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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 15:54 
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Das Rennsemmel-Emu
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Eisenmann hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
[...]hat die RAF sich schon (IMHO!) die Richtigen ausgesucht (abgesehen von der Tatsache, dass es für sowas ja keine richtigen Opfer gibt).
Also heißt das, wenn man son Schleyer abmurkst ist das nicht so schlimm? Tolles Weltbild. :kuebeln


Du hast schon den Text in der Klammer gelesen, oder?

Letztes Statement dazu von mir (wer's falsch verstehen will, soll dies tun): wenn ich mir die Entwicklung Deutschland in den letzten 30 Jahren ansehe, dann waren einige Aussagen der Linksradikalen Fraktion durchaus angemessen. Wer hier streng der Wirtschaft das Wort redet wird das naturgemäß vollkommen anders sehen. Ich nicht.

Daraus erwächst für mich dann eben ein gewisses Verständnis für solche Taten, während ich andere ablehne. Und wie ich oben schon schrieb: grundsätzlich darf niemand umgebracht werden. Schon der Staat hält sich daran nicht, verlangt das dann aber von seinen Bürgern...

In diesem Sinne: zerpflückt mich oder nicht, ist mir offen gestanden egal.

D. - wird noch heute vom Kantinenbullen als "langhaariger Steineschmeisser" tituliert...

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:00 
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Oranje-Emu
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Ich hoffe, dass keiner Opfer wird und keiner umgebracht wird.

Wenn also jemand denkt:"Ey, der Typ da hinten hat ein Ohrfeigengesicht!" Dann darf er auch zuschlagen?
Politiker sind alles Verbrecher? Manager die Bösen?

Vielleicht sollte man auch mal versuchen den Menschen hinter seinem Titel zu sehen.
Erklär mal den Kindern von Schleyer, Bubak usw. dass ihr Vater es "verdient" hat zu sterben. Ich kann jemanden für seine Taten kritisieren und verachten (und wenn sie illegal sind auch bestrafen), aber jemanden töten, nur weil mir seine (legale) Handlungsweise nicht gefällt...Sorry, da hörts irgendwann für mich auf.

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:02 
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Oranje-Emu
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drullse hat geschrieben:

D. - wird noch heute vom Kantinenbullen als "langhaariger Steineschmeisser" tituliert...


Ich wurde auch schon wegen meiner Haarpracht als Nazi tituliert...engstirnige Menschen gibts halt immer wieder

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:18 
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Rote Socken Emu

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Eisenmann hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
[...]hat die RAF sich schon (IMHO!) die Richtigen ausgesucht (abgesehen von der Tatsache, dass es für sowas ja keine richtigen Opfer gibt).
Also heißt das, wenn man son Schleyer abmurkst ist das nicht so schlimm? Tolles Weltbild. :kuebeln


ruhig Brauner ;)

Die Diskussion darüber, ob ein Tyrannenmord legitim ist, wurde schon zu Prä-RAF Zeiten geführt. Wenn man als Tyrann einen Herrscher bezeichnen mag, der seine Macht missbraucht, dann wirst Du einige ernstzunehmene Staatsrechtler finden, die einen Tyrannenmord für legitim halten. Den gescheiterten Attentätern, die versucht haben Hitler zu ermorden, werden Gedenktage gewidmet. Die Frage ist doch, ob ein Vorstandsvorsitzender der Arbeitsplätze und damit Existenzen vernichtet, als ein Tyrann bezeichnet werden darf. Die RAF hat ihre Opfer als Tyrannen definiert und dadurch ihre Tat legitimiert. Der Tod der unbeteiligten Opfer wurde als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen. Der Tod eines Handlangers im Dienste eines Tyrannen ist dem großen Ziel (welchem eigentlich?) unterzuordnen. Diese Denkweise mag man als zynisch und menschenverachtend betrachten. Die Frage, ob jemand ein Revolutionsheld, ein heroischer Freiheitskämpfer oder ein Terrorist ist, ist nur eine Frage des Koordinatensystems.

Die RAF hat versucht dieses Koordinatensystem zu verschieben indem sie das Vokabular des Krieges verwendet hat und dem Schweinestaat den Krieg erklärt hat. Die damaligen Bundesregierung hat die RAF nicht militärisch sondern mit rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft. Die Diskussion darüber, ob dabei der Rechtsstaat gebeugt wurde, würde den Rahmen dieses Forums und meinen Intellekt überfordern.

Fakt ist aber, daß der Bundesrepublik von Seiten der RAF, nach ihrer Selbstauflösung 1998 wohl keine Gefahr mehr droht. Gleichwohl bin ich aber auch nicht davon überzeugt, daß unsere Gesellschaft nicht durch politisch motivierten Terrorismus gefährdet ist. Der Sprengstoff ist doch offensichtlich, die Gesellschaft driftet auseinander in Priviligierte und Habenichtse und das in Verbindung mit dem demografischen Faktor.

Vielleicht stellen wir in ein paar Jahren ja fest, dass die islamistischen Zottelbärte eigentlich nur einen Kindergeburtstag feiern.


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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:22 
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Das Rennsemmel-Emu
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Danke.

Vor allem der letzte Satz ist übrigens durchaus eine neue Diskussion wert.

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:52 
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Hell on High(w)heels-Emu
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kaiseravb hat geschrieben:
DragAttack hat geschrieben:
Das ändert nichts daran, dass ich den unterschiedlichen Jagdeifer nach RAF-Tätern und den Fascho-Tätern als politisch motiviert betrachte.



Das würde ich nicht sagen. Es ist imo wohl ein Unterschied zu ziehen zwischen, wie geschrieben wurde, dem Versuch, mitKriegswaffen durch Guerillakrieg gegen den deutschen Staat als solchen dessen Umsturz zu betreiben und (man zerlege mich aufgrund der Wortwahl bitte nicht, drum schreib ichs extra noch in Anführungszeichen) "banalen" ausländerfeindlich motivierten Kapitalverbrechen.


Meine Wahrnehmung ist eher die von Drullse - RAF greift Repräsentanten des Staates an, der Staat schlägt mit allen zur verfügung stehenden Mitteln zurück. Faschos greifen Angehörige von Minderheiten an - müssen wir uns denn um alles kümmern? Asylbewerberheime brennen - 16GG wollten wir doch schon längts streichen...

Linus hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
Wenn heute Rechtsradikale im Osten einen Ausländer totprügeln, würden sie immer noch geringer bestraft als wenn eine linksradikale Truppe von Pierer in die Luft jagen würde. Da bin ich mir sicher. Mein eigenes Empfinden sähe das allerdings komplett anders...

Du möchtest von Pierer brennen sehen?


Ich möchte niemanden brennen sehen. Meine Kritk richtet sich nicht dagegen, dass zuwenig Bonzen brennen, sondern dagegen, dass brennenden Bonzen mehr aufmerksamkeit gewidmet wird als sonstigen bränden.

Gruß Torsten

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 16:55 
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Eiermann U3 Emu

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vb_man hat geschrieben:
Die Diskussion darüber, ob ein Tyrannenmord legitim ist, wurde schon zu Prä-RAF Zeiten geführt. Wenn man als Tyrann einen Herrscher bezeichnen mag, der seine Macht missbraucht, dann wirst Du einige ernstzunehmene Staatsrechtler finden, die einen Tyrannenmord für legitim halten. Den gescheiterten Attentätern, die versucht haben Hitler zu ermorden, werden Gedenktage gewidmet. Die Frage ist doch, ob ein Vorstandsvorsitzender der Arbeitsplätze und damit Existenzen vernichtet, als ein Tyrann bezeichnet werden darf. Die RAF hat ihre Opfer als Tyrannen definiert und dadurch ihre Tat legitimiert. Der Tod der unbeteiligten Opfer wurde als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen. Der Tod eines Handlangers im Dienste eines Tyrannen ist dem großen Ziel (welchem eigentlich?) unterzuordnen. Diese Denkweise mag man als zynisch und menschenverachtend betrachten. Die Frage, ob jemand ein Revolutionsheld, ein heroischer Freiheitskämpfer oder ein Terrorist ist, ist nur eine Frage des Koordinatensystems.
Der springende Punkt ist: Ist es verantwortbar, Ideologien über Menschenleben zu stellen? Für die RAF-Leute heißt das ja. Und ich frag mich nur, wie krank man sein muß, die Beseitigung einer Unterdrückung/Ausbeutung (für die RAF hat sie stattgefunden) o.ä. höher als ein Menschenleben zu sehen. Krankes Weltbild (oder Koordiantensystem). Natürlich kann man sich sein Koordiantensystem so zurechtstricken, daß alles erlaubt ist. Aber wie soll das gehen? Wie soll das Zusammenleben funktionieren? Die antiautoritäre Erziehung ist ja auch gescheitert, weil nicht jedes Kind das tun kann, was es gerade will.


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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 17:08 
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Klugscheiß Emu
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DragAttack hat geschrieben:
kaiseravb hat geschrieben:
DragAttack hat geschrieben:
Das ändert nichts daran, dass ich den unterschiedlichen Jagdeifer nach RAF-Tätern und den Fascho-Tätern als politisch motiviert betrachte.



Das würde ich nicht sagen. Es ist imo wohl ein Unterschied zu ziehen zwischen, wie geschrieben wurde, dem Versuch, mitKriegswaffen durch Guerillakrieg gegen den deutschen Staat als solchen dessen Umsturz zu betreiben und (man zerlege mich aufgrund der Wortwahl bitte nicht, drum schreib ichs extra noch in Anführungszeichen) "banalen" ausländerfeindlich motivierten Kapitalverbrechen.


Meine Wahrnehmung ist eher die von Drullse - RAF greift Repräsentanten des Staates an, der Staat schlägt mit allen zur verfügung stehenden Mitteln zurück. Faschos greifen Angehörige von Minderheiten an - müssen wir uns denn um alles kümmern? Asylbewerberheime brennen - 16GG wollten wir doch schon längts streichen...


Wie kommst Du zu der Wahrnehmung? Die scheint mir sehr Drag-unspezifisch undifferenziert zu sein.

DragAttack hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
Wenn heute Rechtsradikale im Osten einen Ausländer totprügeln, würden sie immer noch geringer bestraft als wenn eine linksradikale Truppe von Pierer in die Luft jagen würde. Da bin ich mir sicher. Mein eigenes Empfinden sähe das allerdings komplett anders...

Du möchtest von Pierer brennen sehen?


Ich möchte niemanden brennen sehen. Meine Kritk richtet sich nicht dagegen, dass zuwenig Bonzen brennen, sondern dagegen, dass brennenden Bonzen mehr aufmerksamkeit gewidmet wird als sonstigen bränden.

Gruß Torsten


Auch nichtbrennenden Bonzen wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet als anderen Nicht-Bränden. Wer in der Öffentlichkeit steht steht das auch, wenn er Opfer eines Verbrechens wird.
Dem Baby von Madonna wird auch mehr Aufmerksamkeit zuteil als dem Baby von Lieschen Müller aus Hintertupfingen.
Hinzu kommt, daß die RAF Taten schon deutlich spektakulärer waren als das gewöhnliche Durchschnitts-Verbrechen.

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Ich kann Leute, die mich ernst nehmen, einfach nicht ernst nehmen,


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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 17:44 
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Oranje-Emu
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Also meine persönliche/subjektive Meinung ist die, dass gerade rechtsradikal motivierten Verbrechen zur Zeit sehr große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass es nicht jede Tat es in die Hauptnachrichten schafft ist klar.Die "schlimmsten" Taten werden aber regelmäßig gesendet, es wird über Schuldige gesprochen und teilweise gibt es doch wochenlange Diskussionen, warum Rechtsradikalismus zunimmt, was man dagegen machen muss, usw, usw.


Über Linksradikale Verbrechen höre ich sehr wenig. Gibt es die nicht mehr (ich weiß es wirklich nicht)? Außer Demos und Ausschreitungen auf irgendwelchen Globalisierungsgipfeln hört man nix....

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 17:51 
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Das Rennsemmel-Emu
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Nils hat geschrieben:
Also meine persönliche/subjektive Meinung ist die, dass gerade rechtsradikal motivierten Verbrechen zur Zeit sehr große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass es nicht jede Tat es in die Hauptnachrichten schafft ist klar.Die "schlimmsten" Taten werden aber regelmäßig gesendet, es wird über Schuldige gesprochen und teilweise gibt es doch wochenlange Diskussionen, warum Rechtsradikalismus zunimmt, was man dagegen machen muss, usw, usw.


Das ist korrekt! Es ging hier aber auch nicht um die Präsenz in den Medien, sondern den Umgang seitens der Justiz mit den einzelnen Gruppierungen.

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 18:22 
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Oranje-Emu
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drullse hat geschrieben:
Nils hat geschrieben:
Also meine persönliche/subjektive Meinung ist die, dass gerade rechtsradikal motivierten Verbrechen zur Zeit sehr große Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass es nicht jede Tat es in die Hauptnachrichten schafft ist klar.Die "schlimmsten" Taten werden aber regelmäßig gesendet, es wird über Schuldige gesprochen und teilweise gibt es doch wochenlange Diskussionen, warum Rechtsradikalismus zunimmt, was man dagegen machen muss, usw, usw.


Das ist korrekt! Es ging hier aber auch nicht um die Präsenz in den Medien, sondern den Umgang seitens der Justiz mit den einzelnen Gruppierungen.


Ach so. Hab mal wieder den Faden verloren.
Meinst Du die Justiz oder die Gesetzgebung...? Denn aus richterlicher Sicht sind rechtsradikale Taten unterschiedlich zu beurteilen ("Dummer Junge!" oder "iss ja gerade erst 18=Jugendstrafrecht" usw.), Taten von Terroristen sind laut Gesetz eine Nummer härter und deswegen härter zu bestrafen.
Aufgrund der Historie finde ich es auch richtig, dass Taten, die offensichtlich gegen die Demokratie gerichtet sind, hart bestraft werden.

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 18:32 
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Das Rennsemmel-Emu
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Nils hat geschrieben:
Denn aus richterlicher Sicht sind rechtsradikale Taten unterschiedlich zu beurteilen ("Dummer Junge!" oder "iss ja gerade erst 18=Jugendstrafrecht" usw.), Taten von Terroristen sind laut Gesetz eine Nummer härter und deswegen härter zu bestrafen.
Aufgrund der Historie finde ich es auch richtig, dass Taten, die offensichtlich gegen die Demokratie gerichtet sind, hart bestraft werden.


Genau das meinte ich: IMHO ist es beides gegen die Demokratie gerichtet - ob nun rechte Schläger einen Ausländer töten oder linke Terroristen einen Konzernchef.

Beides geht gegen die Demokratie (und speziell rechte Gruppierungen haben ja nun mal Ziele, die gegen die Demokratie agieren), also bitte auch gleiche Rechtsprechung.

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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 21:35 
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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 22:10 
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Rote Socken Emu

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Eisenmann hat geschrieben:
vb_man hat geschrieben:
Die Diskussion darüber, ob ein Tyrannenmord legitim ist, wurde schon zu Prä-RAF Zeiten geführt. Wenn man als Tyrann einen Herrscher bezeichnen mag, der seine Macht missbraucht, dann wirst Du einige ernstzunehmene Staatsrechtler finden, die einen Tyrannenmord für legitim halten. Den gescheiterten Attentätern, die versucht haben Hitler zu ermorden, werden Gedenktage gewidmet. Die Frage ist doch, ob ein Vorstandsvorsitzender der Arbeitsplätze und damit Existenzen vernichtet, als ein Tyrann bezeichnet werden darf. Die RAF hat ihre Opfer als Tyrannen definiert und dadurch ihre Tat legitimiert. Der Tod der unbeteiligten Opfer wurde als Kollateralschaden billigend in Kauf genommen. Der Tod eines Handlangers im Dienste eines Tyrannen ist dem großen Ziel (welchem eigentlich?) unterzuordnen. Diese Denkweise mag man als zynisch und menschenverachtend betrachten. Die Frage, ob jemand ein Revolutionsheld, ein heroischer Freiheitskämpfer oder ein Terrorist ist, ist nur eine Frage des Koordinatensystems.
Der springende Punkt ist: Ist es verantwortbar, Ideologien über Menschenleben zu stellen? Für die RAF-Leute heißt das ja. Und ich frag mich nur, wie krank man sein muß, die Beseitigung einer Unterdrückung/Ausbeutung (für die RAF hat sie stattgefunden) o.ä. höher als ein Menschenleben zu sehen. Krankes Weltbild (oder Koordiantensystem). Natürlich kann man sich sein Koordiantensystem so zurechtstricken, daß alles erlaubt ist. Aber wie soll das gehen? Wie soll das Zusammenleben funktionieren? Die antiautoritäre Erziehung ist ja auch gescheitert, weil nicht jedes Kind das tun kann, was es gerade will.


Für mich nicht und für >99% unserer Mitmenschen sicher auch nicht. Ich kann nicht in den Kopf der RAF hinsehen. Aber ich kann mir vorstellen, daß man an einem System verzweifeln kann und aus Verzweifelung Taten begeht, die nicht zu rechtfertigen sind.

Ich finde es interessant, das die meisten RAF-Mitglieder eigentlich pazifistisch gesinnt waren, durch die Anti-Vietnam Bewegung politisiert wurden und dann erst radikal wurden. Ich war in den frühen 80er Jahren auch friedensbewegt, gegen AKW, gegen die Startbahn West und stand auch schon mal vor'm Wasserwerfer. Wenn man mal vor einem Wasserwerfer und mehreren Hundertschaften Polizei mit Helm und Gümmiknüppel steht, dann sind die Emotionen alles andere als staatstragend.

Ich bin zwar auch während des Studiums Taxi gefahren, aber im Gegensatz zu unserem einstigen Aussenministerdarsteller habe ich mein Studium beendet und habe keine Steine geschmissen und keine Polizisten verprügelt. Wenn ich zum falschen Zeitpunkt die falschen Leute getroffen hätte, dann hätte sich mein Leben vielleicht anders entwickelt. Vielleicht wär ich heute Außenminister oder ich säße im Knast.


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BeitragVerfasst: 13 Feb 2007 23:12 
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Eiermann U3 Emu

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vb_man hat geschrieben:
Für mich nicht und für >99% unserer Mitmenschen sicher auch nicht. Ich kann nicht in den Kopf der RAF hinsehen. Aber ich kann mir vorstellen, daß man an einem System verzweifeln kann und aus Verzweifelung Taten begeht, die nicht zu rechtfertigen sind.
Das wäre eine Erklärung von für Affekthandlungen, aber nicht für akribisch geplante Aktionen.
Frage: Welche moralische Überlegenheit besitzen Leute, die (für Verbrechen in ihrem Weltbilde) die Todesstrafe vollstrecken?

vb_man hat geschrieben:
Vielleicht wär ich heute Außenminister oder ich säße im Knast.
Also nix gescheites. ;)


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