Linus hat geschrieben:
Fraglich ob wir überhaupt eine Veränderung des Zustandes in Afrike wollen. Vollständige Kontrolle der Einheimischen über die Bodenschätze und selbstbewußte Vermarktung derselben ist letzlich doch nicht wirklich im Interesse der Industrienationen.
Das ist mE nach vor allem eine menschliche Frage; natürlich hat letztendlich Menschlichkeit (vor allem Mitleid) erst zu dieser Misere geführt, erst die eigentlich als Hilfe gedachten Spenden die örtliche Preispolitik kollabieren lassen. Jedoch würde ich eine wirtschaftliche Sichtweise hier kategorisch- als Mensch- ausschliessen. Dass afrikanische Selbstkontrolle so gesehen zu einem Kollaps des westlichen Welthandels führen würde, ist klar.
vb_man hat geschrieben:
solange bei uns subventionierte Landwirtschaftspolitik a la Seehofer und Konsorten betrieben wird, wird sich an dieser Misere nix aendern. Lebensmittel, welche subventioniert in der EU produziert werden, landen auf den Maerkten in Afrika. Gegen die subventionierten Importe hat die afrikanische Landwirtschaft keine Chance. Dazu kommen dann die ueblichen Gutmenschen, die dann Lebensmittel und Kleidung verteilen. Wie soll sich unter diesen Rahmenbedingungen eine unabhaengige und vor allem wettbewerbsfaehige Landwirtschaft entwickeln koennen?
Was Africa von uns braucht ist keine EU-subventionierte Ueberschussproduktion oder Altkleidersammlungen, sondern Strukturhilfe yum Aufbau einer eigenen Infrastruktur. Aber dann koennte ja unter Umstaenden eine wettbewerbsfahige Volkswirtschaft entstehen.
Wie gesagt, solange Entwicklungshilfe von oekonomischen Blindgaengern und Gutmenschen betrieben wird, bzw. von den sog. "christlichen" Missionswerken, welche Hilfe mit Missionieren verwechseln, wird sich nix aendern. Im Gegenteil, die Mugabes in Africa werden sich vermehren.
Menschlichkeit vs. Wirtschaftlichkeit... letztere nutzt doch nur erstere als Maske der Unterdrückung.
Doch sobald die Subventionen hierzulande gestoppt werden, gehen zB die Landwirte auf die Barrikaden, nur dass es nicht wie aktuell Milch, sondern Weizen etc. wäre... und das zu Recht, so gesehen spielen sich beiderlei Existenzgrundlagen gegenseitig aus: Entweder in den westlichen Ländern oder in Afrika.
Langfristig könnte es richtig interessant werden, wenn aufgrund der rasant wachsenden Bevölkerung der Erde genug Nachfrage an Rohstoffen gibt, dass beide Märkte gleichermaßen "abgegrast" werden können.
Denn das wir alleine das zunehmende Welthungerproblem nicht in den Griff bekommen, steht ausser Frage... dafür fehlt Grund und Boden, den es nur in nicht erschlossenen Gebieten- Afrika wäre da ganz oben, weil Regenwaldrodung für Ackerflächen "suboptimal" ist- gibt.
Alter Schwede hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Fraglich ob wir überhaupt eine Veränderung des Zustandes in Afrike wollen.
Vielleicht hat sich DAS eh´ bald erledigt...
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,458968,00.htmlOh Gott... na DAS kann ja spannend werden (auch wenn es der nächste logische Schritt der Expansion Chinas war).