http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 17,00.html
Zitat:
HOLOCAUST-LEUGNER
Höchststrafe für Zündel nach einem bizarren Prozess
Von Jochen Schönmann , Mannheim
Der Holcaust-Leugner Ernst Zündel muss für fünf Jahre wegen Volksverhetzung ins Gefängnis. Das Mannheimer Landgericht beendete mit dem heutigen Urteil einen Prozess, der über ein Jahr lang als Plattform für die Verharmlosung von NS-Verbrechen diente.
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Es gab Verhandlungstage, an denen Prozessbeobachter wegen Brechreiz den Saal verließen. Dann erging sich Zündels Hauptverteidiger, der unverbesserliche Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger, endlos in unerträglichen Details über Gaskammern und die Verbrennung von Toten in Massengräbern.
Er tat dies, wie er sagte, um nachzuweisen, "dass niemals Millionen von Juden in den Konzentrationlagern hätten umkommen können - allenfalls ein paar Tausend". Eine abstoßende, wirre Leichen-Mathematik, die im Gerichtsaal nicht einmal auf das Kompliment der Gegenwehr traf. Nur noch auf fassungsloses Kopfschütteln.
Wer den Ausführungen des 50-Jährigen Anwalts, der im vergangenen Jahr auf dem NPD-Bundesparteitag in den Parteivorstand gewählt wurde, dennoch etwas Aufmerksamkeit schenkte, begriff schnell: Die Wirkung seiner Rhetorik ist nicht zu unterschätzen.
Reden ist eine Gabe und der mehrfach wegen Volksverhetzung und Körperverletzung verurteilte Rieger besitzt sie durchaus. Sechs Stunden hat er vergangene Woche plädiert und es machte ihm sichtlich Freude, sich dabei verbal, wie schon während der gesamten Prozessdauer, am Rande der Legalität entlang zu hangeln.
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Hocherfreut, aber eine Frage bleibt: wie einer, der mehrfach wegen Volksverhetzung und Körperverletzung vorbestraft ist, seine Zulassung als Rechtsanwalt noch haben kann?