Heute war das Urmel als Ungeheuer von WellNess unterwegs. Ich hatte angesichts der ziependen Po- und Oberschenkelmuskulatur als Folge vom Wettkampf letzten Sonntag, dem Ganzkörpermuskelkater vom Krafttraining am Donnerstag und des Schlafmangels wegen dem Ball gestern abend ja beschlossen, heute wellnesswettzukämpfen.
Der Ball gestern war fein, klasse Live-Musik und ich habe dort sicherheitshalber auch ein Vitamin-C-Kaltgetränk
zu mir genommen - nicht dass noch die Rüsselpest wieder ausbricht.
Heute morgen mochte ich aber gar nicht so recht aufstehen...
Gut, dass der Start des Rüsselcross erst mittags war. Ich musste ja auch noch mein ganzes Geraffel packen. Ich war überhaupt nicht in Wettkampfstimmung. Also auch unaufgeregt. Ein bisschen alibimäßig eingelaufen (damit es hoffentlich für 2 WP-Punkte reicht) und dann war auch schon Start. Meine "AK-Konkurrentin" hatte sich hier taktisch weiter vorne einsortiert - klar, da zählte die Zeit auch ab Startschuss
Ich ließ sie laufen. Erst einmal in den Trott kommen. Ich hatte schnell jemanden gefunden, der mein Tempo lief, und das gleichmäßig. Wir liefen ziemlich lange nebeneinander, nur zum Schluss musste ich ihn ziehen lassen. Das Tempo war dann aber gar nicht so unflott, denn nach der ersten Runde musste ich mich schon meiner Handschuhe entledigen, nach der zweiten musste der Buff weg. Am Ende der zweiten Runde habe ich gemerkt, dass ich mich doch ziemlich angestrengt hatte, das Blut rauschte wieder in den Ohren - ein Zeichen, dass ich deutlich über der Schwelle bin. Ab zum Rad und los. Es rüttelte auf der Strecke etwas stärker als Sonntag, die Wege waren unebener, mit mehr Wurzeln, Löchern und Sand versehen, so dass man ziemlich aufpassen musste. Schon ziemlich am Anfang der Radstrecke habe ich meine "AK-Konkurrentin" eingeholt und da war's dann endgültig aus mit Wellness. Die sollte nicht nochmal an mir vorbei ziehen.
Eine Zeitlang konnte ich an einer Gruppe Jungs dranhängen, dann hat es mich in einer Kurve fast geschmissen, ich bin von den Pedalen gerutscht und bis ich wieder im Tritt war, waren die Jungs weg.
Aber irgendwann kam ein Vereinskollege mit dem MTB von hinten und hat mich überholt. Da bin ich drangeblieben. Wenn der Weg "Waldautobahn"-mäßig war, habe ich ihn überholt, bei wurzeligen Stücken zog er wieder an mir vorbei. Bestimmt 5x bin ich von den Pedalen gerutscht, da habe ich mir schon Klickies gewünscht... Aber "wechselfreudige" MTB-Schuhe befinden sich nicht in unserem Haushalt... Zum 2. Lauf hatte ich dann 2 Vereinskollegen direkt vor mir und habe mich erst mal dahinter geklemmt. Bin mitgelaufen. Der eine wurde mir dann zu langsam, habe ihn überholt und bin am anderen so weit es ging drangeblieben. Im Ziel hatte er ein bissl Vorsprung, aber er hat mich die ganze Zeit gezogen, motiviert, so schnell zu laufen wie ich dann gelaufen bin. Das war schneller (im Schnitt) als beim ersten Lauf.
So habe ich es dann mit 1:19:xy auf den 1. Platz der AK geschafft, die aber nicht geehrt wurden. Sondern es gab eine "Relativwertung", wo Alter und Geschlecht auf mysteriöse Weise verrechnet werden. Und da war ich bei den Ehrungen dabei!
Da mir die Socken, die es gab, alle zu groß waren, und die anderen Sachpreise nicht so interessant waren, habe ich mich auf einen Sixpack bleifreies Bier als "Prämie" beschränkt.
Es hat wieder richtig Spaß gemacht und meine Wettkampfsau hat über den Muskelkater gesiegt. Zumindest während des Rennens. Jetzt legt sich die Sau mit Milchkaffee und Nougateis aufs Sofa und überlässt das Feld wieder dem Kater, der sicher noch Freunde einlädt, um nachher Party zu feiern...