Kurze Textanalyse
spiegel-online hat geschrieben:
Neuenfels wird wohl eher das Recht auf freie Meinungsäußerung gemeint haben, und diese Ungenauigkeit ist der Trick in solchen Auseinandersetzungen: Im Huckepackverfahren wird im Kampf für eine demokratische Errungenschaft der Aufklärung ein dämlicher, durchaus widerwärtiger Regieeinfall gleich mit salviert.
Ich habe in der gesammten Debatte niemanden gehört, der sich positiv zu der Qualität der Inzenierung geäußert hätte. Jeder Kommentar, den ich bisher gelesen habe, war in der Lage zwischen dem künstlerischen Wert der Inzenierung und dem Recht auf künstlerische Freiheit zu differnzieren. Der einzige, der dieses Differentationsvermögen offenbar nicht besitz, scheint der Spiegel-online Redakteur zu sein.
Zitat:
Neuenfels Epilog, in dem Idomeneo die abgeschlagene Köpfe von Poseidon, Buddha, Mohammed und Jesus auf der Bühne absetzt, ist also völlig idiotisch. Erstens: Idomeneo hat gar keinen Grund, Poseidon den Kopf abzuschlagen.
Durchaus möglich, dass die Inzenierung grottig ist - ich kenne sie nicht und wkann sie daher nicht beurteilen. Jedoch darum geht es in dem Streit doch garnicht. Thema verfehlt!
setzten, sechs! Zitat:
Das kann wohl nur einer Politikerin einfallen, die ihr intellektuelles und moralisches Kapital in den Tagen angehäuft hat, als sie als Roadmanager für die Anarcho-Gruppe "Ton Steine Scherben" ("Macht kaputt was euch kaputt macht") gearbeitet hat. Und seither nichts mehr an Bord genommen hat.
Allein hier offenbart der Autor, welches Geistes Kind er ist. Ton Steine Scherben war eine Politische Band und man braucht ihre Ansichten nicht zu teilen. Jedoch die Ansicht, jemanden schon durch den Verweis auf (ehemalige) Nähe zu Ton Steine Scherben diskreditieren zu können, halte ich für ein gutes Indiz, wie weit Standpunkt und Horizont des Autors voneinander entfernt sind.
Zitat:
Oft weiß dieser Typus, der heute das Mehrheitsmodell stellt, gar nicht, wenn er beleidigt. Ihm fehlt die Fähigkeit zur Einfühlung, wie der Philosoph Erich Fromm ausführt: "Für narzisstische Menschen ist der einzige Bereich, der ihm ganz real vorkommmt, seine eigene Person: Seine Gefühle, seine Gedanken, sein Ehrgeiz, seine Wünsche, sein Körper, seine Familie, alles was er ist oder was ihm gehört. Jeder und alles außerhalb von ihm ist grau, hässlich, farblos und kaum existent."
Und mit damit versucht er ausgerechnet eine Institutinon von kritik abzuschirmen, die von sich selbst behauptet, allein-seelig-machend zu sein?
Zitat:
Sind wir bereit, für unsere Werte zu sterben? Und welche wären das dann?
Nach Möglichkeit würde ich dieses zu vermeiden suchen. Jedoch gibt es Werte, für die ich bereit bin, z.B. beim CSD in Warschau auch körperliche Risiken in kauf zu nehmen. Jedoch möchte ich wetten, dass dieses nicht die Werte sind, die Herr Matussek meinte.
Gruß Torsten,
der "Der Traum ist aus" zu seinen absoluten Lieblingsliedern zählt