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Bundesregierung weist Vorwurf der unterlassenen Hilfeleistung zurück

Ich finds peinlich.

Für mich steht fest: Alle Medien schaffen es, in jedem Wort, welches sie schreiben, eine Lüge unterzubringen.


Daher kann ich mir auch keine Meinung zu diesem Sachverhalt bilden!

Die Bundeswehr ist mit einem begrenzten und eingeschränkten Auftrag da. Das war klar, bevor sie dahin geflogen sind.

Was mich etwas irritiert, ist dass das von einem Briten und nicht einem Kanadier thematisiert wurde. Die Fakten sind im Moment noch unklar.

Grundsätzlich:
was soll oder kann der Kommandeur vor Ort denn tun? Sich über Befehle hinwegsetzen? Deutsche Soldaten opfern, um kanadische zu retten?
Mal ehrlich: wer würde und könnte denn diese Entscheidung treffen und vertreten?

Das Problem ist, dass es keine einheitliche NATO-Strategie gibt, sondern dass jedes Land seinen Truppen bestimmte Grenzen vorgegeben hat. Das führt dazu, dass einige die "Drecksarbeit" machen und andere sich die "Rosinen" rausgepickt haben. Positiv formuliert ist es "Arbeitsteilung", ohne die Deutschland von vorne herein nicht an der Mission teilgenommen hätte.
Die Situation eskaliert aber und auf Dauer kann das natürlich nicht gut gehen. Deutschland steht vor der Entscheidung, seine Soldaten abzuziehen oder Kampfeinsätze zu erlauben. Letzteres wäre eine Entscheidung, die eine Große Koaltion vielleicht treffen könnte....

Ich habe da noch keine endgültige Meinung zu, aber "Habt ihr uns in Stich gelassen" finde ich zu kurz gedacht.

"Auch der SPIEGEL hatte jüngst berichtet, dass der Regierungsbeauftragte für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, Karsten Voigt, bei einem Besuch in Washington von Offiziellen bedrängt wurde, die Bundeswehr könne nicht immerzu nur im ruhigen Norden Patrouille fahren. Die deutschen Soldaten müssten "lernen zu töten"."

So ist es. Entweder oder. Nicht dass ich falsch verstanden werde: Krieg und Töten ist das Letzte was ich mir wünsche, aber wenn schon denn schon.

In the line of duty: Canada's casualties
...und wieviel Deutsche

Sorry aber was die Deutschen (Soldaten/Regierung) da machen ist absolute Scheinheiligkeit IMHO.
Wie drullse gesagt hat "wenn schon denn schon".
Die Kanadier sind ja auch "nur" als peacekeepers dort.

I guess we'll agree to disagree

Auf die Schnelle habe ich 18 tote deutsche Soldaten gefunden.
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/th ... /tote.html

Nein, das ist nicht scheinheilig. Denn die Alternative wäre gewesen, dass überhaupt keine Deutschen in Afghanistan stationiert worden wären.
Auf Dauer wird Deutschland seine Position aber sicher überdenken müssen, insbesondere wenn man einen Sitz im UN-Sicherheitsrat anstrebt.
Ich weiß nicht, ob Deutschland dafür schon bereit ist oder ob das überhaupt erstrebenswert ist...


Da hast du wohl Recht.

[quote="wehaka"]Ich weiß nicht, ob Deutschland dafür schon bereit ist [/
quote]

Wieso sollte Deutschland dafür nicht bereit sein?

Die USA sind gewöhnt an Auslandseinsätze ihrer Truppen.
Trotzdem sind die Bilder der Särge heimkehrender toter Soldaten wahlentscheidend.
Was meinst du wohl, was in Deutschland passieren würde?

Tja - das ist wieder die typische Inkonsequenz. Wenn sie der Bevölkerung sowas nicht zumuten wollen, dann sollen sie die Soldaten hier in der Kaserne lassen...

Dein Posting lässt die Frage offen, wann denn ein Land "bereit" sein soll. Die Amis sind es ja anscheinend immer noch nicht. Wie lange wollen wir warten? Der Tod ist das Berufsrisiko des Soldaten - so tragisch das ist.

Entweder wir wollen mitspielen, dann richtig - oder wir lassen es bleiben und keiner fliegt irgendwo hin.

It's ok to agree to disagree

Man kann ja net immer einverstanden sein

Das ist eine wirklich komplizierte Angelegenheit. Aber letztendlich müssen die deutschen Politiker entscheiden, was für eine Armee die Bundeswehr sein soll.

Ich persönlich hätte Schwierigkeiten, Soldaten in den Süden Afghanistans zu schicken. Andererseits gibt es so etwas wie Bündnissolidarität. Wenn man sich innerhalb eines Bündnisses an einer Aktion beteiligt, müssen die Lasten, Risiken und diesem Fall die Todesfälle von allen getragen werden.

Wie Drullse sagte: Ganz oder gar nicht.

Hier ist die Mehrheit schon der Meihnung das unsere Soldaten dort sind um zu helfen und dass das ein guter Grund ist. Die Bevoelkerung unterstuetzt die Regierung auch in der Hinsicht. Aber ernuechternd isses es halt schon wenn laufend Berichte und Bilder von gefallenen und Beerdigungen zu shen sind

Dann bräuchte man eine Berufsarmee und keine von Wehrpflichtigen. Auch das ist eine Entscheidung, die meiner Meinung nach in den nächsten Jahren ansteht.


Es ist das Dilemma zwischen dem Versuch, Verantwortung zu übernehmen und sich gleichzeitig nicht die Hände schmutzig zu machen.

"Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß."
Das funktioniert auf Dauer nicht, da sind wir ja prinzipiell einer Meinung.

Möchtest du die Entscheidung treffen?

In Afghanistan ist kein einziger Wehrpflichtiger stationiert sondern nur Berufssoldaten. Das Argument zieht also schonmal nicht.



Ja - sehe ich auch so.



Nein. Deshalb habe ich auch den Wehrdienst verweigert. Aber auch dafür gilt: wer in der Führungsetage der Bundeswehr oder in der entsprechenden Stelle in der Politik sitzt, tut dies nicht unter Zwang sondern hat sich das ausgesucht. Und dazu gehören halt auch solche Entscheidungen. Das kann man schön finden oder nicht - es IST so.