Rothseetriathlon 2010 oder einfach nur ein WK WE der besonderen Art.
Wie soll ich beginnen? Am Besten wohl am Bahnhof in Friedberg, als Thorsten mich zunächst nicht erkannt hat, weil ich weniger in sporttauglichen Klamotten, denn in einem gemütlichen Sommerkleid mein Radel neben mir herschob. „Ich mach eh nicht mit“ war in etwa mein zweiter Satz nach dem Hallo. „So, hmm Mist, na wenns nicht geht.“ die Antwort. Diese besondere norddeutsche Ruhe von Herrn T. aus W. sollte in den folgenden zwei Tagen noch erheblich auf den Prüfstand gestellt werden. Was nicht heißen soll, dass nicht auch alle weiteren Beteiligten und Unbeteiligten in (fast) jeden Schritt der Entscheidungsfindung pronto und umfassend eingebunden wurden. Es sei vorweggeschoben, dass es alle Beteiligten diesen Vorgang unbeschadet überstanden haben – glaub ich zumindest.
Das Einladen ging fast so schnell wie immer, nur im Gegensatz zu früher wurde mein Radel nicht einfach in den Kofferraum geworfen, sondern etwas vorsichtiger platziert, denn Herr T. gehört ja seit Kurzem auch zu dem elitären Kreis der „Soundler“ mit den vollverkleideten runden Spielzeugen für Erwachsene
Aber zurück zum Thema. Unsere Hinreise ins Fränkische war recht entspannt, dieses Mal brauchten wir keinen Umweg über den Remlinger Runkel Rüben Züchterverein zu machen, sonder sausten die A3 in Richtung „Franken“.
Kaum das wir von der A9 runter waren flogen sie auch schon durch die Gegen, die verrückten Trias auf ihren wundersamen Rädern.
Ein besonderes Exemplar dieser Gattung bekamen wir dann kurz hinter Alfershausen vor die Flinte. Son Typ auf nem Rad, an dem hinten ein Stück vom Rahmen fehlt (konnte er sich wohl nicht mehr leisten…) und bei dem ein dunkler Zopf aus dem Helm hervor guckt. Bis dahin dachte ich natürlich sofort an unsere Rennsemmel, aber das konnte nicht sein, denn der Typ war viel zu sehnig und austrainiert. Komisch nur, dass das Kerlchen extrem anhänglich war. Der war das ganze WE mit dabei. Hat Kuchen gemampft, Räder zusammengeschraubt und ist irgendwie permanent durch die Gegend gewuselt. Dafür hat sich die Rennsemmel nicht einmal blicken lassen. Komisch! Naja, der Typ hat die Lücke ganz gut ausgefüllt, zumindest hat er genau so eine freche Schnauze wie das mir zuvor bekannt Emu.
Bei Anja angekommen, gab es dann gefühlte 45 verschiedene Sorten Kuchen, nachdem der Emu8 Gipfel vollständig versammelt war. Es wurde geratscht, gefachsimpelt, und es war eigentlich „wie immer“ – nämlich nur entspannt und schön.
So gaaanz langsam wurde dann auch mal über den bevorstehenden Tria gesprochen und wann wir zusammen die Startunterlagen abholen wollten. Hmm, da kam ich dann zum ersten Mal ins Grübel – selbstverständlich laut verbalisierend - . Bezahlt hab ich ja, und warum soll ich nicht die Unterlagen abholen, mglw. Ist ja noch was nettes in der Tüte – GENAU!!! So machen wir das.
Am See angekommen, war schon ein erster Stich in der Brust zu spüren (Selbstgespräch Modus: Scheiße, hättest jetzt auch Lust dazu). Ich bin dann erstmal zum See runter, und hab die Füsse reingehalten – hmm ganz schön warm, das gibt doch morgen eh nen NeoVerbot. Irgendwann beim Nudelessen reifte der Plan, ob ich nicht wenigstens Schwimmen und Radeln sollte und dann beim Laufen aufhöre, hab ja eh keine Schuhe mit.
Aber was sollte ich anziehen – bis auf einen Badeanzug hatte ich nix dabei – und das wollte ich mir auf dem Rad dann doch nicht antun.
Die Lösung war schnell geschaffen: Von Thorsten gabs den Einteiler und damit der großzügige seitliche Einblick etwas gebremst wurde, kam noch ein Top von DieAndy dazu. Ich also mit dem Geduldsengel zu Winklers hochgefahren – TOP abgeholt – beim Runterfahren vom Parkplatz nicht nochmal mit dem Wagen aufgesetzt, was eindeutig beweist, dass das Rumpeln beim Rauffahren doch von lagune gekommen sein musste, der nämlich auf der Rückfahrt nicht mehr bei uns mitgefahren ist!
Dann wieder zurück zur Homebase. Hier folgte zunächst eine Anprobe – so ein Mist – der ganze Kram passt auch noch – jegliche Ausredeoption war dahin. Daher galt es nun die zunächst zusammengetragene Schwimm und Radausrüstung zu komplettieren. Ich brauchte noch ein paar Googles – DANKE lagune, die Dinger warn klasse – und ein Startnummernband – hier würde ich sagen, bestand die größte Auswahl.
Jetzt musste nur noch kurz das Radel präpariert werden, also einmal mit nem Lappen und ein paar Droppen Öl über die Kette. Doch es sollte sich langwieriger als geplant herausstellen, bis ich in die Nutzung jener Utensilien kam. Irgendwie war da wieder dieser Typ, klein drahtig, von der Seite so schmal wie ein Strich und vor allem toooootal resident hinsichtlich meiner wiederholten Fragen, wo ich das Zeug denn nu finden würde. Irgendwann gab er aber auf
Beim Rad putzen, kam dann die ganz fiese Nummer – mir wurden Laufschuhe angeboten – oh NEEEEEEEEEEEIIINN –und nu??
Egal die Mistdinge passten auch noch (jedenfalls am Abend) – ergo ich war komplett ausgestattet, denn ein paar Söckchen hatte ich doch tatsächlich dabei.
Bei dem freudigen Erzählen des Geduldsengels, dass er auf der Messe noch günstig zwei Karton Gels gekauft hätte, klaubte ich mir zwei Tütchen, so dass der Einzelpreis wieder gerade gerückt wurde… und auf Pulsuhr und so ein Schnickschnack kann ich sowieso verzichten.
Wie es in der Nacht dann noch weiter ging und was am nächsten Tag folgte, berichte ich später….