pete-131313 hat geschrieben:
Liebe Freunde einer Lieblingseinheit,
sollten wir nicht einfach immer nur unsere Lieblingseinheiten machen? Ich meine, bringt uns das nicht mehr, als ein 10 Sekunden schnellerer Wettkampf, weil wir statt der Lieblingseinheit die trainingstechnisch richtige Intervall-/Wiederholungslauf-/Kraft-/…-Einheit gemacht haben?
Ja, ganz bestimmt. Aber dann frage ich mich, ob meine Lieblingseinheit noch so super wäre, wenn ich sie andauernd mache. Also ich finde z.B. Frühling und Sommer toll. Herbst und Winter nicht so. Aber wäre der Frühling noch der Frühling, wenn wir immer Frühling hätten?
Meine Hochzeitsreise habe ich nach Hawaii gemacht und gleich danach meiner Frau versprochen, dass wir zur Silberhochzeit wieder da hinfahren. Fände ich das noch toll, wenn wir einfach jedes Jahr, am besten zweimal, auf Hawaii Urlaub machen würden?
Zurück zur Lieblingseinheit. Verabschieden wir uns einfach davon und machen genau das, wozu wir Lust haben, wenn wir die Schuhe schnüren oder die Badehose anziehen. Genaugenommen ist es schließlich das, was Triathlon für mich ausmacht: Der Wechsel der Sportarten. Einzig eine mentale Sperre muss ich noch besiegen. Die Sperre nämlich, die mir z.B. vorgibt, dass ich Rad fahren muss, wenn ich schon eine Woche nicht mehr Rad fahren war. Und wenn ich 4 Monate kein Rad fahre, wen stört´s? Einen von Euch?
Schaun wir mal, ob ich im nächsten Jahr, wenn die ersten Sonnenstrahlen die neue Saison einläuten noch genauso denke, oder doch den ein oder anderen Radblock einbaue, weil das für die Frühform so wichtig ist…
Grüße,
pete-xxx
In unserer westlichen oder europäischen Welt ist es nun mal so, dass wir immer nur an das Ziel denken, wir leben quasi immer in der Zukunft: wir freuen uns auf den nächsten Urlaub, wir sparen für die Rente und wir trainieren eben für einen Wettkampf. Ich habe kürzlich eine kleine Abhandlung gelesen über eine fremde Kultur, deren höchstes Ziel es ist, nur still dazusitzen und dem Lauf der Zeit zu lauschen. In dieser Situation spürt man einen Hauch von Unendlichkeit, habe ich gelesen. Die Zeit verläuft dann als scheinbar endloser Strom an uns vorbei. Für uns undenkbar, wo wir doch die Zeit in allen Bereiche in fürchtterlich kleine Einheiten zerhacken und uns wundern, wenn alles an uns vorbeirauscht. Ich meine ganz im Ernst, dass ich persönlich ein Stück weiter bin, wenn ich weiterhin trainiere, aber keine Wettkämpfe mehr brauche zur Motivation. Das wäre für mich eine höhere Entwicklungsstufe. Im Moment brauch ich noch 4-5 Rennen pro Jahr, Tendenz fallend.