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Frei nach Adenauers Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!" riskiere ich es nochmal und schreibe die nächsten 11 Wochen auf. Vielleicht motiviert mich das, mein Training wirklich durchzuziehen. Und wenn ich Glück haben sollte (was derzeit eher unwahrscheinlich ist), dann breche ich mir auch Anfang September nicht den Hals...

Nachdem Roth ja ein absoluter Griff ins Klo war und ich heute auf dem Rad lediglich Nachwirkungen vergleichbar denen eines 36ers mit EB verspürte werde ich also versuchen, am Bodensee nochmal anzugreifen. Der Kurs gefällt mir zwar nicht mehr so recht - vor allem nach der Änderung der Laufstrecke - eine andere LD kommt aber leider aus Termingründen nicht in Frage (sonst wäre ich in Podersdorf gestartet).

Stellt sich also die Frage nach dem Ziel. Verbesserung meiner Zeiten aus 2005 und 2006 ist keines, jeweils irgendwas um die 11:30 ist ja wirklich nix. Treppchenplätze sind deutlich zu weit weg. Also gehe ich mal mit dem Motto "Schneller als QCR 2007" an die Sache ran. Im Groben somit 1:10 - 5:25 - 3:10.

Die Ausdauer habe ich - mehr als genug. Auch an der Kraft sollte es eigentlich nicht mangeln. Was mir jedoch fehlt, ist die Fähigkeit die Kraft auf die Straße zu bringen. Die Zylinder sind verrußt und das Training muss dafür sorgen, dass die Maschine wieder freigeblasen wird. Somit ist die Marschrichtung klar: T E M P O !

Wie ich hier die Berge trainieren soll, weiß ich noch nicht so recht, da müssen die Spezialisten mal befragt werden. Beim Laufen weiß ich sehr genau, was ich brauche, da muss meine Achillessehne aber schmerzfrei sein und somit wird das ein heikler Punkt. Und das Schwimmen... Nun ja, hier muss jetzt wirklich ein Profi ran. Alle bisherigen Aktionen haben ja nix gefruchtet.

Die Planung sieht folgendermaßen aus:

Woche 1: Regeneration
Woche 2: Regeneration und erster Schwimm-Technik-Block
Woche 3: Belastungswoche 1
Woche 4: Belastungswoche 2
Woche 5: Belastungswoche 3
Woche 6: Tapering-Woche für Erlangen
Woche 7: Regeneration / Beginn zweiter Belastungsblock
Woche 8: Belastungswoche 1
Woche 9: Belastungswoche 2
Woche 10: Tapering-Woche 1
Woche 11: Tapering-Woche 2 und Bodensee-Tri

Etwaige weitere Wettkämpfe über kürzere Distanzen werden wie harte Tempoeinheiten behandelt, geplant ist da aber noch nix.

Einträge wie immer wochenweise, außergewöhnliche Einheiten auch mal zwischendurch, Diskussion im Diskussions-Fred.

Ach ja, ganz vergessen: ABNEHMEN ist natürlich mindestens genauso wichtig... Das wird noch eine weitere sehr interessante Baustelle.

So kann's gehen: aus zwei sind nun schon 4 Wettkämpfe geworden.

Am 8.7. werde ich den Berliner Aquathlon mitmachen (1,5 - 13) und eine Woche später den Havellauf (13,7 Km). Beides gute Gelegenheiten, Vollgas zu trainieren.

Öhm...



1.9., Swim & Bike, 2000m - 55 Km. Ein schöner Test eine Woche vor dem Bodensee-Tri.

25.7., 5000m Bahnlauf.

So.

Der eine oder andere hat sich vielleicht gefragt, warum hier nix stand. Ganz einfach: es gab nix aufzuschreiben.

Am Dienstag nach dem Challenge hat mich nur das Wetter abgehalten, aufs Rad zu steigen. Am Mittwoch war ich dann ne Stunde radeln. Als wenn ich am Sonntag nur ne lange Einheit gelaufen wäre. Ansonsten nix zu merken.

Donnerstag dann abends zum Vereinstraining gelaufen und dort dann locker mit. Insgesamt 20 Km in 1:45 Std. Auch hier kein Problem.

Aber Freitag. Rechter Achillessehenansatz. Aua. Richtig Aua. Mist.

Samstag locker 40 Km Rad, lustiger Druck, nix Schmerzen.

Sonntag nix.

Achillessehne tut weh.

Die zweite Woche sollte eigentlich der erste Schwimmblock beginnen aber das Wetter ist dermaßen eklig, dass ich nicht will. Ich laufe Mittwoch locker 11 Km, Sehne tut weh und Samstag früh 12 Km, Sehne tut nur sporadisch weh. Den Grund habe ich schon gefunden: Rücken. Wie im letzten Herbst. Irgendwas ist blockiert, verspannt, verkrampft oder sonst was. Gut zu spüren links hinten, wo eine Stelle wie ein blauer Fleck schmerzt bei Druck, rechts ist nix. Dehne ich und bin locker, tut auch die Sehne nicht weh. Beim Laufen bedeutet das ein permanentes An- und Abschwellen des Schmerzes. Dazu kommt eine deutliche Unbeweglichkeit in der Hüfte beim Versuch, den Schritt länger zu ziehen.

Termin beim Osteopathen leider erst 25.7., der ist im Urlaub, ob ich dann an dem Tag noch den 5000er laufen kann ist allerdings ungewiss.

Sonntag regiert immer noch die Unlust, gepaart mit Sehnen-Aua und Frust über mein massives Gewichtsproblem. Den geplanten Swim & Run lasse ich ausfallen, zu groß ist die Angst, beim Laufen zu verkrampfen und dann noch mehr zu blockieren.

Nachmittags setze ich mich vor die Fahrradkammer und lausche, was meine Rädchen mir so zu sagen haben. Bis auf die Titanfeile, die unverschämterweise was von "Trainingslager Lanzarote" faselte waren sich alle einig: "Geh raus und fahr. Egal mit wem aber geh rollern!".

Na gut, Crossrad genommen und 1:20 Std. durch den Wald geeiert. Feststellung: Crossrad ist geil. Meine Angst nach dem Sturz im letzten Jahr (obwohl das ja beim Laufen war) aber leider immer noch präsent.

Immerhin - kein Regen und sogar etwas Sonne.

Fazit: 2 Wochen Nullrunde. 9 Wochen vor Bodensee fange ich also mit 70 Kg auf den Rippen an. Ob das was wird? Skepsis ist angebracht, lieber Leser!

Montag, 9.7.2007:

heute gibt es keine Ausrede! Das Wetter ist zwar nicht toll aber egal - am Beckenrand wartet der Trainer. Der Mann trainiert seit 10 Jahren die Berliner Fünfkämpfer im Laufen und Schwimmen und da sind einige Topleute bei rausgekommen.

Ich schwimme zwei Bahnen und alles ist klar. Danach wird dann Technik geübt, bis mir die Arme abfallen und am Ende noch 10x 50m.

Hier wieder das übliche Bild: der erste 50er 37 Sekunden. 60 Sekunden ab. Der Zweite 44 Sekunden. Die Pumpe ackert. Danach den Rest in 45/46s. Nach dem 6ten will ich aufhören, der Trainer sagt aber "Noch 4, das sind die wichtigen!"

Ich mache 10, Puls am Ende 200 - und die schnelle Erkenntnis, dass es klar ist, warum ich nicht vorwärts komme: falsche Technik gepaart mit zu wenig Intensität. Das kann nicht gutgehen. Durchschnittspuls in Roth war übrigens 159 - und trotzdem nur ne 1:11:32.

Also werde ich jetzt so oft wie möglich gehen. Fokus auf Technik und Intervall, die Stunde oder etwas mehr halte ich konditionsmäßig ja durch.

Dienstag, 10.07.: nüscht. Es regnet und ist kalt. Meine Sehne macht Aua, mein Rücken auch. Schwimmen bei dem Wetter - nein. Ich will nicht krank werden.

Mittwoch, 11.07.: siehe Dienstag.

Laune nicht weit vom Keller entfernt. Einerseits will ich, aber irgendwas bremst mich noch.

Donnerstag, 12.07.: schwimmen lasse ich angesicht von 13° und Regen sein. Aber zum Lauftraining gehe ich. 2x die 5 Km - Waldrunde steht an, HM-Tempo für einige, ich versuche es einfach mal. 19er Runden sollen es werden, also 3:48 min/km.

Wir laufen los und es läuft erstmal prima. Bis Km 3, dann bekomme ich Rückenschmerzen. Der Bereich der Lendenwirbelsäule verkrampft sich und das blockiert mir gleich die hintere Oberschenkelmuskulatur. Tempo sinkt, Puls auch.

Die erste Runde ist nach 19:16 zu Ende, die zweite wird ein Desaster. 20:24 min, der Puls am Ende lediglich noch bei 153 Schlägen, ich fühle mich wie in Beton gegossen. Das locker Auslaufen geht noch, danach noch etwas Zugübungen am Seil und dann aufs Heizkissen gesetzt und hin und wieder etwas Dehnübungen für den Rücken gemacht.

Insgesamt 21Km in 1:37 Std, Puls über alles 144. Nun ja...

Freitag, 13.07.: morgens das übliche Bild, 14°, Nieselregen. Freibad?

Allerdings gibt es noch ein ganz anderes Problem: ich kann mich fast nicht mehr bewegen. Der untere Rücken ist dermaßen fest und blockiert die Beine, dass ich kaum gehen kann. Hinzu kommt noch der leicht schmerzende Achillessehnenansatz, so dass ich wie ein durch die Wohnung humpel.

Nach längerem Sitzen ist es schlimmer, wenn ich liege, geht es. Und nu?

Abends schwinge ich mich dann doch nochmal aufs Rennrad, 40er Rund und mal ordentlich kurbeln. Das geht, tut auch kaum weh - bis auf den Muskelkater (Hä?), der von gestern übrig geblieben ist. Gibts ja gar nicht...

An den Anstiegen drücke ich ein wenig, ansonsten wird gerollt. Puls 142, 1:16:25, Schnitt 31,4. Ist ja gar nicht so schlecht und vor allem tut der Rücken dabei nicht weh und die Blockade der Beine hält sich in Grenzen.

Gleich werde ich mich noch in die heiße Wanne legen und vielleicht noch ein Wallersteiner Zwickel einpfeifen, um lockerer zu schlafen...

Es ist schon ein wenig verhext: im späten Frühjahr, wo ich mich hätte quälen müssen, wollte der Körper aber der Kopf nicht. Jetzt will der Kopf aber der Körper mauert.

Was tun?

Samstag, 14.7.: da mein Rücken immer noch zickt, lasse ich das Training vormittags sein, lege mich nachmittags auf die Couch und gehe dann noch 30 min schwimmen (1000m Technik). Abends ist dann mal Format C: angesagt, ist ja sehr selten bei mir, aber es musste wohl mal sein...

Sonntag, 15.7.: Wecker gestellt, Wecker war auch an, meine Ohren nicht... Wache um 9;:17 auf, Start für den Havellauf war um 9:00. Damit also der zweite Wettkampf ohne meine Teilnahme. Na prima...

Immerhin: der Rücken tut nicht mehr weh, die Achillessehne auch kaum. Ich setze mich aufs Rad und fahre 51 Km, ganz locker, Puls 130, Schnitt 28,3, immer schön über 100 U/Min. Reicht für den Rücken und die Beine.

Damit also die dritte Woche nur regenerativ und somit der Trainingsplan schon über den Haufen...

So, bin abgemeldet.

Ich kurier mich jetzt erstmal in Ruhe aus und fange irgendwann im Spätherbst wieder mit dem Training an. Hat momentan keinen Sinn, also schone ich die Knochen lieber.

Maja kann auch immer noch nicht trainieren, daher haben wir Bodensee abgesagt. Chick und Felix viel Glück!