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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 16:15 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
Beiträge: 1253
drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
China hat entschieden. Hier wird der Weltmarkt maßgeblich gemacht.

Volvo hat seine Entscheidung, keine Dieselmotoren mehr zu entwickeln, öffentlich gemacht. Volvo gehört zufällig einem chinesischen Autobauer..

Unsere Premiumhersteller haben das alles auch längst in der Pipeline und wollen, ebenso wie seinerzeit die Stromkonzerne, die Prämie auf die alte Technologie kassieren, solange die Politik noch den Steigbügel hält. Der Druck wird aber zunehmen und damit die Substitution.

Die junge Generation befriedigt Mobilitäsbedürfnisse anders, Autos sind keine Statussymbolr mehr.

Etc.

Kenne ich alles , sehe ich auch so.

Ich sehe nur die Infrastruktur bisher nicht dafür, ganz speziell nicht, wo der Strom herkommen soll, Ladestationen etc. Die Investitionen dafür sind immens.

Aber Du hast natürlich Recht: aussterben werden die Deutschen davon nicht. Nur wenn dann schon die Arbeitsplätze für die hier schon vorhandene Bevölkerung knapp werden, was soll dann noch mit dem Rest geschehen, der grade in dieses Land drängt?


Anlagebereites Geld gibt es genug. Das wird allerdings erst bei halbwegs stabilen Rahmenbedingungen investiert - und hier sind wir in Deutschland ein bissl sehr vage ...

Wir reden aber auch über einen Zeitraum von 5 bis 20 Jahren in denen die Technologie subsituiert wird und nach den First Movern (Tesla etc.) in den nächsten 5 Jahren wird das relativ zügig gehen. Wie gesagt: Die strategischen Pläne sind umsatzbereit in den Schubladen unserer OEMs.

Und für die nächsten 5 bis 10 Jahre reichen die Deutschen für die Arbeitsplatznachfrage erstmal nicht ...


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 16:20 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
Beiträge: 1253
Klugschnacker hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
Zitat:
.... Ich bin jedoch guter Hoffnung, dass wir das schon hinbekommen werden.


Das Mantra wirkt: Wir schaffen das.

Wer genau (Verantwortungsdiffusion?) da was genau (welche konkreten Maßnahmen denn?) bis wann (echte Integration in weniger als 15 bis 25 Jahren?) und wo (regionales Gefälle, soziale Brennpunkte?) macht, ist nicht ja nicht so wichtig.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 21:55 
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Das Kuba-Emu

Registriert: 03 Sep 2014 12:17
Beiträge: 539
drullse hat geschrieben:
Klugschnacker hat geschrieben:
Zweitens: Wenn man den geflüchteten Menschen keine Unterkünfte gebaut hätten, dann wären sie auf dem Wohnungsmarkt in schärfere Konkurrenz zu wohnungssuchenden Deutschen geraten. Der Bau zusätzlicher Wohnungen entspannt dieses Problem zugunsten beider Seiten, also der geflüchteten Menschen, als auch der Einheimischen.
Das wäre nur dann der Fall, würden in gleichem Maße auch andere Wohnungen gebaut werden. Da hakt es aber.

Insofern sehen wir momentan eine "Bevorzugung" in einer Richtung. Und wir sehen das politische Ergebnis dieser Bevorzugung.


Nochmal: Ein Land, dass es sich leisten kann, dass parasitäre Institutionen der Gesellschaft unglaubliche Geldmengen entziehen können (allein das Erzbistum München soll nach Medienberichten über ein Vermögen von 6 Milliarden Euro verfügen!), stemmt so eine kleine Flüchtlingswelle LOCKER.

Das ist aber nicht die Frage. Wir waren doch auch VOR der Flüchtlingskrise eines der reichsten Länder auf diesem Planeten. Warum war es da nicht möglich, z.B. in ausreichender Menge Sozialwohnungen zu bauen? Einige Menschen haben da wohl mE so ein diffuses "Gefühl", dass stets vorhandenes Geld für sie zuvor eben NICHT ausgegeben wurde. Kein Wunder, dass sich da bei einigen Frust breit macht und sie etwas wählen von dem sie glauben, dass das aufhört (was nicht stimmt, wie einem ziemlich schnell einleuchtet, wenn man sich mal mit den Blauen beschäftigt).

Den Wohnungsmarkt in Berlin kenne ich nicht. Aber den in München. Da fangen Kaltmieten bei 20 Euro/qm für große Wohnungen an und gehen durchaus auf 35 Euro/qm hoch für 50 qm Wohnungen. Dann gabs zB vor 40 Jahren zig Dienst/Amt/Firmen-Wohnungen direkt in München. Ist eine rhetorische Frage, was mit den meisten davon passiert ist. Oder ich selbst. Wer glaubt, dass ich außerhalb Münchens wohne, weil ich S-Bahn fahren so toll finde, der irrt sich gewaltig. Ein SIEMENS Ingenieur der 60er/70er Jahre, konnte sich in München ein eigenes Haus leisten. Das kann ich als EPA Beamter nicht. Das ist doch ein Witz !


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 22:24 
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Admin-Emu
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HansM hat geschrieben:
...Wer glaubt, dass ich außerhalb Münchens wohne, weil ich S-Bahn fahren so toll finde, der irrt sich gewaltig. Ein SIEMENS Ingenieur der 60er/70er Jahre, konnte sich in München ein eigenes Haus leisten. Das kann ich als EPA Beamter nicht. Das ist doch ein Witz !


Das ist doch hier in Stuttgart wo wir wohnen das gleiche: man braucht 2 Einkommen, um Eigentum für seine Familie zu finanzieren. Es sei denn man hat Eltern... Ansonsten hat man einfach Pech gehabt. Kleine Wohnung oder raus aufs Land!
Gleichzeitig werden in einem Förderprogramm "Wohnraum für Flüchtlinge" einen Steinwurf von unserer Wohnen entfernt nochmal 60 nagelneue Wohnungen errichtet.
Das übersteigt meinen Horizont komplett.
CDU vor 2 Wochen -20%. Ein Wunder, dass AfD nur 10% hatte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 22:56 
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S(up)portlerin
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Weiteres kleines Beispiel: 2014 war ich auf einer Tagung des Deutschen Städtetags, dort wurde klar gesagt, daß das BAMF keine Gelder mehr für Sprachkurse hätte. Damals wurde bis max. B1 über das BAMF gefördert. Und wir haben alle überlegt wie man fehlende Sprachkenntnisse anderweitig erwerben könnte, wenn es keine öffentlichen Gelder mehr dafür gibt.

Jetzt gibt es haufenweise Sprachkursangebote UND sogar bis B2. Das was sich viele Bürger aus den osteuropäischen Ländern gewünscht haben wurde abgelehnt wegen "braucht man nicht um irgendwas zu arbeiten" oder "kann man sich ja selbst leisten, wenn man denkt man braucht das".

Berufsanerkennungen (Prüfung ausländischer Schulabschluß, Übersetzung der Dokumente) wurde bis vor 2-3 Jahren kaum vorgenommen, weil die Kosten für jeden einzelnen viel zu hoch war.

Und die Menschen (Deutscher Paß, seit Anfang der 90er in Deutschland) sehen jetzt, daß neue Bürger das alles sofort bekommen. Dafür stirbt niemand, klar. Wir sind jetzt froh, daß Gelder für Migrationsberatung da sind, für Sprachkurse, für Berufsanerkennungsverfahren, auch wenn es schon viele viele Jahre früher nötig gewesen wäre.

Früher hat man keine Migranten als Hilfskräfte für geringes Geld arbeiten lassen. Jetzt rennt man verzweifelt Fachkräften hinterher. Die Fachkräfte aus der Sowjetunion, Rumänien etc. arbeiten als Produktionshelfer, als angelernte Büro- und Verkaufskräfte. Jetzt jubelt man darüber wie hoch qualifziert die Asylbewerber wären. Das ist doch ein Schlag ins Gesicht für jede Juristin aus Rumänien, für jede Buchhalterin aus der Ukraine, jede Sprachwissenschaftlerin aus Rußland etc. die man hier putzen oder Regale einräumen schickte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 23:04 
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Das Rennsemmel-Emu
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HansM hat geschrieben:
Wir waren doch auch VOR der Flüchtlingskrise eines der reichsten Länder auf diesem Planeten. Warum war es da nicht möglich, z.B. in ausreichender Menge Sozialwohnungen zu bauen?

Deswegen meine Frage nach den "guten Gründen". Ich wüßte keine (zumindest keine, die man mit dem Attribut "gut" bezeichnen könnte).

Zitat:
Einige Menschen haben da wohl mE so ein diffuses "Gefühl", dass stets vorhandenes Geld für sie zuvor eben NICHT ausgegeben wurde.

Weder diffus noch falsch, das Gefühl.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 09 Okt 2017 23:46 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
Das ist doch hier in Stuttgart wo wir wohnen das gleiche: man braucht 2 Einkommen, um Eigentum für seine Familie zu finanzieren. Es sei denn man hat Eltern... Ansonsten hat man einfach Pech gehabt. Kleine Wohnung oder raus aufs Land!
Gleichzeitig werden in einem Förderprogramm "Wohnraum für Flüchtlinge" einen Steinwurf von unserer Wohnen entfernt nochmal 60 nagelneue Wohnungen errichtet. Das übersteigt meinen Horizont komplett.

Was genau übersteigt da Deinen Horizont? Bist Du der Meinung, dass man die Gelder, die man für die Realisierung des Asylrechts aufbringt, eigentlich Dir oder Deiner gesellschaftlichen Schicht zustehen würden?

Du stellst es so dar, als ob Deine Schwierigkeiten, Wohneigentum in bevorzugter Lage zu erwerben, ein offensichtliches Unrecht darstellen würden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 00:02 
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Wurstbrotmampfer
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HansM hat geschrieben:
Den Wohnungsmarkt in Berlin kenne ich nicht. Aber den in München. Da fangen Kaltmieten bei 20 Euro/qm für große Wohnungen an und gehen durchaus auf 35 Euro/qm hoch für 50 qm Wohnungen. Dann gabs zB vor 40 Jahren zig Dienst/Amt/Firmen-Wohnungen direkt in München. Ist eine rhetorische Frage, was mit den meisten davon passiert ist. Oder ich selbst. Wer glaubt, dass ich außerhalb Münchens wohne, weil ich S-Bahn fahren so toll finde, der irrt sich gewaltig. Ein SIEMENS Ingenieur der 60er/70er Jahre, konnte sich in München ein eigenes Haus leisten. Das kann ich als EPA Beamter nicht. Das ist doch ein Witz !

Meine Freundin wohnt direkt am Gärtnerplatz. Ich kenne die Mieten dort. Mit Flüchtlingen hat das jedoch nichts zu tun, und das wolltest Du vermutlich auch nicht in einen Zusammenhang bringen. Die Mietpreise sind nicht wegen der geflüchteten Menschen so hoch, sondern wegen der Attraktivität Münchens und dem Wohlstand ausreichend vieler Mieter oder Käufer.

Auch in Stuttgart und Umgebung konkurrieren die geflüchteten Menschen nicht mit Leuten wie keko um Wohnraum. Bitte korrigiert mich, falls ich mich irre, doch keko und seine Familie haben nicht vor, in eine Wohnung des sozialen Wohnungsbaus zu ziehen. Wir sprechen doch hier von Weintrinkern, die anderen das Wasser neiden. Oder gibt es hier einen Einzigen, dem es durch die Flüchtlinge schlechter geht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 00:29 
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S(up)portlerin
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Klugschnacker hat geschrieben:
Auch in Stuttgart und Umgebung konkurrieren die geflüchteten Menschen nicht mit Leuten wie keko um Wohnraum. Bitte korrigiert mich, falls ich mich irre, doch keko und seine Familie haben nicht vor, in eine Wohnung des sozialen Wohnungsbaus zu ziehen. Wir sprechen doch hier von Weintrinkern, die anderen das Wasser neiden. Oder gibt es hier einen Einzigen, dem es durch die Flüchtlinge schlechter geht?


Und wieder: Flüchtling? Asylbewerber? Anerkannter Asylbewerber? Von was reden wir denn? Der Asylbewerber an sich muß nicht mittellos sein, ist er teilweise auch nicht. Wir reden doch nicht von den Erstaufnahmeeinrichtungen/Gemeinschaftsunterkünften sondern - zumindest auch - von ganz normalem Wohnraum um den alle gleichermaßen konkurieren.

In Städten, in denen es keinen Leerstand gibt, konkurriert jeder mit jedem um jede Wohnung. Der Normalverdiener kann sich Mieten in Städten wie Ingolstadt nicht mehr leisten - Audi diktiert die Preise - indirekt zumindest.

Es gibt Familien mit Kindern, die benötigen den Wohnraum, den auch Flüchtlinge benötigen. Da gibt es keinen Unterschied. Oder auch Alleinstehende mit und ohne Kind. Und der ist knapp, wird immer knapper und wenn jetzt für Flüchtlinge gebaut wird, fragt sich die Alleinerziehende Mama nicht ohne Grund, warum erst jetzt? Wo kommt das Geld her? Wo wurde es früher gespart bzw. wo wird es jetzt gespart?

In vielen Städten bauen schlichtweg Wohnbaugesellschaften, die dann die Wohnungen vermieten - an jeden der den Mietvertrag unterzeichnet, egal wo er her kommt. Ansonsten will ich all meine Ausführungen zu den Finanzierungen nicht nochmal wiederholen.

Was heißt denn sozialer Wohnungsbau? Wohnungen zu erschwinglichen Preisen. Wie definierst Du denn eine Wohnung in dem immer bemühten "sozialen Wohnungsbau" in den jemand wie keko doch nie wohnen möchte?

Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der Qualifikationsebene 3 mit drei Kindern verdienen wenig genug um im eigenen Amt Leistungen zu beantragen.

Ach ja, noch eine kleine Anekdote: die Obdachlosenpensionen verlangten bisher immer exakt den Preis pro Zimmer, der den Höchstsatz der Grundsicherung darstellte. Mittlerweile verlangen sie großteils mehr als das, die Obdachlosen müssen also privat drauf legen, wenn sie nicht unter der Brücke schlafen wollen. Und das von der Grundsicherung...

Asylbewerber kommen oft mit erstaunlich wenig Geld klar - ob das der geringe früher gewohnte Lebensstil ist, die gute finanzielle Unterstützung hier bzw. Ausstattung mit sonstigen Hilfsgütern oder das Vermögen aus dem Ausland, das man noch zusätzlich nutzt. Mich erstaunt immer wieder, wie viel sie reisen können um Verwandte und Freunde zu besuchen, die irgendwo in Europa oder in der alten Heimat leben. Auch das wird gesehen.

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06.05.2012 Caldera Blanca
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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 07:47 
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Klugschnacker hat geschrieben:
Was genau übersteigt da Deinen Horizont? Bist Du der Meinung, dass man die Gelder, die man für die Realisierung des Asylrechts aufbringt, eigentlich Dir oder Deiner gesellschaftlichen Schicht zustehen würden?

Du stellst es so dar, als ob Deine Schwierigkeiten, Wohneigentum in bevorzugter Lage zu erwerben, ein offensichtliches Unrecht darstellen würden.


Klugschnacker hat geschrieben:
Auch in Stuttgart und Umgebung konkurrieren die geflüchteten Menschen nicht mit Leuten wie keko um Wohnraum. Bitte korrigiert mich, falls ich mich irre, doch keko und seine Familie haben nicht vor, in eine Wohnung des sozialen Wohnungsbaus zu ziehen. Wir sprechen doch hier von Weintrinkern, die anderen das Wasser neiden. Oder gibt es hier einen Einzigen, dem es durch die Flüchtlinge schlechter geht?



Wir wohnen in einer sog "bevorzugten Lage": Stadtrand, S-Bahn/Bus/Schule/Supermarkt/Arzt zu Fuß erreichbar. Wohnungen zur Miete gehen meist unter der Hand weg, Eigentum ist sehr teuer. Viele arbeiten bei Bosch, Daimler oder Siemens. Gute Mittelklasse, die Reichen wohnen allerdings wieder woanders. Zieht man hierher, konkurriert die Putzfrau mit dem Daimler-Ingenieur. Entscheidend ist, ob du zahlen kannst oder nicht. Mir sind keine Sozialwohnungen bekannt. Ich denke, das wird in Freiburg ähnlich sein.

Vor 2 Jahren wurden in der Schulturnhalle 180 Flüchtlinge einquartiert. Später auf andere Unterkünfte verteilt. Für die anerkannten Flüchtlinge werden nun zum 2. Mal neue Wohnungen gebaut. In diesem Fall 60.

Die Wohnung sind nicht direkt in unserer Nachbarschaft, so dass es mir auch nicht um Wertminderung der eigenen Wohnung geht. Ich habe auch nichts persönlich gegen diese Menschen.

Ich verstehe nur nicht, warum man nun zeitlich genau passend Wohnungen baut und ich davon in 20 Jahren vorher nichts Vergleichbares gehört habe. Ob das Geld woanders eingespart wird und "mir" fehlt, kann ich gar nicht beurteilen. Von dem Anziehungseffekt, wenn Flüchtlinge ihre Wohnung beziehen, will ich gar nicht sprechen.
Wir hätten uns als junge Familie, als ich Alleinverdiener mit einem kleinen Einkommen war und 2 Kinder hatte, auch sehr über eine ähnlich Aktion gefreut. Da war aber 0,0 nix.

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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 08:18 
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Wurstbrotmampfer
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Anja hat geschrieben:
Wie definierst Du denn eine Wohnung in dem immer bemühten "sozialen Wohnungsbau" in den jemand wie keko doch nie wohnen möchte?

Ich meinte, dass keko bereits eine Wohnung hat und nicht auf der Suche nach Wohnraum ist. Das von ihm angesprochene Gefühl des Neids kommt nicht aus der eigenen Wohnungsnot.

Anja hat geschrieben:
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst in der Qualifikationsebene 3 mit drei Kindern verdienen wenig genug um im eigenen Amt Leistungen zu beantragen.

Möchtest Du damit ausdrücken, dass größere Bevölkerungsgruppen in Deutschland einfach zu arm sind, als dass wir Ausländern Asyl gewähren könnten?

Ich finde es bemerkenswert, dass jemand mit fester Anstellung im öffentlichen Dienst Stütze vom Steuerzahler beantragen kann. Mir scheint das ein Beleg dafür zu sein, dass der Staat eine Menge für die einkommensschwächeren Bürger tut. Gelegentlich wird ja so getan, als würden diese Menschen vom Staat im Stich gelassen, während man den Geflüchteten die gebratenen Tauben in den Mund schiebt.

Man kann sicher darüber diskutieren, ob der Staat für einkommensschwache Bürger mehr als derzeit tun sollte. Ich bin gespannt, wie die AfD nach der Bewältigung der Flüchtlingskrise zu dieser Frage stehen wird, ob sie dann immer noch den Anwalt für sozial Schwächere spielt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 08:37 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
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Klugschnacker hat geschrieben:
HansM hat geschrieben:
Den Wohnungsmarkt in Berlin kenne ich nicht. Aber den in München. ...

Meine Freundin wohnt direkt am Gärtnerplatz. Ich kenne die Mieten dort. Mit Flüchtlingen hat das jedoch nichts zu tun, und das wolltest Du vermutlich auch nicht in einen Zusammenhang bringen. Die Mietpreise sind nicht wegen der geflüchteten Menschen so hoch, sondern wegen der Attraktivität Münchens und dem Wohlstand ausreichend vieler Mieter oder Käufer.

Auch in Stuttgart und Umgebung konkurrieren die geflüchteten Menschen nicht mit Leuten wie keko um Wohnraum. Bitte korrigiert mich, falls ich mich irre, doch keko und seine Familie haben nicht vor, in eine Wohnung des sozialen Wohnungsbaus zu ziehen. Wir sprechen doch hier von Weintrinkern, die anderen das Wasser neiden. Oder gibt es hier einen Einzigen, dem es durch die Flüchtlinge schlechter geht?


Die Annahme, die Kauf-/Mietpreise in München kommen nur von der hohen Nachfrage und einem entsprechend solventen Milieu ist ebenso naiv, wie die Annahme, dass nicht alle Gruppen um denselben Wohnraum konkurrieren.

Zum einen hängt der Wohnungsmarkt nicht allein von der Nachfrage ab, sondern auch vom Angebot. Und hier hat München seit mindestens 10, eher 20 Jahren sehr restriktiv neue Flächen ausgewiesen. Und das in einer echten wirtschaftlichen Boom-Zeit. Wenn man so will, hat rot-grün in München die beste Wertsteigerungspolitik für Alt-Eigentümer betrieben, die man sich vorstellen kann. Das Ganze wurde dadurch verschärft, dass seit dem positiv verlaufen Volksentscheid 2004 zu den Hochhausbauten (Dank dem "roten Schorsch" Kronawitter: nichts darf höher sein, als die Türme der Marienkirche) die Attraktivität rentabel in die Höhe zu bauen (was in Städten wie München oft die einzig verbliebene Möglichkeit ist) deutlich gesunken ist. So kann man das Angebot auch künstlich/politisch verknappen, muss ich dann aber nicht wundern, dass die Preise explodieren.

Zum anderen konkurrieren selbstverständlich Menschen im Asylverfahren und anerkannte Asylbewerber mit den "angestammten" Milieus im selben Wohnungsmarkt. Und auch die Erstaufnahmeeinrichtungen spielen eine Rolle. Nehmen wir bspw. die Bayernkaserne, die seit einiger Zeit im Eigentum der Stadt München ist. Hier sind bis zu 2000 Flüchtlinge untergebracht (gewesen). In dem 48 Hektar großen Gelände an der Heidemannstrasse (Stadtteil Freimann, grenzt an Schwabing, nicht ganz die schlechte Lage) wird in dieser Nutzungszeit selbstverständlich keine andere Wohn-Nutzung hier und jetzt passieren - obwohl dieses Gelände dafür bestens geeignet wäre.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 08:40 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
Wir hätten uns als junge Familie, als ich Alleinverdiener mit einem kleinen Einkommen war und 2 Kinder hatte, auch sehr über eine ähnlich Aktion gefreut. Da war aber 0,0 nix.

Oh doch, da gab es eine Menge, die der Staat für Dich getan hat. Du hast eine komplett vom Staat finanzierte Ausbildung mit Hochschulabschluss genossen. Als Du Geld verdient hast, musstest Du nur sehr wenige Steuern zahlen, da andere Bürger das für Dich übernommen haben. Deine Kinder können kostenlos zur Schule gehen. Du hast Deine ganze Familie für kleines Geld krankenversichern können, da andere Beitragszahler für die tatsächlichen Kosten aufkommen. Und so weiter. Das ist schon etwas mehr als Nullkommanull, findest Du nicht?


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 08:47 
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Wurstbrotmampfer
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Klugschnacker hat geschrieben:
Meine Freundin wohnt direkt am Gärtnerplatz. Ich kenne die Mieten dort. Mit Flüchtlingen hat das jedoch nichts zu tun, und das wolltest Du vermutlich auch nicht in einen Zusammenhang bringen. Die Mietpreise sind nicht wegen der geflüchteten Menschen so hoch, sondern wegen der Attraktivität Münchens und dem Wohlstand ausreichend vieler Mieter oder Käufer.

captainbeefheart hat geschrieben:
Die Annahme, die Kauf-/Mietpreise in München kommen nur von der hohen Nachfrage und einem entsprechend solventen Milieu ist ebenso naiv, wie die Annahme, dass nicht alle Gruppen um denselben Wohnraum konkurrieren.

Es steht Dir ja frei, die Meinung zu vertreten, dass die Mieten in München wegen der Flüchtlinge so hoch sind, wenn Dir das nicht zu albern ist.


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 Betreff des Beitrags: Re: Die Deutschen sterben aus
BeitragVerfasst: 10 Okt 2017 08:51 
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MD Emu

Registriert: 04 Aug 2017 22:10
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Klugschnacker hat geschrieben:
Klugschnacker hat geschrieben:
Meine Freundin wohnt direkt am Gärtnerplatz. Ich kenne die Mieten dort. Mit Flüchtlingen hat das jedoch nichts zu tun, und das wolltest Du vermutlich auch nicht in einen Zusammenhang bringen. Die Mietpreise sind nicht wegen der geflüchteten Menschen so hoch, sondern wegen der Attraktivität Münchens und dem Wohlstand ausreichend vieler Mieter oder Käufer.

captainbeefheart hat geschrieben:
Die Annahme, die Kauf-/Mietpreise in München kommen nur von der hohen Nachfrage und einem entsprechend solventen Milieu ist ebenso naiv, wie die Annahme, dass nicht alle Gruppen um denselben Wohnraum konkurrieren.

Es steht Dir ja frei, die Meinung zu vertreten, dass die Mieten in München wegen der Flüchtlinge so hoch sind, wenn Dir das nicht zu albern ist.


Das habe ich weder so geschrieben, noch meine ich es so. Lies den Post, der ist deutlich differenzierter. Oder gelten nur einfache Wahrheiten, wie sie von Dir postuliert werden ("wir bekommen das hin")? Ich für meinen Teil bin nicht so simpel unterwegs und möchte auch nicht sinnentstellt simpel zitiert werden.

Hier mal ein Ausschnitt aus einem Beitrag der Wirtschaftswoche vom 23.1.2013 (!), also deutlich vor der großen Krise 2015:

"Die Bundesrepublik erlebt als Fluchthafen Europas außerdem gerade einen ungeahnten Zustrom von Einwanderern, die hier ihr Glück oder zumindest einen Job, in jedem Fall aber eine Wohnung suchen. Das Resultat der Zeitenwende: Aus rund 39,2 Millionen Haushalten in Deutschland, die die Statistiker noch 2005 zählten, sind heute bereits 40,4 Millionen Haushalte geworden – 2015 könnten es über 41 Millionen sein.

Der Markt ist ausgetrocknet

Alle brauchen sie eine Unterkunft, und das eben dort, wo die Jobs, die Schulen, die Kitas und die Theater sind: in den Städten. In der Provinz verfallen derweil Mieten und Häuser.

Der urbane Mangel hat sich lange angebahnt. Der Markt ist schlicht ausgetrocknet. Nach dem fiebrigen Wende-Boom durchlitt der Wohnungsbau mehr als zehn Jahre Stagnation, der Tiefpunkt war 2009 erreicht. Forschungsinstitute taxieren den jährlichen Neubaubedarf in Deutschland auf 210.000 bis 300.000 Wohnungen. Von solchen Zahlen wurde auf dem Bau viele Jahre nur geträumt. Selbst die vorsichtig-konservativen Experten des Bundesministeriums halten in ihrem jüngsten Immobilienbericht 183.000 neue Wohnungen pro Jahr für notwendig, um den Druck zu lindern – auch davon ist die Baubranche noch ein gutes Stück entfernt."

Das Problem existiert also schon eine größere Weile und hat Nachfrage- sowie vor allem Angebotsseitige Ursachen. Und an den Angebotsseitigen Ursachen tragen die jeweiligen politischen Verantwortlichen einen maßgeblichen Anteil. In München haben sie das Thema schlicht verpennt.

Durch Migration verschärft sich die beschriebene Problemlage zusätzlich.


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