Danke euch
Das neue Jahr hat mindestens genauso gut angefangen wie das alte geendet hat:
24-h-Schwimmen in Scheinfeld 04./05.01.13"hier begann vor einem Jahr der Wahnsinn" den Gedanken konnte ich mir nicht verkneifen. Wenn nur nicht immer diese Zipperlein vor den WK wären. Diesmal hatte ich mir den Rücken ordentlich verlegen. Beim letzten Schwimmen am Mittwoch kam ich links mit dem Kopf kaum aus dem Wasser zum Atmen. Zum Glück behandelte mich am Donnerstag noch eine von Helmuts Mädels, er selbst war leider net da. Sie hat mir soweit Linderung gebracht, dass ich ans Schwimmen denken konnte, weg war der Mist aber leider net.
Freitag um 1400 war Treffpunkt am Schwabacher Hallenbad. Die Autos wurden in üblicher Manier vollgestopft mit Menschen und Equipment und ab ging es nach Scheinfeld. Mirjam, Ralph und Marion trafen noch früher ein als wir und besetzten uns 2 Umkleiden samt dazwischen liegendem Nassbereich. Leider reichte der Platz nicht für die 22 Aktiven vom SV Schwabach, die in die Turnhalle umzogen. Ich blieb im Symplexan-Frankenpower-Quartier, hier war es schön ruhig und vor allem warm.
Den Run auf die Anmeldung, die hier erst vor Ort statt findet, hab ich gut erwischt, ich ging mit Start-Nummer 8 ins Rennen.
Etwa 20 min vorm Start machen wir uns auf in in die Schwimmhalle. Mir fielen hier schon die missgünstigen Blicke eines älteren Schwimmers auf, als wir mit Christof Wandratsch durch die Umkleide Richtung Becken gingen.
In der Halle waren nur Schwimmer vom SV und Frankenpower vertreten zum Startschuss. Da wir ca 25 Leute waren sollte neben der als "Profi-Bahn" deklarierten Bahn 2 noch eine weitere Bahn als Kraul-Bahn ausgerufen werden. So verkrümelte ich mich auf die 3-er Bahn. Leider hielt der Frieden nicht lange, es kamen immer mehr Brustschwimmer auf die Bahn, an den Wenden herrschte Chaos und nicht nur da. Ich hab einige Tritte und Schläge eingesteckt, am heftigsten erwischte es meinen Daumen. Ein dickes Grundgelenk und penibles Daumen an der Hand halten war die Folge. Ausziehen wollte mich auch jmd, der hatte sich in den Träger meines Badeanzugs eingeschlauft. Zum Glück sitzt das Ding eng ;-) Meine Freundin wurde leider heftig erwischt, 2 Tritte/Schläge in den Bauch mit mehrmaligem Erbrechen als Folge brachten ihr das Aus. Traurig, dass die von dem Schwimmer aus der Umkleide stammten, der auch sonst mit Motzereien, Festhalten und Beschimpfungen auf die ... Schwabacher auf sich aufmerksam machte. Ich hab keine Ahnung was der für ein Problem mit uns hatte, es muss wohl ein großes gewesen sein :-(
Nach Km 4 hatte ich die Nase voll von Bahn 3 und bin auf die Profi-Bahn gewechselt. Hier war zwar auch ne Menge los, wir kannten uns aber zu 98 % und die Schwimmerei lief deutlich geregelter ab. Meinem Plan zu Beginn wieder 10x1000 m zu schwimmen stand nix mehr im Weg.
Als Verpflegung hatte ich diesmal Malto probiert. Ich habe aber entweder zu spät damit angefangen, nämlich erst nach 3 km, sprich 1 h oder zu niedrig dosiert. Jedenfalls spürte ich schnell, dass mir das nicht reicht und bin auf den bewährten Gel-Riegel-Wasser-Mix umgeschwenkt. Das funzt einfach für mich. Der Blähbauch, der mich sonst auf den ersten Kilometern gequält hat, war deutlich weniger, als bei den Versuchen mit Iso.
Nach den ersten 10 gönnte ich mir meine erste echte Pause, ließ mich massieren, hab was "Gscheits", heißt n Brötchen, gegessen. Dann gings zurück ins Wasser für die nächsten 5 und die nächsten 5 und die nächsten 5. Zwischenzeitlich bin ich mit meinem Rundenzähler etwas aneinander geraten, erst ließ er mich 300 m extra nochmal schwimmen, beim nächsten 1000er hätten seiner Meinung nach 250 m gefehlt. Sorry, so sehr verzähle ich mich nicht! Er hat mir die 250 dann gegeben und ich wurde danach von jmd anders gezählt. Mit ihm gab es keine Unklarheiten.
Es wurde langsam leerer im Becken, es ging in die Nacht. In der Zeit zwischen 3 und 5 hatte ich mein Hoch. Km 20 -26, ich fühlte mich fantastisch, keine Schmerzen, motiviert, mit dem Meisterschwimmer und einem weiteren Triathleten allein auf einer Bahn. Ich hatte ein bombastisches Wassergefühl und es lief einfach gigantisch. Wohl nicht nur gefühlt, von Tobi bekam ich danach gesagt dass wir ganz schön schnell unterwegs waren in der Zeit. Durch die Zeitvorgabe wurden aus den üblichen 5 diesmal 6 km, so hatte ich zur Halbzeit früh um 5 schon 6 km über die Hälfte geschafft.
Nochmal Massage und dann ne Mütze Schlaf, dass ich müde bin, hab ich erst auf der Massageliege gemerkt, ich hoffe ich hab net allzu wirr geredet ;-)
Das Wecken klappte nicht wie geplant um 7, ich bin um 8 mit einem Hustenanfall aufgewacht der sich gewaschen hatte. Damit hab ich den Rest der Mannschaft geweckt, sorry Leute! Scheixx Chlor! War`s das jetzt? Kann ich meiner Lunge mehr Chlor zumuten? Versuchen musste ich es. Der Kaffee hat Wunder gewirkt udn den Hustenreiz gut genommen. Also, auf die nächsten 5. Die ersten 1000 fühlten sich recht steif an, dann lief es von körperlicher Seite her wieder. Nach der nächsten Pause fing der Kopf dann an zu diskutieren. Teufelchen: "Prima, die 30 vom letzten Jahr haste doch übertrumpft" Engelchen:"aber Regensburg noch net!" Teufelchen: "dann machste halt 33 und a weng was, reicht doch" Engelchen: "dann hast aber dein Ziel net erreicht!" usw. Zum Glück waren die beiden wieder leise, als sich die Arme dann doch iwann meldeten und ich sehr bewusst drauf achtete wie ich die Arme ins Wasser bring.
Km 36 - letzte Pause. Andreas Matulla, der Schleifer, war zwischenzeitlich eingetroffen. Ich liege auf der Massageliege, lass mich von Phillipp quälen. Andi: "Und wie viel haste?" ich."36" Andi:"wie viel willste?" ich: "noch 5, dann bin ich über meinem Ziel von 40" Andi: "Mach doch 42,2, dann haste Marathon-Distanz" ich grübel
und grübel und grübel
wieder im Wasser für die finalen Kilometer. Prima der Schwimmer, der sich so beliebt gemacht hat ist auf unserer Bahn unterwegs :-( Mein Kopf diskutiert über Ziele, Wünsche und Hoffnungen. Andi erzählt mir in einer 1000er-Pause, dass ich wohl sehr genau beobachtet werde von der Bademeisterkabine aus und da wohl meine Bahnen parallel gezählt würden. Das gab mir so den letzten Kick, aus einigen Verzählern hatte ich 150 m gut, 1050 noch. Nach 950 hab ich gefragt wie weit ich bin, weil ich mir mit der Zählerei net sicher war. Tatsache ich hatte mich um 50 m verzählt, es fehlten noch die 50 m auf Marathon. Und die hab ich genossen! Nochmal schön strecken, einfach schwimmen, dann war ich da. Raus aus dem Wasser, meinen Zettel im Bademeisterhäusl abgegeben, nachrechnen lassen, net dass sich wieder jmd verrechnet hat, wie im letzten Jahr. Diesmal passte alles :-)
Ich durfte "wellnessen", heiß duschen, eincremen, massieren, Krempel zusammen packen, den nächsten heftigen Hustenanfall niederringen und das Auto beladen. Dann gab es die Siegerehrung.
Ich hab mit meinen 42,2 km meine AK und die nicht vorhandene Damenwertung gewonnen und bin Gesamt Zweite hinter Christof Wandratsch mit 45 km
Als besonders Gutzerl gabs für mich die Gratulation und ein dickes Lob vom Meisterschwimmer :-D
es ist schon irre wie viel mir das Training im vergangenen Jahr gebracht hat. Von 30 km mit Tränen in den Augen, unfähig mich alleine an- bzw. auszuziehen im letzten Jahr zu 42,2 km mit zwar widerspenstigen, wehen, aber kooperativen Armen und einem ordentlichen Muskelkater in diesem Jahr.
Stand heute schreckt mich die Distanz im Bodensee wesentlich weniger, die Wassertemperatur macht mir dafür ordentlich Gedanken. Aber für die Kaltwassergewöhnung hab ich schon gearbeitet und werde das auch bald wieder tun, bei Wassertemperaturen über 10 °C ;-)
Ich freu mich auf die zu durchschwimmenden Seen in diesem Jahr, die Trainings in netter Gesellschaft und auch auf die Triathlons, Läufe und was sonst so kommen mag :-))))
ach so, die niedrige Startnummer hat den Vorteil, dass sie sich leichter rufen lässt an der Wende als 358 z.B.