(wer es bei Facebook schon gelesen hat: Ist copy+paste
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Nach hartem Kampf habe ich es geschafft und bin zu einem der Teufelchen in der Hölle von Kasterlee geworden.
Nach der Anreise und Abholung der Startunterlagen am Samstag haben wir uns Teile der Strecke angesehen. Zunächst den CX-Parcours am Anfang, in dem die meisten der 430 Höhenmeter der Radstrecke stecken und sind dann weitergewandert zum Maisfeld, das aber einen durchaus befahrbaren Eindruck machte. Am Ende des Maisfeldes führt dann eine Holzplanke über einen Graben und die sollte noch eine wichtige Rolle im Rennen spielen. Den Rest des Nachmittags habe ich dann im Hotel mit einem Schläfchen, Carbo-Loading und frühem ins Bett gehen verbracht.
Check-in am Sonntag morgen war unkompliziert. Eine rosa Kabelbinder als "Marker" ans Rad bekommen, Helm und Rad mit Sichtprüfung durchgewunken und dann in die Halle, um den Klappstuhl mit der Nummer 158 zu belegen.
Nach dem Start wurde gemütlich losgetrabt und auf den Gegenwindstücken habe ich mich ganz sicher nicht vorgedrängelt. Locker machen war angesagt. Die 14,4 km gingen dann in knapp 1:10 weg. Unangestrengter 4:50er-Schnitt, gefolgt von einem Wechsel mit komplettem Klamottenwechsel, um trocken loszuradeln.
Am Anfang machten die Höhenmeter im CX-Parcours noch Spaß, das sollte sich noch ändern. Erste Runde war dann auch unter einer Stunde. In der zweiten Runde nahm das Unglück am Ende des Maisfeldes seinen Lauf: An der Holzplanken-Brücke, auf die ich in der ersten Runde noch locker-flockig draufgefahren bin, hat es mich irgendwie verrissen (keine Ahnung wie und warum) und ich bin mit Rad einmal komplett in den Graben geflogen und habe ein Vollbad genommen. Wieder rausgekrabbelt, das Rad rausgezogen, kurz geschüttelt, das F-Wort gerufen und weiter ging es. Nach 17 km in klitschnassen Klamotten habe ich am Rundenende das Rad abgelegt und bin zum nächsten kompletten Umziehen in die Halle. Hat 8-9 Minuten gekostet. Von da an habe ich vor der "Brücke" angehalten und rüber geschoben. Die Kuhle vor dem Absatz wurde auch immer tiefer. Ab der 4. Runde stellten sich auch die ersten Krämpfe in einigen Bein-Abschnitten ein. Also bewusst noch mehr rausgenommen. Aber einfach locker kann man die Runde einfach nicht fahren, es braucht in den matschigen Abschnitten eine gewisse Mindestkraft. Der Rücken fing zu allem Überfluss auch noch an weh zu tun. Nach 5:31 war der Rad-Part dann auch geschafft und ich fragte mich, wie ich noch laufen sollte. So angeschossen bin ich noch nie vom Rad gestiegen. Es gabe halt keinerlei Passagen, wo man sich mal erholen konnte. Immer treten, treten, treten ...
Also bin ich einfach losgelaufen, immer bemüht, das ganze knapp unter der Krampfgrenze zu halten. Die ersten 8 km gingen aber im 5er-Schnitt weg (plus einmal an der Verpflegung stehen), die Gegenwind-Passage immerhin in 5:10, nach der nächsten Verpflegung mit 5:12ern weiter, so dass die erste Runde in 1:14 beendet war. Von jetzt an ging es "nach Hause". Das Tempo nahm etwas ab, aber ich sammelte weiterhin Läufer ein. Die letzte halbe Stunde war es dann schon recht dunkel, so dass ich noch einmal in eine tiefe Pfütze getapst bin. Nach gut 2:33 war ich dann im Ziel - und völlig am Ende. Meine zweite Laufzeit war Platz 54, während erster Lauf und Rad so um Platz 160 lagen (von gut 230 gestarteten). Also loslaufen und radfahren können die Flamen wie die Sau, beim zweiten Lauf, geht es dafür mächtig in den Keller.
Anschließend ging es wieder auf meinen Klappstuhl, auf dem ich erstmal einige Zeit sitzen blieb. Irgendwann mal Sachen zusammengeräumt, mit Klamotten und Rad zum Auto und mit Duschzeug wieder zurück. Da ich das Finisher-Shirt haben wollte, musste ich bis nach der Siegerehrung um 20 Uhr bleiben, was sich aber gelohnt hat.
Heute bin ich immer noch ziemlich platt, das Gehen fällt einigermaßen schwer. Das Fazit: An diesem Wettkampf sollte man nur teilnehmen, wenn man gut trainiert ist. Für "mal eben so" ist das nichts. Und recht viele haben sich lieber gar nicht erst angemeldet. Während ich bei sowas wie Rüssel-Cross oder Nikolaus-Duathlon auf Platz paarundzwanzig von 200 ankomme, lag ich hier auf Platz 125, also Anfang der zweiten Hälfte von allen gestarteten.
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