So. Kurzer Wettkampfbericht.
Es war meine erste Mitteldistanz.
Nochmals ein kurzer Überblick über mein bisheriges Training dieses Jahr:Schwerpunkt sollte ja auf alle Fälle der Radstaffelpart in Roth werden. Daher bin ich seit Anfang dieses Jahres sehr viel Rad gefahren, d.h. bis Roth knapp 6000km. Dabei hab ich das Schwimmen und Laufen sehr vernachlässigt. In den letzten Wochen vor Roth bin ich wohl nur noch 1x pro Woche halbherzig geschwommen und auch sehr sporadisch gelaufen, oftmals 2 Wochen gar nicht, dann aber auch mal 2x pro Woche, aber alles in allem kaum mehr als 10-15km pro Woche. Dementsprechend war der Plan, vor der Erlanger MD die Radform mit nur noch 2 Einheiten pro Woche zu halten (meist 6x20min Intervalle) und bei der Schwimm- und der Laufform zu retten, was noch zu retten war.
Also bin ich nach Roth zumindest nochmals ca. 70km gelaufen (unter anderem drei 17km Läufe) und 2-3mal pro Woche geschwommen.
Und damit konnte ich sowohl Schwimmform als auch Laufform nochmals gut steigern.
Schwimmen:Als ich Donnerstag am Abend nochmals knapp 2km im Baggersee mit Neo geschwommen bin, hat sich das überraschenderweise recht gut angefühlt, was sich dann am Wettkampftag auch bestätigt hat. Es lief gestern ziemlich rund und die Ärmchen gingen auch gut durchs Wasser. Abgesehen davon bin ich auch schön geradeaus geschwommen (im Gegensatz zum Rothseetria
).
Witzigerweise bin ich mindestens 1500m neben einer Frau geschwommen, die sowohl den gleichen Anzug als auch eine eventuell gleiche Brille wie crobi aufhatte. Ich hab mir die ganze Zeit gedacht: „Das kann doch gar nicht sein..........unmöglich........entweder das ist nicht crobi, oder sie hat einen verdammt schlechten und ich einen extrem guten Tag............“. Anhand der Schwimmsplits kann man aber eindeutig erkennen, dass es unmöglich crobi gewesen sein konnte.
Schwimmzeit war dann 0:33:11 und somit 95ter Rang von 335 männlichen Startern. Das ist insofern beachtlich, da ich bei den beiden ODs in diesem Jahr eher am Ende der ersten Hälfte gelandet bin. Somit hat sich mein gutes Gefühl im Wasser bestätigt und ich kann höchst zufrieden sein.
Rad:Vorgenommen hatte ich mir allermindestens einen 36er Schnitt. Geliebäugelt hatte ich insgeheim mit 38km/h und ich gehe jede Wette ein, dass es bei gutem Wetter und trockenen Strassen auch in diese Richtung gegangen wäre. Das Problem waren halt die patschnassen Strassen und die Tatsache, dass ich nach dem Schwimmen sehr viele MDler und auch ODler vor mir hatte, die ich erst mal überholen musste. Und überholt hab ich wieder mal massenweise. Der Plan war eigentlich, volkeree auf der Radstrecke zumindest kurzzeitig mal zu schnappen, bevor der mich dann auf der Laufstrecke sowieso wieder eingesammelt hätte. Aber der Herr ist ja unverschämterweise 1min schneller geschwommen und auf dem Rad war er sogar auch noch ein Miniquentchen schneller als ich. Naja, man kann ja nicht alles haben
Jedenfalls waren die regennassen Strassen schon etwas nervtötend, da man in Kurven jedes Mal stark abbremsen musste. Aber das musste letztlich ja jeder und daher hat’s keinerlei Einfluss auf den direkten Vergleich zwischen den Athleten.
Instinktiv hab ich mich auf dem Rad etwas zurückgenommen, weil das ja meine erste MD war und ich mangels Erfahrung nicht wusste, wie sich 80km statt 40km auf das anschließende Laufen auswirken. Der Durchschnittspuls war dann mit 171bpm auch 3 Schläge niedriger als auf den 180 Radkilometern in Roth.
Nettoradschnitt: 37,0 km/h und somit 36ter Rang von den 335 MännernAlso hat sich die Radarbeit der vergangenen Monate tatsächlich ausgezahlt.
Laufen:Da wusste ich nicht, was mich erwartet, da ich meinen ersten und auch einzigen Halbmarathon 2005 mit knapp unter 2h relativ bescheiden absolviert hatte.
Naja, jedenfalls fühlten sich die ersten ca. 300m auf der Laufstrecke tatsächlich grandios an. Dann aber brannten vor allem die Waden auf einmal so derart stark, wie ich das noch nicht erlebt hatte. Also hab ich logischerweise erst mal nen Gang rausgenommen und bin ziemlich langsam (wahrscheinlich etwas langsamer als 5er Schnitt) gelaufen. Kurz nach der ersten Stadionrunde hab ich dann mal ne halbminütige Pinkelpause einlegen müssen. Danach ging’s auch weiterhin erst mal bescheiden weiter und ich konnte mir erst mal kaum vorstellen, wie ich die 20km ordentlich nach Hause laufen sollte. Es hat tatsächlich unglaublich lange 5-6km gedauert, bis sich meine Muskulatur an das Laufen angepasst hatte. Das hat mich insofern gewundert, da ich mich beim Rothseetriathlon trotz mehr Druck auf die Pedale auf der anschließenden Laufstrecke sofort pudelwohl gefühlt habe. Also bin ich die ersten 5-6km eher langsam gelaufen. Wie gesagt: Ich hab erst einen Halbmara vor Ewigzeiten gemacht und ich hatte in Anbetracht der ersten 5km wirklich Schiss vor einem starken Einbruch.
Bei km10 wurden dann die Fußsohlen auf einmal pelzig. Allerdings währte das zum Glück nicht lange, da ich konstant schneller wurde und eventuell durch die etwas erhöhte Geschwindigkeit dieses taube Gefühl wieder wegging. Ab km 13 oder 14 hatte ich dann endgültig Vertrauen gewonnen und ich wusste, dass der Einbruch nicht kommen würde. Ab sofort bin ich MEIN Tempo gelaufen. Insgesamt hab ich auf der Laufstrecke auch nur 2 Gele und ein paar Schluck Wasser ohne anzuhalten zu mir genommen. Kein Wunder: Auf’m Rad hab ich mir vorsichtshalber 1,2L Cola, 1,2L Iso und 3 Gele einverleibt.
Die restlichen 7km waren dann sehr cool. Ich war in meinem Tempo und bin weiterhin immer schneller geworden. Das war auch daran zu erkennen, dass ich wieder überholt habe, statt überholt zu werden.
Ich hab ja beim Laufen im Wettkampf nie eine Uhr und auch keinen Pulser bei mir und daher weiß ich nicht, wie schnell ich wann war, aber ich schätze, dass der Geschwindigkeitsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Runde sehr deutlich war. Ich vermute, dass ich den ersten Teil mit ca: 49min / 10km gelaufen bin und den zweiten mit ca. 45min / 10km.
Laufsplit: 1:34:16 und damit 122ter von 335 MännernGesamtresultat: 4:18:47 und damit 61ter von 335 Männern bzw. 8ter von 29 in meiner AKTja, insgesamt bin ich sehr zufrieden. Lediglich mit dem Laufsplit bin ich nicht zu 100% zufrieden, da ich bei den ODs bisher trotz wenig Lauftraining im Vergleich zu den anderen doch immer besser abgeschnitten habe als dieses Mal. Aber bei einem genaueren Blick relativiert sich das Ganze wieder, da ich ja zu Beginn sehr vorsichtig gelaufen bin. Ausserdem sieht man auf der Ergebnisliste dass sich im Bereich von 01:30 bis 01:35 wirklich massenweise Läufer bewegt haben und wenn ich nur 5min schneller gewesen wäre, wären das wahrscheinlich ein paar dutzend Plätze gewesen. Ich bin auch sehr zuversichtlich, dass ich mit einem Erhöhen der Laufumfänge von lächerlichen 10-15km pro Woche auf regelmäßig vernünftige 30-40km pro Woche diese 5min bis zum nächsten Jahr auf alle Fälle schaffen sollte.
Zudem gehe ich ja im Herbst wahrscheinlich ein paar 10km Läufe an. Ich werde da ein paar Kollegen aus’m Verein mal anquatschen, welches Training sie mir dafür empfehlen würden. Ich will auf alle Fälle umgehend mal mit vernünftigen Intervallen anfangen, womit ich mich bisher null komma gar nicht auskenne. Da quatsch ich wahrscheinlich mal so nen jungen Hupfer aus unserem Verein an, der beim Schwimmen und Radeln ungefähr mein Niveau hat, jedoch extrem gut laufen kann. Bei der OD am Sonntag isser 9ter geworden dank seines klasse Laufsplits von 39:xx auf die mehr als 10km lange Strecke.
Nächstes Jahr wieder mit dem Ziel mindestens 5min schneller zu sein. Aber erst mal kommt noch die Challenge-Walchsee Kaiserwinkl. Vielleicht geht bis in vier Wochen ja noch ein kleiner Sprung nach vorne.