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 Betreff des Beitrags: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 17:20 
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Eiermann U5 Emu
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"Och mann, das Schloß ist eingerüstet!" :oops: :mad: Der erste Eindruck vom Moritzburger Triathlon war schon etwas enttäuschend. Aber ich war ja nicht zum Sightseeing hier, sondern wollte ja ein bischen Sport machen. :censored

Doch wie ist das eigentlich, wenn man nur den Massenauftrieb Roth kennt und nun mit 78 anderen Teilnehmern eine Langdistanz bewältigen soll? Einen ersten Eindruck gab es bereits beim Eichecken der Räder am Freitag Abend. In der großzügigen Wechselzone für wahrscheinlich 500 Wettkämpfer standen die Handvoll Räder der Langdistanz recht einsam und verloren in einer kleinen Ecke. Mir hat sich zwar nicht ganz erschlossen, warum die Räder nicht nach Startnummern geordnet standen, sondern nach der Reihenfolge des Eincheckens, es sollte sich aber zeigen, das dieses Detail später im Wettkampf keinen Nachteil bedeutete.

Nach einer überschaubaren Nudelparty und einer ebenso überschaubaren Wettkapmpfbesprechung ("...dann macht ihr löös, raus aus der Zone...") :hammer ging es dann erst mal auf den Campingplatz ("Morgen früh können Sie Bröchen kaufen" - "_Das_ glaube ich jetzt nicht!"), wo wir um vier nach neun erfahren durften, daß die Campingplatz-Kneipe um neun Küchenschluß macht (danke nochmal für die gezeigte Flexibilität), nochmal in's Dorf für 'nen Bissen zum Abendessen und schließlich wieder zurück auf den Campingplatz. Um elf ging es dann endlich ab in die Falle.

Camping in Moritzburg hat den Vorteil, daß es reicht, wenn der Wecker um 5 Uhr morgens klingelt. Aus dem Fenster gelugt, lebt da draußen schon wer?, aber trotzdem aufgestanden. Nach 'nem Kaffee, zwei Brötchen (vom Vortag) und kurzer Fahrt war ich das erste mal so richtig rechtzeitig und entspannt bei einem Langdistanz-Start gestanden.

Der Neopren paßt noch, der Schlamm von vor zwei Jahren ist immer noch da und die Karpfen sollen heute nicht besonders bissig sein. Prima Aussichten für die bevorstehenden 3,8km Schwimmen. Nur das mit den 22°C Wassertemperatur, das glaube ich den Organisatoren dann doch nicht so ganz. Hatte ich in den Tagen vor dem Wettkampf noch Bedenken wegen drohendem Neo-Verbot, blieben davon jetzt nur noch kalte Füße übrig. Der Regen der vergangenen Nacht hat die Temperatur im Teich wohl doch noch merklich abkühlen lassen. Obwohl wir mit der Handvoll Staffel-Schwimmer gemeinsam gestartet sind, hatte ich keine Probleme mit irgendwelchen Rangeleien im Wasser. Ich hatte es ja auch nicht eilig und war entspannt genug, aus der dritten oder vierten Reihe zu starten. Das schöne an der Schwimmstrecke ist, daß ich als vorzugsweise Rechtsatmer sehr oft direkten Blick auf das SChloß Moritzburg hatte. Und auch die insgesamt 5 mal durch die Brücke sorgten für Kurzweil auf der Strecke, so daß die gefühlten 7 Zuschauer - die meisten davon von der Wasserwacht - kein Problem darstellten. Nur beim Ausstieg war die Verwirrung komplett: Die angekündigte Boje für die Linkskurve fehlte und die Wassertiefe war deutlich geringer als angenommen. Schwimmen war fast nicht mehr möglich, die letzten 50m zum Ufer bin ich dann noch gewatet. Die Schwimmzeit von 1:09 bewegt sich so im Rahmen der bisherigen LD-Wettkämpfe, also bis dahin kein Grund zur Panik.

Der Weg durch die Wechselzone ist für die Anzahl der Starter unverhältnis lang, dafür kann man seinen Körper in der Zwischenzeit wieder an die senkrechte Lage gewöhnen. Das Rad ist schnell gefunden (einfach: das schwarze mit dem Aerolenker), nur beim Wechsel macht sich die fehlende Routine doch etwas bemerkbar. Zum Glück ist ja heute Langdistanz und es kommt bei mir in der Regel nicht auf Sekunden an.

In Roth habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, am Ende der Wechselzone nicht direkt an der weißen Linie aufzusteigen, sondern noch zwei bis drei Meter weiter und vor allem auf die Seite zu gehen, um den nachfolgenden Athleten nicht im Weg zu stehen wenn ich auf's Rad steige. In Moritzburg bin ich noch nicht mal ganz über den Randstein, da schreit mich die Kampfrichtern schon an: "HALT!" Wo ich denn noch hinwolle? Klar, hier stehe ich ja niemandem im Weg, der nächste Athlet kommt vielleicht erst in einer halben Minute....

Auf dem Rad ist es kalt, der linke Oberschenkel verweigert seinen Dienst. Am Morgen hatte es 7°C, jetzt scheint es noch nicht allzuviel wärmer geworden zu sein. Außerdem geht es bergauf - im Höhenprofil war es irgendwie genau umgekehrt. Kann ja lustig werden: sechs Runden zu fahren und ich bin noch nicht mal auf der ersten. Nächste Station: Bärwalde! Das Katzenkopfpflaster gibt's wirklich noch. Ganz schön lang und ganz schön holprig, aber Radflaschen und Mageninhalt bleiben dort, wo sie hingehören. Nun geht es endlich in die erste Runde. Bis auf den Oberschenkel läuft es prächtig, es ist fast windstill und ich komme deshalb auch recht zügig voran. Aber ich fühle mich eher wie im Training als im Wettkampf. Vor mir weit und breit kein Konkurrent zu sehen, Ordner gibt es nur an ca. jeder dritten Abzweigung und Zuschauer gibt es ungefähr sieben weniger als auf der Schwimmstrecke. Nur gut, daß ich die Strecke schon vorher mal probegefahren bin. Die kleinen verwitterten weißen Pfeile, die in Nauleis auf die Straße gemalt sind, kann man im Wettkampfstreß schon mal übersehen, und dem Vordermann hinterherfahren geht eben wegen fehlendem Vordermann recht schlecht. Vorteil: Man muß sich nicht auf die Einhaltung der Drafting-Regeln konzentrieren. Und man kann sich entspannt und genußvoll dem Radeln widmen. Die zwei Verpflegungsstellen pro Runde sind optimal mit allem (und noch mehr) bestückt, was ich auf der Radstrecke benötige. Bis auf eine üble Holperstrecke in Reinersdorf ist die Strecke echt flüssig zu fahren, so daß ich die ersten drei
Runden in jeweils ca. 50 Minuten bewältige. Leider kommt dann ein teilweise kräftiger wind auf, der gerade auf dem ersten Teil der Runde von vorne kommt und vor allem die Psyche, dann aber auch irgendwann die Physis zerbröseln läßt. Ab der fünften Runde ist aber dann endgültig Schluß mit allen Hoch- und Glücksgefühlen - die Halbdistanzler strömen auf die Strecke. und alle ziehen mit einem Affenzahn an einem vorbei. Waren die LD-Athleten noch recht konservativ ausgerüstet, gibt es jetzt jede Menge Aerohelme, Scheibenräder etc. Aber die letzten beiden Runden vergehen auch noch irgendwie. Die letzte dauert zwar schon 53 Minuten (der kurzzeitig aufkommende Traum von einer 5:20 ist damit ausgeträumt) aber ich muß ja nur noch heimrollen. Kurz vor dem Katzenkopfpflaster in Bärwalde drücke ich nochmal die Werkzeugflasche in den Halter und rumple dann mit voller Geschwindigkeit über das Pflaster - schätzungsweise 30 Meter, dann kullerte die Flasche über die Straße. Das Werkzeug hätte ich aber gerne wieder, aso umdrehen, Flasche einsammeln und weiterfahren - wieder eine Minute weg. Am Ende sind es dann 5:30, und - soweit ich mich erinnern kann - persönliche Bestzeit.

Nochmal den langen Weg durch die Wechselzone, dabei das Rad über mindestens drei Bordsteine lupfen. Zum Glück habe ich mich noch kurz vor der T2 entscheiden, die Schuhe eingeklickt zu lassen, so daß es mich barfuß jetzt wenigstens nicht auf die Waffel haut. Ich werde alt und gesetzt, deswegen habe ich auch kein Lust mehr auf aufgescheuerte Haut und wechsle deswegen die Rad- gegen eine Laufhose. Nackich machen mitten auf dem Moritzburger Marktplatz. Nachdem ich ja im emu-Forum gelernt habe, daß Pflaster auf den Brustwarzen unsexy sind, konzentriere ich mich voll auf das Vergessen derselben und laufe mal los.

Endlich kommt wieder echtes Langdistanz-Feeling auf. Mein Verdauungstrakt erinnert sich an seine Aufgabe beim Ironman und fängt an zu krampfen, stechen, blähen etc. Gleiches Problem wie immer - wahrscheinlich die Rad-Verpflegung. Ich kämpfe mich zur ersten Versorgungsstelle durch. Da es lediglich Bananen, Riegel und Gel gibt, habe ich dort meine heißgeliebten TUC deponiert. Natürlich mit Startnummer, damit die niemand anders wegfuttert. Dazu 'ne Cola, das sollte ich eigentlich gut vertragen, und bekanntes Essen ist auch für die Psyche gut zum festhalten. Zum Essen und Trinken spendiere ich eine Gehpause von 100-200m nach der Verpflegung, dann wird durchgelaufen bis zum Ansatz des steilen Hügels. Dort gönne ich mir in der Steigung ebenfalls die 50m Gehpause, weil ich den Zeitverlust im Vergleich zur eingesparten Energie als recht gering einschätze. Oben geht es dann wieder bis zur nächsten Versorgungsstation weiter, Gehpause zum Trinken (Hier habe ich keine TUC leigen) und dann die Runde zu Ende laufen. Genau dieses Regime versuche ich bis zum Ende zu wiederholen, was mir auch im Großen und Ganzen gelingt. Zwei bis drei Mal kommt zwar noch eine längere oder weitere Gehpause dazu, aber die ersten drei Runden in ca. 30 Minuten, dann nochmal drei in ca. 35 Minuten, einmal 38' und Endsspurt mit 32' sind ja für Ironman-Verhältnisse eine fast gleichmäßige Leistung und sorgten am Ende für 4:25. Auch hier denke ich, das war eine PB (zumindest innerhalb eines IM), aber auf jeden Fall EMU5.

Gesamt stehen 11:14:17 in der Liste, also eine Stunde schneller als vor zwei Jahren in Roth, und über 20 Minuten schneller als meine pers. Bestzeit. :yo: Das Finisher-Buffet ist etwas spärlich ausgefallen, aber wahrscheinlich haben die Halbdistanzler schon alles weggefuttert - für mich blieb z.B. das vorletzte Stück Kuchen. Dafür gab's dann in der Dusche kein Gedränge und schön heißes Wasser.

Am Sonntag haben wir dann auf dem Nachhauseweg noch eine kleine Wanderung auf den Staffelberg (bei Lichtenfels) gemacht und uns dann ohne Umwege in die Obermaintherme nach Staffelstein begeben. Ein klasse Ende eines klasse Wettkapfwochenendes. :daumen

Sollte ich doch noch mal eine Langdistanz machen - Moritzburg ist noch nicht vom Tisch.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 17:35 
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MD Emu
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:bravo zum erfolgreichen EMU5 Finish und neuer PB ! Was will man mehr...

Vielleicht weniger Runden ? :chris76

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 18:40 
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Sushi Emu
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Glückwunsch, das hört sich nach wirklich harter Arbeit an. :pray

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dumdidum


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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 19:00 
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duathlon Emu
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Geil. (Ein ungewöhnliches Wort für mich, mir fällt aber gerade kein anderes ein, zumal ich schon lange Laufen sein wollte...)
So sah wohl das Zentrum dieses beknackten Sports schon zu Pionierzeiten aus.
Der einzige echte Gegner bist Du selbst, und auch anfeuern solltest Du Dich selber können.
Respekt, wenn Du so eine Nummer - wie sagt man - völlig selbstreferentiell motiviert durchziehen kannst!

Da habe ich ja mit dem QRoo-Stimmungsnest am Samstag ja ein echtes Highlight gezogen!
(Ich werde noch berichten, mußte heute nur ausnahmsweise mal ein wenig arbeiten.)

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 19:33 
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2-fach Eiermann Emu
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Klasse Bericht! Da bekommt man ja richtig Lust drauf! Stellt Euch mal vor, wir würden nächstes Jahr geschlossen dort antreten. Komplett mit unseren ganzen Supportern. Wir stünden wahrscheinlich in der Regionalpresse.

EMUs mischen die Langdistanz auf! Zuschauer und Teilnehmerrekord dank Internet-Forum!

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Sind wir nicht alle ein bisschen.....EMU!?


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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 19:37 
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MD Emu

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Danke für den schönen Bericht.
Moritzburg sieht mich ´09.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 19:44 
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duathlon Emu
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Alter Schwede hat geschrieben:
Danke für den schönen Bericht.
Moritzburg sieht mich ´09.

Ist für mich auch vorgemerkt, sofern mich Roth nicht (so als krasser Gegenpol) dieses Jahr als Staffelstarter bei den Eiern packt...

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 19:48 
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MD Emu

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Läßt Du Dich ´08 schon für ´09 inne Staffel einteilen? :???: :chris76 :oops:

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 16 Jun 2008 20:11 
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duathlon Emu
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Alter Schwede hat geschrieben:
Läßt Du Dich ´08 schon für ´09 inne Staffel einteilen? :???: :chris76 :oops:

Nein, ich habe mich im Winter für die 08er-Staffel breitschlagen lassen.
Ich halte es jedoch durchaus für möglich, daß mich Roth wieder für die Langdistanz begeistern könnte, und dann wäre es nicht so geschickt, für 09 Moritzburg und Roth zu planen; zumal ich eventuell noch überlege, ob ich mir vor dem 40. Geburtstag Lanzarote einschenken möchte.
Du siehst, die Planung der neuen Saison läuft schon auf Hochtouren, bevor die alte richtig ordentlich versemmelt ist...

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 01:57 
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Das Rennsemmel-Emu
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Sehr schön Herr Elch!!!

Ich hab noch nach Dir Ausschau gehalten am Sonntag (waren um 7:30 dort) aber Dich nicht gesehen.

Dann mal ein paar Worte zu meinem Rennen, bevor die Mahnschreiben hier überhand nehmen... ;)

Warum Moritzburg? Weil die MD in Hannover eine Woche vorher wegen Majas Sturz ausfallen musste und sie aber noch wenigstens 2 Rennen vor Roth machen sollte. Ich wurde dann einfach mit angemeldet...

Anfahrt am Sonntag, dank neuer Autobahnverbindung gute 1,5 Stunden gemütliche Fahrt, Auto abgestellt, Nummern geholt und erstmal umgesehen. Nett hier. Ne Runde ums Schloß gewandert, den Tümpel und die bräunlich-grüne Brühe skeptisch beäugt, Räder eingecheckt und das erste Mal die Titelmelodie von "Drei Nüsse für Aschenbrödel" gehört, was im Schloß dort gedreht wurde (die gab's dann so oft, dass Fritz irgendwann meinte "Jetzt nervt's aber langsam!"). Auf dem Weg aus der WZ trifft mich Fritz, ich bin grade gedanklich so weit weg, dass ich ihn gar nicht erkenne. Vor dem Start noch Danksta getroffen (diesmal ich ihn, der sah auch nix mehr...).

Erwartungen hatte ich ja wirklich überhaupt keine an dieses Rennen, ohne Training und mit Extra-Gewicht ist nunmal nix. Also rein in die Brühe und auf den Startschuß gewartet. Wassertemperatur gut, man könnte die gesamte Strecke laufen, weil der Teich so flach ist und ne Startlinie gibt's nicht. Wie üblich gibt es dank Runterzählen bei "3" einen Fehlstart, ist hier aber auch egal. Keine Prügelei, ich habe schnell meinen Rythmus, Maja rechts neben mir, die gut sichtbaren Bojen im Blickfeld geht's los. Schleife im östlichen Teil des Sees, dann unter der Brücke durch und um die Burg rum in Richtung Ausstieg. Am Ende wird es so flach, dass man die letzten Meter laufen muss. Nicht so toll. Maja taucht neben mir auf und rennt vor mir die Treppe hoch, kleine Dusche - und dann fast hingelegt, weil meine Füße überhaupt nicht beweglich waren. Die Waden waren fest (keine Ahnung warum) und damit die Achillessehnen auch und ich konnte nur tippelschrittweise humpeln. Die Zeitnahme durchlaufe ich nach 29:14 min, erwartungsgemäß und mit Platz 158 ziemlich genau in der Mitte des Feldes. Leider wird das Sehnenproblem nur wenig besser, so dass ich zum Fahrrad eiere, um dort einen wirklich lahmen Wechsel zu machen. Irgendwie will der Kopf auch überhaupt nicht auf Wettkampf schalten.

Ich predige ja immer, dass jeder fahren soll was er will - unabhängig von seiner Leistungsklasse. Auf mich selbst bezogen allerdings sieht dass dann irgendwie nicht mehr so konsequent aus: die Wettkampfrakete fristet ihr Dasein in der Kammer, da ich mit meinem Leistungsstand einfach nicht mit Softride, Trispoke und Scheibe rauswill weil ich mir deplaziert vorkomme. Also wieder Trainingsrad und -laufräder, nix Aerohelm etc., Schuhe gleich angezogen und raus. Ein paar Meter leichtes Kopfsteinpflaster und auf in Richtung Bärwalde. Die Erfahrung, auf dem Rad überholt zu werden hatte ich dieses Jahr ja schonmal, ist aber trotzdem komisch. Vor allem nach der Schwimmleistung. Normalerweise liegt jetzt die Kette ganz rechts, der Puls ist bei 170 und der Tacho bei 45+. Aber nicht heute. Puls 160 ist Anschlag und sobald es etwas hoch geht, beginnt die Quälerei. Also mache ich mir einen schönen Tag und roller die Strecke ab. Knapp 5 Km bis zur Runde, das besagte Kopfsteinpflaster ist heftig aber ok, die dreimal zu fahrende Runde anschließend ist schön coupiert, ein paar enge Kurven, etwas Kopfsteinpflaster und ständig wechselnder Belag. Dazu ein leichter Wind, Sonnenschein - wirklich nett. Was für die Drücker unter uns. Schon Anfangs der zweiten Runde überholt mich der Führende, BuLi-Starter.

In der zweiten Runde entgehe ich knapp einem heftigen Regenschauer aber mein Grinsen darüber nimmt das Wetter zum Anlass, in der dritten Runde die Schleusen richtig aufzumachen. Gleichzeitig wirds auch deutlich kühler. Bis zum Ende der Radstrecke sind meine Füße Eis. Kopfsteinpflaster nass ist auch kein Spaß und ich nehme generell noch etwas raus, da ich keine Lust auf einen Abflug habe. Kurz vor T2 raus aus den Schuhen aber vorsichtig abgestiegen, um nicht auf dem Pflaster auszurutschen, danach ist ein Laufen wieder kaum möglich - diesmal allerdings weil die Füße total taub sind. In der Folge bekomme ich die Schuhe nicht an, der Wechsel dauert ewig. Rad inkl. beiden Wechseln ist am Ende 1:21:57 ( :oops: ), selbst wenn man 5 Minuten für die Wechsel abzieht... gute 43 Km zwar aber trotzdem - der Elch war nicht langsamer auf der LD. Platz 101 in der Disziplinwertung. Damit von Platz 158 auf 113 vorgefahren. Immerhin.

Mit tauben Füßen geht es los auf die Laufstrecke. Nach knapp 700m kommen die aufgrund des vollkommen unrunden Laufstils erwarteten Rückenschmerzen, 200m später zieht die rechte Achillessehne. Gedanken über den Spaßfaktor so einer Veranstaltung kommen auf - und gehen wie wieder, wie immer... :chris76 Die Laufstrecke ist schön. Wirklich. Stetes leichtes Auf und ab, etwas crossig - gefällt mir sehr gut. Vor allem der Blick bei Km 4.5, wenn man durch den Schloßgarten auf das Schloß zuläuft. Ich laufe zwei fast konstante Runden, am Ende der ersten Runde sind die Rückenschmerzen weg, auch die Sehne gibt Ruhe, so das ich die zweite Runde sogar genießen kann. Nach 2:37:09 Stunden bin ich im Ziel. 45:58 min für 10,4 Km, Platz 93, gesamt Platz 105 von 298. Aber letztlich alles egal. Im Ziel erstmal zwei EAF eingeholfen, in Ruhe eingepackt und dann noch die Jedermänner mit Fritz und Freundin angeschaut und in Ruhe nach Hause gegondelt. Fazit: empfehlenswerte Veranstaltung!

Maja war mit ihrem Wettkampf überaus zufrieden - jetzt noch die Form zum QCR rüberbringen, dann stimmt alles. Und ich muss halt trainieren und abnehmen. Die Sehnenprobleme sind Rückengeschichten und fehlende Dehnung, heute am Montag tut gar nix weh - Entzündung ist anders.

Ach ja - und die Wettkampfklamotten passen dank mega-elastischer Stoffe tatsächlich noch! :D

Und Fritz kann gefälligst selbst was schreiben! :tomtiger

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 07:20 
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MD Emu
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@drullse: Ist doch eine ganz passable Zeit... :bravo wir werden ja auch nicht jünger und leichter... :lol: Bezüglich "...mega-elastischer Stoffe..." muss ich mich noch anstrengen, den der Neo gehört da leider nicht dazu... :smokin:

Achja, ob den guten Berichten mal schnell gegoogelt, wo dass den so ist... nähe Dresden, suuuper... Nix für Klotener...

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 08:15 
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Netter Bericht! Danke! :tomtiger

Ich bekomme immer mehr Lust auf Moritzburg!

Axo! Und die Leistung finde ich auch klasse, auch wenn Du ein anderes Anspruchsdenken hast.

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 09:50 
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Das Rennsemmel-Emu
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Wohnort: Muria
thilo69 hat geschrieben:
... auch wenn Du ein anderes Anspruchsdenken hast.


Ich bin halt "noch nicht soweit", in "Triathlonrente" zu gehen... ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 10:38 
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Eiermann U5 Emu
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Wohnort: skog
Danke drullse, daß du auch noch was zur OD geschrieben hast.

Die Radstrecken waren ja etwas unterschiedlich, deshalb gab es auf der langen Runde kein Kopfsteinpflaster. Außerdem war es am Samstag überraschenderweise nahezu trocken (ich bilde mir ein, mal 5 Tropfen abbekommen zu haben), so daß es bei uns keine Probleme mit rutschigem Pflaster gab.

Die Titelmelodie von "3hfa" lief bei uns zuhause schon sozusagen als mentale Wettkampfvorbereitung :lol: Aber in der klassischen Version, nicht die aufgepeppte vom Wochenende.

Auf dem Campingplatz waren auch einige OD-Teilnehmer, die irgendwann mit dem Rad zum Start aufgebrochen sind. Aber das Wetter war wenig einladend und so beschlossen wir, irgendwo anders noch was zu unternehmen. Paddeln im Spreewald oder Wandern in Klingenthal war wettertechnisch auch nicht so optimal, für einen Abstecher nach Seiffen war es zu sommerlich :hammer , so daß wir uns dann doch gleich Richtung Franken begeben haben....

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 Betreff des Beitrags: Re: Aschenbrödel
BeitragVerfasst: 17 Jun 2008 10:42 
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Eiermann U5 Emu
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Wohnort: Leipzig, Koblenz
Mal Glückwunsch euch beiden.Moritzburg wollte ich zumindest OD immer schon mal machen. Die LD ist mir irgendwie einfach zu zeitig. Wie soll ich da nur Fit werden.

Und ja, hier im Osten gibt es so einige Veranstaltungen, wo man richtig Urig Triathlon machen kann. Nix mit Windschatten, oder beim Laufen wegen überfüllter Strecke angerempelt werden. Vielelicht findet sich ja jemand und will mit in Rochlitz starten. :D

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