emu5.de

Jaja, ich weiß schon - meine Blogs sind nicht grade durch Konsequenz aufgefallen aber irgendwer bemängelte hier letztens (zu Recht), dass es so wenig Wettkampfberichte gibt in letzter Zeit. Also denn, hier kommen jetzt meine Rennen im Herbst 2009.

Ziel ist es, nach dem Marathon bis Ende des Jahres noch 10 Rennen zu absolvieren. Streckenlängen bis 20 Km, tendenziell etwas kürzere Dinger, dafür volle Pulle. Ich brauche Tempo, Tempo, Tempo. Puls 190 muss das Ziel sein, richtig quälen ebenso.

Die letzte Saison, in der ich mein eigentlich immer gut funktionierendes System aus hartem langen Training und vielen Wettkämpfen einfach aus dem Vollen heraus umgesetzt habe, war 2004. Und aus dem Jahr stammen auch meine letzten guten Zeiten (Ok - 2006 auch noch ansatzweise aber das war ja letztlich dann bruchbedingt ne Katastrophe). Nachdem ich jetzt mehrfach SEHR deutlich gemerkt habe, wo mein Problem liegt, wird das jetzt angegangen.

Möglicherweise interessiert es den einen oder anderen, daher schreibe ich mal ein bisschen auf (hoffentlich... ), wie die Entwicklung im Herbst so war...

Es gibt Sportwettkämpfe zwischen September und April? mal abgesehen vom Glühwein-Wett-Trinken

OnTopic: Hau rein Drullse und vergiss nicht von deinen Erfolgen zu berichten

fehlten die harten Tempoeinheiten?

schööööhöön - ich freu mich drüber zu lesen

Hau rein - Junge

Wird ja auch mal Zeit

Weißt du schon, ob du Sonnabend in Diedersdorf bist? Oder wird das erst Freitag abend entschieden, im Soundlabor?

Das wird frühestens Samstag morgens entschieden. Freitag abend habe ich andere Verpflichtungen.

26.09.2009 - Kirchweihlauf Dietfurt (Treuchtlingen)

6 Tage nach dem Marathon darf man ja nicht allzu viel erwarten, soviel war klar. Andererseits war der Marathon ja nun auch kein Rennen gewesen, bei dem ich das Letzte rausholen konnte. Daher war ich doch etwas unschlüssig, was das wohl wird. Angesichts des schönen Wetters (23°C, leichter Wind, blauer Himmel) war die Anreise per Drahtesel klar. Leider schickte mich Google-Maps auf etwas merkwürdigen Pfaden auf die Reise und dank verfahren verpasste ich einen schönen 14%er... Am Ende musste ich dann doch etwas auf die Tube drücken, da die Zeit knapp wurde. Rund 45 Km in 1:40 Std., für das momentane Nichttraining eigentlich schon etwas viel.

Der Wettkampf selbst fand auf deiner 2150m-Runde statt, viermal zu laufen, je Runde ein Anstieg in drei Wellen mit 35 Hm. Klingt wenig, aber... Die Beine merke ich nach der Anfahrt durchaus etwas, noch 7 Minuten eingetrabt und den ersten (flachen) Teil der Runde angeschaut, dann zurück zum Start und gewartet.

Startschuß und los. Die Jungs rennen los wie die Feuerwehr, ich hab das Gefühl, mich hält jemand fest. Nach rund 500m dann dieses komische Gefühl, dass ich manchmal habe: die Beine kribbeln leicht, so als wollten und könnten sie unbedingt schneller laufen. Ich vergesse mal den Puls und renne dementsprechend los, sind ja nur 8,6 Km..

Der erste Anstieg ist noch ok, allerdings merke ich schon hier die Restmüdigkeit vom Marathon und vor allem mein Gewicht. Es geht in drei Wellen (die erste ist die steilste) rauf, dann in zwei Wellen auf Feldweg und Asphalt wieder runter und man ist wieder am Start/Ziel.

Die Rundenzeiten stoppe ich nicht mit, da ich schon nach der ersten Runde weiß: "Du wirst massiv einbrechen!". Zwar sammle ich noch einige Läufer ein, 2-3 kommen dann aber nochmal vorbei. Mit jeder Runde wird der Anstieg härter, trotz der total festen Beine geht der Puls aber weiter hoch, 186 zeigt mir die Uhr am Ende als max-Wert. Zumindest vom Kreislauf bin ich also nicht allzu müde.

Am Ende bin ich 14ter, 33:35 min, 3:54er Schnitt - nun ja... Ohne die Radeinheit vorher wäre ich vielleicht ein wenig schneller gewesen aber sicher nicht viel.

Fazit: Null Kraft, massives Übergewicht (klar - wissen wir alles schon...) = kein Tempo und schon gar nicht, wenns hoch und runter geht.

Keine Ahnung wie Du das machst wenn ich WK im Winter mache ist das der Anfang vom Ende. Werde dann ständig krank wenn ich es übertreibe

Ich habe für mich herausgefunden, dass es WK-Typen gibt (Drullse und Nicht-Emus) und Nicht-Wettkampftypen (Andere Emus ). Drullses werden nicht krank und brauchen die Wettkämpfe...Andere Emus brauchen im Winter Lebkuchen und Alkohol

Leider wird auch drullse mal krank, wenn auch glücklicherweise selten. Wettkämpfe brauchen ist aber richtig - ich merke ja, wohin das führt, wenn ich nur rumhänge.

Daher:

04.10.2009 - LG Süd Volkslauf Rodelbahn Zehlendorf

Einer dieser Crossläufe, die ich schon als Jugendlicher gelaufen bin. Ein echter Klassiker - war lange nicht mehr dort. Die Strecke ist 9,96 Km lang und schwerer, als es auf den ersten Blick aussieht. Interessant ist vor allem der Start: es geht direkt die Rodelbahn runter. Danach gibt es dann eine kleine Runde und zwei große, insgesamt 6 sichtbare Anstiege und 4mal die Rodelbahn runter (das letzte Mal ist dann der Zieleinlauf, denn Ziel ist unten!).

Nach dem Startschuß rennt die Meute natürlich wieder los wie von der Tarantel gestochen - diesmal noch schlimmer, weil's ja runter geht. Am Ende der Rodelbahn geht es dann in den Wald auf einem Weg, der grade breit genug für eine Person ist. Dort wird's kurzzeitig etwas eng, danach dann aber gleich wieder freies Laufen und der erste Anstieg. Natürlich sind die Bergaufpassagen hier nur kurz aber grade sowas rennt man natürlich mit voller Kraft hoch. Viel gemeiner jedoch sind die Stücken, auf denen es nur sehr schwach ansteigt. Die ignoriert man nämlich völlig und versucht, das Tempo zu halten, was aber in der Regel zu viel Kraft kostet.

Nach der Einführungsrunde bin ich am Fuß der Rodelbahn auf Platz 14 und nehme Fahrt auf. die große Schleife geht zunächst sehr wellig 1,5 Km, dann 1,5 Km flach und auf die Einführungsrunde mit ihren Anstiegen und den nicht ungefährlichen Wurzeln. Ich arbeite mich sehr schnell auf Platz 6 vor und bleibe da. Vorne rennen sie langsam weg, hinten kommt keiner nach. An den letzten Anstiegen der zweiten Runde merke ich aber schon leichte Ermüdungserscheinungen. Der Puls klettert regelmäßig auf deutlich über 180 und die Beine werden leicht "puddingartig".

Das dritte Mal die Rodelbahn runter lasse ich es ruhig angehen angesichts der beginnenden Schwäche und des sehr löchrigen und unebenen Untergrundes. Für die Verfolger eine echte Motivationsspritze, denn die kommen deutlich näher. Nun ist so ein Lauf ja an sich platzierungsmäßig vollkommen uninteressant aber mit ner Startnummer am Hemd laufe zumindest ich immer mit nem Messer zwischen den Zähnen. Heißt: Gas geben! Der holt mich nicht!

Auf dem ersten hügeligen Teil der Runde kommt der nächste Läufer näher, im flachen Teil kann ich mich wieder etwas absetzen - wohl wissend, dass der am Hügel wieder deutlich rankommen wird. Klar - genauso groß wie ich aber bestimmt 10 Kg leichter... Also renne ich was da Zeug hält und drehe mich auch nicht mehr um. Anschlag ist Anschlag. Da ich nix höre hinter mir, kann der Abstand noch nicht zu klein sein....

Erst kurz vor Erreichen des Kopfpunktes der Rodelbahn schaue ich in einer Kurve kurz zurück - oha! 20m, höchstens. Und das Ziel ist unten. Na gut. Ich konnte noch nie sprinten aber was solls. Entweder es klappt oder nicht. Raus aus dem Wald und runter im Sturzflug. Eine Sekunde rette ich ins Ziel (38:45 zu 38:46 min) - und sehe erst jetzt, dass der Typ hinter mir noch Jugendlicher ist und aus dem Verein stammt, in dem ich das Laufen begonnen habe... Als ich 19 war, mußte ich allerdings für einen 6ten Gesamtrang 4 minuten schneller laufen, mindestens. Aber das kennen wir ja nun schon zur Genüge.

Fazit: so muss Waldlauf sein - ein Kurs, auf dem man sich so richtig die Kante geben kann, blauer Himmel und Wolken, teilweise heftiger Wind, angenehme Temperaturen. Der Maximalpuls diesmal 190, das kann sich schon sehen lassen. Mal schauen, ob das so weiter geht.

no pain, no gain...

...waren dass noch Zeiten, als ich auch noch '190' laufen konnte... aber eben, Lebkuchen und...

fein.
schade, dass es sowas bei uns nicht gibt.

sehr schön - solche Geschichten am Morgen motivieren - DANKE!!

jetzt fehlt eigentlich nur noch ne Fotoreihe zur Doku !

Wenn ich das so lese...dann müsste ich mich auch mal wieder aufraffen und was schnelles hartes machen...

ich weiß aber nicht was meine Frau dazu sagt