Ostseelauf Timmendorfer Strand - ein Kurzbericht
AAAAlos - der Lauf als solches ist echt ne schöne kleine Veranstaltung. Der Start ist direkt in Timmendorfer Strand an der Seebrücke. In der Trinkhalle war die Startnummernausgabe im angrenzenden Kurpark war die Zielzone eingerichtet. Um etwaige Herzklabaster brauchte man sich auch keine Sorgen zu machen, denn die bekannte Curschmannklinik ist in greifbarer Nähe. Zusätzlich setzte dieses unglaublich gute Wetter schon früh am Morgen die Anlage in eine bombastisch schöne Szenerie. Die See glitzerte und es versprach ein traumhafter Tag zu werden.
Die Laufstrecke ist recht simpel. Es geht nach dem Start in Richtung Scharbeutz, vorbei an der Ostseetherme, dann wieder zurück durch Start und Ziel in die andere Richtung raus nach Niendorf und das ganze noch einmal hin und her. Das Ganze dann immer schön auf der Promenade. Die Streckenposten waren einfach toll und sorgten auch für die Walker, die als letzte Veranstaltung auf die Strecke gingen noch für ein gutes Durchkommen durch die immer mehr werdenden Massen an Besuchern. Der HM ist der Hauptlauf - zudem wurden zuvor aber noch ein 10er und ein 5km Lauf gestartet.
Wenn man jetzt noch anmerkt, dass der HM 12 Euronen gekostet hat und mit 350 Leuten ein kleines aber feines Feld aufwies kann man wahrhaft nicht meckern. An der Strecke wurde man statt den Temperaturen angemessenen Sambaklängen mit feinem Coverrock einer jungen Band unterhalten - auch mal was anderes. Auch die Zielverpflegung mit Obst, jeglicher Form von Schorlen, Isogetränken und einem großen Erdingerstand lies keine Wünsche offen. Für die mitgereisten Freunde und Familien wurden Kuchen für 50 Cent und Kaffee angeboten. Eine runde Sache also. Am allerfeinsten war natürlich dieser nette Moderator, der ein paar sehr liebe Worte für mich übrig hatte und immer fein auf EMU "Five" hingewiesen hat
Soweit also die Rahmenbedingungen für alle Teilnehmer.
Jetzt mal wieder die Kampa - Specialversion: Meine besondere Vorbereitung bestand am Samstag in einer 8! stündigen Bahnanreise, auf der ich 4! Std. stand - super Sache. Dann hatte ich schon am Abend mit Unterleibskrämpfen zu kämpfen und am Sonntag morgen wußte ich dann auch warum - perfektes Timing sozusagen.
Schon beim leichten Eintraben ging der Puls wie zu erwarten richtig hoch. Da ich schon das ganze letzte Jahr mit meinen monatlichen Beschwerden arg gebeutelt bin, wäre eigentlich hier der richtige Moment gewesen die Sache abzublasen. Aber das konnte ich aufgrund der ganzen Rahmenorganisation nicht bringen. Mein Onkel und meine Tante hatten sich schon so richtig auf den Tag gefreut und waren mit Fotoapparat und guter Laune ausgestattet. Meine Mutter hat die Teilnahme an der 150km entfernten Konfirmation schon so kurz wie möglich gehalten und war auf dem Rückweg. Ausserdem hatte ich selber auch richtig Lust auf einen schönen Lauf. Also stand ich pünktlich um 10:15 Uhr am Start - vorsichtshalber schon mal ganz weit hinten - was bei 350 Leuten aber auch nicht so viel ausmacht. Die ersten 10km gingen dann noch ganz gut - ich kam mit einer Zeit von 58min durch und hatte schon leichte Hoffnung wenigsten unter die alte Marke von 2:06 zu rutschen. Aber ein Blick auf die Pulsuhr lies schon das bevorstehende Drama erahnen. 185 war einfach zu viel (bei einem Maxpuls von 192) - hinzu kam noch, dass auf der ganzen Strecke kein Fitzelchen Schatten mehr zu finden war. Also mußte ich deutlich langsamer werden. Ich hab versucht so viel wie möglich zu trinken, aber auch damit hatte ich keinen Erfolg - irgendwie schon gemein, denn meine Beine merkte ich kein bisschen
- dafür meinte der Sprecher, es sähe nach einem lockeren guten Morgen Lauf aus
. Wie auch immer - die letzten 7km war ich komplett alleine unterwegs und jegliche Motivation noch einmal zuzulegen war dahin. Also dachte ich mir - versuch es zu genießen und lauf einfach locker in Ziel - und genau das habe ich auch getan. Nach 2:17: 30h (handgestoppt) war ich dann im Ziel.
Meine Mutti hatte es aufgrund der Verkehrslage und der überfüllten Parkplätze nicht mehr ganz zum Zieleinlauf geschafft. Als wir sie dann sahen war ihr Kommentar vernichtend: "Huch wieso siehst Du denn noch so gut aus, oder mußt Du noch laufen"
"Mütter"!!!! Naja - es war halt ein verkorkster Lauf - aber wenigstens nicht gekniffen, wie so häufig in der Vergangenheit. Danach wurde der Tag noch richtig klasse. Mittlerweile war alles auf den Beinen, was zwei oder vier Beine hatte und nicht ans Bett gefesselt war. Wir genossen den Tag mit Kaffee und Kuchen - Matjesbrötchen und Currywurst und am Abend mit nem feinen Bier und einer Flasche Wein.
Ich liebe meine Heimat und werde sicherlich nicht das letzte Mal dort gelaufen sein - am liebsten wäre ich nach dem Lauf in die Ostsee gehüpft - ob es an der Vulkanwolke lag? aber die See sah türkis aus und ich kann mich nicht mehr an so einen tiefblauen Himmel erinnern.
Ach es sei noch erwähnt, dass die Teilnehmer des Ostseelaufes die Ostseetherme für 1,--€ nutzen durften - an kälteren Tagen sicherlich ne ganz tolle Sache.
So - das wars - irgendwann gibt es dann auch noch mal ein paar Fotos - aber die hab ich noch nicht
Eure Kampa