Wups, da isses wieder. Es verfolgt mich. Könnt Ihr Euch vorstellen, was es bedeutet, wenn ein Ignorant wie ich, der der Überzeugung ist, dass im hier relevanten Schulfach die Noten grundsätzlich per Würfel vergeben werden, einen deutschlehrenden Nachbarn hat?
Zunächst, falls es interessiert, ich lese nicht, jedenfalls in der Regel bis auf wenige Ausnahmen keine Bücher, keine Klassiker, keine Remakes, nix Abgeschriebenes, nix neues, hab ich noch nie, langweilt mich zu Tode. Ich werde heuer 28 und habe in meinem ganzen Leben bisher höchstens halb so viele Bücher komplett gelesen, das letzte vor etwa 3 Jahren. Im übrigen hab ich aufgehört, mich zu rechtfertigen, wieso ich etwas unterlasse, was mich einen Dreck interessiert. Dafür, dass ich nicht gerne fernsehe musste ich mich noch nie rechtfertigen, weil fernsehen von der Intellektuellen offiziell als verblödend akzeptiert ist, obwohl man von Goethe zu Lebzeiten bestimmt das gleiche gesagt hat.
Die meisten (auch die genannten Faust und den Kohlhaasmihi) der sogenannten Klassiker hab ich angelesen und nach kurzer Zeit in die Ecke gefeuert, weil ich das dumme Geschwätz besonders von Goethe nicht ertragen kann, für das Kleistsche Gewäsch gilt ähnliches. Lessing kann ein bisschen was abgewinnen, wenn auch nicht viel. Wieso haben die einen Alleinvertretungsanspruch? Gibts dafür eine sinnvolle Begründung, wieso die gleichen Leute, die Latein und Griechisch (wo man sich immerhin mit nichts geringerem als der (Floskelalarm) "Wiege der europäischen Kultur" beschäftigt) als tote Zeitverschwendung verteufeln und Schüler im Klartext als leichtsinnig dumm bezeichnen, die Englisch nach der elften Klasse abwählen, im nächsten Satz ein Disziplinarverfahren gegen einen Deutschlehrer bemühen und Ihre erwachsenen Kinder zum Kurswechsel nötigen, weil obengenannter diesen Scheixdreck von Faust nicht durchnimmt? (Ja, das ist bei uns damals passiert) Übrigens hat Thomas Mann es bei mir gelernt, solche Sätze zu konstruieren, andersrum kanns gar nicht sein, von dem hab ich nämlich auch nix gelesen.
Zu Ehrenrettung bleibt mir dann allein immer: zu den meisten Alleinvertretern des deutschen literarischen Unterbaus kann ich im Gegensatz zum echten Ignoranten wenigstens eine dreizeilige Inhaltsangabe liefern. Mist, ich rechtfertige schon wieder.
Übrigens war Goethe nicht zuletzt Politiker, wenn man mal nachliest, in welchen Funktionen so, drängt sich unweigerlich der Verdacht auf, da habe jemand alles gemacht, außer von irgendwas Ahnung zu haben. Blödes Zeug daher zu reden bzw. - zu schreiben fällt da nicht unbedingt aus der Rolle.
Aber ich schreib schon wieder zuviel über Sachen, die mich nicht interesieren...
*fingerklopf*
Macht mal jemand nen neuen Fred auf, und schiebt das da hin? Ist ja der Cineasten Fred hier.