Keiner schreibt was, dann mache ich mal den Anfang
Auf Einladung des HTV bin ich dann doch noch in Hamburg an den Start gegangen. Unser Teamname war entsprechend "HTV-Team"
Am Donnerstag angereist, um am Freitag noch was von der Stadt und den dann schon stattfindenden Rennen zu haben.
Die Hotelwahl (yoho-Hamburg) war erste Sahne. Ich habe zwar nicht mehr den Jugendbonus beim Bezahlen des Zimmers bekommen, aber das Hotel ist einfach schön und das arabische Restaurant im Haus hat mir auch noch zu später Stunde ein leckeres mehrgängiges Menü serviert.
Am Freitag bin ich dann zur Akkreditierung und nachdem das mit dem Mädel geklärt war, dass mein Nachname nicht tacis ist, hatte sie auch meinen Namen auf der Meldeliste gefunden. Knapp 90 Tacken fand ich dann allerdings ganz schön heftig für eine Olympische Distanz.
Feinstes Hamburger Regenwetter hat dann erstmal dafür gesorgt, sich diese riesen Modelleisenbahnlandschaft anzusehen. Echt beeindruckend
guckst du
Nachmittags habe ich mir das U23 Rennen der Männer angesehen und stelle fest, dass das ganze schon publikumsgerecht in Szene gesetzt ist, da die Athleten ettliche Male an den Tribünen vorbeikommen.
Das ganze wurde natürlich mit dem Sieg von Gregor Buchholz getoppt.
Abends sind wir noch lecker essen gewesen und außer zwei Prosecco und einem Pflaumenschnaps nach dem Essen bin ich komplett Alkfrei geblieben
Mein Start war um acht Uhr morgens, also wurde es um eins langsam Zeit, ins Bett zu gehen.
Morgens dann mit dem Rad und allen Klamotten zum Start, eingecheckt, die anderen vom HTV getroffen und gemeinsam zum Start gegangen.
Dort die erste Katastrophe: Wassertemperatur 16,5°C
Zweite Katastrophe: ich kann weder die Hände, noch die Füße eines in der Alster schwimmenden Athleten erkennen, weil das Wasser so dreckig ist
Beim Einstieg ins Wasser bekomme ich den absoluten Kälteschock und zweifel an meinem Verstand.
Der Wasserstart ist problemlos und das Schwimmen ist auch OK. Der Schmerz meiner kalten Füße und Hände überdeckt jegliches andere Gefühl.
Unter die Brücke durch gehts in die Außenalster (glaub ich zumindest). Beim Gedanken daran, dass hier sonst die Ratten flanieren, schwimme ich gleich noch ein bisschen schneller. Langsamer geht auch nicht, weil ich ziemlich gemächlich unterwegs bin.
Nach 32 Minuten werde ich an Land gespült und bin froh, dass ich nicht noch ins Wasser brechen musste. Zwischendurch ist mir nämlich ganz schön schlecht geworden. Alster? Nie wieder!
Die Wechselzone dürfte wohl als die längste der Welt bekannt sein. Bis ich am Fahrrad bin, tun mir mächtig die Füße weh, weils große Teile über Kopfsteinpflaster geht, das zum Glück mit Teppich abgedeckt ist.
Den Weg aus der Wechselzone raus lege ich auch Barfuß zurück, weil meine Schuhe an den Pedalen eingeklickt sind.
Endlich auf dem Rad kann ich mal wieder etwas Tempo machen. Nur der Gegenwind stört mächtig. Ist mir aber egal, weil das auf dem Rückweg ja Rückenwind bedeutet
Die Strecke ist relativ flach und da in Wellen gestartet wird, auch sehr leer. Windschattenfahren beobachte ich zu keinem Zeitpunkt. An den wenigen Steigungen merke ich, dass sich das Training im Odenwald bemerkbar macht. Während die Flachländer keuchend im kleinsten Gang die Steigung hochdrücken, kann ich auf dem Auflieger an ihnen vorbeiziehen.
Nach 1:08 sind die 40km rum. Zwar kein berauschendes Ergebnis, aber ich wollte ja auch hauptsächlich Spaß haben und dem Wind gebe ich jetzt einfach mal die Schuld an allem. Kurz vor Ende hats dann übrigens auch noch angefangen zu regnen. So kann das ja nix werden
Wieder in die ewig lange Wechselzone eingebogen und dann auf die flache Laufstrecke. Abgesehen von zwei Wolkenbrüchen, die mich bis aufs letzte Hemd richtig durchnässt haben, ist von der Laufstrecke nix zu berichten. Ich überhole einige und werde auch von einigen anderen überholt, unter anderem vom hessischen Jugendwart. Da war ich ja schon ein wenig perplex, weil der Kerl das ein oder andere Kilo Mehrgepäck dabei hatte. Aber gegen die Jugend habe ich wohl keine Chance mehr
Im Ziel bin ich mit 2:38, was PB entspricht. Vergleichbar ist die Zeit allerdings nicht, da ich noch nie auf einem solch einfachen Kurs gestartet bin.
Der Zuschauerzuspruch hielt sich sehr in Grenzen. Außer im Ziel war nirgends was los, was aber aufgrund der Wetterverhältnisse wirklich nicht zu erwarten war.
Fazit: nette Veranstaltung, gut organisiert, aber aufgrund des Starts in der Alster kommt für mich ein zweiter Start nicht in Frage.