Rund um den Dieksee – 11,5 km
Nachdem ich bereits im April eine feine Laufveranstaltung im hohen Norden angetestet hatte, wollte ich mehr.
Auf dem Programm stand ein kleiner aber sehr netter und mit liebe organisierter Lauf Rund um den Dieksee in der schönen Holsteinischen Schweiz.
Aber fangen wir vorne an.
Am Samstag den 07.08.2010 habe ich meinen Mann auf Segeltörn geschickt und mich aufs RR geschwungen und bin 1x Fehmarn Rund gefahren. Derweil hat meine Mutti den nächsten Tag vorbereitet. Es wurden Frikadellen gebraten und Kartoffelsalat gemacht…
Ich hatte Mutti gesagt, wir müssen früh hoch, denn der Lauf beginnt um 09:00 Uhr und wir haben schließlich ne gute Stunde Autofahrt vor uns. Also ging es morgens um 06:00 Uhr über die Kante – schnell nen Kaffee und Toast rein, dann Fressalien und Campingstühle ins Auto und los. Pünktlich um 08:00 Uhr erreichten wir Malente. Aber da war nix ! Nix – so rein goooor nix –kein Hinweisschild, kein nix eben. Der Taxifahrer den wir fragten wusste auch von nix – toll.
Mutti dachte schon wir fahren unverrichteter Dinge wieder Heim – doch sooo schnell lass ich mich nicht abschütteln. Wir also runter zur Promenade und siehe da – sie waren gerade dabei den Zielbogen aufzupumpen – na bitte – und um so einen klitzekleine Stunde hinsichtlich des Starts kann man sich ja mal vertun – nicht wahr…. Der Lauf begann um 10:00 Uhr!
Wir machten dann noch einen kurzen Spaziergang, schauten den ersten Frühschwimmern zu, die die Wasseroberfläche des See aus seinen Träumen holten und die ersten kleinen Wellen aufschwappen lies und gingen gemütlich zur Anmeldung. So langsam fing das Getümmel an – aus allen Ecken tauchten mit einem Mal Menschen in Sportkleidung auf. Für Mutti war es seit langer Zeit mal wieder die besondere Atmosphäre einer frühmorgendlichen Sportveranstaltung, die ihr das Lächeln ins Gesicht brachte – Früher hat sie meinen Bruder häufig zu Leichtathletikwettkämpfen begleitet, aber das liegt schon Jahrzehnte zurück. Ich hatte sie ja noch versucht zu der Walkingveranstaltung zu überreden, aber die 11,5km waren ihr dann doch nen Tick zu lang.
Zum Wettkampf selber: Es waren vll. 200 Leute beim Hauptlauf am Start – quer durch alle Altersklassen, und wie immer waren die Triathleten gut sichtbar zu erkennen (haben die eigentlich keine normalen Laufhosen??) – Es standen sogar grüne CEPs am Start – irrrrghhhhhh….
Dann ging es schon los. Von der Promenade aus verlief der Weg zunächst rein in den Wald – und wer nun gedacht hat, dass das hier im Norden ne einfache und flache Strecke wäre, der hatte sich ganz schön verrechnet. Es ging die ersten 5km nur rauf und runter. Keine steilen Anstiege aber immer keine Hubbel, die vom Anspruch vergleichbar mit Autobahnbrücken sind. Also stellt Euch vor ihr rennt 5km lang Autobahnbrücken rauf und runter… Dazu waren die Wege mal Fußgängerbreit, mal schmale Trampelpfadstückchen, auf denen nicht überholt werden konnte – also konnte man auch mich nicht überholen…
Bei km 4 war dann ein breiteres Stück und prompt wurde ich vom jüngsten Teilnehmer komplett überrannt – ok – er / sie wurde von seinem / ihren knackigen Papa im Kinderwagen geschoben – aber trotzdem, es wurde mir mal wieder deutlich – Steffi und Laufen sind und bleiben einfach zwei unterschiedliche Welten…
Ich hab mich dann lieber an die ältere Generation gehalten. Vor mir lief ein ca. 65jähriger, der könnte doch mein Niveau haben und genau – der war am „Berg“ genauso langsam wie ich und hatte in der „Ebene“ einen schönen langen Schritt. Wenn ich also nicht gerade auf die Wiesen oder den See schaute, orientierte ich mich an seiner grünen Laufhose.
Oben am Kopf des See, war in Timmendorf dann die Getränkestation und wie schon am Rothsee blieb ich im Tritt und kippte ein bisschen Wasser in mich hinein. – Damit hatte ich dann aber meinen „Pacer“ verloren – der blieb schnell hinter mir. Als Ersatz suchte ich mir einen 65 Lady von der LG Albatros Kiel – nette Dame mit nem guten Schritt – hinter ihr kam ich dann auch gut den langgezogenen Weg bis Niederkleveez hoch. Dann ging es wieder in den Wald und dieses Stück liebe ich ganz besonders. Hier war ich früher immer mit meiner Mutter und meiner Tante jedes Jahr zum Muttertag wandern nach Niederkleveez von Malente aus, und von dort aus mit dem Boot zurück – für mich ein absolutes Highlight in jedem Frühjahr. Dieses Mal aber musste ich wohl die ganze Strecke laufen – grummel – Das Waldstück war echt klasse – hier waren es weniger Wellen, es ging weitestgehend eher runter – bis auf einen letzten Anstieg, an dem dann meine tapfere Lady nicht mehr so recht konnte und ich noch frisch und froh (Achtung Ironie) vorbeitraben konnte. Dann war auch schon der Beginn der Promenade in Sicht und ich war glücklich und zufrieden nach 1:07:44 im Ziel. Dort wurde ich von meiner Ma freudig empfangen und es gab als Goodi so einen Schlüsselanhänger – warum auch nicht…
Das Fazit: schöner Lauf – wenns passt mach ich den nochmal – Steffi befindet sich auf dem Niveau von 65jährigen und erzielt damit sogar noch den 3.Platz in der AK 35 – goil.
Meiner Ma hat es sichtlich Spaß gemacht, und die allgemeine Orga war gut – nur der Sprecher hat wohl nach den ersten 100 Leuten keine Lust mehr gehabt – das finde ich ein bisschen Schade – aber gut.
Im Anschluss ging es noch zum Duschen ins Landessportzentrum und hier war ich ob des Zustands der Halle und der Duschen einfach nur entsetzt. Wenn hier unsere sportliche Elite für nationale und internationale Ehren trainieren soll – na dann gute Nacht.
Viel besser war danach das Picknick – wie nicht anders zu erwarten entpuppte sich Mutti als 1A Supporterin. Die Campingstühle waren flugs aufgebaut, eine Kiste fungierte als Tisch – wir hatten ne Tischdecke und irgendwo zauberte meine Ma auch noch Gläser und nen Picolo hervor – einfach ein toller Tag.
Am nächsten Tag ging es dann auf Shoppingtour – nicht weniger anstrengend und spaßig – nur ein wenig belastender für den Geldbeutel.
hier noch der Link zu der Veranstaltung:http://www.diekseelauf.de/main.html