Triathlon Bad Ems – Kennzeichen – Empfehlenswert und das selbst als Duathlon
Es fing ja alles mal wieder typisch kampalike chaotisch an. Irgendwann hat ich ner Freundin versprochen eine VD mit ihr in diesem Jahr zu machen. Die Woche dann der Anruf – „hey wollten wir am 12 nicht nen Tria machen, ich hab doch jetzt auch mein RR“ – „öhh jaa – öhh – aber das könnte knapp werden, aber ich guck mal“ Die Internetseite von Bad Ems signalisierte – Alles dicht nix geht mehr „Puhh Glück gehabt“ dachte ich und griff zum Telefonhörer. Die Reaktion war typisch Claudi „ach ich ruf da ma an“ ok eine Stunde später dann die Nachricht auf der Mailbox „so, hat geklappt, wir haben zwei Plätze“ – uff wie macht die Frau das nur immer – unglaublich ...
Aber dann kam auch schon die Freude, ne nette kleine VD im beschaulichen Bad Ems is doch noch mal nen super Training.
Nachdem dann die Wassertemperatur immer weiter sank, sind wir extra gestern noch bei der Wasserskianlage in MR vorbei und haben für sie nen Neo ausgeliehen, denn bei gestrigen 17,5 Grad hätt ich die Gummihaut auch für 500m angezogen – brrr allein die Vorstellung – brrr.
Heute morgen dann noch mal auf die Internetseite geluckt und es kam die Ernüchterung: Duathlon – dass war der Moment, an dem ich den Kater der gestrigen Geburtstagsparty auf einen Schlag verspürt – oh wehh datt kann ja watt werden – aber es sollte noch besser kommen...
Claudi abgeholt und erstmal ne wunderschöne Autofahrt über Gießen, Wetzlar nach Limburg und von da an die Lahn entlang über die verwinkelte Straße nach Nassau, dann Bad Ems. Wir waren natürlich wieder mega knapp dran – eigentlich schon zu spät – aber so langsam bekomm ich auch darin Routine. Vor Ort bestätigte man uns recht plakativ, dass das Schwimmen tatsächlich nicht stattfinden würde, indem die Badekappen, aus der Tasche mit den Unterlagen entnommen wurde – grmmpf. Nebenbei sei bemerkt, dass wir keine Nachmeldegebühr oder sonstiges bezahlen mußte, sondern die 20 Euronen wie jeder andere auch – fand ich dann schon wieder sympathisch.
Das Wetter war traumhaft, die Kulisse einfach nur wunderbar. Die Wechselzone befand sich unter den uralten Bäumen des Kurparks, Start vor dem Spielkasino, Ziel ein paar Meter weiter angrenzend an den Kurpark auf der Promenade – wunderschön.
Die Wettkampfbesprechung hatte durchaus Unterhaltungswert, denn der arme Veranstaltungsleiter war fix und fertig und ziemlich gefrustet, dennoch konnte die aufsteigende gute Laune und Anspannung bei Claudi und mir nicht verhindert werden.
Dann die nächste nette Info: Es war nicht mehr möglich gestern Nachmittag noch ne alternative Laufstrecke zu genehmigen, so würde vor dem Rad eben die 5km Rund von allen gelaufen, egal ob VD oder Mitteldistanz – AHA, das hieß 5km Hecheln, dann 21 km Rad, dann wieder 5km Hecheln – na gut watt solls.
Startschuß und ab gings. Die erste 5km ging für meine Verhältnisse recht flott, hab leider nicht auf die Uhr geguckt und Ergebnisse sind auch noch nicht online, aber es war definitiv grenzwertig, sprich immer kurz vor Seitenstiche.
Dann rauf aufs Rad, angesagt war es mal wieder als „Schwere Radstrecke“. So langsam geht mir die Formulierung auf den Keks. Jedesmal wenn diese Warnungen kommen, denke ich hier kommt die Monsterstrecke und ich halte mich zurück, dann warte ich datt da jetzt ma watt kommen müßte und nix is. Es war eigenlich ganz simpel. 10,5km bergauf, Wendepunkt 10,5km bergab. Das ganze mit max 8% und die ganz gleichmäßig zu fahren. Auf meinem Weg nach oben, kamen mir die ersten der MD entgegen, die ne Stunde früher gestartet waren, boah watt hatten die für nen Affenzahn drauf – einfach unglaublich. Das lustigste (für mich - nicht für die arme Wurst die es betraf) war der Typ, der ca auf Platz 20 / 30 unterwegs war und hinter nem Wohnwagen festhing – man was hat der gebölkt und war stinkig –
Tatsächlich gelang es mir auf dem Weg nach oben noch den ein oder anderen zu überholen, für mich ein völlig neues (aber tolles) Gefühl. Die Beine hatten richtig Kraft und wollten eigentlich noch viel mehr reinhauen – aber wie schon geschrieben, hab ich mich stark zurückgehalten. Dennoch war es ein saugutes Gefühl mit Blick auf das kommende Wochenende – ziemlich beruhigend die Sache....
Dann die Abfahrt, erst etwas zögerlich, weil ich mit meiner recht dunklen Sonnenbrille etwas schlecht gesehen habe und der Straßenbelag nicht gerade zur Raserei einlud. Auf dem Weg bergab traf ich meine Freundin wieder, sie sah putzmunter aus, hatte sichtlich Spaß – ich war beruhigt.
Es sei an dieser Stelle bemerkt, dass die Gutste nicht mit ihrer eigenen Niere unterwegs ist, sondern schon sein 20 Jahren transplantiert ist und mal wieder wunderbar Werbung für den Transplantiertensport gemacht hat. Wie sie mir im Ziel berichtete, hat der Sprecher dies auch sehr schön rübergebracht. Ich finds immer nur wieder toll, wie sie und einige andere, die ich mittlerweile kenne, mit dieser körperlichen Einschränkung leben und sportel – Chapeau an dieser Stelle.
Auf meiner Abfahrt durch den Wald wurd es zwar ein bisschen kalt, aber die herzliche Unterstützung der Zuschauer an der Strecke brachte mich sicher und mit nem tollen Gefühl wieder rein nach Bad Ems.
Hin und wieder hörte ich mein liebgewonnes Geräusch von Scheibenrädern an mir vorbeisausen – es waren ja noch ne Menge von der MD auf der Strecke.
Wie die Radzeit war – keine Ahnung hab mal wieder nicht geguckt, kann aber nix dolles gewesen sein. Rein in die Wechselzone und relativ in Ruhe Helm ab und wieder datt Cap auf, noch nen Schluck aus der Flasche und losgezottelt.
Die zweite Runde wollte ich vor allem recht locker im Trainingstempo laufen, und mir ein Gefühl für nen Lauftempo abholen, dass ich vll. auch über einen längeren Zeitraum durchhalten kann. Was sehr positiv war, ich komme mittlerweile sehr schnell in nen Lauftritt rein, dass mehrfache koppeln in letzter Zeit zeigt Wirkung.
So bin ich dann die letzten 5km recht locker gelaufen, hab es genossen und bin recht zufrieden über den Verlauf in handgestoppten 1:48 h ins Ziel.
Dort gab es dann super leckeres Buffet – alles was das Herz begehrte. Kuchen, Wassermelone, Honigmelone, Weintrauben, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Bananen, ach einfach alles.
Dann wartete ich auf Claudi und sie kam überglücklich mit einem wunderbaren Lachen ins Ziel – es war ein schöner Moment – ein richtig schöner Moment.
Danach tummelten wir uns noch ne Weile in der Sonne, schnupperten ein bisschen die entspannte und angenehme Atmosphäre und machten uns langsam und relaxt auf den Heimweg.
_________________ "...Wenn dein Herz auf dem Wasser liegt, musst du es ja nicht auf der Strasse quälen..."
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