https://scilogs.spektrum.de/hlf/der-bla ... das-chaos/ Der oben verlinkte Artikel macht einfach Lesevergnügen
Zitat:
Man nehme ein Stück Teig, rolle es mit dem Wellholz auf die doppelte Länge aus, schneide es dann in zwei Teile und lege diese übereinander, so dass wieder ein Stück Teig mit der ursprünglichen Länge und Dicke entsteht. Allerdings war der Teig anfangs beiderseits mit einer dünnen Schicht Fett („Ziehfett“) bedeckt. Zwischen den aufeinandergelegten Teigschichten halber Dicke befindet sich damit eine Fettschicht.
Man wiederhole die Prozedur aus Ausrollen, Zerschneiden und Aufeinanderlegen (nennen wir sie „Kneten“) nun sehr oft. Dadurch entsteht – bei unveränderter Außengestalt des Teigstücks – eine Vielzahl extrem dünner, fettummantelter Teigschichten. Beim Backen hindert das Fett den Wasserdampf am Austreten, mit dem Effekt, dass der Teig aufgeht und das Endprodukt die vom Feinschmecker so hochgeschätzte blättrige Struktur annimmt.
Nehmen wir an, in dem Ursprungsteig befand sich an der Position x0 eine punktförmige Rosine. Wo ist die Rosine im fertigen Gebäck?
Wer aus der Geschichte einen Krimi machen möchte, darf gerne die Rosine durch ein – punktförmiges – Körnchen eines extrem tödlichen Giftes ersetzen. Der Blätterteig wird vor dem Backen in einzelne Portionen zerteilt, und der Mörder möchte die Giftkapsel so in den Urteig stecken, dass sie am Ende in die letzte Portion gerät. Die pflegt nämlich seine Frau zu vernaschen, bevor sie das ganze Blech in den Verkaufsraum der Bäckerei bringt. Und da der Übeltäter sie auf elegante Weise loswerden will …
Von den köstlichen wie den kriminellen Aspekten der Sache einmal abgesehen: Die scheinbar harmlose Frage nach der Position der Rosine führt mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Abgründe der Chaostheorie!
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