Klugschnacker hat geschrieben:
Spontanes Beispiel: Als Selbständiger zahle ich im Monat ca. EUR 1000,- Krankenversicherung für mich, das Söhnchen und seine Mutter. Die Familie nebenan ist zu fünft, zahlt aber nur ein Viertel dieses Betrages für alle gemeinsam. Ermöglicht wird das durch Gesetze, bei denen die Mehrheitsgesellschaft sich selbst bedient.
Wieviele Steuern zahlst Du und wieviel zahlt diese Familie - alles zusammengerechnet? Besteht da das gleiche Verhältnis?
Zitat:
Ich arbeite den kompletten Vormittag jeden Tages, inklusive des Wochenendes, um meine Steuerlast aufzubringen. Mein Nachbar opfert nur etwas mehr als die Hälfte dieser Zeit für die Allgemeinheit.
Bis auf das Wochenende ist das bei mir auch so (daher nicht vollständig vergleichbar).
Zitat:
Mein Nachbar arbeitet erheblich weniger als ich, trägt als Angestellter keinerlei persönliches Risiko, leistet sich 2x im Jahr einen Auslandsurlaub mit der ganzen Familie und macht einen entspannten Eindruck. Ich gönne es ihm! Aber zwischen ihm und mir herrscht ein gesellschaftliches Kampfgleichgewicht. Ich hätte nichts dagegen, wenn jeder nach seinem persönlichen Verbrauch an staatlichen Leistungen besteuert würde. Dann würde nämlich er am Wochenende arbeiten und nicht ich!
Und jetzt kommt Keko - dessen Smiley Du ja auch nutzt - sagt Dir: Du hast alle Möglichkeiten. Lass Dich irgendwo anstellen und gut ist. Und Du würdest vermutlich auch was finden, das adäquat bezahlt ist. Aber wir sind Akademiker (und von denen gibt es mehr als genug, die einen Weg wie ich gehen und sich die Finger wund schreiben). Wieviel da draußen sind das nicht? Und die gehen arbeiten und ja, sie partizipieren davon, dass wir fleißig Steuern zahlen. Aber ein Leben in Saus und Braus führen sie nicht. Wen wundert es, wenn da irgendwann der fragende Blick und die Frage nach der Relation von Aufwand und Ertrag kommt und das dann wie jetzt zu sehen ist weiterführt?
Ob das ein gesellschaftliches Kampfgleichgewicht ist? Darüber denke ich nach, wenn ich morgen früh zur Arbeit laufe...