So. Ich schreib ab sofort nimmer so oft hier rein. Das Training läuft halt so vor sich hin und im Prinzip interessiert's ja auch kein Schwein.
Aber die Aktion heute ist doch wieder mal nen Eintrag wert, da die heutige Ausfahrt eine eindrucksvolle Lehrstunde darüber war, wie einen die Verkettung ungünstiger Umstände burtal in die Knie zwingen können.
Gestern war ich das erste mal seit der 174km Radtourenfahrt am letzten Sonntag wieder radeln. 72km waren das und es lief recht gut. Heute wollte ich etwas locker radeln und danach eigentlich noch schwimmen gehen.
Nach 10km dachte ich mir: "Eigentlich könnte ich kurz zu meinen Eltern fahren (knapp 90km), dort kurz etwas essen, Kaffe trinken, das Rad ins unser Auto laden, welches mein Vater in der letzten Woche repariert und zum TÜV gebracht hat und mit dem Auto samt Rad wieder heimfahren."
Da ich ja ursprünglich vorhatte, nicht viel zu fahren, bin ich komplett ohne Verpflegung fort. Kein Iso, gar nix. Is ja net so schlimm. Kauft man sich halt an der Tanke was. Na gut. Jedenfalls ist die Strecke zu meinen Eltern heim ziemlich heftig, da man im Prinzip immer nur bergauf fährt (unter dem Strich knapp 150 HM Unterschied zwischen hier in Erlangen und daheim bei den Eltern --> und die spürt man deutlich). Ich bin auf dieser One-Way-Strecke auch immer an die 3 km/h langsamer als auf nem normalen Rundkurs. Dazu kam noch, dass heute die ganze Strecke über brutaler Gegenwind war. Und es ist brutal nervig, wenn man auf der Geraden reinsappt wie ein Blöder und trotzdem nur mit 27 oder so rumeiert.
35 km von zuhause weg war ich schon ziemlich fertig und total angenervt und bin dann an ne Tanke hingefahren, um mir ne große Dose Red Bull und zwei Snickers zu kaufen. Sowas wirkt bei mir innerhalb von 5min in beeindruckender Art und Weise. Naja, dumm nur, wenn man dann realisieren muss, dass die Satteltasche, in der immer ein Scheinchen drin ist an dem anderen Rad in Erlangen hängt. Ich bin dann die restlichen 35km so derb auf dem Zahnfleisch heimgekrochen. Das war demütigend.
Also: 90km stetig bergauf, nachdem man am Tag zuvor schon gut geradelt ist, das Ganze mit nicht wenig Höhenmetern und einem fiesen Gegenwind gespickt, sind nicht wirklich ein Spass, wenn man nichts gegessen hat. So ein Scheiss. Gebracht hat das heute unter Garantie nix, ausser, dass ich mich richtig derb gegen die Wand gefahren hab.
Der Schnitt war dann irgendwas mit 27,8 km/h. So langsam war ich seit nem halben Jahr nimmer unterwegs. Die RTF mit 174km letzte Woche war da ein Klacks dagegen. Da gab's wenigstens immer was zu essen
Naja, ich buch das Ganze mal unter dem Kapitel "Erfahrung" ab.