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Prolog


Gestern habe ich den ganzen Tag überlegt, für den Ostseeman den Abmeldebutton zu drücken. Kurz bevor ich das ganze in die Tat umsetzen wollte, hat mich doch die Angst gepackt.
Heute dann in der Kantine kam dann ein traumatisches Ereignis hinzu: da ich den ganzen Vormittag in irgendwelchen mehr oder minder sinnvollen Meetings gehockt habe, kam ich erst spät in die Kantine. Das Salatbuffet war weitestgehen abgeräumt. Was noch da war, waren irgendwelche Reste von gestern, vorgestern und vermutlich letzter und vorletzter Woche, die irgendwie zusammengemanscht wurden und mittels viel Mayonaise fast bis zur Unkenntlichkeit verfeinert wurden.
Angewidert habe ich mir ein Schnitzel mit Fritten geholt.

Da war ich also am Tiefpunkt meines Sportlerlebens angekommen: planlos, trainingslos, motivationslos und jetzt auch noch fette Fritten essend

Wollte ich so enden?

Das nächste zwei-Stunden-Meeting stand im Kalender und geschwächt durch Schnitzel und Fritten musste ich stark gegen die aufkommende Müdigkeit ankämpfen. Ich saß auf meinem Stuhl und während andere mehr oder minder sinnvolle Beiträge ablieferten brauchte ich irgendwas, was mich die nächsten zwei Stunden überleben ließe. Nachdem auch die fünfte Tasse Kaffee keine Linderung des Problems brachte, habe ich angefangen, mir einen Trainingsplan zu schreiben.

Keine Ahnung, wieviel ich dieses Jahr trainiert habe, aber wenn ich auf eine dreistellige Stundenzahl kommen würde, wäre das schon viel.

Aber ab heute ist alles anders!

Denn ab heute wird trainiert

Und damit ich das auch wirklich mache, werde ich jetzt hier mein Trainingstagebuch führen und euch teilhaben lassen an meinen Trainingsvorbereitungen.

Und wenn ich mal faul werden sollte, erwarte ich hier einen ordentlichen Anschiss von euch.

Also los gehts

ach komm, das geht schon wieder vorbei

Erster Tag.

Eigentlich bin ich um sechs zum Laufen verabredet. Und eigentlich steht um viertel vor acht Schwimmtraining auf dem Programm. Eigentlich.


Aber das Wetter ist schön, und ich habe viel mehr Lust, Rad zu fahren.
Bis ich endlich loskomme, ist es halb sieben.

Ich will flach fahren. Hohe Frequenz, niedriger Puls.
Hohe Frequenz klappt ganz gut. Niedriger Puls nicht....

Nach acht Kilometern habe ich einen 32er Schnitt und alles läuft wunderbar. Dann ist der Wald zu Ende und der Gegenwind kommt. Nach 15km werde ich von einem anderen Radfahrer überholt. Nachsetzen zwecklos. Ich fahre 26km/h und er nur leicht schneller. Aber trotzdem bin ich chancenlos. Im nächsten Dorf biegt er in eine Anwohnerstraße ab. Ich rede mir ein, dass er dort wohnt und das eben einfach sein Endspurt war.
Nach 45 Minuten habe ich keinen Bock mehr und überlege, nach Hause zu fahren. Der Wind macht mich mürbe. Dann allerdings hätte ich den Uschi-Titel schon gleich am ersten Tag.
Also fahre ich weiter und komme in feindliches Gebiet. Ich will hier keinem zu nahe treten, aber was dem vb_man seine Hanauer sind, sind mir die Groß-Gerauer (Kennzeichen GG). Die meisten stehen mit Radfahrern auf Kriegsfuss. Komme ich sonst bei ca. jeder 10. - 20. Ausfahrt dazu, auf der Straße neue Freund zu finden, habe ich hier gleich drei bei einer Ausfahrt gefunden.

Nach 2:45 h ist die Tour zu Ende, gefahren bin ich 74km und ich fühle mich schon gleich viel besser

Morgen gehts weiter

Der neue Tag beginnt verheißungsvoll.
Ich konnte mich zwar wieder nicht dazu aufraffen, gleich nach dem Aufstehen eine Runde zu laufen, aber ich habe Lauf- und Schwimmklamotten eingepackt und heute abend wird ernst gemacht.
Das mit dem Laufen am Morgen lasse ich auch besser sein. In einem Selbstversuch am vorletzten Freitag war ich den ganzen Tag so fertig, dass ich um halb vier Feierabend machen musste und zu Hause sofort ins Bett gegangen bin.
Ich hatte kurz überlegt, ob es daran lag, dass ich erst um halb zwei ins Bett bin, ziemlich viel getrunken hatte und der Lauf schon um halb acht war. Aber eigentlich steckt man sowas ja locker weg.

Heute abend werde ich hier berichten


Alles wird gut

Das heutige Trainingsprogramm muss kurzfristig angepasst werden. Nach einem Anruf vom Lebkuchen, der mich darauf hinweisen musste, dass bei der Tour Transalp entgegen meiner Vermutung nicht gelaufen und geschwommen wird, sondern ausschließlich Rad gefahren wird, muss ich jetzt wohl zwangsläufig noch ein paar Radkilometer in den heutigen Tagesablauf einbauen.

Eigentlich habe ich keine Lust, weils regnet. Andererseits will ich auch nicht am zweiten Tag aus dem Rennen genommen werden.


Ich werde berichten

Mein erster Plan war, alles so zu machen wie geplant.

Also erst laufen, dann schwimmen und zum Schluss nochmal radfahren.


...leichte Zweifel machten sich breit, ob ich wirklich nach dem Schwimmtraining nochmal aufs Rad steige.


Als ich zum Nordbad fahre, wird im Radio für Südhessen starker Regen vorausgesagt bei Temperaturen von 5°
Spontan beschließe ich, dass ich eigentlich keine Lust habe zu laufen und lieber versuchen sollte, vor dem Regen noch eine Runde zu drehen.
Also nach Hause gefahren und aufs Rad gesetzt. Da es ja regnen soll, beschließe ich, mich nicht allzu weit von zu Hause zu entfernen. Der Lebkuchen meinte, dass Grundlagen fahren jetzt sowieso nix mehr bringen würde (und ich die bestimmt schon habe) und nur Höhenmeter zählen würden. Also entschließe ich mich dazu, den Frankenstein in Angriff zu nehmen.

guckst du, wenn du kein Hesse bist

Auf dem Weg dorthin treffe ich auf drei andere Radfahrer. Aber anstatt zu warten, damit ich mich locker in ihrem Windschatten ausruhen kann, ziehen sie einfach davon und lassen mir keine Chance

Glaubt der oben verlinkten Seite kein Wort. "Der Frankenstein ist wirklich kein Monster."
Der Frankenstein ist ein ganz fieses Monster. Ich schaffe es mit Mühe, an einer Joggerin vorbeizuziehen. Obwohl meine Kette nicht quietscht, dreht sie sich schon um, als ich noch geschätzte 50m entfernt bin.
Ich gebe zu, dass ich außer Atem bin und beschließe, morgen am Salatbuffet die Salatsoße wegzulassen.
Oben angekommen, roller ich gleich auf der anderen Seite wieder runter, fahre über Beerbach wieder an den Ausgangspunkt zurück und fahre ein zweites Mal den Frankenstein hoch. Ich komme kaum vorwärts und denke schon drüber nach abzusteigen, als ich merke, dass ich vorne immer noch auf dem großen Blatt fahre. Daher also diese komischen Sägegeräusche
Mir kommt die Läuferin entgegen, die scheinbar in der Zwischenzeit oben war und nun wieder runterläuft. Sie guckt irgendwie mitleidig.
Oben angekommen, entschließe ich mich, das ganze noch ein drittes Mal zu machen.
Jetzt tuts richtig weh und ich stelle das Denken ein
Ein viertes Mal kommt nicht mehr in Frage. Über Steigerts geht es zurück nach Hause.

Gesamtfahrzeit: 2:39
Kilometer: 61,75 km
Schnitt: 23,3 km/h
Höhenmeter: 970

Mal sehen, was ich morgen mache....

Geregnet hats übrigens nicht.

Blauer Himmel, trockene Straße - also ein legitimer Grund, früher Feierabend zu machen.
Gut, ich hätte locker wieder bis acht im Büro sitzen können. Arbeit gäbs ja genug. Aber wann scheint hier schonmal die Sonne?

Und Lebkuchen meinte ja, ich solle jetzt mal langsam trainieren

Um viertel nach sechs sitze ich auf dem Rad und mir brennt das Sitzpolster
Ich weiß überhaupt nicht, wie ich sitzen soll und jedes Straßenloch verursacht heftige Schmerzen.
Nach sieben Kilometern begegne ich einem Radfahrer (dem einzigen am heutigen Tag) und hänge mich hinten dran. Ich bin zwar leicht schneller, aber wegfahren könnte ich ihm nicht. Also verwickel ich ihn in ein Gespräch. Er erklärt mir, dass er gerade auf dem Nachhauseweg sei. Auf meine Frage, wieviel er denn schon gefahren sei, antwortet er "knappe 30km".

So ein Weichei

Nachdem wir uns getrennt haben, biege ich nach links Richtung hügeligen Odenwald ab.
Schnell ist anders. Ich wünsche mir sofort ein größeres Ritzel und quäle mich die Anstiege hoch Richtung Neunkirchener Höhe. Bevor es dort so richtig fies wird, geht mir allerdings die Kraft aus und ich muss umdrehen
In rasender Abfahrt gehts wieder Richtung Tal. Das Gewicht drückt.

Der Rest hat auch nicht wirklich Spaß gemacht und ich fluche innerlich, dass ich mich für morgen zum Radfahren verabredet habe.


Gesamtfahrzeit: 2:21
Kilometer: 55 km
Schnitt: 23,4 km/h
Höhenmeter: 720




Morgen fahre ich flach

Meine Ansage, nach Möglichkeit flach zu fahren, verhallte wirkungslos.
Da es ziemlich windig war, beschloss mein Beifahrer, dass es besser sei, Berge zu fahren, da man den Wind da nicht so zu spüren bekommt.

Eine Logik, die sich mir nicht ganz erschloss

Und was lag da nun näher, als einfach mal die Strecke vom Moret Triathlon abzufahren.
Berge und Wind - eine geniale Mischung.

Herausgekommen sind:

Gesamtfahrzeit: 3:10
Kilometer: 85 km
Schnitt: 26,7 km/h
Höhenmeter: 710


Zum Glück regnets heute

Was für ein genialer Tag. Vormittags sah es noch die ganze Zeit etwas dürftig aus, aber ab mittags wurd es zusehends sonniger.
Da ich die Radgruppe meines Vereins verpennt habe (ich dachte immer, die fahren um 13 Uhr...) musste ich also alleine losziehen.
Die meisten Radfahrer kamen mir schon wieder entgegen, als ich losgefahren bin. Dafür waren umso mehr Verrückte auf ihren japanischen Joghurtbechern unterwegs und machten die sonst verlassenen Straßen des Odenwaldes zu ihrer privaten Rennstrecke.

Rein gefühlsmäßig bin ich heute schon wesentlich besser mit den Höhenmetern klar gekommen. Vielleicht bilde ich bei der TT ja doch nicht das Schlusslicht

Herausgekommen sind:

Gesamtfahrzeit: 3:54
Kilometer: 100,2 km
Schnitt: 25,7 km/h
Höhenmeter: 1.330

Bevor hier der Verdacht aufkommt, ich sei gestern faul gewesen:

Nix is. Bin in alter Tradition mal wieder im Dunkeln gefahren. 22 Uhr gings mit dem Rennrad los und ich war viel zu warm angezogen. Wer kann schon ahnen, dass es so warm sein würde. So richtig warm wurds dann, als ich den Frankenstein hochgefahren bin. Weil ich dann doch keine Lust hatte, die ganze Nacht rumzuradeln, bin ich von dort über einen kleinen Umweg wieder nach Hause.

Gesamtfahrzeit: 1:16
Kilometer: 30,7 km
Schnitt: 24,1 km/h
Höhenmeter: 395

Heute mal kein Radtraining. Erstens muss ich mal was anderes machen, zweitens brennt mir mittlerweile das Sitzpolster.

Dat kann was werden....

Also erst 'ne Runde gelaufen und dann zum Schwimmtraining.

Bei er ersten Disziplin war ich ja noch einigermaßen motiviert, aber beim Schwimmtraining wars dann relativ schnell vorbei mit der Motivation.


In Zahlen:

11km gelaufen in 55 Minuten

1km geschwommen in 20 Minuten.

30 Minuten Dummschwätzen

Ich bin erschüttert: Zwei Tage nix eingetragen und keinen interessierts. Keine freundlichen Aufforderungen, das Trainingsprogramm wieder aufzunehmen, kein besorgtes Nachfragen, ob alles in Ordnung ist und man irgendwie behilflich sein kann


OK, ihr fragt nicht, ich antworte trotzdem.

Nachdem ich am Mittwoch erst um 20 Uhr aus dem Büro kam, ist mir die Lust vergangen, noch was zu trainieren. Fürs Schwimmtraining wars zu spät und radeln wollte ich auch nicht. Schließlich wurde ich hier von zahlreichen nichtsportlichen Emus schon für verrückt erklärt, dass ich mich abends aufs Rad setze.
Also bin ich zu Hause geblieben

Gestern dann schien wieder mal die Sonne und ich hatte keinen Bock, wieder so lange im Büro zu hocken. Also bin ich um 18 Uhr losgeradelt und bin zuerst wieder Richtung Frankenstein. Diesmal habe ich die Steigung in 12:48 geschafft, also schon eine Minute schneller, als am Montag
Weiter gings über Steigerts, Nieder-Beerbach - irgendwelche anderen Käffer, Lindenfels und irgendwie wieder zurück.

Gesamtfahrzeit: 2:45
Kilometer: 71,7 km
Schnitt: 26,7 km/h
Höhenmeter: 830

Oh je, jetzt habe ich aber viel nachzutragen

Also der Reihe nach:

Für Freitag hatte ich ja extremes Bude-Aufräumen angekündigt. Nicht gerade schweißtreibend, aber dennoch anstrengend, die ganzen Klamotten mal wieder an ihren richtigen Platz zu räumen, diverse Fahrräder auf dem Balkon abstellen und mit dem Staubsauger durch die ganze Wohnung düsen.
Kein Wunder, dass ich abends beim Schwimmtraining total KO war. 600m einschwimmen war ja noch OK, die anschließenden 600m Technik auch. Aber dann standen die nächsten 600m auf dem Programm mit 2er, 3er, 4er, 5er, 6er, 7er-Atmung. Davon jeweils 100m - und ich kann eigentlich nur 2er Atmung. Also habe ich 25m nach Programm gemacht und die restlichen 75m mein eigenes Ding. Weil ich aber immer noch so KO vom Aufräumen war, musste ich nach 300m den Tatsachen ins Auge blicken, meine Klamotten packen und gehen
Der anschließende Grottenkick der Eintracht gegen die Borussia hat den Abend auch nicht mehr retten können. Dafür war die Pizza vorzüglich und das Bier hatte genau die richtige Temperatur.
So hat der Freitag doch noch eine glückliche Wendung genommen


Der Samstag morgen brachte zunächst mal die Ernüchterung auf der Waage. Mein extremes Aufräum- und Schwimmtraining hat dem exzessiven Bier- und Pizzakonsum leider nichts entgegensetzen können und so ächzte die Waage unter meiner Last

Der Samstag stand unter dem Zeichen der Familie, also nötigte ich meine Zwerge dazu, mit ihrem Vater eine Runde mit dem MTB durch den Wald zu fahren. Wir waren etwas mehr als eine Stunde unterwegs, wobei der Puls nicht wirklich in schwindelerregende Höhen geriet.

Abends habe ich das übriggebliebene Bier links liegen gelassen und mir einen Salat gemacht

Der Sonntag verlief wie der Samstag. Eine Stunde relaxtes MTB-Fahren durch den Wald, doch abends, als das offizielle Familienprogramm beendet war, bin ich dann doch noch zu einer größeren Tour aufgebrochen:

Gesamtfahrzeit: 2:42
Kilometer: 66,9 km
Schnitt: 24,8 km/h
Höhenmeter: 1.090


Montag war trainingsfrei. Nicht weil ich wollte, sondern weil ich musste. Musste abends zum Elternabend. Pflichtveranstaltung für Elternvertreter - und da es regnete, hatte ich auch hinterher keinen Bock mehr, was zu machen. Außerdem wäre ich dann hier wieder von unsportlichen Kollegen für verrückt erklärt worden


Heute früh dann das Unglaubliche: ich stehe (freiwillig) um sechs Uhr auf und schaffe es auch in der folgenden Stunde nicht, mich von meinem Vorhaben abbringen zu lassen, jetzt eine Runde zu laufen. Um kurz nach sieben breche ich also wild entschlossen zu einer Laufrunde auf. Ich glaube, das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich freiwillig morgens laufe. Die anderen Male habe ich höchstens mal abends im Suff eine Verabredung für den nächsten Morgen getroffen, war aber nie betrunken genug, das ganze einfach wieder zu vergessen.

Nach 42 min bin ich wieder zurück und stelle fest, dass ich einige Defizite aufweise.
Um kurz vor neun bin ich im Büro und werde mit der Frage "bist du gelaufen, oder hast du gestern gesoffen?" begrüßt
Da ich keine Fahne habe, kann ich glaubhaft machen, dass ich gelaufen bin. Mein roter Kopf hat mich scheinbar verraten

Und schon wieder ist fast eine Woche vergangen und ich muss mal in meinem maroden Hirn nachforschen, was sich so alles ergeben hat.

Dienstag früh war ich ja gelaufen. Abends gabs ein Projekt-Event und alle Projektleiter haben sich zum Bowling getroffen mit anschließendem Essen in 'ner Brauerei. Bin natürlich standhaft geblieben, hab mir abends 'nen Salat eingedreht und diverse Apfelsaftschorlen. War zwar damit der einzige, der kein Bier getrunken hat, aber ist ja für 'ne gute Sache

Mittwoch kann ich mich abends ins Schwimmtraining aufraffen, muss aber nach 1500m aufhören. Hab mir bestimmt beim bowlen 'ne ganz üble Zerrung geholt und wenn ich jetzt weiter mache, riskiere ich bestimmt noch schlimmeres

Am Donnerstag war ja Duathlon Hessenmeisterschaft in Oberursel. Als Verbandsfritze sollte ich also vor Ort sein. Und als sportlicher Verbandsfritze am besten mit dem Fahrrad.
Also Strecke rausgesucht, auf den Garmin übertragen und losgefahren.
Pünktlich zum Finish der Sieger vor Ort gewesen, den ganzen Herren erstmal persönlich zum Sieg gratuliert, freundlich bei der anschließenden Siegerehrung die Medaillen überreicht und dann wieder mit dem Rad nach Hause. Zu Hause angekommen, bin ich total im Ar.... und komme kaum noch die Treppen hoch. Die Strecke war eigentlich nicht anspruchsvoll, aber ich bin trotzdem fix und fertig. Außerdem habe ich 3kg abgenommen

Gesamtfahrzeit: 4:47
Kilometer: 134,8 km
Schnitt: 28,1 km/h
Höhenmeter: 577


Freitag, 2.Mai
Ich will eine kleinere Tour durch den Odenwald machen und anschließend mein Rad an der Tanke putzen.
Nach wenigen Metern beschließe ich, den Odenwald auszulassen und gleich zur Tanke zu rollen, weil ich total schwere Beine habe.

Nach dieser anstrengenden Ausfahrt muss ich mich zu Hause sofort ins Bett legen und verpasse sogar das abendliche Schwimmtraining

Samstag, 3. Mai
Ausfahrt beim kaiser. Zum Glück hat Lebkuchen nur sein MTB dabei, so dass ich gute Chancen habe, nicht als letzter am Berg anzukommen. Die Hoffnung bestätigt sich
Habe zwar keine Chance gegen die gedopten Leichtgewichte, kann aber wenigstens bergab entscheidende Sekunden rausfahren. Zudem stellt sich auch noch heraus, dass meine Hinterradbremse fest ist. Bei einem Check beim Radhändler werde ich ermahnt, mit den Felgen nach Möglichkeit keinen Meter mehr zu fahren. Bloß weil an den Bremsflanken oberflächlich der Lack ab ist sind die doch noch lange nicht als gefährlich einzustufen
Wird ab sofort eben nicht mehr gebremst

Gesamtfahrzeit: 6:04
Kilometer: 155 km
Schnitt: 25,3 km/h
Höhenmeter: 2.245


Sonntag, 3.Mai
Ich will nicht, werde aber gezwungen, trotzdem zu fahren. Gruppenzwang nennt man das wohl
Hab keine Ahnung, wie ich auf dem %$%§ Sattel sitzen soll.
Nach einer Stunde kommt langsam das Gefühl auf, dass es doch erträglich ist, jetzt 'ne Runde zu fahren, als einfach gemütlich in der Sonne zu liegen. Nach zwei Stunden ist dieses Gefühl allerdings komplett verflogen, als es die Steigung zum Sudelfeld hochgeht.
Da die gedopten Leichtgewichte heute nicht am Start sind, kann ich heute die Bergwertung für mich entscheiden

Gesamtfahrzeit: 3:30
Kilometer: 89 km
Schnitt: 24,6 km/h
Höhenmeter: 1.000



Montag, 5.Mai
Um auch bergab wieder ab und zu bremsen zu dürfen, ziehe ich in Erwägung, mir doch mal neue Laufräder zu besorgen. Also morgens ein bisschen rumtelefoniert und bei einem Händler in der näheren Umgebung ein paar Fulcrum Racing 5 erstanden.
Zu Hause gleich mal Schläuche und Mäntel gewechselt. Ritzelpaket habe ich allerdings nicht umgeschraubt, weil ich noch ein zweites Ritzelpaket in der Werkzeugkiste liegen habe. 11-21 ist die Wahl und erinnert mich ein klein wenig an Stefans Avatarbild


Dann noch schnell, die Bremse wieder gangbar gemacht, Bremsgummis ausgetauscht und ab in den Odenwald. Die mangelnden Zähne des Ritzelpaketes machen sich schnell bemerkbar und ich muss wie ein Ochse treten, um die Neunkirchener Höhe hochzukommen. Dennoch versuche ich möglichs viele Höhenmeter einzusammeln, bin aber irgendwann total fertig.
Dazu kommt mein Puls kaum über 150 und alles fühlt sich bleischwer an.
Über Lindenfels, nochmal Neunkirchener Höhe, Ober-Beerbach gehts wieder zurück nach Hause.

Gesamtfahrzeit: 2:53
Kilometer: 71 km
Schnitt: 24,6 km/h
Höhenmeter: 1.055


Heute am Dienstag ist Gesundheitstag bei uns im Unternehmen. Und da ich ja dort als Sportler bekannt bin, hat man mir angeboten, kostenlos eine Leistungsdiagnostik auf dem Laufband zu machen.
Ich bin leider zu früh da, und während das Laufband noch irgendwie reinbefördert wird, habe ich die Gelegenheit, ein paar andere Untersuchungen über mich ergehen zu lassen:

Körperstabilitätstest:

Ergebnis Stabilität: Der Körperstabilitätstest bewertet die Körperstabilität im Stehen auf einer instabilen Unterlage unter Berücksichtigung der Körpersymetrie und der sensomotorischen Regulationsfähigkeit. Ihr Messwert zeigt, dass ihre Körperstabilität bei dieser Diagnostik als ungenügend zu bewerten ist.

Ergebnis Sensomotorik: Der Körperstabilitätstest erhebt die Anzahl ihrer Ausgleichsbewegungen und deren Größe während der Messung. Ihr Messwert zeigt, dass Sie bei dieser Messung über eine stark eingeschränkte sensomotorische Regulationsfähigkeit verfügten. Es hat den Anschein, dass sie derzeit Gleichgewichtsanforderungen durch das Zusammenspiel ihrer Muskulatur nur sehr schlecht koordinieren können.

Ergebnis Symmetrie: Der Körperstabilitätstest bewertet Bewegungsabweichungen von der Symmetrieebene bei der Rechts/Links-Erhebung und Abweichungen von der Frontalebene bei der Vor/Rück-Messung. Ihr Messwert zeigt, dass sie bei dieser Diagnostik weder die rechte (vordere) noch die linke (hintere) Körperhälfte besonders bevorzugt und somit verstärkt belastet haben.

Reichlich verwirrt, ob ich nicht doch ein körperliches Wrack bin, marschiere ich zum nächsten Stand, der Fußvermessung:
Hier erlange ich ganz neue Erkenntnisse. Denn anders als angenommen, dass ich ziemlich breite Füße habe, wird mir mitgeteilt, dass ich einen schmalen Normalfuß habe.
Dementsprechend benötige ich einen schmalen Neutralschuh.

Weiter gehts zur Wirbelsäulenmessung.

Ergebnis Wirbelsäule-Haltung: Die Messwerte zeigen auf, dass Ihre Körperhaltung als ungenügend eingestuft werden kann.

Ergebnis Wirbelsäule-Beweglichkeit: Ihre Messwerte weisen auf eine unharmonische und knapp ungenügend gute Beweglichkeit der Wirbelsäule hin.

Es verspricht, ein richtig schöner Tag zu werden

Weiter gehts zum Rumpf - Flexion und Extensionstest, also dem Verhältnis zwischen Rücken- und Bauchmuskulatur (hier: Kapuzinermuskel)

Bauchmuskulatur:
Referenzwert: 49,448 kg
gemessener Wert: 65,000 kg

Rückenmuskulatur:
Referenzwert: 64,282 kg
gemessener Wert: 71,000 kg

Kraftverhältnis:
empfohlene Verteilung Flexion: 100%
empfohlene Verteilung Extension: 130%
gemessene Verteilung Flexion: 100%
gemessene Verteilung Extension: 109%

Mir wird daraufhin eine Übung gezeigt, die das ganze irgendwie beheben soll, die ich aber als überaus anstrengend empfinde

Und nun ist auch endlich das Laufband im Betrieb. Wir einigen uns darauf, dass wir mit 8km/h anfangen und alle drei Minuten das Tempo um 2km/h anheben.
Die 8km/h sind locker zu laufen und kein bisschen anstrengend. Nach drei Minuten wird mir ein Tropfen Blut am Finger abgenommen.

Messergebnis: 16,4 mmol

Allgemeines Rätselraten, ob das Gerät vielleicht kaputt ist.
Die Geschwindigkeit wird gesteigert und nach weiteren drei Minuten wird mir erneut Blut abgenommen.

Messergebnis: außerhalb der Range des Messgerätes

Der Test wird daraufhin beendet.
Alle Experten meinen einen direkten Zusammenhang mit meinem Ritzelpaket und der gestrigen Belastung zu erkennen. Demnach habe ich mir am Montag dermaßen die Lichter ausgeschossen, dass mein Laktatwert heute immer noch in schwindelerregenden Höhen liegt.

Außerdem wurde mein Laufstil mit Videokamera aufgenommen. Das Ergebnis widerspricht zu 100% dem, was bei meiner Fußanalyse herausgekommen ist. Ich knicke bei jedem Schritt nach innen ein und der Experte meint, ich hätte alles, aber keinen Normalfuß.

Vermutlich verhält sich das mit allen anderen Testergebnissen genauso und ich bin eigentlich total gesund, in meiner Körperbalance ausgeglichen und mit der Wirbelsäule ist sowieso alles in Ordnung.
Der einzig glaubwürdige Experte war sowieso der mit dem Bauch- und Rückenmuskeltest

Und gleich gehts 'ne Runde aufs Rad

aha

soll ich Dir jetzt gute Besserung / Glückwünsche senden oder Dich einfach fragen "Warum tust Du Dir sowas an"

wie auch immer - war irgendwie erheiternd zu lesen