Nunja, 2007 hat für mich mit einer Ohrfeige von links angefangen, die ich zumindest in dieser Situation alles andere als verdient hatte.
Bereitwillig habe ich gute 2 Tage später, also etwa genau jetzt vor einem Jahr die andere Seite hingehalten, und da ich beim ersten Mal noch solide gestanden bin, gab's diesmal gleich ein ganzes Auto auf's Ohr, das mich dann doch erstmal niederstreckte ...
Also an Stelle von entschlossen konsequentem und bedingungslosem Training erstmal Zwangs-Pause und soviele Arztbesuche wie in den vorangegangenen 20 Jahren zusammen nicht ...
Neben ein paar anderen Dingen, die sich nicht von selbst reparierten, wollte ich mir zumindest das "Ziel in Roth" nicht nehmen lassen und habe den schmalen Grat des maximal und frühestmöglichen Trainings(wiedereinstiegs) gesucht.
Noch im Januar hab' ich's gelegentlich vom Sofa auf die Rolle geschafft, nach einem Monat die ersten bescheidenen Lauf-Versuche und nach zwei Monaten durfte ich sogar wieder in's Wasser ...
Große Sprünge waren damit nicht zu erwarten ...
Der erste kleine sollte sein, Kampa beim Berlin HM unter 2h zu pacen, die ich leider auf'm
Kuhdamm verloren habe und somit knapp scheiterte ...
Dann Roth ...
Widrigen Umständen und Ratschlägen "Dritter" zum Trotz stand ich am Start, wohl mit nicht viel mehr als 500, maximal 600 Lauf-km in den Beinen und einer lädierten linken Schulter, die mir das ganze Jahr Probleme machte und mir eine beschämende Schwimmzeit bescherte.
Mit einem progressiv-defensivem Radpart habe ich es unbeschadet auf die Laufstrecke geschafft, auf deren zweite Hälfte, was sollte man anders erwarten
, ich doch überwiegend wandern mußte ...
Naja ... das Ziel erreicht, der Tag war schön, die Zeit Vergangenheit ...
Ein geplantes Langstreckenschwimmen ist "aus anderen Gründen" leider ausgefallen ... mit der Schulter ging das ganze Jahr aber "sowieso nichts mehr zusammen" ...
Heidelberg war wieder sehr schön, die Zeit ein paar Minuten schneller als im Vorjahr, trotzdem nichts Besonderes ...
Schließlich der Marathon im Herbst ...
Hier wäre ich gerne endlich mal mindestens unter 3:30 h geblieben, was mit fehlenden Winter-/Frühlings-Lauf-Grundlagen und weiter widrigen Umständen wohl zu viel verlangt war.
Ein paar Wochen bin ich wenigstens mal 80-90 km gelaufen, teilweise spät nachts und mit ordentlich "Gegenwind", was vor allem auch der "mentalen Härte" sehr zuträglich war ...
Der Lauf selbst war dann mental auch ein Genuß, "in sich ziemlich stimmig", auch meine Taper-Taktik hat mal mehr für mich als gegen mich gearbeitet
... die Zeit, den Umständen entsprechend, nichts Besonderes, aber innerhalb der Schmerzgrenzen und als Teil des Ganzen akzeptabel ...
Zum Saisonabschluß durchbrach ich schließlich zusammen mit Bein-Godik die Wolkendecke, stürmte den Gipfel des Roßsteins und genoß im strahlenden Sonnenschein den ungetrübten Ausblick über das Wolkenmeer hinweg nach Süden, wo der IM France '08 bereits auf mich wartet ...
Alles in allem ... das Jahr scheinbar überlebt, die sportlichen Minimal-Ziele irgendwie erreicht ...
... auf ein Neues !
2008
Viel Vergnügen und Erfolg beim steten Vorwärtskommen euch Allen !
Flow
P.S.:
Die Bergpredigt habe ich inzwischen nochmal nachgelesen ...
Matthäus 5 hat geschrieben:
38 Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist : Auge für Auge und Zahn für Zahn. 39 Ich aber sage euch : Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.
... was ich damals noch nicht wußte : "Mit
rechts fängt man an !"
Wenn dieses Jahr nicht nach den Konventionen gespielt wird, werde ich meine Wangen also nicht mehr so offen hinhalten ...