tobi_nb hat geschrieben:
@ Sportfreundin
Deine Prinzipien lesen sich erst mal sehr gut. Aber ich würde gern deine Meinung darüber wissen, ob unsere Gesellschaft funktionieren könnte, wenn alle nach deine Prinzipien leben würden.
Denn das würde bedeuten, dass die Lebensmittel die du z.B. in deiner näheren Umgebung kaufst, nicht mehr mit dem LKW dorthingefahren werden könnten. Es würde dann alles dort verkauft werden müssen, wo es angebaut wird.
Weiter würde es bedeuten, dass entweder die ländlichen Gegenden vereinsamen, oder mit Geschäften überflutet werden.
Wie auch immer, ein Einzelner kann sich mit radikalen Methoden immer von der Gesellschaft abgrenzen. Und ich finde das auch gut, dass du so umweltbewußt bist. Aber die Gesellschaft kann so nicht funtkionieren. Ich behaupte nicht, dass ich die Gesellschaft toll finde, und das Auto ist sicherlich ein Übel, aber ein notwendiges Übel.
Vielleicht wäre es sinnvoll die Autodiskussion nicht nur auf das Einkaufen zu beschränken.
hallo tobi.
ich weiß durchaus, dass mein prinzipien nicht im allgemeinen funktionieren. und ich weiß auch, dass eisulle und ich sehr allein mit unserer meinung dastehen. aber immerhin machen wir den anfang.
schön ist, dass du mal nicht mit spitzfindigkeiten reagierst, so wie mach anderer hier.
z.b. haben wir in unserem urlaub die erfahrung gemacht, dass es in ländlichen regionen überhaupt keine einkaufsmöglichkeiten gibt. das ist traurig. zumal die alten leute in den dörfern ja überhaupt keine chance haben, etwas einzukaufen. eisulles oma z.b. wohnt auf einem dorf, wo es nichts gibt. da muss die tochter kommen, mit dem auto, und die einkäufe mit ihr erledigen. früher gab es einen laden da. warum wurde der abgeschafft?
dann ist es auch so, dass viele, viele leute hier in münchen mit der s-bahn zur arbeit fahren könnten, aber das auto nehmen, weil es eine viertel stunde spart. was bitte ist eine viertel stunde im gegensatz dazu, wie lange die erde existiert. abgesehen davon kann man in der s-bahn lesen und sich entspannen. das kann man im auto nicht. nein. ich habe die erfahrung gemacht, dass man sich im auto nur stresst.
als wir das auto abgeschafft haben, haben wir auch überlegt, wie wir das machen mit den einkäufen, mit den sonntagsausflügen usw. aber wir haben für alles eine gute lösung gefunden. zunächst einmal bekommen wir die ökokiste. das heißt: hauptsächlich gemüse und obst aus der region. alle exotischen früchte sind zumindest fair trade. auch kaffee kaufe ich nur so. so habe ich wenigstens was für die armen bauern getan. den rest kaufen wir wirklich mit großen rucksäcken zu fuß ein. das kostet etwas mehr mühe, aber wozu sind wir sportlich? außerdem fällt so die parkplatzsuche weg.
und ja: den arbeitsplatz kann man sich auch so suchen, dass man ihn ohne auto erreicht. das schaffen sogar leute aus augsburg. und wenn man irgendwo wohnt, wo gar nichts fährt, kann man fahrgemeinschaften gründen. natürlich kostet das mühe und ein wenig zeit. aber, wenn man schon ein guter mensch sein will, kann man die mühe und die zeit auch opfern. vielleicht kann die öffentliche verwaltung da auch mithelfen und mehr öffentliche verkehrsmittel planen. und zwar solche, die auf den dörfern nicht nur einmal am tag fahren. früher ging das auch.
als ich kind war, sind wir zu meiner tante immer mit dem bus gefahren. nur heutztage mag das niemad mehr. da fühlt man sich in seiner freiheit beschränkt. nur bringt leider die freiheit einen beträchtlichen umweltschaden mit sich. abgesehen davon stören autobahnen und straßen das landschaftsbild ziemlich und es stinkt.
und warum muss man mal kurz nach malle fliegen? ich sag ja nichts dagegen, dass man die welt kennenlernen soll...aber doch keine drei urlaube im jahr, bitteschön. und keinen massentourismus, wie in spanien in den 80ern. da wurde doch eh alles verschandelt. man kann doch auch mal die nähere umgebung anschauen oder mit dem zug reisen. wir waren damit auch schon in rom. auch deutschland ist schön, viele kennen es nur nicht.
also,lösungsvorschläge: busse auch auf den dörfern, öffentliche verkehrsmittel billiger, läden für den täglichen gebrauch auch auf dem land. nur müssen eben die leute auch umdenken. und da sehe ich den größten nachholbedarf. die westliche welt hat sich an ihren komfort so gewöhnt... wie bringt man sie da wieder weg. zwar nicht ins mittelalter, aber immerhin hin zu einem (umwelt)bewussten leben, das über mülltrennung hinaus geht. ach ja: ich habe eine ausbildung zur PR-referentin.v ielleicht setze ich da mal an und erstelle ein konzept.
so, das war ein plädoyer und vielleicht mag der ein oder andere, der hier spitzfindigkeiten austeilt, mal darüber nachdenken.
danke tobi, dass du mal nachgefragt hast, ohne dich lustig zu machen. hat mich gefreut.