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Guten Morgen Crema

Turnen ?

Gerade ist mein ganzer Bericht vom Turnen abgestürzt.
Ich muss ihn nachher neu schreiben...

Sauerei.

Wenn ich die Sportempfehlungen lese, die frau so machen sollte, wenn die Behandlung abgeschlossen ist,
kannst Du locker wieder Triathlon machen.
Da stand was von Schwimmen, Radfahren und Walken.

Man merkt sofort, dass Du nicht ganz die Zielgruppe triffst, deshalb freue ich mich jetzt schon auf den Turnbericht.



PS:Mein Panikschuhkauf ist auf dem Weg zu mir.

Sport ist wichtig bei Krebs. Kann man in jedem schlauen Ratgeber lesen.

Bei der ersten OP (die war Mittwochs) lag am Freitag ein Einladungszettelchen auf meinem Nachttisch (ich war ja wieder mal draußen auf meinen Runden ums Krankenhaus ), dass um 13:15 sich die "Mammagruppe" trifft, also die Reha-Gruppe für Brustkrebspatientinnen.
Ich hatte mich vorher noch mit einer anderen Patientin unterhalten, die ist ein Jahr jünger als ich, läuft gerne und war auch immer draußen ums Krankenhaus unterwegs. Wir zwei dann also zur Turnstunde. Neben der Physiotherapeutin waren noch 2 Praktikantinnen da - und wir zwei. 3:2.
Dann stellte die Physiotherapeutin erst mal 5 Höckerchen im Kreis auf und wir sollten uns darauf setzen.
Dann begannen die Übungen.












Die Hand auf und zu machen, dabei den Unteram beugen und strecken. 10x, dann Pause.



Die Schultern kreisen, 10x, dann Pause.



OK, jetzt kommt's: Den Arm nach oben strecken. Ja, das ziept - da merke ich die Wunde. Ich mache den Fehler, und frage, wie weit ich strecken dürfe, weil die Wunde ziept halt Nicht über die Schmerzgrenze, sagt sie. Ich beschließe, dass das Ziepen kein Schmerz ist und strecke den Arm vorsichtig weiter. Schließlich soll der Arm ja beweglich bleiben.



Naja, so anstrengende Übungen in dieser Art haben wir mehrere gemacht und nach 15 min sagte die Physiotherapeutin vielen Dank, bitte machen Sie die Übungen auch weiterhin.

Die andere Patientin und ich gleichzeitig: "und wann dürfen wir wieder richtig Sport machen???"


Als ich letzte Woche dann zum zweiten Mal operiert wurde, wusste ich ja was mich erwartet. Die OP war Donnerstag und Freitag bin ich dann gleich hin zum "Turnen". Immerhin ein bisschen Abwechslung zum Schlafen, Essen, ums Krankenhaus laufen, Essen, ... Ich hielt meine Klappe und machte die Übungen.

Der Arzt, der am Wochenende zur Visite kam, wollte sich ja dann auch meine Wunde anschauen, ich also mein Shirt ausgezogen und mich entschuldigt, dass es etwas dauert, weil halt die Wunde etwas ziept beim Arm strecken. Es meinte, dann, dass das völlig ok sei, ich solle ruhig dehnen, vor einer Überlastung würde mich mein Körper schon schützen. Etwas Ziepen ist in Ordnung.

Am Wochenende war kein Turnen, sondern erst wieder Montag. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, also hin. Wow, da waren dann außer mir, meiner Zimmernachbarin und 2 Physiotherapeutinnen noch 5 andere Patientinnen.

Als erstes wurde mein Handtäschchen bestaunt. Als ich meinte, dass ich das netter finde, wenn man die Drainagebeutel nicht so sieht, wenn ich draußen rumlaufe, fragten die ganz erstaunt "wie, Sie gehen schon raus???". Ich: "naja, nicht runter vom Klinikgelände, aber halt draußen ums Haus rum..." Die anderen waren übrigens auch Donnerstags operiert worden.

Es dauerte, bis die Physiotherapeutin mit dem Schlüssel kam, also vertrieb ich mir die Zeit mit ein paar Dehnübungen.
Dann ging die Turnstunde los.

Bei "wir strecken jetzt den Arm nach oben" erntete ich mehrere ungläubige Kommentare "ei, sooooo hoch kriesche Se den Arm schon? Wann sindse denn obberiert worde?"
Und die Physiotherapeutin immer "und wenn es zu anstrengend wird, machen Sie Pause".

Danach musste ich dann erst mal eine Runde ums Krankenhaus gehen, und mit meiner Zimmernachbarin eine Runde lachen.

Ich habe die schlauen Ratgeber auch schon gelesen:


Brustkrebs und Sport


Wer 3-4 Stunden in der Woche durch Bewegung ins Schwitzen kommt und auf seine Ernährung achtet, kann das Risiko an Brustkrebs (wieder) zu erkranken deutlich senken.

Die weiteren positiven Effekte von körperlicher Betätigung beweisen zahlreiche Studien: Verbesserung des Immunsystems, Steigerung des Wohlbefindens, Vermeidung von Übergewicht, Stärkung von Herz und Kreislauf.

Bewegungseinheiten können ganz einfach bereits in den Alltag eingebaut werden, indem Sie die Treppe statt den Aufzug nehmen, Brötchen mit dem Fahrrad oder zu Fuss holen oder eine Bahn- oder Bushaltestelle später einsteigen/früher aussteigen als sonst.

Sport und Bewegung spielen in der Nachsorge für Brustkrebspatientinnen eine wichtige Rolle. Sport und Bewegungstherapie vermittelt wieder Zutrauen zum eigenen Körper, unterstützt die Therapieverträglichkeit und reduziert Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue) - erhöht also insgesamt die Lebensqualität. Weiterhin kann so das Osteoporoserisiko gesenkt und Muskelabbau entgegengewirkt werden.

Tipps für sportliche Aktivitäten
Gerade wenn Sie bisher eher zu den „Sportmuffeln“ gehörten, treffen Sie sich am besten mit anderen zum Sport, schließen Sie sich Sportgruppen an – dann bleiben Sie eher am Ball und schließen neue Kontakte. Bundesweit existieren heute mehr als 850 Rehabilitationssportgruppen. Den Auftakt bildete 1981 die Deutsche Sporthochschule Köln mit einer Brustkrebsnachsorge-Sportgruppe und auch heute noch sind die meisten Teilnehmer von Reha-Sportgruppen Brustkrebsbetroffene. Die Auswahl an Kursen ist also groß. Die Übungsleiter der Reha-Sportgruppen durchlaufen übrigens alle über die Landes- und Behindertensportbünde ein spezielles Ausbildungsprogramm.

Wann Patientinnen mit welcher Art von körperlicher Aktivität beginnen können, lässt sich nicht verallgemeinernd sagen, ausschlaggebend sind der individuelle Zustand und die persönlichen Vorlieben. Ein bis zwei Tage nach der Brustoperation wird gleich im Krankenhaus mit der Physiotherapie begonnen, betreut von einem Therapeuten. Dadurch können Folgen des Eingriffs wie Verkürzungen des Muskelgewebes, Lymphstaus oder Schonhaltungen vermieden werden. In jedem Fall sollten Sie langsam anfangen und Ihr Programm bedächtig steigern. In den meisten Kliniken zur stationären Nachsorge oder Anschlussheilbehandlung arbeiten Physiotherapeuten und Sportlehrer oder auch Fachkräfte mit speziellen Angeboten wie Tanz- und Bewegungstherapie. Suchen Sie sich die Kurse aus, die Ihnen Spaß machen.
Bewährte Sportarten bei Brustkrebs sind Radfahren, Wandern und Schwimmen. Auch moderates Aerobic, Zumba und Tanzen sind beliebt, ebenso Tai-Chi, Qigong und Yoga. Auch für Neueinsteigerinnen ist das Krafttraining an Geräten, so konnten Studien belegen, bereits während der Chemotherapie sinnvoll und kann in der Nachsorge fortgesetzt werden. Wie neue Studien zeigen, sind auch Rückschlagsportarten wie Tennis oder Badminton für Brustkrebspatientinnen geeignet. Sie können auch Ski- und Sbowboard fahren, Ski-Langlauf oder Nordic Walking betreiben, golfen, rudern, klettern und tauchen. Kurz, es gibt derzeit keine Sportart, die Sie als Brustkrebspatientin nicht machen sollten. Auch eine Altersbegrenzung wann, wo und welchen Sport Sie betreiben, gibt es nicht. Generell gilt: Sobald Sie Schmerzen haben, sollten Sie die Belastung zurückschrauben, auch bei Muskelkater.

Sport als Rehamaßnahme
Sport in der Krebsnachsorge ist als Rehabilitationssport verordnungsfähig, das heißt der Arzt/die Ärztin kann Sport verschreiben, so dass man Zuschüsse von der Krankenkasse bekommt (Muster 56 – Verschreibung von Rehabilitationssport). Die Krankenkassen unterstützen die Teilnahme an einer Reha-Sportgruppe für 18 Monate. Jedem betroffenen Kassenpatient stehen 50 Übungseinheiten mit jeweils mindestens 45 Minuten in einem zertifizierten Sportverein zu.

Du bist ja ein bekannter Sportmuffel.
Da steht eindeutig, dass Du und Göga wieder Tanzen gehen sollt.
Triathlon halt.

ICH WERDE NICHT BORTEN!!!!








ok, Spazierengehen schon...

@Crema: Irgendwie liest sich des sehr amüsant.



Seit wann bortet Crema denn??

Eigentlich fliegt se doch über die Laufstrecke!

Wir haben ja bei Deiner Krankenhaussportstunde gelernt, dass Du Deinen Mitstreiterinnen ein bisschen...aber nur ein ganz kleines bisschen vorraus bist.

Hausfrauenbrust + E-bike + Walken

übersetzt in Cremaisch

Kraulen + RR + Laufen

Wobei man sagen muss: das könnte man eigentlich jedem Menschen mit auf den Weg geben.

Natürlich

Sehr geiler Bericht aus der Turnstunde,

Du bist eben fit!!

ich bin sehr froh, dass Du eine andere Patientin gefunden hast, der es genauso ergeht wie Dir und die Dich verstehen kann.

Wenn du die "Muddis" ider Turnstunde gesehen hättest.
Viele müssen wirklich erst mal lernen, dass Bewegung gut tut. Die würden sonst im Krankenhaus den ganzen Tag im Bett liegen.

Deswegen mein Satz - das oben beschriebene Programm hilft jedem Menschen. In der Reha dann ganz besonders aber Bewegung schadet niemandem.

Das is wirklich wahr, ich habe ähnliches von meinem "Mrs. Sporty" Abenteuer zu berichten.

Für die Damen die ich dort gesehen habe, wäre es schlicht nicht in Frage gekommen, sich ohne triftigen Grund einfach so zu b-e-w-e-g-e-n.

Nachvollziehbar. Es gibt tatsächlich noch Freizeitbeschäftigungen, die nichts mit Sport zu tun haben.

Schlimm? Vermutlich schon, wenn man sich in einem Triathlonforum herumtreibt.

Immerhin haben die Damen es schon mal bis zu Mrs. Sporty geschafft. Muß doch nicht jeder gleich jede freie Minute mit Sport verbringen und auf den nächsten Triathlon trainieren.

Ich finde es immer wieder erschreckend, wie abwertend Menschen hier betrachtet werden, die keinen Sport machen.