drullse hat geschrieben:
Klingt interessant und kompliziert...
Anja hat geschrieben:
Da braucht man aber schon das Querfeldein-Diplom, oder?
Weil das hier scheinbar für etwas Verwirrung sorgt sag ich mal kurz was zu den Regeln.
Es ist eine 24-Stunden-Staffel, Start ist Samstag um 09:00, Ende entsprechend am Sonntag um 09:00. Ein Team besteht aus genau 6 Läufern. Die Reihenfolge dieser Läufer muß über den gesamten Wettkampf beibehalten werden. Sieger ist, wer nach 24 Stunden die meisten Bahnen abgelaufen hat.
Jedem Team steht ein Satz von verschiedenen Bahnen zur Verfügung. Diese teilen sich bei den Tag-Strecken in die Kategorien "short easy" (4 Stück), "short difficult" (4 Stück), "long easy" (4 Stück) und "long difficult" (3 Stück) auf. Für die Nacht gibt es nochmal einen extra Satz an Strecken (5x "short easy night", 3xSDN, 3x LEN und 3x LDN). Darüber hinaus gibt es noch eine spezielle Strecke für die Startläufer und 2 Dämmerungsbahnen.
Natürlich darf man die Strecken vorher nicht angucken. Nach dem Wechsel läuft man erst mal 100m ohne Karte los, bekommt dann die Orientierungslaufkarte der entsprechenden Kategorie in die Hand und sieht erst dann worauf er sich genau eingelassen hat.
Pünktlich um 09:00 gibt es einen Massenstart und die Startläufer einer jeden Staffel beginnen mit der Startstrecke. Damit man nicht einfach den anderen hinterherlaufen kann, variieren diese Bahnen untereinander etwas, aber eben nur so wenig, daß noch Chancengleichheit besteht. Der Rest der Karten ist dann für jedes Team identisch.
Ab dem zweiten Läufer kann dann jedes Team selbst bestimmen wer welchen Kurs ablaufen soll. Um 18:00 wird vom Veranstalter bekanntgegeben, wann offiziell die Dämmerung beginnt. Dieser Zeitpunkt kann je nach Witterung variieren. Ab Beginn der Dämmerung gibt es keine Tag-Strecken mehr und die nächsten beiden Läufer eines jeden Teams müssen die Dämmerungsbahnen anlaufen. Danach geht es mit freier Wahl der Nachtbahnen weiter.
Es gibt noch weitere Regeln, die eigentlich nur die sehr schnellen Teams betreffen. Deshalb lasse ich die mal der Übersichtlichkeit halber weg.
Eigentlich sind die Regeln gar nicht so schwer. Viel schlimmer ist dagegen die Taktik.
Man könnte ja meinen, daß man eine große Zahl an Wechseln dadurch erreichen kann, daß man erst sämtliche "short easy" Bahnen abläuft, dann die mittellangen usw. Allerdings sind im Team oftmals starke und schwache Läufer, gute und weniger gute Orientierer. Dann müßten irgendwann auch die schwächeren Läufer die Hammer-Bahnen laufen - keine gute Idee. Also versucht man eine gesunde Mischung hinzubekommen und Jeden entsprechend seinen Fähigkeiten einzusetzen. Jeder gibt eine Zeitabschätzung für seine Bahn ab und so plant man dann bis ca. 19:00. Dummerweise ist eine Orientierungslaufstrecke nicht so kalkulierbar wie ein 10km-Lauf, aus den geplanten 50 Minuten können mit dem einen oder anderen Fehler unterwegs auch schnell mal 70 oder 80 Minuten werden. Dazu kommt bei der Anfangsplanung noch die Unsicherheit des Dämmerungszeitpunktes, bei dem auch noch eine Toleranz von einer Stunde möglich ist. Trotzdem sollen natürlich am Ende keine SE-Strecken mehr übrigbleiben, denn die sind fix abzulaufen und fast geschenkte Wechsel in der Bilanz. Regelmäßiges Neuplanen der Aufteilung und Korrigieren der Taktik sind also nahezu unausweichlich.