Zurück aus der Schweiz!
Es waren 4 klasse Tage dort. Am Mittwoch abend am Camping Jungfrau angekommen, Zelt aufgestellt, gemütlich zu Abend gegessen und dann schön lange ausgeschlafen. So kam ich auch erst um 11:30 los, um mir die MTB-Strecke anzuschauen. Auf der Straße die 16 km nach Grindelwald, dort sofort die Wechselzone gefunden und die Strecke auf dem Garmin ablaufen lassen.
Der Weg nach oben ist halt 12 km lang und es geht davon den größten Teil auf einer asphaltierten Straße bergan. Das letzte Stück ist auf einfachem Schotter, dann kommt noch eine Schiebestrecke, da ist es einfach zu steil zum fahren. Technischer Anspruch: Null. Höhenmeter: 1100 auf 12 km.
Über die Schienen der Zahnradbahn rüber und es geht ein langes Stück Waldautobahn runter. Ein paar Kurven zum runterbremsen, sonst nichts. Nach einer Linkskurve geht es auf erst zwei, dann einer Treckerspur runter und dann kommt das Wurzelstück. In dem Video sieht es flacher aus als es ist. In der Ebene würde man also einfach treten und rüberfahren. Bei > 10% Gefälle sieht das dann anders aus. Also bin ich vorher mal erschreckt abgestiegen. Danach geht es recht steil, aber weniger wurzelig weiter. Da war das wieder aufsteigen auch nicht so einfach, also habe ich noch ein Stück geschoben. Wenn man sich darauf einstellt und weiß, wann die Stelle kommt, verliert man da halt ein bisschen. Halbe Minute oder so? Danach kommen noch die Serpentinen, in denen man teilweise alle paar Meter eine 180-Grad-Kurve fahren muss. Da sind auch noch blecherne Wasserabflussrinnen quer rüber, hinter denen es auch mal 15-20 cm runter geht. Arsch hintern Sattel und drüber. An einer Stelle ist es dann auch so steil plus ich so schnell gewesen, dass ich den Abzweiger nicht mehr gekriegt habe und ein Stück geradeaus weitergefahren bin. Insgesamt bis auf die paar hundert Meter völlig anspruchslos. Dafür muss man doch mal öfter mountainbiken und das üben - oder eben mal kurz mit dem Rad in der Hand runterrennen.
Freitag war ich dann mit dem Hörnchen und ihrer Tochter auf der Schynige Platte wandern. Klasse Tour war das und es waren nur ein paar Wolken vor Eiger, Mönch, Jungfrau und Schilthorn. Mit der Zahnradbahn sind wir hoch und runter und oben auf einem Höhenweg gewandert. Was so flach klingt, hatte aber auch noch Höhendifferenzen von 400 Metern drin. Das ganze immer auf knapp 2000 bis 2350 m hoch. Mit der letzten Bahn sind wir nach fast 5 Stunden wandern um kurz vor 18 Uhr wieder runter. Perfekte Wettkampfvorbereitung
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Vom Halbmarathon am Samstag hatte ich mir ja eh nicht mehr erwartet, als den nicht vergebenen Titel des schnellsten dicken alten Mannes da oben zu holen. Ab und zu mal ein wenig gelaufen und niemals was bergiges oder auch nur hügeliges dabei. Der erste km war noch wellig-flach, danach ging es 6 km und 650 Höhenmeter zur Grütschalp aufwärts. Ich bin ins Kampfwandern übergegangen, da das viel weniger anstrengend aber kaum langsamer als eine jogging-ähnliche Bewegungsform war. Ich dachte bei den ganzen langsam vorbeiziehenden aber, dass ich bald letzter sein müsste. Wenn mal eine kurze flache Passage kam, bin ich wieder ins Joggen übergegangen und habe - gut erholt - von den Durchjoggern gleich wieder einen großen Schwung überholt. Von der Grütschalp bis Mürren sind es 5-6 km mit nur 200 Höhenmeter. Da ging auch mal wieder ein km mit 4:52. Diese Bergläufer sind glaube ich irgendwie auf konstante Geschwindigkeit gepolt. So wie sie einen 10%er hochjoggen, so laufen sie auch im flachen weiter. Also bis Mürren wieder einen Sack voll eingesammelt. Nach Mürren kam das Kanonenrohr. Da waren von 15 bis 17 auch mal 2 km mit insgesamt 450 HM drin. Hinter 17 und hinter 19 km kamen noch 2 kurze Flach- bzw. sogar Bergab-Passagen, ab 19,5 km war der Spaß aber endgültig vorbei. 350 HM auf 1,5 km zeigte mir mein Garmin. Und auf dem letzten km musste es heißen "20er-Schnitt geht immer". Oben waren dann noch 4 Grad, das habe ich da schon wärmer erlebt. Drinnen etwas gegessen, getrunken, geplaudert und ab in die Gondel nach Mürren zum Duschen.
Die für mich total nebensächliche Platzierung war 226. von 344 Männern. Ich glaube, die meisten anderen dort haben auch berglaufen trainiert. Auch wenn es anstrengend war und man ab ca. 16 km in den Wolken war und nichts sehen konnte, hat es riesigen Spaß gemacht.
Heute nacht hat es dann geregnet, so dass wir nach dem Frühstück zusammengepackt haben und nach Hause gefahren sind. Bei schönem Wetter hätten wir noch ein paar Stunden Wanderung gemacht. Wolken, Regen und 11 Grad im Tal waren aber nicht verlockend genug.
Hier noch das, was der Garmin aufgezeichnet hat. Mit der Höhe am Start hat er sich völlig vertan (hatte schon Schwierigkeiten, in dem engen tal überhaupt Satelliten zu finden), blieb dann aber bei dem konstanten Fehler von ca. 1200 Metern.
http://connect.garmin.com/modern/activity/571875423