Ich gebe es ja zu, ich habe einen Technikfimmel. Es fing eigentlich schon 1993, als der Apple Newton rauskam.
Mein Technikfimmel erstreckte sich erst mal aufs Geschäftliche. Nach dem Newton kam der Palm, das erste Handy, dann sowas wie ein Smartphone, iPod, iPhone, ...
Als ich mit dem Laufen anfing, hatte ich einen iPod und in meine ersten Laufschuhe von Nike konnte ich so ein Dings reintun, was mir dann hinterher erzählt hab, wie weit und schnell ich gelaufen war - das fand ich grandios!
Da meine Herzfrequenzmesser-/Uhr-Kombination keine Runden stoppen konnte (eine echte Fehlkonstruktion!), musste ein neues Spielzeug her - der Garmin Forerunner. Super, denn das Nike-Dings passt nur in Nike-Schuhe - und neben einer gewissen Technikaffinität hatte sich auch eine Schuh-Mania bei mir entwickelt. Auch konnte man sich danach die Strecke am Computer anschauen, die man gelaufen ist - prima.
Als ich begann, zusätzlich zum Laufen auch zu Schwimmen (bzw. es zu versuchen) und zu radeln, nahm das Unheil seinen Lauf. Der Forerunner 305 war nicht wasserdicht. Kein Problem - wer braucht beim Schwimmen schon eine Uhr - dachte ich. Dann gab es aber den Forerunner 310XT und da mein 305er ein neues Zuhause gefunden hatte, fand ich das Upgrade legitim. Wir wurden auch schnell Freunde, nur der schicke Textilbrustgurt nicht. Da blieb ich lieber am alten Plastikprügel, der hatte weniger Aussetzer. Ja, das hätte so schön sein können - bis mir dann eines Tages der 310er auf eine Kaffeetasse fiel und das Display riss.
Der support von Garmin hatte kein gutes Angebot für mich und ich war beleidigt. Also zog eine suunto Uhr mit Zubehör bei mir ein. Schön handlich, schick. Allerdings keine Streckenguckerei mehr am Computer und das Kalibrieren des Footpods ist auch eher nervig, da er bei jedem Paar Schuhe und anderer Laufgeschwindigkeit andere Dinge anzeigt. Aber suunto hat einen Brustgurt, der im Wasser die Herzfrequenz aufzeichnet. So erschlossen sich neue Diagramm- und Auswertungswelten für mich. Ich habe Puls im Wasser!!! Wow. Mit der Bedienung der suunto stand ich allerdings immer ein wenig auf dem Kriegsfuß - vor allem im Wettkampf habe ich gerne die falschen Tasten gedrückt. Da ich aber im Wettkampf unterwegs nicht auf die Uhr sehe, habe ich das immer erst hinterher bemerkt...
Als nun Göga mit dem Laufen anfing, wollte ich dann doch mal wieder eine genauere Angabe der Streckenlänge und da der Forerunner 310 noch funktionierte, habe ich den Riss kurzerhand mit Tesafilm abgeklebt und die Uhr reaktiviert. Tja, und die suunto? Darf jetzt zum Schwimmen noch mit, hauptsächlich zum Bahnen zählen und falls wir mal Sachen auf Zeit schwimmen. Aber der Forerunner ist schon das Gerät mit dem ich besser klar komme.
Und was macht Garmin jetzt?! Bringt mit der 910 ein neues Gerät auf den Markt, das noch ein paar Gimmicks mehr als der 310 hat. Und's Urmeli grübelt, ob es einen Grund gäbe, den Kauf vor meinem Gewissen und dem leeren Bankkonto zu rechtfertigen.
Seit Samstag hat unser lokaler Laufdealer das Teil im Laden - gestern im Schwimmtraining hatte gefühlt die Hälfte der Anwesenden Triathleten das Teil am Arm.
Ich glaube, ich werde bald old school...