt, 18,5°C, da hatte der herrliche Sonnenschein in einem Tag auch nicht mehr viel ausrichten können... Den frühen Sprung ins "erfrischende" Nass konnte ich mir diese Mal sparen. Die Startlinie lag ca. 50m vom Ufer entfernt: Zeit genug, um auf dem Weg dahin die Schnappatmung nach der Wässerung einzustellen. Wie ich das von richtigen Schwimmern mittlerweile gewohnt bin, ging die ganze Startprozedur auch sehr zügig von statten: Keiner hoffte die Kamprichter zu überlisten, es plantschten also nicht noch zig Figuren meterweit vor der Startlinie herum, und sie mussten entsprechend auch nicht noch dreimal aufgefordert werden, sich hinter die Linie zu begeben. Mein geheimer Trick für einen stress- und prügelfreien Start funktionierte wieder mal, das Tempo auf den ersten Metern fühlte sich schön entspannt an, es war ja noch ein Ende zu schwimmen. Und dass ich das Feld relativ lange im Blick behalten konnte, machte optimistisch.

Nach ungefähr hundert oder zweihundert Metern schwamm eine Frau ziemlich genau in meinem Tempo neben mir. Mit dem Gedanken, dass sie bestimmt mindestens zwanzig Jahre jünger war als ich, hielt ich mein Testosteron in Schach, und hängte mich dran. Das lief erste Sahne, alles ganz locker. Da das ganze auf einer Regattabahn für Ruderer und Kanuten stattfand, war die Orientierung sehr leicht; eigentliche wie Beckenschwimmen. Die Stimmung stieg. Nach der ersten Runde ein Zwischenspurt, mich die ganze Zeit ziehen zu lassen, hätte ich dann doch doof gefunden. Nach zwei- oder dreihundert Metern zog sie dann aber wieder vorbei. Ich winkte wie wild, sie bemerkte dass dann auch endlich mal, und ich meinte, dass wir uns mit der Führung abwechseln könnten. Sie sagte irgendwas freundliches, setzte sich wieder nach vorne, und wurde schneller!.. Auch gut, dann brauchte ich wenigstens kein schlechtes Gewissen wegen meiner Lutscherei mehr zu haben.

Am Ende der zweiten Runde fühlte ich mich noch gut, der Optimismus stieg weiter. Am Ende der dritten Runde fühlte sich das alles nicht mehr ganz so locker an. Egal, nur noch 'n guter Kilometer! Am Ende von so einer Strecke mal ein wenig zu beißen ist normal! Nach ungefähr einem viertel der letzten Runde musste ich meine Zugschwimmerin ziehen lassen – "vielen Dank und viel Erfolg noch!"...

Die letzte Wendeboje, nur noch – äh, wieviel sind denn eigentlich 1250m durch zwei? Im Kopfrechnen lasse ich unter Belastung immer stark nach;-) – egal, jedenfalls nicht mehr weit! Hoch motiviert und beflügelt von der zu erwartenden Endzeit ging's also weiter. Die Kampfrichter in ihren weißen Sachen wurden erkennbar, das sind doch nur noch?!... Dann die orangefarbenen Boxen mit der Zeitnahmen, Endspurt – geil, dass das noch geht, - egal, dass die Arme schon seit dem Hinweg wehtun, dass sie seit der letzten Boje aus Pudding sind. Nein! Wade! Du krampfst jetz' mal nich'! Danke!... Endlich!.. Anschlag!

"Waswarndasunefährfürnezeit?" (Röchel,Blub;-)
"Na so -Moment - etwa eins dreißig"

Ich war - ehrlich gesagt - etwas enttäuscht. Das war doch viel besser als in Rostock gelaufen!? Ich lag noch ein Weilchen auf der Wiese in der Sonne, trank einen Kaffee, sah mir die Siegerehrungen an, und fuhr nach Hause. Ich glaube es war Ferienende in NRW, jedenfalls hatte ich auf dem Rückweg viel Zeit zum Nachdenken: Meine Stärken liegen wohl doch eher auf den kurzen Strecken.

Am Sonntag morgen dann also die Staffel beim Tria in Wolfenbüttel. Wolfenbüttel ist ungefähr die Verbotene Stadt Browntowns. Was natürlich niemand außerhalb von Brwontown weiß. Denn Browntown kommt gesamt-geografisch-teutonisch betrachtet noch weit hinter Castrop Rauxel. Wolfenbüttel. Immerhin war Lessing ein paar Jahre Bibliothekar dort, was die Aufwertung zur "Lessing Stadt" auf dem bekannten braunen Schild an der Autobahn sicher rechtfertigt. Warum Wolfenbüttel allerdings seinen bekanntesten Exportartikel - den "Jägermeister" - nicht für eine positive Außendarstellung nutzt, ist mir unklar.

Aber ich war ja eigentlich bei der Staffel. Die Idee hatten zwei Jungs aus meinem Schwimmverein. Deshalb musste ich Rad fahren, und durfte nicht schwimmen. Ich hätte uns sonst zu sehr rein gerissen. Als Radfahrer wurde ich wohl auch nur genommen, weil ich das teuerste Rad von uns dreien hatte, teilweise sogar aus Carbon! In der Hoffnung, dass ich einen Tag nach dem Schwimmen hoffentlich noch radeln könnte, hatte ich zugesagt.

Geschwommen wurde in einem Freibad, alle 20 Sekunden wurde ein Starter los geschickt, die Staffeln als erstes. Das war im Ziel etwas unübersichtlich – wievielter sind wir denn nun? - hat aber für sehr faires Radfahren gesorgt. Jedenfalls hat Thorsten beim Schwimmen gleich mal reichlich Plätze gut gemacht. Er hat sich als reiner Schwimmer nur gewundert, dass die alle nicht schwimmen können: "Warum müssen die denn immer genau in der Mitte schwimmen, wenn sie schon kein Kraul können?" Sehr positiv fand er es aber, dass es im Anschluss an den Wettkampf etwas zu essen gab. Das kannte er vom Schwimmen nicht.

Hochmotiviert bretterte ich dann los. Nachdem Thorsten so schön vorgelegt hatte, wollte ich natürlich auch was zeigen. Außerdem durfte ich mich mit dem schönen Rad mit den Carbon(!)teilen vor den anderen beiden Jungs auf gar keinen Fall blamieren! Die Aeroposition war mit den Matscharmen etwas mühsam, aber die Beine fühlten sich noch ganz frisch an. Attacke! Auf den ersten Fünf Kilometern habe ich noch ein paar Leute überholt, geil! Dann knallte ein richtiger Radfahrer vorbei. Ein Blick in die Ergebnisliste ergab später einen 41er Schnitt von dem Vogel... So kannte ich Triathlon schon eher!...

Gleichzeitig gingen bei mir so einige Alarmglocken an: der Atem pfiff, die Beine waren auf einmal nicht mehr ganz so frisch. Zeit es etwas ruhiger angehen zu lassen. Ungefähr 200m vor mir fuhr schon eine ganze Weile ein grünes Trikot an dem ich mich die nächsten 15 Kilometer orientierte. Ganz langsam knabberte ich mich ran. Die ganze Zeit wartete ich auf weitere Radmonster. Es kamen aber keine. Etwa sieben Kilometer vorm Ziel war ich dann auf das Grüne Trikot aufgefahren. Eine scharfe Linkskurve mit einer anschließenden kleinen Kuppe nahm mir dann die Entscheidung ab, ob und wann ich überholen wollte. Ohne es wirklich zu wollen – gebremst wird nicht;-) - war ich auf einmal vorbei. Nicht umdrehen! Feuer! Die Alarmglocken gingen alle wieder an. Da das Schild! Nur noch zwei Kilometer! Das ging dann auch irgend wie noch.

Nur einmal überholt zu werden, hatte ich bisher noch nie beim Radfahren geschafft!

Und die Speedmashine hatte das erste Mal bis ins Ziel gehalten!

Sören übernahm den Laufpart und rannte die erste von zwei Runden so schnell, dass er seinem Anfeuerungsteam glatt durch die Lappen ging. Im Zielkanal ging dann die Rechnerei los: Eigentlich müssten wir doch ziemlich weit vorne liegen!?... Die Staffel von dem Radmonster, die direkt vor uns gestartet waren kam rein. Kein Sören in Sicht. Die Staffel mit der Startnummer zwei war drin. Stoppuhren wurden gestartet die Rechnerei ging los. Dann kam die die siebzehn. Wenn Sören jetzt gleich kommt, sind wir!... Und er kam dann auch gleich. Wie war die Zeit? Habe ich vor lauter Anfeuern gar nicht drauf geguckt. Aber das müsste doch eigentlich!?.. Nach einer halben Stunde dann die Gewissheit wir waren tatsächlich Zweite geworden! Eine Staffel aus Schwimmern! Bei der Siegerehrung gab es dann sogar noch einen Preis: Eine Flasche Sekt und einen Gutschein über 50 EUR für die Strandbar in Wolfenbüttel, wir hatten sogar einen Gewinn gemacht!

Mit diesem Erfolgserlebnis war es dann abends Zeit sich, den Realitäten zu stellen und mal nach den Ergebnissen vom Schwimmen zu gucken. Hier gab es die zweit schöne Überraschung des Tages: Ich war mit 1:29:55 insgesamt zehnter geworden und zweiter in der AK! Soooo schlecht war das dann ja wohl doch nicht ;-)

Ein rundum schönes Saisonende!

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Respekt :applaus Klasse Wettkampf :pray

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Für den Kuchen nach dem Sport :bse


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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 07 Sep 2011 10:08 
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Eiermann U6 Emu
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Moin,

gestern Abend war es dann also so weit: Das erste Radtraining im Land der Morlocks stand an, d.h. ich bin direkt nach dem Schwimmen noch eineinhalb Stunden mit dem Crosser rumgedüst. Meine Trainingssteuerung erfolgt ja über die Krampfneigung beim Schwimmen. D.h. wenn es im Wasser in den Waden zwickt, habe ich wohl zu viel von dem "anderen Zeug" gemacht. Und so weit, dass ich abends beim Schwimmen eventuellen Frühspocht verkrafte, bin ich noch noch nicht. Für abendliches Radeln im Land der Elois bieten sich ja eigentlich der Montag und der Donnerstag wegen Frühplantschen um 17:00Uhr an. Aber Montag Abend wollte ich mit meinem Söhnchen noch etwas Mathe machen. Um früh zu Hause sein bin ich deshalb am Montag nach dem Schwimmen gelaufen.
Das Schwimmen gestern Abend ging trotzdem problemlos :bse
Und das SG meckert auch nicht mehr als sonst :bse

So richtige Lust hatte ich ja Anfangs nicht auf die Morlocktour. Da haben mich anfangs schon ein paar trübe Gedanken geplagt ("Das ist jetzt die nächsten Monate immer so... Dann noch die Kälte und die Nässe... Sch***herbst"), die dann aber wie meistens von der Bewegung verscheucht wurden. Ich finde für den Einsatz gestern Abend habe ich heute eigentlich ein unverkrampftes Schwimmen verdient. Und morgen einen Ruhetag.


Munter bleiben,

Christian

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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 07 Sep 2011 10:11 
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Sauna-Emu

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Also, ich mag den Herbst ganz gerne. ;) :kuss


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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 07 Sep 2011 11:58 
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Eiermann Emu
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Wagnerli hat geschrieben:
Also, ich mag den Herbst ganz gerne. ;) :kuss

ich auch :kuss
vor allem von der netten, sonnigen, bunten Seite, also den draussen ;)

Oh und noch Glückwunsch zur Schwimmerei und dem Staffel-Tria :applaus Der Bericht ist mir doch echt bisher durch die Lappen gegangen. Geile Sache :daumen

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Drachentaucherin
drullse hat geschrieben:
Jaaaa. Komm Baby, gib's mir. GIB'S MIR RICHTIG.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die drei !!! und der Drache auf dem Rad
BeitragVerfasst: 13 Sep 2011 15:00 
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Eiermann U6 Emu
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Neues vom Spocht

So, dank intensiver Recherche habe ich endlich rausbekommen wie ich den Titel eines Threads ändere. Dank an FMMT für die Idee! Dank an mein Team, meine Eltern und an alle, die mich bis hierher unterstützt haben.
...
*schnief*
...

Aber nachdem mich Die drei ! ! ! - und der Drache auf dem Rad monatelang motiviert und begleitet haben - ich hoffe, ihr hatte dabei auch ein wenig Spaß!? Ich jedenfalls hatte eine großartige Zeit - ist es Zeit für etwas Neues... und vom Spocht soll es auch sein. Daher also

Neues vom Spocht.


Ein Threadtitel wie geschaffen für die großen Ziele, die vor uns liegen. Jung - repräsentiert durch das Neue - und dynamisch - wiedergespiegelt durch den Spocht. Ein Threadtitel voll zeitloser Prägn- und Elganz. So ein Schwachsinn passt immer.

Und wenn man etwas Neues beginnt, ist es wichtig seine Wurzeln nicht zu vergessen, die Erdung zu behalten. Oder um es mit einer Frage des großen Bob (War es nicht doch sein Sohn Ziggy?) Marley zu sagen:

Bob/Ziggy? Marley hat geschrieben:
(...)
Tomorrow people,
where is your past?
Tomorow people,
how long will you last?
(...)


Deswegen also eine Umbenennung und keine neuer Thread.

Wegen der zu erwartenden zahlreichen Nachfragen - also eigentlich für mich;-) - spendiere ich gleich noch einen Link zum Anfang.


Munter bleiben,

Christian

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Zuletzt geändert von chris.fall am 13 Sep 2011 15:13, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 13 Sep 2011 15:02 
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Caipi-Emu
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Schön geschrieben :tomtiger

Ich harre schon ungeduldig den neuen herbstlichen Heldentaten :kuss

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 13 Sep 2011 15:16 
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Eiermann U6 Emu
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Oh,

maultäschle hat geschrieben:
Schön geschrieben :tomtiger


danke!

maultäschle hat geschrieben:
Ich harre schon ungeduldig den neuen herbstlichen Heldentaten :kuss


Gerne... sobald ich hier mit meinen PR-Maßnahmen fertig bin ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 13 Sep 2011 18:14 
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Schach-Emu
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Wir werden weiterhin mitfiebern und wünschen viel Spaß und Erfolg :beer

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 13 Sep 2011 20:53 
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Sauna-Emu

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chris.fall hat geschrieben:
Oh,

maultäschle hat geschrieben:
Schön geschrieben :tomtiger


danke!

maultäschle hat geschrieben:
Ich harre schon ungeduldig den neuen herbstlichen Heldentaten :kuss


Gerne... sobald ich hier mit meinen PR-Maßnahmen fertig bin ;)


:kuss :kuss :kuss

Tschuldige, es hat einen Augenblick gedauert, bis ich gemerkt habe, dass Du Dich umbenannt hast.

Ich werde Dir natürlich mit meinen Klugscheisserein :linus bei Seite stehen und freue mich jetzt ganz dolle auf Roth.
:tomtiger


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 14 Sep 2011 12:27 
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Eiermann U6 Emu
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Wege aus dem Schwimmdilemma
- Im Spätmatsch zu Berge wir zieh'n, vallera -

(...) Ihr denkt wohl wir wären nicht gescheit, vallera (...)

Richtiges Schwimmtraining, also eins mit Trainer und Sportsfreunden für die kleinen Privatrennen, die richtig schnell machen, findet ja in der Regel abends statt. Das ist doof, wenn man noch andere Hobbys wie beispielsweise Radfahren oder Laufen hat. Frühspocht ist höchstwahrscheinlich ungesund. Den Puls schon in der REM-Phase so hoch zu jubeln verursachst möglicherweise Bluthochdruck, Rythmusstörungen und verschlafene Arbeitstage. Fängt der Tag schon so an, kann man das Schwimmtraining in der Regel auch in die Tonne kloppen: Wenn man Glück hat, treibt man mit der Wasserlage einer frischen Bratwurst durchs Wasser, während die schlappen Arme den Wasserwiderstand suchen, um ihm auszuweichen. Wenn man Pech hat, wird man nach kurzer Zeit von einem mörderischen Krampf versenkt. Der gemeine Triathlet löst diese Problem, indem er das Schwimmtraining vernachlässigt, oder es gleich ganz weglässt.

In meiner bescheidenen Art reicht mir der Start in Roth im nächsten Jahr ja nicht. Wenige Wochen vorher will ich ja auch noch mit den alten Säcken aus aller Welt um die Wette schwimmen. Und was da Zeiten und und Platzierungen angeht, stelle ich im Stillen schon die eine oder andere potentialtheoretische Betrachtung an. Also kommt die triathletische Lösung - der Wegfall des Schwimmtrainings - nicht in Frage.

Zur Lösung des Schwimmdilemmas bleibt also nur die Zeit nach dem Schwimmtraing. Sie ist gerade im Winterhalbjahr ideal für Rad- oder Laufeinheiten geeignet! Im Fernsehen kommt ohnehin nur Mist, die Strecken sind schön leer, und man wird auch nicht von der herrlichen Landschaft abgelenkt. Nachteilig ist allerdings, dass man sich selbst bei einer kurzen Rad- oder Laufeinheit sehr leicht mal drei Stunden ununterbrochen bewegt, da die Weg zum Schwimmbecken auch mit dem Rad zurück gelegt werden. Das ist bestimmt gar nicht gut für die Kondition. Äh, ich meine natürlich den GA1 Bereich.

Um der Rolle so lange wie möglich zu entkommen, habe ich an den letzten Wochenenden mit dem Crosser die Gegend schon mal nach ruhigen Nebenstrecken erkundet, dabei wirklich eine Menge Spaß gehabt, und im Elm auch ein paar Waldwege gefunden, bei denen ich tatsächlich das kleine Kettenblatt benötigt habe. Am letzten letzten Wochenende habe ich allerdings auch ein paar Wege erkundet, die ich doch lieber mit dem gefederten MTB befahren hätte. Seit dem steht der Crosser im Keller, Das Hinterrad braucht eine neue Speiche.

Obwohl ich schon seit zwei Wochen wieder trainiere, ist die Motivation noch hoch. Auch an diesem Montag sollte nach dem Schwimmen wieder ein wenig geradelt werden. Der Crosser mit dem schönen B+M Diodenlicht in Reperatur, das Triarad noch im Raceoutfit mit Aeroraedern (Das sieht einfach zu gut aus, ich bringe es nicht fertig, es wieder auf Alltag und Rolle umzubauen;-) und nicht auf der Rolle, alles kein Problem: Ich habe ja noch ein MTB, ein paar schöne dunkeltauglich Touren kenne ich nun auch, und für Licht würde dann eben noch mal die alte Halogenbeleuchtung von Sigma sorgen müssen.

Beim Schwimmen gabs erst mal richtig einen drauf: Ein paar von den Leuten haben am nächsten Wochenende eine Wettkampf. Also gab es Sprints. So richtig viele. Nur bei der letzten Serie, bei Delphin ließ Helmuth dann mal Gnade walten.

Auf dem Weg nach Hause kam die Lust, noch weiter zu fahren dann aber doch wieder. Nur kurz den Rucksack mit den Schwimmsachen in die Ecke geschmissen, die Lichter und das Getränk angeklemmt, motiviert gings weiter in die Dämmerung.

Sehr bald wurde ich daran erinnert, warum ich dieses Beleuchtung fast nicht mehr benutze. Der 10W Zusatzscheinwerfer strahlte mir freundlich ins Gesicht. Diese Problem wurde aber schnell mit dem kleinen Stofflappen aus dem Bordwerkzeug gelöst: um den Lenker gewickelt sorgte er dafür, dass die Lampe wesentlich länger nach vorne leuchtete. Eine viertel Stunde später war es Zeit umzukehren, ich hate mich bei der Panung dieser abendlichen Runde total überschätzt. Einfach zurück war mir zu öde. Also wo führte der Weg da links hin? da müsste man doch eigentlich um den Wald rum, und dann wieder auf den breiten asphaltierten Weg?!... Dann müsste ich bie diesem unteren Weg zurück raus kommen!?... Abenteuer!...

Sehr bald wusste ich nicht mehr wo ich war. Ich überhollte ich dabei dreimal einen jungen Kerl, der mit einer Flasche Bier die Einsamkeit suchte; ein Gefühl von Dämlichkeit wurde stärker. Aber dann hatte ich Glück. Im Dunkeln fand ich ein Schild, auf dem eine Karte und die Erklärung zu finden war, dass in dieser landschaftsgeschützten(!) Gegend in künstlich angelegten kleinen Tümpeln früher Leinen gemacht worden ist. Flachsrotten, das hatte ich auch noch nicht gewusst. Der kürzeste Weg in bekannte Gefilde diente gleichzeitig auch als Abfluss für die lokal reichlich vorhandene Feuchtigkeit. Die Wirkung des Heilschlamms wurde auch nicht durch Schutzbleche behindert. Ich kann die Mountainbiker schon verstehen, dass sie sich diese positive Nebenwirkung ihres Sports keineswegs entgehen lassen.

Endlich auf dem bekannten asphaltierten Weg konnte ich richtig Gas geben. Das war auch nötig, denn ich war mit meinem Söhnchen noch zum Telefonieren verabredet. Bei richtig Tempo - Asphalt! Bergab! Großes Blatt! - musste ich plötzlich noch mal sehnsüchtig an den Crosser mit Nabendynamo und B+M Leuchte denken. Den Abflug der Akkuhalterung habe ich zwar nicht mit bekommen. Dass der Akku am Kabel hängend fröhlich zwischen den Speichen dengelte, konnte ich aber hören. Sehen konnte ich es nicht, da mir die 10W Zusatzbeleuchtung wieder voll ins Gesicht strahlte.

Als der Puls wieder runter und irgendwas zusammen gefriemelt war, mit dem ich den Weg nach Hause auch würde sehen können, klingelte das Handy:

"Papa, wir wollten doch heute Abend telefonieren!?..."
"Ja, ich bin in zwanzig Minuten zu Hause!"

Geil! Auch noch mit Endbeschleunigung! Zum Glück ließ der erste Akku nach. Sonst hätte mich das Ergebnis meiner Bastelei doch alle 500m zu sehr geblendet.


Ich glaube in ein oder zwei Traingsblöcken werde ich es doch mal mit Frühspocht versuchen.

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Zuletzt geändert von chris.fall am 14 Sep 2011 18:03, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 14 Sep 2011 12:50 
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Eiermann Emu
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Köstlich!
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drullse hat geschrieben:
Jaaaa. Komm Baby, gib's mir. GIB'S MIR RICHTIG.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 14 Sep 2011 12:56 
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Das Rennsemmel-Emu
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chris.fall hat geschrieben:
Ich glaube in ein oder zwei Traingsblöcken werde ich es doch mal mit Frühspocht versuchen.

Da ist dann aber auch dunkel... :keko

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 14 Sep 2011 15:30 
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Eiermann Emu
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Schöne Geschichte! :daumen

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 Betreff des Beitrags: Re: Neues vom Spocht
BeitragVerfasst: 14 Sep 2011 16:40 
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Eiermann U6 Emu
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drullse hat geschrieben:
chris.fall hat geschrieben:
Ich glaube in ein oder zwei Traingsblöcken werde ich es doch mal mit Frühspocht versuchen.

Da ist dann aber auch dunkel... :keko


Ich bin ein Morlock ;)

Die Probleme - ich meine natürlich die Herausforderungen - sind

- dass ich DER Morgenmuffel überhaupt bin. Crobi wunderte sich ja auf dem Weg zum Rothsee, warum ich noch so ruhig wäre... Dabei habe ich schlicht noch mit offenen Augen geschlafen ;)

- dass ich (noch!...) garantiert mit heftigen Wadenkrämpfen absaufen würden, wenn ich tagsüber schon anderweitig herumgeturnt wäre.


Munter bleiben,

Christian

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