drullse hat geschrieben:
la_gune hat geschrieben:
Zum Beispiel den Arm unter Wasser nach vorne schieben !
Habe ich von 2 oder 3 Leuten gehört, die im U.M. Seminar waren. Alles was _im_ Wasser gegen die Fortbewegungsrichtung bewegt wird, bremst. Soweit sollte eigentlich jeder denken können. Das ein im Wasser vorne liegender Arm auch aussieht, als würde er nach vorne geschoben ist richtig. Aber auch sowas sollte
eigentlich nicht passieren. Also, daß der Arm vorne lange liegt...
Die Argumentation ist: mit dem Eintauchen der Hand nimmst Du Luftbläschen mit. Ziehst Du direkt nach dem Eintauchen durch, verhindern diese den Vollständigen Einsatz der Handfläche und kosten so Kraft, weil Du quasi nur mit halber Fläche ziehst. Schiebst Du die Hand beim Eintauchen ein kleines Stückchen unter Wasser nach vorne, werden die Blasen abgestreift und Du hast vollen Wasserkontakt. So erklärte es mir übrigens auch ein Schwimmtrainer, der ebenfalls DDR-Kaderschwimmer war.
Schau Dir Schwimmvideos der guten Schwimmer (Phelps, Hoogenband, Thorpe, Popov,...)an ! Der Arm geht nahezu gestreckt ins Wasser und durch den Vortrieb und die minimale Verweilpause haben auch Luftbläschen keine Chance. Man soll den Arm ja auch nicht ins Wasser "platschen", sondern mehr oder weniger ablegen. Gut, das geht bei 50m oder 100m und hoher Frequenz eher nicht, aber das interessiert Euch als Triathleten ja eher weniger. Bei den für die Triathleten sinnvollen Frequenzen können die Arme vorne abgelegt werden und kurz(!) verweilen, bis der Zug nach unten(!!!) beginnt. Hinzu kommt, dass der erste Teil des Zuges den geringsten Teil des Vortiebs ausmacht. Selbst wenn da Bläschen an den Händen sind, sind diese spätestens im für den Vortrieb interessanten Teil der Zugphase verschwunden..
Ich möchte aber nochmals betonen (habe ich auch in SiFi mehrfach gesagt), daß meine Theorie nicht die allein glückseelig machende ist ! Jeder Sportler ist anders ! Größe, Körperbau, Muskulatur, etc haben einen großen Einfluß darauf, wie der ideale Zug aussieht. Was für Dich gut ist wird mir sicher nicht taugen.
Aber es gibt einfach grundlegende Dinge, die egal bei wem keinen Sinn ergeben. Und wenn Du einem Schwimmneuling sagst, schiebe den Arm unter Wasser nach vorne, dann macht er das. Und zwar beginnend am Kopf, wo er (aufgrund fehlender Kraft und Beweglichkeit) anfangs seinen Arm eintaucht. Und das macht einfach keinen Sinn. Wenn Du das einem langjährigen Schwimmer sagst, weiß er, was damit gemeint ist und kann das auch umsetzen. Deswegen ist mein Ansatz: Keep it simple an clean !
- Überwasserphase: EGAL, hauptsache der Arm kommt zügig nach vorne
- Eintauchphase: Arm möglichst lang gestreckt auf dem Wasser ablegen und dabei die Schultern so weit wie möglich nach vorne schieben und den Ober(!)-körper um die eigene Achse rotieren.
- Zugphase: Zug gerade nach unten langsam beginnen und nach hinten mit einem leicht Bogen (Richtung Bauchnabel und dann Richtung Hüfte) die Zuggeschwindigkeit stark steigernd den Arm wieder aus dem Wasser bringen. Dabei maximalen Druck auf der Hand haben und diese gerade/gestreckt halten.
- Beinschlag: Der Beinschlag kommt aus der Hüfte und nicht aus dem Knie. Den meisten Vortrieb erzeugen die Füße, welche sich Flossenartig bewegen sollten. Viele Läufer bringen den Fuß nicht mal in eine 180° Linie mit dem Schienbein. Hier heißt es: Dehnen !!! Der Beinschlag stabilisiert den ganzen Körper und sollte deshalb ausreichend trainiert werden. 20-30% des GA1 Trainings sollten minimum auf Beinarbeit verwendet werden !
- Last but not least: Vergesst Paddles und Poolboys ! Wer viel damit schwimmt und keinen sauberen Stil hat, versaut ihn sich nur noch mehr damit. Lieber 12x200m ohne als 10x200m mit Spielzeug. Flosse (Short- oder Speedfins) können
gelegentlich für Beintraining her genommen werden. Anfängern sind diese ganzen Spielzeuge eigentlich nur in den Technikeinheiten zu empfehlen um ein besseres Wassergefühl zu bekommen.