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BeitragVerfasst: 16 Mai 2015 23:35 
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Eiermann U5 Emu
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Weckruf. Ich habe gerade eineinhalb Stunden geschlafen, im Schlafsack war es so schön warm. Jetzt friere ich, obwohl ich noch gar nicht wieder in den nassen Schuhen stecke. In ca. einer halben Stunde wartet eine 'long easy night' Bahn auf mich. Wenigstens ist es von oben her gerade trocken.

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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: 17 Mai 2015 06:56 
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Schach-Emu
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Der Elch hat geschrieben:
Weckruf. Ich habe gerade eineinhalb Stunden geschlafen, im Schlafsack war es so schön warm. Jetzt friere ich, obwohl ich noch gar nicht wieder in den nassen Schuhen stecke. In ca. einer halben Stunde wartet eine 'long easy night' Bahn auf mich. Wenigstens ist es von oben her gerade trocken.


Gute Orientierung und frische Beine :yo:

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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 12:28 
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Oranje-Emu
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Der Elch hat geschrieben:
Weckruf. Ich habe gerade eineinhalb Stunden geschlafen, im Schlafsack war es so schön warm. Jetzt friere ich, obwohl ich noch gar nicht wieder in den nassen Schuhen stecke. In ca. einer halben Stunde wartet eine 'long easy night' Bahn auf mich. Wenigstens ist es von oben her gerade trocken.

Boa, wenn ich das lese...mir war ja das 24h schwimmen schon schlafenstechnisch zu anstrengend... :chris76

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 18:13 
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Eiermann U5 Emu
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drullse hat geschrieben:
Klingt interessant und kompliziert...
Anja hat geschrieben:
Da braucht man aber schon das Querfeldein-Diplom, oder?


Weil das hier scheinbar für etwas Verwirrung sorgt sag ich mal kurz was zu den Regeln.

Es ist eine 24-Stunden-Staffel, Start ist Samstag um 09:00, Ende entsprechend am Sonntag um 09:00. Ein Team besteht aus genau 6 Läufern. Die Reihenfolge dieser Läufer muß über den gesamten Wettkampf beibehalten werden. Sieger ist, wer nach 24 Stunden die meisten Bahnen abgelaufen hat.

Jedem Team steht ein Satz von verschiedenen Bahnen zur Verfügung. Diese teilen sich bei den Tag-Strecken in die Kategorien "short easy" (4 Stück), "short difficult" (4 Stück), "long easy" (4 Stück) und "long difficult" (3 Stück) auf. Für die Nacht gibt es nochmal einen extra Satz an Strecken (5x "short easy night", 3xSDN, 3x LEN und 3x LDN). Darüber hinaus gibt es noch eine spezielle Strecke für die Startläufer und 2 Dämmerungsbahnen.

Natürlich darf man die Strecken vorher nicht angucken. Nach dem Wechsel läuft man erst mal 100m ohne Karte los, bekommt dann die Orientierungslaufkarte der entsprechenden Kategorie in die Hand und sieht erst dann worauf er sich genau eingelassen hat.

Pünktlich um 09:00 gibt es einen Massenstart und die Startläufer einer jeden Staffel beginnen mit der Startstrecke. Damit man nicht einfach den anderen hinterherlaufen kann, variieren diese Bahnen untereinander etwas, aber eben nur so wenig, daß noch Chancengleichheit besteht. Der Rest der Karten ist dann für jedes Team identisch.

Ab dem zweiten Läufer kann dann jedes Team selbst bestimmen wer welchen Kurs ablaufen soll. Um 18:00 wird vom Veranstalter bekanntgegeben, wann offiziell die Dämmerung beginnt. Dieser Zeitpunkt kann je nach Witterung variieren. Ab Beginn der Dämmerung gibt es keine Tag-Strecken mehr und die nächsten beiden Läufer eines jeden Teams müssen die Dämmerungsbahnen anlaufen. Danach geht es mit freier Wahl der Nachtbahnen weiter.

Es gibt noch weitere Regeln, die eigentlich nur die sehr schnellen Teams betreffen. Deshalb lasse ich die mal der Übersichtlichkeit halber weg.

Eigentlich sind die Regeln gar nicht so schwer. Viel schlimmer ist dagegen die Taktik.
Man könnte ja meinen, daß man eine große Zahl an Wechseln dadurch erreichen kann, daß man erst sämtliche "short easy" Bahnen abläuft, dann die mittellangen usw. Allerdings sind im Team oftmals starke und schwache Läufer, gute und weniger gute Orientierer. Dann müßten irgendwann auch die schwächeren Läufer die Hammer-Bahnen laufen - keine gute Idee. Also versucht man eine gesunde Mischung hinzubekommen und Jeden entsprechend seinen Fähigkeiten einzusetzen. Jeder gibt eine Zeitabschätzung für seine Bahn ab und so plant man dann bis ca. 19:00. Dummerweise ist eine Orientierungslaufstrecke nicht so kalkulierbar wie ein 10km-Lauf, aus den geplanten 50 Minuten können mit dem einen oder anderen Fehler unterwegs auch schnell mal 70 oder 80 Minuten werden. Dazu kommt bei der Anfangsplanung noch die Unsicherheit des Dämmerungszeitpunktes, bei dem auch noch eine Toleranz von einer Stunde möglich ist. Trotzdem sollen natürlich am Ende keine SE-Strecken mehr übrigbleiben, denn die sind fix abzulaufen und fast geschenkte Wechsel in der Bilanz. Regelmäßiges Neuplanen der Aufteilung und Korrigieren der Taktik sind also nahezu unausweichlich.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 20:08 
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Eiermann U5 Emu
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Das hier ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Taktik-Irrsinn:

Der Elch hat geschrieben:
Weil mein Vorläufer mit Verspätung zurückkam durfte ich 40 Minuten fertig in Wettkampfklamotten im Regen auf den Wechsel warten. Und weil wir so spät dran waren wurde kurzfristig umdisponiert und ich durfte statt der 'short difficult' eine 'short easy' laufen.


Den Läufer vor mir hatten wir um ca. 18:10 zurückerwartet. Für mich war eine "short difficult" vorgesehen, die mich wohl mindestens 50 Minuten, mit etwas Pech auch 60min. beschäftigt hätte. Die Läuferin nach mir hätte also noch 20-30 Minuten Zeit gehabt, um vor der Dämmerung (19:30) unsere letzte verbliebene "short easy" anzugehen. Als aber der Läufer um 18:40 immer noch nicht zurück war, mußten wir umdisponieren da ich die geplante Strecke nicht mehr bis zum Beginn der Dämmerung geschafft hätte - eine "short easy" wäre verfallen. Hätten wir getauscht (ich die SE und meine Nachfolgerin die SD) hätten wir zwar kein Zeitproblem gehabt, aber die SD hätte die Läuferin überfordert. Ich habe dann trotzdem die einfache Strecke genommen, weil wir eh nicht mehr Wechsel zustande gebracht hätten, aber ich konnte etwas Energie für die Nacht sparen. Als ich schließlich um 19:20 zurück war, mußte meine Nachfolgerin eben noch 10 Minuten bis zum Beginn der Dämmerung warten damit sie nicht noch eine schwierige Tagbahn nehmen mußte, sondern auf die "short twilight" starten durfte. :chris76

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 20:38 
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Das Rennsemmel-Emu
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Ich glaub, ich bleibe bei "normalen" Wettkämpfen. Startlinie, Ziellinie, Startschuß, Finish. Ende.

Alles andere überfordert mich intellektuell gewaltig... :laugh:

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 20:50 
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S(up)portlerin
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Dr. Orientierungsdinges - ich verbeuge mich!

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06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 21:57 
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Eiermann U5 Emu
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Als ich endlich meine erste richtige Nachtbahn antrete ist es gerade 5 Minuten nach zwölf.

Mein selbstgebauter Halogenscheinwerfer hat mittlerweile fast 19 Jahre auf dem Buckel, deshalb habe ich ihm vor dem Wettkampf noch eine Generalsanierung gegönnt. Neuer Kopfband-Gummi, eine frische Spritzwasserabdeckung auf den Einschalter, die Steckverbinder, die schon so korrodiert waren, daß sie im Betrieb warm wurden, natürlich auch noch ersetzt - so konnte eigentlich nix mehr passieren.

Handschlag, Wechsel, los geht's! Die 150m Pflichtstrecke bis zur Kartenausgabe laufe ich noch abgeblendet, schließlich will ich die Helfer dort nicht blenden. Ich schnappe mir die "long easy night", die mir für die nächsten 12 Kontrollposten den Weg vorschreiben wird. Nochmal 150m Pflichtstrecke bis zum eigentlichen Beginn der freien Orientierung werden genutzt um die Karte auf ein handliches Format zu falten und die Route zur ersten Station zu planen. 20W Halogen! Aufblenden! Gas geben! ...und im dunklen Wald verschwinden.

Zum Eingewöhnen wähle ich erst mal die sichere Route und bleibe für den nächsten Kilometer erst mal auf Wegen. Das mag zwar 100m läger sein, aber in der Nacht ist schnell mal eine viertel Stunde verloren wenn man erst mal die Orientierung verliert. An einer markanten Biegung verlasse ich den Weg und laufe 45° zur bisherigen Richtung weiter. Die Böschung hoch und 60 Meter weiter stehe ich auch schon vor dem Posten. Code checken! 190 - paßt! Chip rein! Piep! Weiter!

Über abgebrochene Äste läuft es sich bei Tageslicht doch wesentlich besser als im Schein der Stirnlampe. Auch deswegen will ich nach Osten auf den nahen Wag. Irgendwie drifte ich durch die Hanglage etwas zu weit südlich ab, aber dank eines Dickichts erkenne ich den Fehler und kann sofort korrigieren. Durch eine dichte Baumreihe und ich stehe auf dem Weg, den ich 20 Sekunden vorher noch nicht ausmachen konnte. Als ich die Stromtrasse quere muß ich dieser nach links folgen. Eigentlich eine simple Aufgabe. Eine extra breite Schneise auf der zwei Hochspannungsleitungen parallel laufen. Darunter dieses typische rauhe halboffene Gelände, in dem immer irgendwo kleine verschlungene Trampelpfade verlaufen. Nur finden muß man sie halt. Ich muß feststellen, daß es im Dunkeln nicht mal so einfach ist, festzustellen, ob man jetzt gerade unter der einen oder der anderen Leitung läuft, oder gar komplett seitlich davon. Die Drähte sind einfach zu weit weg und nachts nicht mehr im Sichtbereich. Der eine oder andere Pfad findet sich dann doch und nach 350m Hochspannungsleitung stehe ich auch schon an der gesuchten Zaunecke.

Auch die nächste Teilstrecke soll erst mal keine Überraschungen bereithalten. Eine breite Forststraße. Etwas zwei Daumen weit - das sind knapp 200 (Doppel)Schritte. Aber so genau kann man das nicht sagen weil der Weg eine weite Rechtskurve beschreibt. Durch die Biegung würde mir auch das Zentimeter-Lineal auf dem Kompaß keine Genauere Info geben, also belasse ich es bei der Zwei-Daumen-Schätzung. Als Absprungpunkt dient leider nur ein kleines Dickicht am Wegrand, aber so richtig eindeutig läßt sich das im Stirnlampenlicht nicht bestimmen. Man soll sich ja nie auf die anderen Läufer verlassen - sie können Fehler machen oder vielleicht einen ganz anderen Posten suchen. Doch ich habe bereits 180 Schritte und links unten funzeln zwei Lampen. Also den Hang runter. Gut 50m später stehe ich auf dem Pfad, auf den ich wollte - und an dem auch der Posten stehen soll. Aber hier ist kein Posten. Und die zwei anderen Funzeln sind inzwischen auch verschwunden. Muß ich dem Pfad jetzt nach links oder rechts folgen? Bin ich zu früh oder zu spät von der Forststraße weg? Ich spendier noch einen Blick auf die Karte und entscheide mich für links. Nach zwei Schritten sehe ich den Posten: er war genau hinter dem Baum, an dem ich meine Denk- und Zweifelpause eingelegt hatte. *grrr*

Auf der anderen Seite des Baches und einem schmalen Wiesenstreifen wartet der nächste breite Forstweg auf mich. Auch wenn eine Kreuzung in der Realität anders aussah als ich sie mir nach dem Kartenbild vorgestellt hatte - einmal links, einmal geradeaus und an der nächsten Abzweigung rechts, da kann bei den breiten Wegen nicht viel schieflaufen. Allerdings muß ich bergauf jetzt schon mal eine Gehpause einlegen. Die vorangegangen Läufe machen sich mittlerweile bemerkbar. Der Weg macht einen Rechtsknick, ich kann aber auf einer gut belaufbaren, grasbewachsenen Schneise meinen Weg geradeaus fortsetzen. Ich darf nur nicht nach unten sehen! Durch meine Vorwärtsbewegung werfen hunderte hohe Halme des Waldgrases bewegte Schatten, so daß es scheint, der ganze Boden wäre irgendwie in Bewegung, aber in undefinierter Richtung. Ich finde das zwar einen interessanten Effekt, aber mir verschwimmt das Bild vor Augen und ich muß wieder ausschließlich nach vorne gucken, sonst wird mir schwindlig. Keine Zeit für Experimente! Das Dickicht ließ sich gut auf der Schneise durchqueren und jetzt stehe ich wieder im Hochwald. Noch hundert Meter Richtung Süden, dann sollte ich vor dem Posten stehen - unten am Bach, kaum zu verfehlen. Und schon nach einigen Schritten leuchtet vorne deutlich der Reflektor auf, der die Postenschirme auch Nachts etwas besser erkennbar machen soll.

Vier von zwölf Stationen gefunden! Zwar ziemlich im Sicherheitsmodus, aber dafür ohne größere Schnitzer. So ging es größtenteils auch weiter. Nur die Beine wurden unterwegs noch merklich müder. Von Posten 9 nach 10 ging es dann scheinbar *) alternativlos quer durch einen 40m breiten Streifen einer Neuanpflanzung. Oben die 2m hohen Nadelbäume dicht an dicht, so daß man sich durchkämpfen mußte, unten die Brombeerranken bis in Kniehöhe. Und dann hatte plötzlich der Spaß ein Ende! Ein Krampf-Ansatz im hinteren Oberschenkel. Wäre ich über den Brombeerzweig gestiegen hätte sich der Krampf mit Ssicherheit manifestiert. Da stand ich nun also! Nachts, viertel nach eins! In der Mitte des Dickichts! Alleine! Und konnte weder vor noch zurück! Wäre ich mit einem Krampf gefallen - ich hätte da nicht mal rausrobben können. Ob mich da drin jemals einer gefunden hätte? Ich tat das einzige, was ich tun konnte: Ich blieb einfach 2 Minuten stehen und hoffte, daß die Krampfneigung nachließ. Dann stieg ich ganz vorsichtig aus dem Dickicht. Als ich den Hochwald auf der anderen Seite erreicht hatte war es echt an der Zeit, drei Kreuze zu machen. Die Lauferei ging überraschenderweise dann bis zum Ziel problemlos.

Den elfte Posten konnte ich auch schon auf größere Entfernung anhand des angebrachten Reflektors entdecken. Dort angekommen war allerdings die Codenummer falsch! Zum Glück reichte ein kurzes Kopfheben um 30m weiter noch einen Posten zu entdecken - diesmal der Richtige. Vom Schlußposten hieß es dann nochmal gute 300m ins Ziel sprinten, was bei 20 weiteren Höhenmetern dann Sprinten auch immer noch ist.

Abschlag! Zeitnahme! Chip auslesen - die Bahn wurde fehlerfrei abgelaufen! Puh! Ein Tee, eine Dusche, zwei Eierkuchen - dann geht es wieder ab ins Bett.

Aber der Kopf ist noch lange im Wald unterwegs und will mir den Schlaf nicht gönnen. Das ist Nacht-OL!




*) natürlich war es - im Nachhinein in Ruhe und bei Tageslicht betrachtet - nicht alternativlos. Aber bei Hektik, Puls 150 und eingeschränkter Sicht übersieht man doch einiges.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 22:22 
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Eiermann U5 Emu
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Siehe auch den Fernsehreport von vor 4 Jahren:


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 18 Mai 2015 23:03 
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Das Rennsemmel-Emu
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Hat was, erinnert mich an unsere Nachtwanderungen mit den Pfadfindern. Nur gerannt sind wir selten...

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 19 Mai 2015 06:37 
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Die Emu-Maus
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was irre .... :chris76 .... schon toll ... :cheer

Danke für den Blick in eine andere Welt.... irgendwie :blue :chris76

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und was davor geschah... runningmaus 2012: Kopf hoch!


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BeitragVerfasst: 19 Mai 2015 11:03 
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MD Emu
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Ich krieg schon Lust so was zu machen wenn ich wieder ( auf Holz geklopft ) laufen kann.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 21 Mai 2015 22:32 
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Eiermann U5 Emu
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Einen schulde ich euch ja noch:

Bevor ich ins Bett bin hatte ich noch kurz durchkalkuliert wann ich frühestens wieder dran sein werde. Als Ergebnis habe ich mir den Wecker auf 05:30 gestellt - genug Zeit um mich aus dem Schlafsack zu schälen und zu gucken, wie die Sache läuft. Doch bereits 05:20 weckt mich ein Teamkollege, der jetzt zum Start geht. (Normalerweise weckt erst der einlaufende Läufer nachdem er vom Wechsel zurück im Camp ist.) Nachdem mir doch relativ kalt ist, beschließe ich, daß es Zeit für trockene Socken und ein frisches, langärmliges Laufshirt ist. Als ich dann sraußen die ersten Schritte gehe, stelle ich fest, daß mein Knöchel nicht so richtig abrollen will - so als ob da eine Schwellung drin ist. Zum Glück kenne ich das Gefühl und weiß, daß es nach einigen gegangenen Metern besser wird. Ich wackle also irgendwie zum Dixi und von dort zum Wechsel. Der Läufer vor mir ist noch gar nicht auf der Strecke, ichj bin also doch viel zu früh aufgestanden. Zeit, noch etwas spazieren zu gehen und die Muskeln und Gelenke wieder gangbar zu machen. Es ist inzwischen wieder hell und die Läufer, die jetzt auf die Strecke gehen, laufen ohne Lampe los. Und das Tageslicht ist auch gut für mich. Der Teamchef hat mir in Abwesenheit eine difficult-Bahn zugeteilt - etwas, was ich mir wahrscheinlich im Dukeln nicht antun möchte. Als ich schließlich loslaufen darf ist es kurz vor sieben. Ich plane ca. eine Stunde für meine Route ein und die folgende Läuferin sollte in der verbleibenden Zeit locker ihre kurze einfache Bahn schaffen. Weiterhin ist jetzt schon klar, daß es sich danach nicht mehr lohnt, noch einen weiteren Läufer in den Wald zu schicken - egal wie schnell wir beiden unsere Strecken meistern.

Während der erste Posten ziemlich eindeutig steht und sich deshalb schnell und problemlos finden läßt, sieht es bei Posten Nummer zwei schon ganz anders aus. Ich stehe ca. 10m vor dem Posten, bin mir aber aufgrund des dichten Bewuchses nicht ganz sicher. Also lasse ich mich durch zwei weitere Läufer ablenken, die deitlich weiter links suchen und biege in deren Richtung ab. Erst nach einer Schleife und ca. 2 Minuten später bin ich wieder zurück und kann den Standort quittieren. Während man sich zum dritten Posten nur kurz durchs Dickicht kämpfen mußte fängt danach der Spaß richtig an:

Dateianhang:
posten3_7.jpg
posten3_7.jpg [ 51.35 KiB | 3553-mal betrachtet ]


Hang runter - Hang hoch, Hang runter - Hang hoch, Hang runter - Hang hoch. Teilweise Steigungen, die manchmal alle Viere erfordern, dann wieder ein Abstieg durch ein Blockfeld, das Laufen unmöglich macht. Alles nur, um mich zu provozieren. DAfür klappt die Orientierung an der Stelle gut und ich komme zwar meist gehend, dafür fehlerfrei an die nächsten 4 Kontrollstellen. Dank Tageslicht kann ich endlich wieder alle Orientierungsmerkmale nutzen, die der Wald hier bietet, und so kann ich ohne Probleme auch die restlichen Posten einsammeln. Allerdings merke ich schon, daß die Laufbelastung und der Schlafmangel an der Konzentration nagen. Teilweise verliere ich den Überblick, ob der aktuelle Posten jetzt der elfte, zwölfte oder doch schon dreizehnte ist. Aber da das Laufen eh nicht mehr mit voller Geschwindigkeit möglich ist, hab ich ja unterwegs genug Zeit drüber nachzudenken. Im Zielsprint bergan kann ich nochmal alles geben, bevor den nächsten Läufer auf die finale Runde schicken darf. Im Ziel zeigt die Uhr 55 Minuten - deutlich schneller, als ich es beim Loslaufen für möglich gehalten hatte.

Dieser gute Lauf zusammen mit dem Gedanken, es endlich geschafft zu haben und der Gewissheit, das Team nicht aufgehalten zu haben treibt mir auf dem Weg zum Tee-Stand dann doch fast die Tränen in die Augen und ich bin sehr glücklich und zufrieden. Und da ich mit meinen Zieleinläufen sonst eher nüchtern und rational umgehe mag das schon was heißen.

Hat jemand am Himmelfahrtswochenende 2017 bereits was vor? Ich schon! :cheer

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 21 Mai 2015 22:45 
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Das Rennsemmel-Emu
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Der Elch hat geschrieben:
Hat jemand am Himmelfahrtswochenende 2017 bereits was vor? Ich schon! :cheer

Ich frage mich grade, was von meinen Orientierungskenntnissen noch übrig ist... :tomtiger

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Leben hat keine blaue Linie
BeitragVerfasst: 21 Mai 2015 22:49 
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Urmel-Emu
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drullse hat geschrieben:
Der Elch hat geschrieben:
Hat jemand am Himmelfahrtswochenende 2017 bereits was vor? Ich schon! :cheer

Ich frage mich grade, was von meinen Orientierungskenntnissen noch übrig ist... :tomtiger

Ich weiß... nix. :censored Drum werde ich voraussichtlich 2017 wie üblich auf Chorwochenende sein. :pfeif :tomtiger

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