(Ich hab den Fred nicht gelesen und weiss nicht, ob's schon diskutiert wurde, also bitte nicht *deswegen* hauen

)
Linus hat geschrieben:
Nö. In dem Punkt hat er ja nicht ganz unrecht.
Sicherlich gibt's den einen oder anderen, auf den genau dieses Schema zutrifft, aber es trifft fuer die ueberwaeltigende Mehrheit der kinderlos gebliebenen Akademiker eben nicht zu. Die absolute Mehrheit ist ja gerade trotz Kinderwunsches kinderlos geblieben, das Problem ist so einfach und so schwierig zugleich: Partnerwahl und hiesige Unistrukturen.
*Eigentlich* hab ich keine Lust, das weiter zu debattieren, weil ich mich dann wieder aufrege, aber wer sich mal laenger an dt. Unis oder Forschungsinstituten umgesehen hat, der weiss, was ich meine. Insbesondere ist's ja so, dass den Leuten ueberhaupt nicht klar ist, auf was sie sich mit ihrem Studium XY eingelassen haben. Und wer dann wirklich forschen will, der hat eben haeufig nur eine Wahl und die heisst: gut sein, promovieren, Postdoc machen, zweiten Postdoc machen, Zeitstelle, Festanstellung und/oder Professur.
Das alles bedeutet zuallererst viiiiiiiiel Wochenarbeitszeit (bei uns damals mind. 6 Tage woechentlich, zumindest werktags nicht unter 12h), viele Umzuege (bei uns: weltweit) nach kurzer Zeit (2-3 Jahre). Und: lauter Kollegen mit denen man wirklich NULL anfangen kann. Nein, ich hab zum Glueck keine Bilder

Dann sind die Leute irgendwann 40 und merken: hoppala. Klar kann man jetzt sagen: selbst schuld, haettest du doch frueher. Sicher doch - aber dann muss man sich nen anderen Beruf aussuchen. (Natuerlich ist auch das etwas pauschalisiert, aber auf die Masse trifft's zu.)
Es kommen noch ein paar andere Faktoren hinzu, die jedoch alle in die gleiche Richtung gehen. Den Leuten ist haeufig anfangs nicht bewusst, dass sie schon so frueh gewaehlt haben, ohne es zu wollen...
Und als weitere Sonderfaelle kommen natuerlich noch die hinzu, die ganz bewusst sagen: ich will dies und jenes tun, dafuer muss ich 70-80 Stunden woechentlich arbeiten, also ist's nichts mit Privatleben, aber dafuer entwickel ich eben nuetzliche Dinge fuer die Allgemeinheit (Medikamente oder was weiss ich). Wer anfaengt zu Renten usw. aufzurechnen, der muss auch solche Leute einbeziehen.
Soll doch jeder fuer sich machen, was er fuer richtig haelt. Was geaendert werden muss, sind die Strukturen, dass sich die Leute so entscheiden/muessen, wie sie's momentan tun.