Ja, es war schon viel, aber auch unglaublich viel schönes und ich hätte natürlich viel mehr Zeit gebraucht um mehr in Ruhe zu machen (vor allem am Meer) und noch mehr Kleinigkeiten mitnehmen zu können. Von Apt hab ich fast nichts gesehen. Ich wäre gerne länger am Lac Saint Croix geblieben (aber das Wetter war auch nicht so toll) Ich bedauere, daß ich in dem kleinen Restaurant in Gordon nicht essen konnte, weil ich Sorge hatte in Grasse dann keine Unterkunft zu bekommen - was geklappt hätte, wenn ich am Lac Saint Croix eine Nacht geblieben wäre und erst am nächsten Tag in Ruhe nach Gordon und Roussillion und dann erst weiter oder daß ich in Cannes nicht mehr Zeit hatte. Auch in Maries Saintes Meres hätte ich abends gerne am Meer gegessen, aber auch da eben der Regen. Ich hätte noch gerne was von den Pyrenäen gesehen und mehr Zeit am Atlantik gehabt. Da ging es mir ähnlich wie an der Westküste in Portugal: das fasziniert mich und da könnte ich stundenlang sitzen und schauen - war aber halt nicht möglich. Ich hätte vielleicht die ganzen großen Städte streichen sollen, da sie viel Zeit gekostet haben und doch stressig waren, aber die ganze Route ohne Nizza, Marseille und Bordeaux? Ich hab kein Kunstmuseum besucht, bin nicht Schiffgefahren und hab kein einziges Mal irgendwas alkoholisches in einem Straßencafé getrunken, weil ich immer danach noch fahren mußte und allein im Hotelzimmer einen Wein aufmachen nur weil Urlaub ist - das fand ich irgendwie komisch, vor allem weil ich großteils nur einfache Stadthotels hatte, in denen ich ja oft erst spät abends eintraf und früh morgens weiter fuhr.
Die einzige echte Urlaubsunterkunft hatte ich in Grasse, vom Appartement in Aix hatte ich nicht soviel, weil ich da leider zwei Tage mit Kopfschmerzen war.
Grundsätzlich hat mich die Freundlichkeit in Frankreich einfach begeistert. Wie lieb die Menschen da miteianander umgehen, sie hilfsbereit alle sind, wie toll alles trotz meine paar Brocken franzözisch geklappt hat.
Leider machen sich Lidl, Aldi, Norma und netto, C&A und H&M doch breit, es gibt häßliche Vorstädte mit Werbetransparenten ohne Ende. Aber eben auch ganz viel schönes.
Ach ja... die einzig wirklich störenden und rabiaten Verkehrsteilnehmer sind die Motorradfahrer, der Rest ist entspannt. Auch mit Radfahrern in der Stadt oder auf der Landstraße. Breite Busspuren, die Vorrang haben und frei gelassen werden, Ampeln auf Augenhöhe. Und in Südfrankreich jede Menge dieser dreirädrigen Roller. Ich hab da ja so eine Vermutung, warum keko so einen fährt. Wäre er wie mein Vater jahrelang nach Südtirol gefahren, hätte er jetzt wohl auch eine Ape zu Hause
Mich hat verwundert, wie sehr Frankreich auf die Benutzung von Kreditkarten ausgelegt ist. Tanken an der Zapfsäule, Maut, Bezahlen in Läden - alles mit Karte, oft sogar ohne Pin und Unterschrift. Ich hab jeglichen Überblick verloren, was mich der Urlaub gekostet hat
Feiertage und Wochenenden interessieren irgendwie nur so halb, Geschäfte öffnen und schließen ohne erkennbares System - sind aber tendentiell mehr offen als ich es erwartet hätte.
Ich muß meine Gedanken zum Urlaub noch sortieren, die Dinge, die ich mitgebracht habe usw. Eine Freundin meinte ich soll Reisetagebuch schreiben, aber das ist natürlich nichts geworden. Außer das hier - ist aber ja auch sowas in der Art.
Es war jedenfalls schön, daß ich dank Euch hier, vor allem aber durch ein paar Menschen, die per Mail und vor allem Whattsapp über die zwei Wochen sehr intensiv verbunden war, das Gefühl hatte, daß ich gar nicht so allein Urlaub mache und daß immer jemand weiß, wo ich grad stecke.
Heute hab ich dank Wagnerlis Bericht gelernt, daß das wohl auch ein Roadtrip war und hab dann noch nachgelesen, was man bei der Vorbereitung eines Roadtrips alles bedenken muß. Hab ich wohl alles richtig gemacht. Vielleicht sollte ich das nächste Mal nur länger unterwegs sein...