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@Anja: bei uns ist es so, dass die meisten Autofahrer relativ rücksichtsvoll fahren. Einige fahren sogar extrem freundlich und zurückhaltend, wenn sie auf Radfahrer treffen.

Aber einige fahren offensichtlich völlig blind und sind eine Gefahr für alles in ihrer Reichweite. Die machen das gewiss nicht absichtlich, aber wer so bescheuert fährt, sollte lieber zu Fuss gehen. Das sind im Wochenmittel wohl so 1-3 Fahrer.

Dann gibt es die Möchtegernpolizisten, die hupenderweise wild gestikulierend darauf aufmerksam machen wollen, dass ihnen die Strasse gehört und man da nichts zu suchen habe. Anfänglich hab ich sie eigentlich nur mit einem gewissen Finger bedacht, irgendwannn bin ich zu übertrieben freundlichem Winken übergegangen.

Und dann gibt es noch die Bande totaler Vollidioten, die einen entweder gerade noch schnell überholen oder absichtliche gerade so eben nicht rammen wollen. Das sind in einem Sommer auch mal locker zwei Dutzend Beinahe-Zusammenstöße, von denen jeder einzelne Minimum Krankenhaus bedeutet hätte. Wenn irgendwann mal ein Polizist dabei sein sollte, gibt es ne Anzeige wg. versuchten Totschlags und da kommt derjenige nicht mehr raus.

Fazit: aufgrund der Menge der Autos, mit denen man wöchentlich zu tun hat, trifft man zu häufig auf solche, die eine akute Gefahr für das eigene Leben darstellen. Dass viele andere rücksichtsvoll fahren, nützt einem dann leider auch nichts.

Erst einmal das Wichtigste: Meggele, das heist ALAAF! Helau rufen nur die Deppen, die vom Feiern keine Ahnung haben und auch kein richtiges Bier trinken.

Was die Autofahrer ageht, stimmt es schon, dass es einen hohen Anteil an Fahrradjägern gibt- zumindest in Deutschland. In Holland zB ist das alles viel einfacher... die sehen ein Rad und machen dir Platz!
Das Problem der Rennradfahrer liegt imho vor allem darin, dass wir einfach zu oft unterschätzt werden... wenn der Autofahrer an einer Kreuzung steht, denkt er sich, "Joa des passt scho, ist ja nur ein Radler" und biegt ein- ungeachtet der Tatsache, dass man mitunter schonmal gen Tal mit 60 und mehr Sachen angeflogen kommt. Rennradler sind meist viel zu schnell für das Verständnis der motorisierten Fraktion- die sind alle nur Omi auf ihrer Fiets gewöhnt, die gemütlich mit 10kmh durch die Lande zockelt. EIn viermal so schneller Zweiradler bringt da alles durcheinander.
Und, mal ehrlich, wir sind oft viel zu schnell. Wer von euch fährt zB in einer kilometerlangen Spielstraße wirklich die geforderten 6kmh? Wohl niemand. Natürlich hält man die Augen auf, aber so langsam? Das will ich sehen....

Wir müssen einfach umsichtiger fahren, und ein Großteil der Autofahrer muss lernen, dass es Rennräder gibt. Von denen sie mitunter ohne Probleme überholt werden können.

Ok. Dann muß ich wohl diesen Sommer mal auflisten, was einem alles lustige als Autofahrer passieren kann.

Das erschreckendste hatte ich mal auf der Strecke zwischen Weinsfeld und Eysölden - der eine oder andere wird die Strecke kennen - in Richtung des Verpflegungspunktes beim Challenge.

Vor mir zwei Radler, völlig frei Straße. Ich schere aus, um sie zu überholen. Plötzlich schert auch der hintere der beiden Radler aus und fährt mitten in der Straße. Ich dachte der springt mir ins Auto. Gebremst, ausgewichen, gehöriger Schreck. Der hat sich vorher umgeschaut und gesehen (und sicher auch gehört), daß da ein Auto kommt. Der konnte davon ausgehen, daß ich nicht mehrere Kilometer mit max. 30 km/h hinter ihnen herfahren will, wenn die Straße ansonsten völlig frei ist. Aber er hopst mir einfach vor die Räder. Wäre ich in den Graben gefahren hätte er vermutlich über den blöden Autofahrer gelacht. Hätte ich ihn vom Rad geholt, wäre ich die Blöde gewesen.

Oder Radfahrer, die vergessen, daß die Challengestrecke nur im Wettkampf für Autos gesperrt ist. Was, schon wieder einer? Da wird mitten auf der Fahrbahn gefahren, Kurven geschnitten etc. Ich erwarte keine Wunder - aber daß sich die Radfahrer an die Straßenverkehrsordnung halten.

Ich sehe solche Kapriolen als Ausnahme. Viele Radfahrer sind großartig, fahren rechts, passen auf, geben einem sogar Zeichen, wenn man überholen kann oder eben nicht.

Anja

Lustige Frage...

Ich lade alle, die diesbezüglich Nachholbedarf haben, hierher ein. Die letzte Situation dieser Art hatte ich Freitag und dort das immense Glück, einen Polizisten involviert zu haben. Der Autofahrer geht demnächst zu Fuß (leider nicht lange genug, denn IMHO hat so jemand das Recht verwirkt, überhaupt noch mal ein Auto fahren zu dürfen).

Ansonsten ist es hier im Umland Standart, zu überholen und dem Radfahrer per Lichthupe mitzuteilen, dass er sich bitte in Luft auflösen soll. Ich fahre in so einer Situation immer ruckartig in die Mitte der Straße, richte mich auf und gestikuliere wild. Hat bis jetzt immer geholfen.

Ach ja, ein Schlagwerkzeug ist für diese Situationen auch von Vorteil, die Autofahrer steigen dann gerne mal aus und wollen einem klarmachen, dass sie doch im Recht wären...



Wir haben darüber schon bis zum Erbrechen diskutiert. Das Problem ist: es gibt zu wenig normale Menschen. Und die Dichte derer, die es nicht sind, ist hier anscheinend höher als bei Euch.

Ich bins leid, immer zurückzustecken. Ich wehre mich mittlerweile. Gleich werde ich meine 100er-Runde drehen und ich weiß jetzt schon, dass ich 4-5 Situationen haben werde, in denen es mir fast an den Kragen geht und ich mir nichts sehnlicher wünsche als ne Knarre.

Bevor wir jetzt aber albern Radfahrer vs. Autofahrer spielen, sollten wir uns auch bewußt sein, daß der Radler im Zweifel sein Leben läßt und der Autofahrer mit 'ner Schramme im Lack davon kommt ...

Ja

Ich drängel auch schon seit längerem zurück ...



Bei mir hat's das letzte Mal ja nicht geholfen.
Muß das vielleicht beim Capoeira noch besser trainieren, daß ich das nächste Mal wenigstens nicht auf dem Kopf lande ...



Ich vertraue immer auf meinen "Sportlervorteil" und daß ich ja bereits "warmgefahren" bin

Im Zweifel kann ich ja immer noch gut 42 km davonlaufen




Ich sehe das Recht des schwächeren (Verkehrsteilnehmers) auf unserer Seite

Genau das war mir eben auch noch eingefallen. Wie sagte mein LKW-Fahrlehrer: "Männers, denkt immer dran: Unfälle mit LKWs sind relativ selten, aber in 80% der Fälle haben sie einen tödlichen Ausgang!"

Und in der Richtung sehe ich auch jede diesbezügliche Aktion eines Autofahrers als Angriff auf mein Leben.

Ich bin vermutlich altmodisch, aber ich habe gelernt, dass der Stärkere auf den Schwächeren aufzupassen hat. Leider muss ich jeden Tag erleben, dass das genau Gegenteil gelebt wird. Und auch in Diskussionen zu dem Thema höre ich dann immer nur "Naja, als Radfahrer ist man halt der Schwächere, da muss man eben aufpassen."

Aufpassen: ja!

Zurückstecken: nein!

Ich muss unbedingt dafür sorgen, daß meine Frau diesen Fred nicht liest. Sonst darf ich nur noch indoor sporteln.

a. Ich fahre jetzt gleich 42 km - mit dem Auto.
b. Das Recht des Schwächeren ist es nicht Rücksicht nehmen zu müssen? Sorry, fällt dann für mich unter selber schuld. Bei mir ist es ein Kratzer im Lack, wenn Du mir fahrlässig reinfährst, bei Dir könnte es mehr sein...
c. Ja, Frank, WIR haben das bis zum Erbrechen diskutiert. Und Du weißt, daß ICH was gegen das "ihr bösen Autofahrer, wir sind hier die Guten auf der Straße" habe. Und Du weißt genauso, daß ich was gegen die Idioten habe, die Radfahrer gefährden.

Anja

hmm nen Freund von mir ist Fahrradkurier und hat son ne selbstgebaute Drucklufthupe am Fahrrad - er meint es hätte ihm schon mehrmals gerettet.... ist aber auch ein nen Höllending-
bei Fußgängern darf man das Ding nicht einsetzen, die kriegen nen Herzinfakt

da hat wohl Anja sich selber falsch gequotet - oder fährt Anja nun wirklich 100 km mit dem Rad, um nicht Gefahr zu laufen, einem wütenden Radler zu begegnen?

Sowas hatte ich als Kurier damals auch. Und ne Trillerpfeife. Hat beides nix genutzt.

Der Klassiker ist der Fußgänger auf dem Radweg. Du pfeifst, der dreht sich um um bleibt stehen. Also lieber nix machen und drum rum fahren.

Bei Autofahrern, die nicht aufpassen hilft sowas eh nicht, denn die assoziieren dann mit Klingel oder Pfeife einen Radfahrer, der ihnen ja eh egal ist....

So, Jacke ist trocken, ich hau ab.

Flow hat mich falsch gequotet, ich wollte das nur richtig stellen.

Ich werde NIE 100 km Rad fahren. Außer im Urlaub fahre ich fast nur zu dienstlichen Zwecken Auto. Wenn mich das zu einem schlechteren Menschen werden läßt, werde ich mich hier ganz schnell verabschieden.

Anja

Jehova, Jehova....

Seid ihr noch bei Sinnen alle?
Hört mal auf euch zu streiten...

Vom Recht nicht Rücksicht nehmen zu müssen, habe ich nicht gesprochen.
Rücksicht, das sehe ich im drullseschen Sinne, ist aber vor allem vom Stärkeren auf den Schwächeren zu nehmen.

Oder anders :
Ich bin für die Konsequenzen meines Tuns verantwortlich.
Wenn ich durch "Aufrüstung" (Auto, hohe Geschwindigkeit ...) eine größere Gefahr für meine Umwelt darstelle, muß ich auch besser aufpassen.
Das praktiziere ich als Radfahrer gegenüber Fußgängern oder anderen Radfahrern, als gesunder Erwachsener gegenüber Schwachen, Kranken, Kindern, Alten ...

Falls ich tatsächlich mal durch meine Mißachtung der Verkehrsregeln einen Unfall verursache und einen Kotflügel beschädige, werde ich wohl für den Schaden aufkommen müssen, mich aber tausendmal weniger dafür schämen, als wenn ich unter Einhaltung aller Regeln einem Kind (das mir womöglich auf seinem Rad die Vorfahrt genommen hat) einen Finger breche.





Schädelbruch, Fazialisparese, Schwerhörigkeit, Lagerungsschwindel, Sensibilitätsstörungen, Narbe am Kopf ...
Ich mache es gerade durch...
(Alles auf dem besten Weg der Heilung und damit wohl hoffentlich vorrübergehend)

Mit dem Zusatz, daß sie, aus einer Seitenstraße kommend, mit Blick auf mich oder vielleicht auch nur auf das "Vorfahrt gewähren" Schild fahrlässig weiter fährt.







Ja, kann man so sehen ...
Wir leben in einer Welt ohne Garantie, jeder ist für sich selbst verantwortlich und wenn meine Unfallpartnerin so weiter fährt und drullse sie in einem Wutanfall im Sommer rechtswidrig abknallt, könnte ich auch sagen, "Sorry, fällt für mich unter selber Schuld."