emu5.de

Das tun die auch nur, solange es sich rechnet.

Ich gebe da Linus recht. Die Freigabe der Öffungszeiten ist nicht gleichbedeutetend mit der Verpflichtung zu einem 24/7-Service. Das wird sich so einpendeln, wie es der Markt braucht.

Es gibt nach wie vor viele Läden, die nicht bis 20 Uhr auf haben, sondern schon um 18 Uhr schließen. Besonders im ländlichem Raum und besonders Geschäfte des nicht-alltäglichen Bedarfs. Wenn diese Läden aussterben, liegt es daran, daß der ÖPNV in die City mies und Parken ein Luxus ist.

manche alteingesessene Läden müssten sich vielleicht auch mal gedanken machen...der Markt, die Nachfrage, die Wünsche der Kunden ändern sich. wenn man ewig beim gleichen Angebot bleibt, muß man sich nicht wundern, wenn die Kunden wo anders hingehen...

bei uns hat kürzlich wieder ein Blumenladn aufgemacht, obwohl es im Umkreis von 1 km 3 Stück davon hat. das Angebot ist aber ein ganz anderes als das der anderen Läden.

Die Eheleute und Kinder der Angestellten brauchen das !
Damit sie endlich abends auch mal ihre Ruhe haben

Ich erinnere mich gut daran, als die Ladenöffnungszeiten auf 20 Uhr ausgedehnt wurden. Da war auch fast keine Sau im Laden.
Mittlerweile wird das sehr gut angenommen. So denke ich, dass es sich auch mit den jetzt erweiterten Öffnungszeiten einpendeln wird.

Ob das die Menschen brauchen, werden die Menschen bestimmen, dass es nicht mehr gesetzlich reglementiert wird, halte ich für positiv.

Warum sollte ich mich einschränken lassen, wenn ich im Internet auch rund um die Uhr shoppen kann?

Nö, den Gesetzgeber brauchen wir nicht, die Konsumindustrie wird das alles schon verantwortungsvoll und möglichst menschenfreundlich für uns regeln, da können wir volles Vertrauen haben
Zur Belohnung kriegen wir dann auch wieder mehr Geld zum geileren Geiz-Shoppen und dürfen auch nachts mehr arbeiten





Letztlich werden die "Kleinen" wohl eh fast alle "draufgehen" ...

Ich finde es bedauerlich, da unter anderem

1. derjenige, der tagsüber in 'nem kleinen Laden gearbeitet, mit den Menschen gesprochen, eher abwechslungsreich gearbeitet hat und von seinem Vorgesetzten eher wie ein Mensch behandelt worden ist, in der Regel in seiner Freizeit ein angenehmerer Mitmensch ist als der monotone Kassenroboter.

2. ich in 'nem kleinen Laden meist (ehrlich gemeint und nicht aufgesetzt) freundlicher behandelt werde, nach 'ner Zeit bekannt bin, sich nach meinem Befinden erkundigt wird, gelegentlich mal Zeit für'n Schwätzchen bleibt ...

3. ich die Leute, die von meinem Geld leben im kleinen Laden sehen kann und sie mir in die Augen sehen (im Supermarkt höre ich zwar auch ein immer gleich klingendes "guten Tag", aber abei wird mir über einen über mir hängenden Spiegel auf die Glatze geschaut) und mich nicht mit Kameras beobachten lassen.

4. im kleinen Laden nicht Einer die Arbeit von Zweien macht, deswegen mein Nachbar also auch angestellt bleibt und nicht arbeitslos zu Hause sitzt und auf die Idee kommt, mein RR zu verhöckern ...

5. das Geld, das ich in den kleinen Laden trage mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder bei mir oder meinen Nachbarn und Bekannten landet als auf überfüllten Konten auf den Bahamas, in der Schweiz odr Liechtenstein


Das Einzige, was meiner Meinung nach, ein Aussterben kleiner Läden verhindert, ist die Wertschätzung und konsequente Ünterstützung und Erhaltung eben dieser durch die Kunden.
Das wird wohl nicht stattfinden, da die Wenigen, die's schätzen eben auch nicht immun sind und der ein oder anderen, der von Großkonzernen immer zahlreicher ausgelegten, Versuchungen nachgeben.

Und natürlich bin ich auch immer stolz, wenn ich mal nicht aus Bequemlichkeit wieder woanders eingekauft habe, sondern "meine Kleinen" unterstützt habe, aber wenn's abends mal wieder knapp geworden ist, und die Familie Kunz ihren Laden um 19:00 Uhr (oder lassen wir's 19:10 Uhr sein, da noch ein Stammkunde angehechelt kam und deswegen die Tür nochmal geöffnet wurde) zugeschlossen hat und sich nach Hause begeben hat, dann wird eben nicht überlegt, wann man den Einkauf am nächsten Tag nachholen kann, sondern sich gefreut, daß "die Kette" ja bis 21:00 Uhr für mich da ist, und da ich armer Schlucker dort ja 0,05 € hier, 0,08 € da spare, reicht's zur Belohnung sogar noch für ein Eis

Manchmal bin ich traurig, wenn ich mir vorstelle, daß meine Tochter vielleicht später mal nur noch im Internet oder am Automaten einkaufen wird, ohne menschliche Kontakte ...
Aber naja, was soll's, jetzt können wir uns ja erstmal mit unseren Freunden abends zum Shoppen treffen
... wenn sie nicht arbeiten müssen




Wird sich wohl so einpendeln, wie's der Markt braucht
Der Markt wird die kleinen Läden nicht brauchen.
Bleibt die Frage, ob der Markt das Gleiche braucht wie wir ...

... und ob der Markt uns überhaupt braucht, und wenn ja, in welcher Form ...



So sieht's wohl aus, wir haben's in der Hand und werden uns aussuchen, was wir haben wollen, so wie der Raucher sich für seine Zigaretten und Keko sich für sein Nutella-Glas entscheidet

Was ist mit Eheleuten und Kindern von
- Polizisten
- Ärzten
- Rettungskräften
- Feuerwehr
- Fernsehmitarbeitern
- Restaurantangestellten
- Zeitungsausträgern
- Mitarbeitern von E-Werk, Wasserwerk, Stadtwerke etc.
- Busfahrern
- Bahnpersonal
- etc
die alle außerhalb der Ladenöffnungszeiten ackern dürfen, damit der Angestellte im Einzlhandel nach Hause kommt, dort Licht und Heizung vorfindet, sich nach dem Duschen einen gemütlichen Fernsehabend machen kann, an der Tanke noch schnell das Bier dazu holt oder einfach mit seiner Familie oder Freunden was Essen geht oder per ÖPNV in die Kneipe. Und im Fall eines Unfalls, Überfalls, Feuers etc. will auch der Angestellte im Einzelhandel nicht bis zum Beginn der Ladenöffnungszeiten warten, bis die Rettungskräfte kommen.

Und dann hätten wir da noch diejenigen, die im Schichtsystem auch außerhalb der Ladenöffnungszeiten malochen, damit der Angestellte im Einzelhandel auch was zu kaufen hat.

Für alle diejenigen gibt es keinen Ladenschluß - was sollen die "Privilegien"?

Yo, da haste natürlich Recht.
Es gibt auch Leute mit 'ner Sonnenallergie, die sich Sonnenstrahlen nicht aussetzen dürfen,
da sollten wir vielleicht, aus Gründen der Gleichberechtigung, die Sonne auch gleich für alle verdunkeln

Bei uns in RLP gibt es ja schon länger, wirklich praktiziert bis 22 uhr jeden tag wird es nur von rewe - ein supermarkt zu dem ich wegen der lage normalerweise nicht fahre, aber freitags abend wird dann schnell nach 20 uhr nochmal, auf dem weg zum kumpel, das bier geholt...

ich finde es generell gut und wäre froh wenn es mein stammgeschäft auch machen würde, die planen aber wohl wegen stress mit dem betriebsrat erstmal nur freitags und samstags bis 22 uhr zu öffnen.

Es wurde wohl schon alles zum thema gesagt und am ende wird der kunde aka markt entscheiden was sich für die händler rechnet und was nicht.

Wenn ich mir meine Konsumgewohnheiten ansehe, kann ich nur feststellen, dass ich seit meiner Kindheit nicht mehr im Tante Emma Laden war, sondern nur noch im Supermarkt einkaufe, dass ich meine Klamotten, Schuhe, Laufschuhe im Einzelhandel kaufe und zwar unabhängig davon, wann diese geöffnet haben (ich gehe ja nicht zu einem Laufschuhladen, bloß weil der bis 22 Uhr auf hat, dafür aber keine Ahnung von der Materie hat).
Elektroartikel, Radzubehör und anderen Kokolores des nicht täglichen Bedarfs kaufe ich seit einiger Zeit fast ausschließlich im Internet.

Ich wüsste also nicht, inwiefern sich meine Einkaufsgewohnheiten bzgl. der Wahl der Geschäfte aufgrund von Ladenöffnungszeiten ändern sollten, außer dass ich zum Supermarkt A, statt B gehe, weil der erstgenannte länger auf hat.
Und erzähle mir keiner, dass er zum Krauter um die Ecke geht, weil dort die Besitzerin noch fragt, obs noch eine Scheibe Wurst mehr sein darf.

Die kleinen Läden haben in der Vergangenheit ihre Daseinsberechtigung über die Qualität und Beratungskompetenz behalten. Und das wird sich m.E. auch in Zukunft nicht ändern.

Das passt jetzt aber nur wenn Du voraussetzt, daß "Verkäufer sein" eine Krankheit ist. Ist es aber nunmal nicht. Und das nicht nur, weil die Gesundheitsreform nichts taugt.

Ich bleibe dabei - das als Ladenschlußgesetz getarnte Artenschutzgesetz für Verkäufer ist Unsinn.

Ja, haste Recht, passt nicht hundertprozentig

Aber es müssen auch nicht alle gleich behandelt werden, orientiert an denen, die die größte Belastung haben ...



Von mir aus braucht man dieses Gesetz auch nicht.
Der Markt wird's schon alles regeln, wie's für ihn am besten ist.
Ich befürcht nur, daß ich, und vielleicht noch ein paar andere, nicht unbedingt in der ökonomisch optimierten Welt am glücklichsten sind ...

Der Markt hat ja z.B. auch reguliert, daß ein Großteil unserer Klamotten in 80h/w-Zwangsarbeit in Asien hergestellt wird.
Macht's ein wenig billiger für uns, viel billiger für den Vertreiber, bleibt viel Geld für die Aktionäre übrig, ein wenig für's Marketing um das Blut von den Artikeln zu waschen, und den 'zigtausend, deren Arbeit hier nicht mehr benötigt wird, erzählen wir halt, daß sie sich mal rasieren und kämmen sollen ...


Wie gesagt, ich denke der "Kunde/Verbraucher" kann sich selbst aussuchen, in was für einer Welt er leben möchte, das muß nicht durch Gesetze vorgeschrieben werden.
Nur sind wir wohl nicht konsequent und weitsichtig genug, um nicht den "einfachen", von den Kapitalinteressen schön strahlend für uns ausgebreiteten Weg zu latschen ...

Ey, pass mal schön auf! Noch so einen Satz und für Deine Begnadigung sieht's echt düster aus.

Ist wohl was dran.

In vielen Bereichen gibt's wohl auch nur noch "Große" ...


Ich dachte vor allem an Lebensmittel, Zeitschriften, ...

Wobei das ja nicht per se schlecht sein muss.

Ouhhh


Hab' ich Prolet was von Kapital geschrieben


Ich nehm' sofort alles zurück und behaupte das Gegenteil


Heute Nacht geh' ich dann auch schön shoppen und kauf' mir schön freudig ein paar 5 Cent - Teile aus Dritt-Ländern für 2 € fuffzig ...



Ich will ja schließlich auch die Weltherrschaft


Koste es, was es wolle