laufsusi hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Für mich ist genau das der Kern des Problems - daß Erziehuing ausschließlich Elternsache ist und nicht als gesellschaftliche Aufgabe gesehen wird. Aber da sind wir wieder bei der sozialen kontrolle die keiner haben will.
dann müßte ich doch mit meinen kindern auf eine einsame hütte ziehen.
dürfte sie weder in den kindergaren, noch in die schule oder zu den schwieergeltern geben.
eine grundschulleherin in der 4.klasse sieht in der regel das kind öfters als der eigene vater.
ich meine damit nicht, dass ich die erziehung abgebe, aber ein kind unterliegt nun mal vielen einflüssen. und nur die eltern allein erziehen es nicht.
man kann nur versuchen seine werte weiterzugeben.
Ich meinte nicht daß nur die Eltern Einfluß auf die Kinder haben, sondern daß die Eltern alleine für das Ergebnis der Erzeihung verantwortlich gemacht werden - trotz der von Dir geschilderten Umfeldeinflüsse. Wobei es mir jetzt nicht um eine Verantwortung im strafrechtlichen Sinn geht sondern vielmehr um eine Art moralische verantwortung derjenigen die negativen Einfluß haben oder möglichen positiven Einfluß nicht genutzt haben.
Ich bin ja auch der Meinung daß die Eltern versagt haben wenn die Kinder ausrasten. Aber das ist für mich eben nur ein Aspekt. Kindererziehung ist doch ein ziemlich vielschichtiger Fulltime-Job, zu dem es weder Handbuch noch Ausbildung gibt, für dessen Ergebnis es keine Garantie gibt und bei dem man nie sicher sein kann ob das, was man gerade tut, wirklich das Richtige ist. Manch einer kriegt das wunderbar hin - wobei es ja auch keine abschließende Definition für "Kindererziehung wunderbar hinkriegen" gibt -, andere eben weniger. Und da bin ich eben der Meinung daß es in der schönen Theorie hilfreich wäre wenn alle die Einfluß auf ein Kind haben oder haben können sich dessen bewußt sind und die Möglichkeit versuchen positiv zu nutzen. @lebkoungman: das meine ich mit "sozialer Kontrolle".
Wobei mir schon bewußt ist daß das oft sowohl am Engagement der möglichen Einflußnehmenden scheitert als auch an der Bereitschaft der Eltern sich in die Erziehung reinreden zu lassen. Ich bin ja auch so einer - am Mittwoch soll ich bei der Religionslehrerin meiner Tochter antanzen und fühle miche her genervt als unterstützt.
Was ich damit sagen will ist eigentlich nur daß wir in einer sehr individualisierten Gesellschaft leben in der Eltern sich nicht in die Erziehung reinreden lassen wollen und in der aber auch niemand ernsthaft reinreden will. Daß dabei dann auch mal sehr "individuelle" Ergebnisse dabei herauskommen muß uns doch nicht wirklich wundern.