drullse hat geschrieben:
@all: ja, ich werde wohl erstmal nur ins normale Bad gehen, muß nur dem Trainer mal Bescheid sagen...
Kann ich nur empfehlen. Möglichst oft und kurz. Ich bin vorletztes Jahr über den ganzen Winter kaum länger als 30 Minuten im Bad gewesen. Wenn ich keine Lust mehr hatte oder keine Kraft, bin ich sofort nach Hause gegangen. Mein Erscheinen im Schwimmbad löste unter den Schwimmern dadurch stets allgemeine Heiterkeit aus. Es gab Tage, da schaffte ich es nur bis zum Beckenrand -- nicht aber ins Wasser. Dort saß ich mit den Goggles auf der Stirn und hatte nicht die mindeste Lust, mich nass zu machen. Ich ging wieder nach Hause und kam am nächsten Tag wieder. Letzteres ist für mich der Schlüssel zum Erfolg.
Das Vereinstraining brachte mir am Anfang wenig bis gar nichts. Das ganze Gehampel mit Brettern, Pullboys, Flossen sowie Übungen mit allerelei Verballhornungen des Kraulstils (einarmig, zweiarmig mit Brustbeine, Rückenschwimmen für die Wasserlage etc.) rieb mich seelisch wund und raubte mir den Spaß an der Sache. Ich nahm es zunächst in Kauf, da ich an die künftige Verbesserung meiner Technik glaubte. Die traurige Wahrheit ist jedoch, dass dieser Erfolg ausblieb. Der tapfere Trainer korrigierte wortreich meine Kopfhaltung nach ein paar Bahnen einarmig kraulen, und ich tat interessiert und verheimlichte ihm, dass ich eigentlich nur gegen das Absaufen angekämpft und mein Überleben Vorrang vor seiner verkackten Kopfhaltung hatte.
Ich klinkte mich aus, schwamm in lächerlich kurzen Einheiten mein eigenes Ding und konzentrierte mich kraulend ganz einfach auf Wasserlage, Armzug und Gleiten. Eine Uhr habe ich nie benutzt und auch keine einzige Bahn gezählt. Eine Anleitung, wie die Kraultechnik auszusehen hat, holte ich mir aus dem Internet. Wichtig waren und sind nur zwei Dinge: Jede einzelne Bahn ist Techniktraining; wenn ich keine Lust mehr habe, gehe ich sofort nach Hause. Das Techniktraining ist vom Beckenrand aus nicht sichtbar. Ich versuche einfach permanent, "sauber" zu schwimmen und konzentriere mich phasenweise auf bestimmte Teilaspekte.
Zum ersten Mal stellte sich so etwas wie Erfolg ein. Dazu kam dann der Spaß und ich blieb dran. Allmählich begannen die schnellen Jungs auf der Bahn mich zu grüßen. Heute ist kaum mal einer schneller als ich. Uhr, Paddles und anderes Plastik lasse ich nach wie vor zu Hause. Ich versuche einfach, erstmal ein vernünftiger Schwimmer zu werden. So wie drullse viele Laufanfänger, die auf der Tartanbahn herumdoktern, erstmal für einen Winter in den Wald scheuchen würde, um über Stock und Stein solide Läufer nach alter Schule zu werden, so will ich es für's nächste mit dem Schwimmen halten. Ausgefeilte Trainingsmethoden kommen später.
Wer sich für Schwimmzeiten über 3,8 km interessiert:
1:17 Stunden
1:05 Stunden
1:06 Stunden
1:02 Stunden
Grüße,
Klugschnacker