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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 16:05 
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Lenkerbruch Emu

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taunusschnecke hat geschrieben:
:bravo :yo:

Schön Kampa ,das ist mal ein Report! :laugh:
Ich bin gespannt auf Teil 3
;)


ich auch. schade, dass ich nicht dabei war. :(


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 16:22 
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1. Half-Eiermann Emu
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Beiträge: 13316
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so Supportbericht Teil3 - das Final:

Das Finale war eher unspektakulär und daher kam es auch ganz gut, dass ich mir mit Reiner, watt der Kumpel von Triwolf is, erstmal nen paar flotte Bierchen gegönnt habe - doch dazu später.

Wir brachen auf, kamen dem Römer immer näher und mußten vom Rad steigen, um zu schieben - da sacht doch auf einmal Lebcoungman "Tschüß" wie jetzt - watt nu?? Kampa völlig verwirrt - aber ein etwas tieferer Blick unter das Cap verriet auch mir : Der mann war k.o. - lassen wir ihn gehen, damit er noch heile nach Hause kommt - aber Schade war es schon ein bisschen :tomtiger Also haben wir uns verabschiedet und die Gruppe war doch sichtlich geschrumpft - doch wie kann es sein, dass 7 Leute die Räder aufschließen und nur noch 4 übrig sind, nachdem sich Lebcoungman verabschiedet hat - Häääää - ah so Feder und Anhang waren auch nicht mehr da - huch - also irgendwie haben wir die beiden unterwegs verloren oder ich hab mal wieder die Verabschiedung nicht mitbekommen. Die Situation konnte allerdings nicht mehr vollends geklärt werden, denn mittlerweile waren apanasane und kampa schon viel zu nah an den Messeständen angekommen und hatten Witterung aufgenommen - da gab es kein Halten mehr - ok einmal Quer rüber und es gebietet die Höflichkeit auch erst zum Ziel zu wackeln - Echt muß das sein :roll: JAAAAAA - na gut.
Also die Treppen hoch auf die Tribüne - Crazy versucht Tanja zu unserem Standort zu lotsen, doch 2 Tribünen mit je zwei Aufgängen waren am Ende einer langen Nacht und eines harten Supporttages wohl einfach zu viel. Schade so konnte ich meine Geburtstagsgrüße nicht mehr loswerden aber egal - wir konnten jetzt shoppen gehen :bse - doch huch auf einem mal ein EMU im Ziel - Reiner meinte das wäre triwolf aha - und schon wurde er von dem undurchdringlichen Dickicht der Finisherzone verschluckt. So nu aber, apanasana und kampa wurden langsam nervös und dann kam es wie es manchmal ist--- du jachterst du lechzt und wenn Du endlich da bist, haste keinen Bock mehr - toll :roll: Während Crazy vor irgendwelchen Aufliegern und Fahrrädern in die Knie ging - es sah bald aus, als ob er beten wollte - apanasana und ich etwas belustigt dem Typen beim Strampeln in der Gegenstromanlage zuguckten - kann ich nicht sagen wo Reiner war.
Zur Gegenstromanlage: DAs hatte etwas von diesen Fischbecken die auf Augenhöhe aufgebaut werden und in denen man dann schwimmende Otter und Robben betrachten kann - also wirklich ich würde NIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEEMals vor all den Leuten in so einen Pool hüpfen - aber die Leute sind glücklicherweise unterschiedlich und so hatte ich mal wieder was zu grinsen. Wir dackelten dann also über die Messe - apanasana konnte auch noch ein Beutestück ergattern und Crazy ..... öhhhh ok ich sag nix -ich sag einfach nix.... :blue

So langsam hatte ich überhaupt keine Lust mehr und Reiners Geschichtsaudruck war der Spiegel meiner Unlust, so waren es nur zwei Worte, die ausreichten, die weitere Planung auszuloten. Kampa: "Bier?" Reiner: "Ja" Prima das klappt. Crazy und apanasana entschlossen sich gegen Bier und für Zeltabbau und Heimfahrt - Adé ihr beiden, hat richtig Spaß mit Euch gemacht :tomtiger Ich freu mich schon aufs nächste Mal.

Nach einigem Hin und Her wo wir denn nu unser Bier bekommen würden entschied sich die doch arg geschrumpte Emusupportgruppe für die klassische Variante. Bier holen am Stand - auf die 5 Meter entfernte Rathaustreppe flantschen und den Nachschub nicht abreißen lassen. Zum Glück tauchte dann kurz vor Ende des dritten Bierchens triwolf auf - etwas steif, etwas müd um die Augen aber eh er sichs versah hatte er auch ein kühles Blondes zwischen den Fingern und fing an zu berichten.

Wir warteten noch auf Pioto mit dem dann auch der Regen kam ;) und schickten ihn kurze Zeit später zum Duschen, wir (also zumindest Reiner und ich) hatten Hunger. Ab in die nächste Hessenstube - pioto wollte nachkommen. Ob das dann noch geklappt hat, kann ich nicht sagen, denn bevor er aufschlug oder auch nicht mußte ich mich aufmachen, um den letzten Zug nach Hause zu erwischen.

Im Zug sitztend hab ich noch mal zurückgeblickt - es war ein schöner Tag - ein sehr schöner sogar - und es bleibt dabei Triathlon und Emus gehören bei mir sehr eng zusammen.
Klar es muß wohl toll gewesen sein, das Finsich von Nicole Leder und Andrea Brede - doch zur gleichen Zeit war es viel bedeutender mal kurz dem Qroo Hallo zu sagen - vb_man anzufeuern - tacis starren Blick zu bestaunen und und und
Zur Langdistanz: Jojo, es gab so einige, die ich am Heartbreak Hill auf ihrer ersten Runde angefeuert habe und bei denen ich dachte - au weia, die haben aber noch was vor sich - nie und nimmer möchtest Du jetzt mit denen tauschen. Ne Langdistanz, ich weiß nicht - ich habs ja eingangs schon geschrieben - mir ist noch immer nicht klar wo der Hype, das Besondere darin besteht, dass man solche Distanzen auf sich nimmt, insbesondere wenn es doch von Beginn an sehr sehr kritisch ist, die Sache im guten Gesundheitszustand zu überstehen.
Ich war erschrocken, in welchem rasanten Takt die Finisher kurz hinter der Ziellinie auf Tragen abgefahren wurden...

Bleibt zu sagen ich bin noch immer sehr froh, dass ich es mit diesem Sport mal ausprobiert habe, er begeistert mich, er macht Laune und ich werde dabei bleiben, so lange es Zeit und Knochen zulassen. Und ich bin froh die Emus getroffen zu haben - Punkt -


ENDE

_________________
"...Wenn dein Herz auf dem Wasser liegt, musst du es ja nicht auf der Strasse quälen..."


Zuletzt geändert von Kampa am 02 Jul 2007 17:00, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 16:38 
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100km Emu
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Beiträge: 6177
Kampa hat geschrieben:
Kampa: "Bier?" Reiner: "Ja" Prima das klappt.

Hey, Respekt! So präzise und prägnanten Dialoge kriegen sonst nur Männer unter sich hin. :lachen

Kampa hat geschrieben:
Ich war erschrocken, in welchem rasanten Takt die Finisher kurz hinter der Ziellinie auf Tragen abgefahren wurden...

Ich glaube, die Helfer waren teilweise etwas übermotiviert.
Andrea Brede hat später im Interview erzählt, dass sie sich nur einen Augenblick hinsetzen wollte. Und schwupps, hatten die sie hingelegt, festgeschnallt und abtransportiert. :blue


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 16:57 
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Rote Socken Emu

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wehaka hat geschrieben:
Kampa hat geschrieben:
Ich war erschrocken, in welchem rasanten Takt die Finisher kurz hinter der Ziellinie auf Tragen abgefahren wurden...

Ich glaube, die Helfer waren teilweise etwas übermotiviert.
Andrea Brede hat später im Interview erzählt, dass sie sich nur einen Augenblick hinsetzen wollte. Und schwupps, hatten die sie hingelegt, festgeschnallt und abtransportiert. :blue


Ich würde nicht sagen übermotiviert, eher sehr bemüht und sehr aufmerksam. Ich wollte eigentlich nur zum Duschen, aber der freundliche Sani meinte nur, ich würde ziemlich beschissen aussehen und wohl gleich zusammenklappen, und schon lag ich auf auf der Liege. Besser so, als wirklich zusammenklappen ;)

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle HelferInnen im Athlets-Garden, besonders an den freundlichen Herrn, der mir das erste Bier gereicht hat. :cheer


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 19:11 
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2-fach Eiermann Emu
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Das meiste wurde ja schon berichtet, ein paar Dinge möchte ich aber auch noch anfügen:

Die gesamte Woche vor dem Ironman war ich super nervös. Ich denke, etwa 90% meiner Gedanken haben sich um den Eiermann gedreht. Vielleicht hätte ich im Vorfeld doch nicht die Messlatte so hoch heben sollen. Unter 10h und Hawaii Quali - da kann man eigentlich nur verlieren. Ich habe Schiss vor dem Schwimmpart und bin noch nie einen Solomarathon von 3:30 gelaufen. Letzteres müsste ich schaffen, um meinen Zeitplan 1:05 - 5:10 - 3:30 zzgl. Wechselzeiten einhalten zu können. Die letzten beiden Jahre ging der letzte Qualiplatz für glatte 10h weg und damit rechnete ich auch in etwa in diesem Jahr.
Am Freitag nach der Pastaparty schon beschissen geschlafen und morgens um 5 Uhr wach gewesen, ohne wieder einzupennen. Etwa halb acht dann endlich raus aus dem Bett und erstmal zum Frisör gedackelt. Will ja wenigstens 'nen gescheiten Haarschnitt fürs Finisherphoto haben :blue

Auf dem Rückweg Brötchen mitgebracht und mit Matthias ausgiebigst gefrühstückt. Wir haben dann noch unsere Sachen gepackt und uns dann für eine kurze Koppeleinheit fertig gemacht. Nach einem Kilometer habe ich einen Platten am Hinterrad. Also Mantel ab und abgesucht, ob sich irgendwo ein Splitter oder Nagel findet. Aber da ist nix - gar nix :roll:
Ersatzschlauch rein, alles wieder zusammengefrickelt und weiter gefahren. Zeitverlust: 7min.
Scheiße, wenn das am Sonntag passiert.
Insgesamt knapp über 20min gefahren und dann noch zwei Kilometer locker gelaufen.
Anschließend wieder nach Hause, Mantel nochmal eingehend untersucht, aber immer noch nichts gefunden. Also was machen? Nochmal ins Radgeschäft und einen neuen Mantel kaufen, oder darauf vertrauen, dass das nur ein kurzer Einstich war und kein Fremdkörper im Mantel verblieben ist?
Jedenfalls habe ich das Rad auf 8 bar aufgepumpt und dann sind Matthias und ich zum T-Online Fußballturnier losgezogen.
Natürlich wollten wir da nicht Fußball spielen, aber da das ganze im Hochschulstadion stattfand und dieses Stadion über ein 50m Freibad verfügt, wollten wir nochmal eine kleine Schwimmeinheit einlegen.
Matthias nimmt mir auf 100m etwa 10m ab, was zu zusätzlichen Frust führt. :cry
Nach 400m meine ich, dass das jetzt eigentlich reicht und gehe mich duschen und umziehen.
Am Buffet haben wir uns dann mit Nudeln eingedeckt und haben uns dann auf den Weg gemacht, um unsere Räder einzuchecken.
Das Hinterrad hatte noch genauso viel Luft, wie zuvor, also habe ich den Mantel nicht gewechselt.
Der Abend beim Italiener wurde ja schon zur Genüge beschrieben. Ich bin dann zwischendurch nochmal raus, um mir zwei weitere Ersatzschläuche zu holen. Sicher ist sicher. QRoo konnte es sich natürlich nicht nehmen lassen, mir diverse Raddefekte zu beschreiben, die mich auf der Strecke ereilen werden. Danke dafür :hammer
Um 22:30 ins Bett, nachdem der Wecker auf 4 Uhr gestellt wurde.
Den Wecker hätten wir uns auch sparen können. :roll:
Etwa um zwei Uhr bin ich aufgewacht und kurze Zeit später höre ich, dass Matthias im Nebenzimmer auch schon irgendwie aktiv sein muss.
Ich bin dann zwar nicht aufgestanden, weil ich hoffte, wieder einschlafen zu können, aber damit wars nix.
Also dann erst um vier aufgestanden, Brötchen aufgebacken, Kaffee gekocht und kurz gefrühstückt, dann ab an den See.
Dort viele bekannte Gesichter getroffen. Das ist das schöne, an einer "lokalen Veranstaltung", dass man ziemlich viele Leute kennt. Sei es aus Foren, aus dem Verein, oder sonstwie privat. In dem Moment fühlt man sich einfach nicht mehr einsam, sondern hat Leidensgenossen um sich.
Als ich zum Wasser gehe, fühle ich mich wieder wie ein Schaf, das auf die Schlachtbank geführt wird. Mein Pulsmesser zeigt 110 Schläge an. Mein Ruhepuls liegt sonst bei 44 :oops:
Aber im Wasser ist auf einmal sämtliche Nervosität verflogen. Ich bekomme eher Angst als ich sehe, wie schmal der Startbereich ist und wie viele Athleten noch rechts und hinten am Ufer stehen.
Langsam wird es auch um mich herum sehr voll - ich befinde mich etwa fünf Meter hinter der Startlinie.
Als der Startschuss fällt, kann man das dann kommende Geschehen als 3,8km Massenschlägerei bezeichnen.
An der ersten Wendeboje bekomme ich einen Schlag ins Gesicht, so dass die Schwimmbrille vollläuft, hinter der zweiten Wendeboje meint der Typ neben mir, auf Brust umsteigen zu müssen und tritt mir mit voller Wucht in die Wade :evil:
Beim ersten Landgang zeigt die Uhr ca. 40min für 2200m an. Das ist OK, hätte aber bei besseren Platzverhältnissen auch besser sein können.
Die zweite, kleine Runde, geht auch ziemlich fix vorbei, immer wieder angereichert durch liebevollen Körperkontakt meiner unmittelbar um mich herumschwimmenden Sparingspartner.
Meine Uhr zeigt ca. 1:09 nach dem Swimsplit. Nicht ganz das, was ich mir vorgenommen hatte, aber immer noch sehr gut für mich. Damit habe ich meine Schwimmzeit von 2005 bis jetzt von 1:25 über 1:18 auf 1:09 verbessert :cheer

Nun also endlich meine Lieblingsdisziplin, das Radfahren. Einige aus meinem Verein meinten, dass ich mich mit einer 5:10 ganz schön weit aus dem Fenster lehnen würde. Aber eigentlich zeigten meine Trainingsaufzeichnungen, dass die Zeit eigentlich machbar sein sollte.
Sofort mit bombischen Druck losgefahren und stelle auf der Bundesstraße Richtung Frankfurt fest, dass es einige Jungs nicht so ganz genau mit der Windschattenbox nehmen. Besonders krass fällt mir ein Duo auf, wo der Hinterherfahrende ständig am Hinterrad des Vordermannes klebt. Der Abstand betrug vielleicht 15cm - mehr nicht :oops:
Jose Antonio aus Spanien kennt die Regeln scheinbar nicht so genau und als ich seinen Namen rufe und ihn böse ansehe, guckt er mich genauso böse an, ändert aber nichts an seinem Verhalten.
Ich fahre weiter mit ziemlichen Druck und stelle beim Blick auf die Polar fest, dass ich im anaeroben Bereich bin. Also ein wenig Tempo zurückgenommen. Kurze Zeit später kommt wieder das Duo an mir vorbei. Der Vordermann guckt mich an und fragt mich, ob ich wüsste, dass da einer an meinem Hinterrad klebt?
Ich bedanke mich und weise ihn darauf hin, dass er auch einen Trainingspartner hinter sich hätte. Als die beiden vorbei sind, gucke ich nach hinten und tatsächlich: da klebt einer direkt an meinem Hinterrad. Ich mache sofort einen abrupten Schlenker nach links, und Tom - so war sein Name auf seiner Startnummer - sucht sich das nächste Hinterrad und fährt an mir vorbei.
Ich habe eine tierische Wut in mir. Aber am schlimmsten ist wirklich Jose Antonio. Jeder Schlenker, den sein Vordermann macht, macht er mit und weicht dem armen Kerl nicht vom Hinterrad. :evil:

Beim ersten Mal am Mainkai vorbei, zeigt mein Tacho einen Schnitt von 40,3km/h
Da ich mich super fühle, nehme ich nicht raus, sondern bleibe beim eingeschlagenen Tempo. Kurz vor Maintal beschließe ich spontan, mir nochmal das letzte Gel und ein wenig Iso durch den Kopf gehen zu lassen :kuebeln
Bei km 60 zeigt der Tacho immer noch einen Schnitt von 38,4km/h und es geht mir weiter gut. Mittlerweile fahre ich auf einige Pulks auf, durch die kaum durchzukommen ist. Ich bin eindeutig besser drauf als die und habe keine Lust, mir deren Schnitt aufzwängen zu lassen.
An der nächsten Kreuzung, an der links abgebogen werden muss, fahren alle ordnungsgemäß auf der rechten Spur bis zur Kreuzung und biegen dann ab. Ich nehme die Spur vom Gegenverkehr, kürze ab und habe damit etwa 20 Leute auf einmal abgehängt :D
Ich merke, dass das Tempo vielleicht etwas hoch ist, aber ich fühle mich nach wie vor saugut und sehe keine Veranlassung, rauszunehmen.
Etwas enttäuschend ist der Zuschauerzuspruch. Warum die Strecke durch Bad Nauheim führt, ist mir ein absolutes Rätsel. Gezählt habe ich die Leute nicht, aber mehr als 1-200 haben da bestimmt nicht gestanden.
Die zweite Runde lief ähnlich gut, wie die erste Runde, von ein paar muskulären Problemen im rechten Bein abgesehen. Fing mit dem Oberschenkel an und ging dann ins Knie, dann in die Wade. Da konnte meinetwegen so weitergehen, sofern die Schmerzen einfach weiter den Weg nach unten nehmen würden. Kurz vor dem Wechsel auf den Lauf waren die Schmerzen dann auch tatsächlich im Knöchel angekommen und beim Laufen dann ganz weg :laugh:
Kurz vor dem Wechsel bin ich noch an einem Streckensprecher vorbeigekommen, der den Zuschauern verkündete, dass die gerade vorbeikommenden Athleten zwischen Platz 260 und Platz 270 im Gesamtklassement liegen.
So schlecht? Wie soll ich denn da 'nen Qualiplatz kriegen, bei nur 120 Plätzen gesamt? :???:
Naja, ich fixiere mich mal auf die Zielzeit von sub10. Nach 4:54 steige ich vom Rad :bse Gigantisch!
Der Wechsel lief perfekt: Socken an, Schuhe an, Mütze auf und raus. Mist, vergessen, die Brille abzusetzen. Ich laufe gleich an ein paar Kollegen vorbei, die mich anfeuern, dann an einigen Vereinsfreunden und ich fühle mich riesig.
Erster Kilometer in 4:30 gelaufen, also Tempo rausnehmen. Zweiter und dritter km in 4:45 - also noch ruhiger werden.
Dann habe ich mich auf ein 5min/km Tempo eingependelt. Ich werde ausnahmslos überholt, aber das ist mir egal. Ich will hier einen 3:30er Marathon laufen und das ist ein 5er Schnitt. Und es ist sehr leer auf der Laufstrecke - ich bin begeistert.
Auf der zweiten Runde gesellt sich Klugschnacker zu mir (in zivil), stellt sich mir vor (Hallo Klugschnacker :tomtiger ), fragt nach meinem Befinden (zu dem Zeitpunkt noch super) und bietet mir an, dass er mich gerne mit Gel etc. versorgt.
Ich bin ganz gerührt von dieser lieben Geste und laufe weiter.
Kurze Zeit später fange ich an, mich richtig scheiße zu fühlen. Ich bin auf einmal unendlich erschöpft, so als wenn ich seit 48h nicht mehr geschlafen hätte. Mir fallen während des Laufens die Augen zu und ich laufe fünf Schritte mit geschlossen Augen, gucke kurz, ob ich auf den Weg in den Main bin, korrigiere und schließe wieder die Augen.
Wenn ich könnte, würde ich mich sofort auf die Wiese legen und einpennen.
Hätte ich meine Brille nicht auf, die Sanis hätten mich jetzt bestimmt von der Strecke gezerrt. Ich bin absolut nicht aufnahmefähig und bekomme von dem Geschehen um mich herum nichts mehr mit. Ich sehe zwar noch die Supporter, was sie mir zurufen, kann ich allerdings nicht mehr registrieren.
An der Gerbermühle schütte ich mir massivst kaltes Wasser ins Gesicht und werde langsam wieder wacher.
Ich habe irgendwo unterwegs Pioto überholt. Aber ich weiß nicht mehr, ob es auf meiner zweiten oder dritten Runde war.
vb_man und Matthias müssen mich auf meiner dritten Runde überholt haben. Daran kann ich mich aber nur erinnern, weil vb_man mir eine Kiste Bier für mein zweites Bändchen geboten hat. Typisch Getränkebeauftragter :laugh:
Matthias war so locker drauf, als wäre er kurz vorher aufgestanden und würde jetzt einen lockeren Trainingslauf machen. An vb_man konnte ich einigermaßen dranbleiben und als er merkte, dass ich ihn gleich wieder überholen würde, hat er noch schnell eine Pinkelpause simuliert. So hat er mich um meinen großen Triumph gebracht. :hammer
Wie er ja schon selbst geschrieben hat, hat er sich dann an mich rangesaugt und meinen Windschatten schamlos ausgenutzt. Als er dann erneut versucht hat zu attackieren, wurde er gleich mit einem bösen Krampf bestraft.
Also hat doch die Gerechtigkeit gesiegt :newwer
So mittlerweile wurde es dann aber doch etwas knapp mit meinem sub10 Finish. Also war Tempoverschärfung angesagt - sofern das überhaupt gehen kann. Gefühlt war ich dann wieder sauschnell unterwegs. Die (bestimmt gefälschten) Zahlen in der Ergebnisliste zeigen allerdings was anderes.
Ich versuche nochmal, alles zu geben, aber das ist zu wenig. Beim Einlauf in den Zielkanal springt meine Uhr auf 10:00:00 um. Ich renne nochmal wie blöd den Zielkanal hoch und anstatt die Stimmung zu genießen, hoffe ich immer noch auf einen Qualiplatz.
Im Ziel bin ich fix & fertig. Ich kann mich nur noch auf einer Absperrung abstützen, sonst würde ich vermutlich einfach umfallen.
Als ich im Verpflegungszelt einen Kumpel treffe, der in meiner AK gestartet ist und mit einer Zeit von 9:48 "nur" 60. in der AK geworden ist, bin ich sehr erstaunt und habe die Gewissheit, es nicht geschafft zu haben.

Meine Enttäuschung darüber hält sich ziemlich in Grenzen und die Zeit von 10:00:47 lässt mir ja immer noch ein Ziel für den nächsten Eiermann.
Den wird es mit Sicherheit im nächsten Jahr geben - soviel steht fest.
Er wird aber für mich weder in Frankfurt, noch in Roth stattfinden. Jetzt, wo ich das Geld für Hawaii gespart habe, kann ich ja mal ein bisschen auf Reisen gehen und mir andere schöne Veranstaltungen ansehen :lookaroun:

In dem Sinne: Wir sehen uns 2008!!


und jetzt grübel ich schon die ganze Zeit, ob ich dieses Jahr noch Bodensee oder Köln machen soll

Für die Statistiker:
1:09:15 - 3:37 - 4:54:57 - 1:11 - 3:51:45 Gesamt: 10:00:47

AK-Platz: 90/512
Overall: 368/1888

_________________
* Der Anfang ist die Hälfte vom Ganzen. *


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 21:59 
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Eiermann U3 Emu

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Schöner Bericht!

Und gut, daß Du dem Korruptionsversuchungen widerstanden hast!


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 22:13 
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2-fach Eiermann Emu
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Aber HALLO! Was Ihr das für Berichte abliefert! KLASSE! Danke! :daumen

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Sind wir nicht alle ein bisschen.....EMU!?


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 22:21 
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Sushi Emu
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Kampa hat geschrieben:
- QRoo war noch so gut drauf, dass er mir sogar die Hand gab und sich höflich vorstellte - unglaublich. :daumen Nu hatten wir uns ja endlich mal getroffen, wenn es auch nur für ca. 5 Sekunden war. Allerdings wußte ich nicht richtig wußte woran ich meine Hand danach abwischen sollte - @Qroo: Ich habe Deinen Schweiß gespürt :censored

Das wr kein Schweiß :smokin: :blue

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dumdidum


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BeitragVerfasst: 02 Jul 2007 23:17 
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Film Emu
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Wohnort: Leider nicht mehr in der Sonnenstadt
QRoo hat geschrieben:
Kampa hat geschrieben:
- QRoo war noch so gut drauf, dass er mir sogar die Hand gab und sich höflich vorstellte - unglaublich. :daumen Nu hatten wir uns ja endlich mal getroffen, wenn es auch nur für ca. 5 Sekunden war. Allerdings wußte ich nicht richtig wußte woran ich meine Hand danach abwischen sollte - @Qroo: Ich habe Deinen Schweiß gespürt :censored

Das wr kein Schweiß :smokin: :blue


das war gespeichertes lulu :D

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you gotta fight for your right to paaaaarty


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BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 06:54 
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Das meisterhafte Emu
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Wohnort: Hochtaunus, da wo die Faulheit haust
Apropo Berichte von FFM:
Ich habe die Liveberichterstattung vom HR3 hier auf der Festplatte. Der Livestream ist zwar nicht gerade die beste Qualität, aber als Erinnerung reicht es... Falls jemand Interesse hat, einfach PM :) :tomtiger

_________________
----------I will return!!------------
---EMU temporary out of order--
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BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 10:04 
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Das Kraichgau-Emu
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Registriert: 30 Mai 2005 11:59
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schöner Bericht daggis :tomtiger und klasse Leistung :daumen

auch wenn du uns auf der Laufstrecke ignoriert hast :D

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"If it don't kill you, it makes you strong" (Reamon)


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BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 10:15 
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Das Wiesn-EMU
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Beiträge: 6252
Wohnort: Bei der Strick-Liesl
Super Bericht - 47 Sekunden, das ist doch eine Motivation für das nächste Mal, oder ??

Nach project-one bei Trek gibt es für uns jetzt
project-ten würde ich sagen, also, regenerier schoen, die nächste harte Trainingseinheit für das Sub10h Projekt starten wir dann gemeinsam am 26.August

_________________
Du kannst aus einem dicken Schwein kein Rennpferd machen,
aber Du kannst versuchen, daraus das schnellste Schwein zu machen.


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BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 10:26 
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QCR-Team Emu
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Registriert: 19 Jul 2004 12:00
Beiträge: 962
Wohnort: Bodensee
Tolle Berichte - super Leistung.

:cheer :cheer :cheer

Mensch Matthias, da muss ich mich ja ob meiner Leistung in Kallmünz nicht mehr schämen. Dass Drullse Weltklasse ist, wusste ich ja schon vorher, aber was Du hier ablieferst ist ganz grosse Klasse :win

BSE - Kopf hoch, es gibt immer wieder eine neue Chance, erstmal regenerieren, ich würde für Köln die Messlatte auch nicht zu hoch ansetzen!


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BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 10:40 
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Das Kraichgau-Emu
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Registriert: 30 Mai 2005 11:59
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weiß jemand, wo man nachschauen kann, wer nen Slot bekommen hat? auf der IM homepage fand ich nur den link für die 06er Ergebnisse :roll:

_________________
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 Betreff des Beitrags: Wettkampfbericht FFM 2007 / pioto
BeitragVerfasst: 03 Jul 2007 19:42 
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Eiermann U5 Emu
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Hallo liebe EMUs,

hier kommt mein erweiterter Frankfurt-Bericht. Ich habe für mich selbst "zur Erinnerung für später" ca. 3 Seiten in 10er Font in Word geschrieben. Diese habe ich mit einigen EMU-spezifischen Ergänzungen versehen. Ich hoffe, euch wird beim Lesen nicht so langweilig wie Tacis vorgestern beim Marathon.

Grüße
pioto

Ironman 2007

Schon im August 2006 musste man sich für den Ironman Frankfurt 2007 anmelden, da die Nachfrage nach den Startplätzen die kühnsten Erwartungen übertraf. Nach einer runden Woche waren der letzte Startplatz vergeben und es stand fest: ab November beginnt das Training für Frankfurt.

Vorbereitung

November und Dezember standen noch im Zeichen des unstrukturierten Trainings, was nicht heißen soll, dass das Training 2007 besonders strukturiert gewesen wäre...aber immerhin ein bisschen. Bis April trainierte ich praktisch nur Ausdauer, Mai bis Juni wurde der Schwerpunkt auf dem Rad dann auf das Tempotraining verlegt (Intervalle). Beim Laufen war die ganze Zeit müdes Traben angesagt, weil Tempoläufe nicht mein Ding sind. Die letzten beiden Wochen wurde nicht mehr viel trainiert. Ich schwamm mehrmals 2500 m – 3000 m, wobei ich auf das lästige Einschwimmen natürlich genauso aus Prinzip verzichtete wie auf streberhaftes Techniktraining.

Von Januar bis zum 30.6.2007 kamen so folgende Umfänge zusammen:

Schwimmen: ca. 40-50 km
Rad: ca. 4800 km
Lauf: ca. 850 km

Mein Zeitziel stand bei 12 h: 7h für Schwimmen und Rad und Wechsel, 5h für den Marathon.

Kurz vor dem Wettkampf

Obwohl ich keine direkte Nervosität spürte, schlief ich die letzten Nächte schon nicht mehr sonderlich gut. Dem vegetativen Nervensystem war also klar, dass etwas Unerfreuliches auf den Körper zukommt, während der Geist sagte: „Wir fahren jetzt nach Frankfurt auf einen tollen Wettkampf“.

Am Samstag setzte sich die komplette Pioto-Rasselbande dann Richtung Frankfurt in Marsch. Auf der A3 bei Aschaffenburg fuhr ein wild gestikulierender Lebkuchenmann an uns vorbei, zu dem wir sofort Kontakt per Handy aufnahmen. Wir verabredeten uns für den Abend und dann brauste unser Nürnbercher EMU auch schon davon, um uns nur wenig später vor einem Stau zu warnen, mit exakter Umleitungsanweisung. Danke nochmals! Gegen 14.00 Uhr trafen wir dann am strategisch sehr günstig gelegenen Wettkampfbüro ein. Die Ausgabe der Wettkampfunterlagen ging zügig. Gegen 15.00 Uhr erreichten wir unser wenig empfehlenswerten Hotel. Das Zimmer war ok, aber das zugesicherte Internet kostenpflichtig (19€ Tagespauschale). Weitere Details sprachen nicht für das Hotel, das aber immerhin auch von den Wettkampfrichtern genutzt wurde.

Dann begann unsere Odyssee zum Langener Waldsee, der direkt neben Zeppelinheim liegt. Trotzdem schafften wir es, diesen See mindestens ein Mal komplett zu Umfahren. Nach Konsultationen mit der Mörfelder Bevölkerung gelang es uns schließlich, unser Ziel zu lokalisieren. Aufgrund der Genervtheit des Verfassers jedoch nicht, ohne vorher mit ca. 70 km/h durch eine Radarfalle zu fahren, was einen Aufschlag der Teilnahmegebühren von 340€ um weitere 40-60€ wahrscheinlich macht. Wir waren aber nicht die einzigen, die den See nicht fanden, selbst die Rennhelfer beschwerten sich darüber. Das Rad war schnell abgegeben, keine Wartezeit. Alles bueno.

Der Abend vor dem Rennen

Die Henkersmahlzeit nahmen wir mit dann etwas verspätet mit den lieben EMU-Kollegen in der schon zu Genüge beschriebenen Pizzeria Raffaelo, direkt neben dem „Römer“, ein. Neben kleinen Portionen waren erschreckende Servicedefizite zu beklagen. Die Kellner mieden unseren Tisch, weil im ganzen Laden keine Gläser mehr aufzutreiben waren. Die Bezahlung am Tresen dürfte eine ausreichend brüskierende Rache für die schlechte Behandlung des EMU-Tisches gewesen sein. In der nächsten Kneipe „Helium“ dasselbe Bild: man wird in Frankfurt nicht flott bedient. Dann ging es ab nach Hause wo...

...der letzte weiße Beutel startklar gemacht wurde. Natürlich nicht ohne nebensächliche Utensilien wie eine Unterhose zu vergessen. Um 22.00 Uhr ging die Familie geschlossen zu Bett. Abgesehen von einigen leichten Krämpfen verlief die Nacht ruhig und ich fand ausreichend Schlaf.

Wecken, raustreten und Körperpflege

Um 4.00 Uhr tönte es zeitgleich aus Uhr und Handy: Frühstückszeit. Als alter Schwabe hatte ich mich natürlich geweigert, den horrenden Frühstückspreis im Hotel (15€) zu zahlen, und versorgte mich mit selbst mitgebrachten Semmeln mit Honig. Dazu gab es Wasser und Saft sowie ein paar TUC-Kekse.

Um 5:15 Uhr ging es dann per Auto Richtung Langener Waldsee alias „Die Hans-Grohe-Schwimmarena“. Die Kinder hatten ihre kurzfristige Zusage als Zuschauer durch eine noch kurzfristigere Absage wegen akuter Müdigkeit ersetzt. Nach dem Motto: „Lasst den Alten doch schwimmen – aber bitte ohne mich.“ In weiser Voraussicht der Parkplatznot stellten wir unseren Wagen ca. 2 km vor dem See ab und spazierten gemütlich zum Schwimmstart, wo wir gegen 6:15 Uhr eintrafen und dementsprechend schon einiges los war. Das Rad wurde nochmals gecheckt, die Klamotten zurechtgelegt, und gegen 6.55 Uhr ging ich ins Wasser. Genau der richtige Zeitpunkt, um noch ein paar Liter Wasser durch die Gummipelle zu spülen und ein paar Worte mit vb_man zu wechseln.

Das Schwimmen

Der Start verlief ähnlich emotionslos, wie ich später den ganzen Wettkampf empfinden sollte! In Roth wird einiges an Spannung und Action geboten. In Frankfurt kam wenig bis nichts. Oder habe ich es vor Nervosität übersehen oder überhört? Es machte „peng“ und über 2.000 Sportler stachen zeitgleich in See. Wobei stechen durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn der Schwimmstart war mit ca. 100 m doch recht schmal. Ich hatte relativ viel Glück, andere berichteten mir später von üblen Hauattacken. Nach der ersten Wendemarke zogen einige Hochmotivierte den ersten Landgang eigenmächtig vor. Sie waren zu dicht ans Ufer geraten, und plötzlich war kein Schwimmen mehr möglich. Eine taktische Meisterleistung des Veranstalters, die Schwimmstrecke so blöd in den See zu legen.
Ich spulte das Schwimmen recht leidenschaftslos ab, und so wunderte es mich nicht, dass ich nach exakt 1:20h aus dem Wasser kam. Dann begann der lange Lauf in die Wechselzone, wo ich mich zur ersten Rast niederließ und den Wechsel aufs Rad vorbereitete. Der kam mir einigermaßen zügig vor. Später musste ich aber in der Urkunde nachlesen, dass ich ca. 8 Minuten in der Wechselzone verweilte. Man darf halt nichts übers Knie brechen.

Das Radfahren

Dann kam der schönste Teil des Wettkampfs: die Radstrecke. Schon auf den ersten Kilometern vom Waldsee lief es super. Das einzige Problem waren die Heerscharen von Menschen, für die nicht annähernd genügend Platz zur Verfügung stand. Auf den 12 km von Langen bis nach Frankfurt überholte ich sicher 100 Leute. Und dann kamen sie, die Pulks, denen man kaum ausweichen konnte. Im Internet stand zu lesen, dass ca. 600 Leute mit einer Schwimmzeit von 1.09-1.17 h aus dem Wasser kamen. Wo sollen die fahren, wenn der Mindestabstand 10 m beträgt und keine dritte Reihe aufgemacht werden kann? Ich selbst erhielt innerhalb von 10 Minuten drei Ermahnungen: 1x wegen Überholens mit zu geringem Seitenabstand (2 m mindestens, wobei gleichzeitig das Überfahren der Mittellinie verboten ist, also was tun, wenn der rechte Fahrer in der Mitte fährt), 1x wegen Aufmachen einer dritten Reihe und 1x wegen zu dichten Auffahrens. Meines Erachtens war es auf den ersten 40 km nicht möglich, zügig und regelkonform zu fahren, weil die Strecke einfach nicht so viele Leute aufnimmt. Naja, egal, nach 40 km entspannte sich die Lage zusehends und das Rennen machte richtig Laune. Nach der ersten Runde stand ein Schnitt von ca. 34-35 km/h auf dem Tacho, mehr als ich in den kühnsten Träumen erwartet hatte (und deutlich mehr, als ich mir hätte zumuten sollen). Den Kopfsteinpflasterabschnitt „The Hell“ in Maintal-Hochstadt empfand ich als sehr spaßig, u.a. aufgrund der herausfallenden Flaschen und aufplatzenden Geltüten. Leute mit besonders hochwertigen Drahteseln beklagten sich über diese Unzumutbarkeit und bangten um das Wohlergehen ihrer Laufräder. Ich nahm diese Strecke heldenhaft mit dem großen Kettenblatt, sitzend und voller Presse, sodass ich unter dem Gejohle der Zuschauer in beiden Runden mehrere Fahrer überholen konnte, auch wieder in dritter Reihe. Ansonsten gaben sich die lt. Veranstalter 500.000 Zuschauer alle Mühe, sich auf der Radstrecke zu verstecken. Selbst das hochgelobte Stimmungsnest am Heartbreak Hill erwies sich als lauwarmer Abklatsch des Solarer Bergs, insbesondere bei der zweiten Durchfahrt.
In der zweiten Runde frischte der Wind dann einigermaßen auf, und dementsprechend sank das Tempo auf ca. 33,5 km/h. Ein Wert, mit dem ich immer noch total zufrieden war. Ca. 20 km vor dem Radziel sprang mir dann die Kette heraus. Ich wollte diese kurze Unterbrechung gleich mit einer Pinkelpause verbinden, um wertvolle Sekunden einzusparen. Zu meinem Entsetzen hatte ich große Mühe, überhaupt vom Rad abzusteigen. Ich musste sofort Dehnübungen absolvieren, um aufkommende Krämpfe zu unterbinden. Ab diesem Zeitpunkt schwante mir schon Böses für die Laufstrecke. Und das, obwohl ich nach eigenem Empfinden auf dem Rad nicht am Limit war.
Die letzten ca. 15 km nach Frankfurt fuhr ich dann relativ gemütlich, u.a. um die Beine womöglich etwas zu lockern. Als ich vor der Wechselzone ankam, musste ich jedoch feststellen, dass ich wieder kaum vom Rad absteigen konnte. Die wenigen Meter in das Wechselzelt ging ich wie auf Eiern. Sofort kam ein Helfer auf mich zu und gab mir meine Tüte. Ich setzte mich auf die gemütlichen Bierbänke, um vor Schmerz sofort wieder aufzustehen, was leider nur wenig Linderung brachte. In keiner Stellung war es möglich, krampffrei zu bleiben. Schuhe anziehen ging auch gar nicht, sodass ich letztendlich über 5 Minuten im Zelt zubrachte.

Das Laufen

Km 1 lief wunderbar, haben sich die Krämpfe etwa schon verzogen? Mitnichten! Schon vor dem nächsten Kilometerschild fuhr es mir wieder in Ober- und Unterschenkel. Ohne Dehnübungen war nichts zu machen. So begann eine qualvolle Strecke von 40 km, auf der es mir nicht einmal gelang, über 3 Kilometer am Stück zu laufen. Dankbar nahm ich bei km 9 eine Expressmassage eines Physiotherapeuten an, der sich im Publikum befand und auch anderen Teilnehmern half. Sehr nette Geste. Leider half auch das nicht nachhaltig weiter. Bei Kilometer 5 traf ich auf den bereits mit einem Armband dekorierten Tacis, der mir von seiner ungeheuren Müdigkeit berichtete. Dreist forderte ich ihn zum Duell um den dümmsten Gesichtsausdruck im IMEU auf. Lebkuchen nahm sodann auch gleich das entsprechende Bild auf. Ich denke, es ist ein totes Rennen?! An der nächsten Verpflegungsstelle ließ mich Tacis dann stehen. Bei Kilometer 11 kam dann der heroische Auftritt von Klugschnacker, der sich nicht zu schade war, 500 m neben mir herzulaufen. Er bot mir die gesamte Palette von Salztabletten über Gels an und betonte, dass ich trotz moderaten Lauftempos noch ganz passabel aussehe. Danke für die moralische Unterstützung!
Kilometer mit knapp unter 6 Minuten Lauftempo und gepflegtes Powerwalking ohne Stöcke wechselten sich dann ab bis km 28. Alle EMUs überholten mich mindestens ein Mal, wobei ich teilweise aufgrund von Dehnübungen keinen kurzen Plausch halten konnte. Bis etwa km 25 hatte ich noch die Hoffnung, mein Zeitziel von 12 h zu packen. Recht schnell stellte sich dann aber das Gefühl ein, dass 12:15h auch reichen und – da das ganz schnell auch nicht mehr realistisch war – 12.30h natürlich auch.
Um den bekannten Gesichtern (besonders häufig habe ich Rhoihesse, Crazy, Kampa und Lebkuchen gesehen, danke für eure Unterstützung; natürlich auch den nicht namentlich genannten) an der Strecke keinen unnötigen Kummer zu bereiten, trabte ich vor den verdächtigen Stellen immer kurz an, um sofort danach wieder zu gehen. Genauso machte ich es, als nach knapp 9h die beiden Topfrauen an mir vorbeikamen: kurz anlaufen, um schon nach 100m wieder einen Krampf im rechten Oberschenkel zu bekommen. Immerhin hatte ich so einen glorreichen TV-Auftritt von ca. 20 Sekunden. Bei km 27 traf ich mit triwolf (er war bei km 38) letztmals im Rennen ein EMU. Er war guter Dinge, unterwegs zu einer tollen Zeit und dementsprechend bester Laune. Ich beneidete ihn um all das nicht, sondern lediglich darum, noch eine Runde extra am Main flanieren zu müssen!

Die Zielankunft

Irgendwann sind 42 km auch mit flottem Spazieren zu Ende. Ich nahm mir vor, auf dem Roten Teppich im Zielkanal nicht zu rennen, weil das nach den vergangenen 13 km praktisch Irreführung des Publikums gewesen wäre. Bis 50 m vor dem Ziel ging ich dann auch. Als mich die Zuschauer klatschend auf einen von hinten herannahenden Athleten aufmerksam machten, gab ich doch noch etwas Gas und war im Ziel, als 1489. von ca. 2.100.
Und was fühlte ich? Rein gar nichts. Der Beifall im Zielkanal, das Durchlaufen des Zieltors, das Anreichen von Medaillen etc. Es ging mir alles am Arsch vorbei.

Nach dem Rennen

Im Zielbereich war alles top organisiert. Es gab jede Menge zu essen und zu trinken, Duschen, Massagen mit vertretbarer Wartezeit, alles bestens. Ich unterhielt mich mit anderen Finishern über die bunte Mischung an Leuten im Zielbereich. Leute mit wehenden Aludecken wurden von Rollstullfahrern und Leuten auf der Bahre umkurvt. Das ganze erinnerte stark an „Einer flog übers Kuckucksnest“, es fehlte nur der Indianer mit dem Waschbecken (von Hans Grohe).
Nach einem kurzen Treffen mit meiner Familie, die froh war, dass alles geschafft und vorbei war und Frankfurt beruhigt Richtung Heimat verließ, traf ich mich mit triwolf, seinem Spezi Rainer sowie Kampa, die gleich richtig reagierte und uns 4 Halbe Bier (mit %%) besorgte. Danke für diese noble Geste. Anschließend ging es zur Abholung der Räder. Dort sah ich zum ersten Mal seit längerer Zeit, was ein verschärfter Kreislaufkollaps ist. Ohne ins Detail zu gehen: einem Brechanfall folgte ein wenig erbauliches Zucken...Lohnt es sich, seinen Körper so zu schinden?
Ich war froh, als ich kurz darauf bei triwolf im Auto Richtung Rebstockgelände Campingplatz war. Eigentlich wollten wir ja noch 2-3 Bier zischen, aber nach einem halben Liter pro Nase waren wir zu kaputt zur Fortsetzung und zogen uns in die jeweiligen Zeltabteile zurück. Am nächsten Tag dann Zelt abbauen im Nieselregen und Heimfahrt Richtung München. Wir legten zwei Boxenstopps bei McDonald‘s ein und sind damit noch kultiger als Faris. Ich zog mir insgesamt 4 fette Cheeseburger und einen Ei-Muffin rein; triwolfs Magen schwächelte zu der Zeit noch etwas. Danke jedenfalls nochmals für die Mitfahrgelegenheit, Wolfgang!

Mein Fazit:

Insgesamt ein recht bedrückendes Ende einer tollen Vorbereitungszeit, die mir fast immer Spaß machte. Meine ersten Gedanken waren: wieso sollte ich nochmals ein Rennen bestreiten, das mir kaum Freude bereitet? Lag es an Frankfurt, an der Länge der Strecke oder war ich am Sonntag einfach miesepetrig aufgelegt?

Spontan sagte ich, dass im nächsten Jahr nur Mitteldistanzen mitgemacht werden, weil mir die von vorne bis hinten wirklich Spaß machen, anders als dieser unsägliche Marathon. Oder wird es vielleicht so kommen, dass ich plötzlich eine Rechnung mit der Streckenlänge offen habe? Es wird sich zeigen. Vermutlich wird erst einmal ein LD-Sabbatjahr abgehalten, um dann 2009 evtl. in Roth zu starten. Von Frankfurt habe ich erst einmal genug, wobei ich die Zuschauer an der Laufstrecke schon toll fand.

Glückwünsche an die anderen EMU-Finisher von der Roten Frankfurt-Laterne pioto und danke, dass ihr genügend GA1 hattet, meine verbalen Ergüsse zu lesen.

Für die Statistiker:
1:20:16 - 8:00 - 5:24:09 - 5:26 - 5:29:44
Gesamt: 12:27:35

AK-Platz: 392/512
Overall: 1489/1888


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