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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 16:32 
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Das Rennsemmel-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
Aber immerhin stellt man/frau sich dem strukturellen Konflikt jetzt endlich. Besser als die Ansprüche der letzten 16 Jahre allemal.

Vielleicht noch eine Sache, die mir dazu einfiel: ich entsinne mich an einen Termin mit unserer ehemaligen Wirtschaftssenatorin Frau Pop - die sicherlich einen Preis für Niedlichkeit gewinnt aber ebenso sicherlich keinen für Fachkompetenz - in dem es, zusammen mit Stromnetz Berlin, um das Thema Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Stadt ging. Da wurde eine ganz tolle Statistik auf den Tisch gelegt, wieviel Dachflächen wir haben, was man da drauf bauen kann und was man dann an CO² einsparen kann.

Ein Teilnehmer, der dieses Thema seit Jahren beackert, meldete sich zu Wort und erklärte sehr nachvollziehbar, warum das so nicht stimmt - der Einwand wurde erst freundlich von Frau Pop, dann äußerst barsch vom Chef von Stromnetz Berlin beiseite gewischt. Mein Nachbar - Geschäftsführer der Berliner Energieagentur - zog nur kurz die Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf.

Ende vom Lied: der "Mahner" hatte absolut Recht. Von den genannten Flächen ist nur ein Bruchteil wirklich für Photovoltaik nutzbar, die Ausbeute entsprechend gering und die Modelle für die Stromeinspeisung sind nach wie vor gesetzlich so geregelt, dass es für Wohnungsunternehmen nicht sinnvoll ist, sich an sowas zu beteiligen. Das war Anfang 2020. Was ist seitdem passiert? Korrekt: nix. Frau Pop hat sich dazu nicht mehr geäußert (auch nicht auf Nachfrage), Stromnetz Berlin hält das Thema unter der Sichtbarkeitslinie und das war's.

Es wird sicher Möglichkeiten geben, dezentrale Energienetze zu betreiben (wobei ich bei den regenerativen Energien bisher kein Modell gesehen habe, dass die notwendige Grundlast abdeckt, die in den nächsten Jahren ja eher deutlich steigen als sinken wird) aber das alles ist begrenzt. Wo der restliche Strom herkommt? Naja - kann man ja zukaufen. Das CO² entsteht dann halt in Polen und versteckt sich da dann klimagerecht irgendwo im Wald. Oder so...

Wie gesagt: Papier ist äußerst geduldig und diejenigen, die derzeit richtig verdienen werden sich die Futtertröge nicht einfach wegnehmen lassen. Ob ein Kanzler, der zu den Cum Ex Geschäften nicht mehr als ein "Sorry, kann mich nicht mehr erinnern" beizutragen hat, daran etwas ändern wird? Kann man glauben - muss man aber nicht.

Ich würde mich freuen, wenn ich mich irren würde aber die Erfahrung der letzten Jahrzehnte ist nicht dazu geeignet, an eine erfolgreiche (vor allem sozial wirklich verträgliche) Umsetzung zu glauben. Und was das politisch bedeutet... Naja, da hat keko die besseren Worte für.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 16:34 
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Das Rennsemmel-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
es sind also 1,9 Mio. Arbeitsplätze direkt oder indirekt in der Autoproduktion

Sind da auch Arbeitsplätze an Tankstellen, Werkstätten, Straßenbau etc berücksichtigt?

Ja: Das Kfz-Handwerk, also die Reparatur-Werkstätten, Tankstellen, Handel und Verkauf sind mit ca. 460 000 Beschäftigten inkludiert.

Irgendwo musst Du in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung allerdings eine Grenze ziehen, denn sonnst kommt keine sinnvolle Aussage mehr zu vertretbaren Erhebungskosten zustande. Beispielsweise liefern Bauern auch Kartoffeln an die BMW Kantine, das wird nicht mehr einzelnen Branchen zugerechnet. Aber auch tatsächlich keiner anderen (also die Kartoffeln des Bauern für die AOK Kantine), insofern gleicht sich der "Rechenfehler" Branchenübergreifend wieder aus.

Nur zum Vergleich: Das Gesundheitswesen hat mit > 5 Mio Arbeitsplätzen viel mehr volkswirtschaftliches Gewicht als die Automobilbranche, aber eine deutlich weniger gewichtige Lobby. Das sehen wir bei unserem aktuellen Corona Desaster mit den Pflegeberufen und der Knappheit der Intensivbetten aufgrund fehlenden Personals.

Klassische Wahrnehmungsverzerrung mit anschließender Fehlallokation über Jahrzehnte.

Danke. Natürlich muss man irgendwo abgrenzen, mir war nur nicht klar, ob das inkludiert war.

Ja, klassische Wahrnehmungsverzerrung. Aber eben: "über Jahrzehnte" - da fehlt mir der Glaube, dass sich das nun gerade JETZT ändern soll. Warum? Ist ja nicht so, dass hier eine Generation Politiker an den Start geht, die NICHT in diesem System groß geworden sind.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 18:56 
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MD Emu

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drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Meine beiden erwachsenen Kinder treffen ihre Entscheidungen selbst, da habe ich nichts mitzureden.

Beim Querlesen habe ich gesehen, dass Du erklärt hast, zu "nudgen". Bei Deinen Kindern nicht? ;)

Nudgen, also "anstubsen" ist für mich in jeder Beziehung legitim. Gleichzeitig damit zu leben, weil jeder Mensch selbst über den Nudge entscheidet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 19:08 
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MD Emu

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drullse hat geschrieben:
Und das Ganze kostet Dich keinen Cent mehr als vorher? Und das Haus gab's umsonst?

Verstehe mich nicht falsch - alles ok so. Soll jeder machen, wie der denkt aber das als Modell für die "große Masse" zu sehen ist IMHO ein komplett falscher Ansatz, denn ein solches Leben muss man sich erstmal leisten können. Da helfen dann auch keine kleinen Umverteilungen aus Energiesteuern.

Häuser kosten, was sie kosten.

Wenn, wie jetzt geplant, jedes neu gebaute Haus verpflichtend mit einer Solaranlage ausgestattet werden muss, dann haben wir eine erste Voraussetzung für deutlich dezentralere Energieversorgung.

Solarpanele und Speichermöglichkeiten sind heute schon, bezogen auf Hauserstellungskosten ein sehr kleiner Anteil der Kosten, der ggf. auch subventioniert werden kann. Die Subventionskosten kannst Du ziemlich locker aus den gesparten Durchleitungstrassen für zentrale Stromerzeugungsoptionen bezahlen (z.B. für Windparks im Norden für den Verbrauch im Süden). Die Blockchain kann lokale "Strom Communities" organisieren. Nicht zu vergessen, dass Elektroautos eine wunderbare Ergänzung für lokale Speicherkapazitäten sind und wir damit auch noch einen Teil der Verkehrsbedingten externen Effekte reduzieren.

In Summe wird der Strom billiger (Oligopol-Renditen fallen weg, Leitungskosten fallen weg) und ökologisch besser. Dazu gibt es (siehe meine Links) auch schon konkrete Beispiele, die das belegen.

Der Koalitionsvertrag sieht solche Modell zumindest schon mal vor. Der Markt wird das in den nächsten Jahrzehnten zusätzlich mit unterstützen, weil es Erlösmodelle bietet.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 22:09 
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Admin-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
es sind also 1,9 Mio. Arbeitsplätze direkt oder indirekt in der Autoproduktion

Sind da auch Arbeitsplätze an Tankstellen, Werkstätten, Straßenbau etc berücksichtigt?

Ja: Das Kfz-Handwerk, also die Reparatur-Werkstätten, Tankstellen, Handel und Verkauf sind mit ca. 460 000 Beschäftigten inkludiert.

....


Daimler verkauft nach China mehr Autos als in Deutschland und die USA zusammen. Die Produkte des Autoherstellers richten sich immer mehr nach dem chinesischen Markt: viel Elektronik, großes Display, große Autos, autonomes Fahren, e-Antriebe. Der Mittelstand in China erlebt gerade ein kleines Wirtschaftswunder und Daimler kann nicht genug Autos verschiffen. 25% der Aktionäre sind Chinesen. China ist längst der größte Absatzmarkt.

So weit so gut, das weiß man alles.

Heute konnte ich in der Zeitung lesen, dass Daimler noch weiter geht und in China ein großes Technologiezentrum aufbaut und dort hunderte Ingenieure sucht. Man will näher am Endkunden sein. Die Entwicklung verlagert sich nun auch langsam dorthin.
Den Aktionäre ist das egal, sie wollen etwas für ihr Geld sehen.

Ist das auch in den Berechnungen berücksichtigt?

Wenn sogar die Entwicklung verlagert wird, dann wird´s eng.

_________________
Die Muße ist die Schwester der Freiheit.
https://sifiman.kkessler.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 26 Nov 2021 22:21 
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MD Emu

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keko hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
es sind also 1,9 Mio. Arbeitsplätze direkt oder indirekt in der Autoproduktion

Sind da auch Arbeitsplätze an Tankstellen, Werkstätten, Straßenbau etc berücksichtigt?

Ja: Das Kfz-Handwerk, also die Reparatur-Werkstätten, Tankstellen, Handel und Verkauf sind mit ca. 460 000 Beschäftigten inkludiert.

....


Daimler verkauft nach China mehr Autos als in Deutschland und die USA zusammen. Die Produkte des Autoherstellers richten sich immer mehr nach dem chinesischen Markt: viel Elektronik, großes Display, große Autos, autonomes Fahren, e-Antriebe. Der Mittelstand in China erlebt gerade ein kleines Wirtschaftswunder und Daimler kann nicht genug Autos verschiffen. 25% der Aktionäre sind Chinesen. China ist längst der größte Absatzmarkt.

So weit so gut, das weiß man alles.

Heute konnte ich in der Zeitung lesen, dass Daimler noch weiter geht und in China ein großes Technologiezentrum aufbaut und dort hunderte Ingenieure sucht. Man will näher am Endkunden sein. Die Entwicklung verlagert sich nun auch langsam dorthin.
Den Aktionäre ist das egal, sie wollen etwas für ihr Geld sehen.

Ist das auch in den Berechnungen berücksichtigt?

Wenn sogar die Entwicklung verlagert wird, dann wird´s eng.

In der deutschen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung sind chinesische Arbeitsplätze natürlich nicht mitgezählt. Auch nicht in den Luftschlössern der Auto Lobby.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 27 Nov 2021 09:31 
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MD Emu

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Cogi Tatum hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Hier der Auszug aus dem Koalitionsvertrag zur Energie. Selbstkasteiung kommt darin jedenfalls nicht vor...
Hier der gesamte Koalitionsvertrag und was wie oft darin vorkommt.
https://www.manager-magazin.de/politik/ ... ccd847ed08

Der Begriff "Rentner": 4 mal
Der Begriff "queer": 7 mal
Der Begriff "Migration": 23 mal


Grün wirkt
:tomtiger

Soweit mir bekannt, ist das ein rot-grün-gelber Koalitionsvertrag.

Was genau sagt eine quantitative Häufigkeitsverteilung einzelner Wörter aus?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 27 Nov 2021 11:51 
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MD Emu

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Cogi Tatum hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Was genau sagt eine quantitative Häufigkeitsverteilung einzelner Wörter aus?


Vielleicht kommt man darauf, wenn man den jeweiligen Bevölkerungsanteil von Rentnern, Queer*innen und Migranten in ein Verhältnis zur Häufigkeit ihrer Erwähnung im Ampel-Koalitionsvertrag setzt? ;)

Klientelpolitik vermuten die einen, und "Umvolkung" die anderen.
Dritte hingegen denken an einen gesellschaftlichen Aufbruch mit zahlreichen Segnungen wie z. B. kostenfreie Verhütungsmittel für Geringverdiener, freier Auswahl des Geschlechts und legalem Kiffen.

:tomtiger

PS: Die Begriffe "Gender" und "Exzellenz" kommen jeweils viermal vor, der Begriff "Altersarmut" kommt nicht vor

Und die Relation von Bevölkerungsanteilen zu Begrifflichkeiten von gesellschaftlichen Gruppen rein quantitativ sagt genau was aus?

Du sprichst von möglichen Vermutungen, die schon nicht dieselben sind. Was genau ist Deine Vermutung?

Und Du hast sprachlich-konnotativ gecheckt, ob andere Begriffe Deine für Deine Wirklichkeit relevanten Begrifflichkeiten ggf. mit umfassen? Und in welchem Kontext die Begriffe stehen, weil nur dann ggf. die Bedeutung der Begriffe erschliessbar ist?


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 27 Nov 2021 12:02 
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Das Jever-Emu
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Bei der AfD wäre Migration vermutlich genauso oft vorgekommen. Natürlich in verneinter Form.

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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 27 Nov 2021 13:20 
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MD Emu

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Cogi Tatum hat geschrieben:
Die Ampel hat geschrieben:
"Bei der Bekämpfung gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind wichtige Schwerpunkte u. a. die Arbeit gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus, insbesondere gegen Schwarze Menschen, Muslimfeindlichkeit, Frauenhass und Queerfeindlichkeit sowie Angriffe gegen Geflüchtete und Engagierte."

Als christlich getaufter biodeutscher Mann fällst Du durchs Raster. :roll:

Opferhaltung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 27 Nov 2021 13:46 
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MD Emu

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Cogi Tatum hat geschrieben:
captainbeefheart hat geschrieben:
Hier der Auszug aus dem Koalitionsvertrag zur Energie. Selbstkasteiung kommt darin jedenfalls nicht vor...
Hier der gesamte Koalitionsvertrag und was wie oft darin vorkommt.
https://www.manager-magazin.de/politik/ ... ccd847ed08

Der Begriff "Rentner": 4 mal
Der Begriff "queer": 7 mal
Der Begriff "Migration": 23 mal


Grün wirkt
:tomtiger

Hier der - doch umfangreiche - Passus aus dem Koalitionsvertrag, der sich mit Altersvorsorge beschäftigt. Die Gegenüberstellung der Nennung einzelner Begriffe ist nichts anderes als irreführende "Rosinenpickerei", die den Inhalt nicht ansatzweise wiedergeben. Ob man/frau dem Inhalt zustimmt ist dann noch mal was ganz anderes.

Altersvorsorge

Eine gute und verlässliche Rente nach vielen Jahren Arbeit ist für die Beschäftigten wichtig. Es geht darum, sich mit eigener Arbeit eine gute eigenständige Absicherung im Alter zu schaffen. Wir werden daher die gesetzliche Rente stärken und das Mindestrentenniveau von 48 Prozent (Definition vor der kürzlich durchgeführten Statistikrevision) dauerhaft sichern. In dieser Legislaturperiode steigt der Beitragssatz nicht über 20 Prozent.

Es wird keine Rentenkürzungen und keine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben. Um diese Zusage generationengerecht abzusichern, werden wir zur langfristigen Stabilisierung von Rentenniveau und Rentenbeitragssatz in eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung einsteigen. Diese teilweise Kapitaldeckung soll als dauerhafter Fonds von einer unabhängigen öffentlich-rechtlichen Stelle professionell verwaltet werden und global anlegen. Dazu werden wir in einem ersten Schritt der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2022 aus Haushaltsmitteln einen Kapitalstock von 10 Milliarden Euro zuführen. Der kapitalgedeckte Teil der gesetzlichen Rente muss für das Kollektiv der Beitragszahler dauerhaft eigentumsgeschützt sein. Wir werden der Deutschen Rentenversicherung auch ermöglichen, ihre Reserven am Kapitalmarkt reguliert anzulegen. Die umlagefinanzierte Rente wollen wir durch die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie die erwerbsbezogene und qualifizierte Einwanderung stärken.

Wir werden den sogenannten Nachholfaktor in der Rentenberechnung rechtzeitig vor den Rentenanpassungen ab 2022 wieder aktivieren und im Rahmen der geltenden Haltelinien wirken lassen. So stellen wir sicher, dass sich Renten und Löhne im Zuge der Coronakrise insgesamt im
Gleichklang entwickeln und stärken die Generationengerechtigkeit ebenso wie die Stabilität der Beiträge in dieser Legislaturperiode.

Wir wollen Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentnerinnen und -rentner im Bestand umsetzen. Neben der gesetzlichen Rente bleiben die betriebliche wie private Altersvorsorge wichtig für ein gutes Leben im Alter. Die betriebliche Altersversorgung wollen wir stärken, unter anderem durch die Erlaubnis von Anlagemöglichkeiten mit höheren Renditen. Zusätzlich muss das mit dem Betriebsrentenstärkungsgesetz bereits in der vorletzten Legislaturperiode auf den Weg gebrachte Sozialpartnermodell nun umgesetzt werden.

Wir werden das bisherige System der privaten Altersvorsorge grundlegend reformieren. Wir werden dazu das Angebot eines öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit prüfen. Daneben werden wir die gesetzliche Anerkennung privater
Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester prüfen. Eine Förderung soll Anreize für untere Einkommensgruppen bieten, diese Produkte in Anspruch zu nehmen. Es gilt ein Bestandschutz für laufende Riester-Verträge. Den Sparerpauschbetrag wollen wir auf 1.000 Euro erhöhen.
Wir wollen das Rentensplitting bekannter machen, unter anderem indem die Deutsche Rentenversicherung im Rahmen der jährlichen Renteninformation auf diese Möglichkeit hinweist. Zudem sollen auch unverheiratete Paare dies nutzen dürfen.

Im Laufe der Wahlperiode werden wir die Wirkung der Grundrente evaluieren, Verbesserungsvorschläge erarbeiten, insbesondere auch zum Prüfungsaufwand bei Kapitalerträgen. Wir setzen den geplanten Fonds aus der 19. Wahlperiode zur Abmilderung von Härtefällen aus der
Ost-West-Rentenüberleitung auch für jüdische Kontingentflüchtlinge und Spätaussiedler um. Wir wollen eine reguläre Mitgliedschaft von in Justizvollzugsanstalten arbeitenden Strafgefangenen und Sicherungsverwahrten in der gesetzlichen Rentenversicherung ermöglichen und werden hierfür den Dialog mit den dafür zuständigen Ländern suchen.

Prävention und Rehabilitation

Wir machen längeres, gesünderes Arbeiten zu einem Schwerpunkt unserer Alterssicherungspolitik. Hierzu werden wir einen Aktionsplan „Gesunde Arbeit“ ins Leben rufen sowie den Grundsatz „Prävention vor Reha vor Rente“ stärken. Wir werden Rehabilitation stärker auf den Arbeitsmarkt
ausrichten und die unterschiedlichen Sozialversicherungsträger zu Kooperationsvereinbarungen verpflichten. Den Zugang zu Maßnahmen der Prävention und Rehabilitation werden wir vereinfachen sowie das Reha-Budget bedarfsgerechter ausgestalten. Um frühzeitig einer Erwerbsminderung
entgegenzuwirken, wollen wir unter Berücksichtigung der Evaluationsergebnisse den Ü45-Gesundheits-Check gesetzlich verankern und flächendeckend ausrollen.

Renteneintritt

Die Flexi-Rente wollen wir durch bessere Beratung in ihrer Bekanntheit verbreitern und die Regelung zum Hinzuverdienst bei vorzeitigem Rentenbezug entfristen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern werden wir in einen gesellschaftlichen Dialogprozess darüber eintreten, wie Wünsche nach einem
längeren Verbleib im Arbeitsleben einfacher verwirklicht werden können und dabei insbesondere einen flexiblen Renteneintritt nach skandinavischem Vorbild und die Situation besonders belasteter Berufsgruppen in die Diskussion mit einbeziehen.

Absicherung für Selbständige

Wir entlasten Selbstständige dadurch, dass Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung oberhalb der Minijobgrenze nur noch strikt einkommensbezogen erhoben werden. Wir werden für alle neuen Selbstständigen, die keinem obligatorischen Alterssicherungssystem unterliegen, eine Pflicht zur Altersvorsorge mit Wahlfreiheit einführen. Selbstständige sind in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert, sofern sie nicht im Rahmen eines einfachen und unbürokratischen Opt-Outs ein privates Vorsorgeprodukt wählen. Dieses muss insolvenz- und pfändungssicher sein und zu einer Absicherung oberhalb des Grundsicherungsniveaus führen. Bei jeder Gründung gilt jeweils eine Karenzzeit von zwei Jahren. Die geförderte zusätzliche private Altersvorsorge steht allen Erwerbstätigen offen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 28 Nov 2021 18:32 
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Das Rennsemmel-Emu
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captainbeefheart hat geschrieben:
Hier der - doch umfangreiche - Passus aus dem Koalitionsvertrag, der ...

... aus jeder Menge "wir wollen", "wir werden", "man müsste", "man könnte" etcetcetc. besteht. Das isses aber auch.

Ich bin ehrlich gesagt erstaunt, dass sich das überhaupt noch jemand anschaut - geschweige denn ernst nimmt. Für mich muss "die Politik" erstmal wieder beweisen, dass sie Vertrauen überhaupt verdient hat. Seit Münteferings grandiosem Spruch zu Wahlversprechen wurde ja nichts getan, das mal zu revidieren.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 30 Nov 2021 23:36 
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MD Emu

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captainbeefheart hat geschrieben:
drullse hat geschrieben:
Und das Ganze kostet Dich keinen Cent mehr als vorher? Und das Haus gab's umsonst?

Verstehe mich nicht falsch - alles ok so. Soll jeder machen, wie der denkt aber das als Modell für die "große Masse" zu sehen ist IMHO ein komplett falscher Ansatz, denn ein solches Leben muss man sich erstmal leisten können. Da helfen dann auch keine kleinen Umverteilungen aus Energiesteuern.

Häuser kosten, was sie kosten.

Wenn, wie jetzt geplant, jedes neu gebaute Haus verpflichtend mit einer Solaranlage ausgestattet werden muss, dann haben wir eine erste Voraussetzung für deutlich dezentralere Energieversorgung.

Solarpanele und Speichermöglichkeiten sind heute schon, bezogen auf Hauserstellungskosten ein sehr kleiner Anteil der Kosten, der ggf. auch subventioniert werden kann. Die Subventionskosten kannst Du ziemlich locker aus den gesparten Durchleitungstrassen für zentrale Stromerzeugungsoptionen bezahlen (z.B. für Windparks im Norden für den Verbrauch im Süden). Die Blockchain kann lokale "Strom Communities" organisieren. Nicht zu vergessen, dass Elektroautos eine wunderbare Ergänzung für lokale Speicherkapazitäten sind und wir damit auch noch einen Teil der Verkehrsbedingten externen Effekte reduzieren.

In Summe wird der Strom billiger (Oligopol-Renditen fallen weg, Leitungskosten fallen weg) und ökologisch besser. Dazu gibt es (siehe meine Links) auch schon konkrete Beispiele, die das belegen.

Der Koalitionsvertrag sieht solche Modell zumindest schon mal vor. Der Markt wird das in den nächsten Jahrzehnten zusätzlich mit unterstützen, weil es Erlösmodelle bietet.

Servus drullse,

Hier mal 2 konkrete Beispiele für dezentrale Bürgerenergie, die schon länger in der Praxis funktionieren (S. 18 bis 21).

Auch sonst ist das Dokument recht gut geeignet, das Szenario einer funktionierende, ökologisch sauberen und billigeren Stromversorgung zu konturieren.

https://www.buendnis-buergerenergie.de/ ... _96dpi.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 14 Dez 2021 08:03 
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MD Emu

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Wir hatten die Diskussion über frühkindlich geprägte Rollenmuster mit Blick auf geschlechtlich verankerte Ungerechtigkeiten hier schon. Jetzt hat die Diskussion zumindest in Spanien auch die Realpolitik erreicht: https://www.sueddeutsche.de/panorama/sp ... -1.5486351


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 Betreff des Beitrags: Re: Wayne interessierts?
BeitragVerfasst: 14 Dez 2021 08:06 
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MD Emu

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Vegan wird Mainstream: https://utopia.de/ratgeber/mueller-milc ... -produkte/

Alles vegan, oder was?


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