Roth 2012
Zunächst mal ist Roth tatsächlich die „beste LD“ der Welt. Das ganze WE war für mich und die beste Ehefrau von allen, voll schöner Eindrücke von positiv verrückten Menschen.
Wir haben zum ersten mal alles mitgenommen. Von der Pasta-Party bis zur Siegerehrung. Alles war perfekt organisiert und vorbereitet. Alles, ausser mir ;-)
Am Freitag sind wir nach der Schule direkt losgefahren und waren nach 6 Stunden Stau auch pünktlich am Heuberg wo die Emu/TS-Crew um den Grillmaster uns ein Plätzchen fürs Zelt freigehalten haben. Schnell aufbauen und zur Registrierung und Pasta-Party.
War alles etwas viel Stress und so sind wir nach kurzem Hallo wieder zu den Winklers um noch was zu entspannen. Die anderen kamen dann auch ncoh und langsam kam ich dann auch runter.
Am Samstag sind wir dann zum Cafe Schmidt für ein ausführliches Carboloading-Frühstück. Der Knaller.
Danach gings zum ersten Höhepunkt des WE, shoppen auf der Messe :-)
Als Mitglied im Team Magic hab ich mir auch noch kostenfrei die Wade kneten lassen, was ein Service.
Danach wieder zum Zelt um das Rädchen fertig zu machen und die Giro-Zipfelmütze zu preparieren.
Mit zitternden Knien ging es dann zum Rad-Check-In. Wird der KaRi meinen Helm akzeptieren?
Er hats getan.
Die WZ war schon überwältigend. Nach dem ich mein Isaac abgestellt hatte, bin ich noch mal alle Wege abgegangen damit morgen auch nichts schief läuft und dann locker zum Camping zurückgejoggt.
Für die Henkersmahlzeit entschieden wir uns für die Winklersche Küche, was sich als kleiner Fehler herausstellen sollte da wir 1,5 Stunden aufs Essen warten mussten.
Am Zelt danach noch eoin paar Reiswaffeln und ab ins Bett.
Schlafen ging erstaunlich gut.
3:55 h der Wecker geht los.
Ein perfektes WK-Frühstück gabs dann bei den Winklers und das auch „just in time“ :-)
Dann also die beste Supporterin der Welt mit frischem Kaffe geweckt und so langsam sind dann auch die anderen wach geworden.
Um die Atmosphäre geniessen zu können, war ja mein erster Start im „Franggenland“, sind wir dann recht zügig zum Kanal und ich hab noch genügend Zeit zum schauen und nervös werden gehabt.
Noch ein letzter Kuss für meine Traumfrau und dann rein ins Getümmel um beim Thorsten noch ne Runde Bodyglide zu schnorren. Aufs Dixie und ab in den Kanal. Ganz schön warm hier
Startschuss.
Ich bin eigentlich recht gut ins Schwimmen zu gekommen aber so richtig Druck hab ich nicht aufbauen können. Das wird dann auch so den ganzen Tag durchziehen. Locker war das Schwimmen und ich hab zwischendurch immer wieder Füße gesucht aber nie so richtig drangehangen. Als es am Austieg vorbei unter die Brücke ging sah ich vor mir einen Brustschwimmer und dachte den holste dir jetzt aber. Pustekuchen, auch der war schneller aus dem Wasser als ich. Bestzeit abgeschminkt, raus aus dem Wasser und weitermachen.
Wechseln lief super, nur leider stand bei meinem Sprung aufs Rad ein Athlet mitten auf der Strasse und versuchte in seine Schuhe zu kommen. Abbremsen, ausweichen und dem lieben Gott danken war eins.
Die Strecke geht ja direkt volles Rohr los. Durch ein Spalier von Zuschauern bergab mit Vollgas und trotzdem Zeit genug in die Schuhe zu schlüpfen.
Beim Radfahren hab ich dann aber das selbe Problem wie beim Schwimmen gemerkt, ich konnte keinen richtigen Druck aufbauen. Irgendwie lief es eigentlich ganz gut, aber mein Kopf wollte in der „Comfort-Zone“ bleiben. Viel Wind bestimmte meinen Radpart ein paar schicke Anstiege und eine Hammer-Abfahrt. Spass gemacht hat es allemal.
Als ich das erste mal den berühmten Solarer Berg hochfuhr, ging leider kurz vor mir ein Athlet aus den Pedalen und blieb stehen so das ich von 0 an den Hügel hochmußte. Glücklicherweise ist der nicht so steil, aber ein bißchen hats das Erlebnis getrübt.
In der zweiten Runde hab ich die ganze Zeit auf die Rückenwind-Passage gewartet, leider hatte sich aber der Wind gedreht und ich hab umsonst gewartet. Bei km 130 hat sich dann auch noch mein Ersatzschlauch aus dem „Bottle-Launcher“ verabschiedet. So bin ich die letzten 50km ständig mit einem Gebet an den Reifen-Gott auf den Lippen zur T2 gefahren.
Dort angekommen wurde ich schon lächelnd begrüßt.
Eine freundlich Dame öffnete meinen Wechselbeute und verteilte dessen Inhalt vor mir auf den Boden. Meine Strümpfe und Schuhe wollte ich dann aber doch selbst anziehen :-) Derweil entwirrte die freundliche Dame meinen Kopfhörer und schon war ich auf den Füßen. Die ersten 10km mußte ich mich erstmal in den Marathon finden. Solange hab ich noch nie gebraucht um meinen Rhytmus zu finden. Wieder so ne Kopfsache ;-) Ich hab mich dann von Verpflegung zu Verpflegung gehangelt. Meine Strategie mit nur Cola und Wasser ging für mich gut auf. Zuerst mehr Wasser und dann immer mehr Coke.
Unglaublich war, was an der Laufstrecke los war. Es gab ja kaum einen Kilometer ohne Zuschauer. Mein Kopfhörer hat sich bei km 10 verabschiedet und so musste ich dann ohne Mucke weiterlaufen, sehr ungewohnt für mich. Irgendwo vor dem Wendepunkt hab ich dann den Grillmaster gesehen mit, 10min Vorsprung. Vielleicht geht da noch was :-) Im Stadtwald hab ich leichte Atemprobleme bekommen. Wahrscheinlich durchs Ozon bedingt. War aber nicht so schlimm das ich mein Asthma-Spray brauchte. Eher etwas nervig. Beim zweiten Wiedersehen hatte sich der Vorsprung vom Thorsten um keine Millisekunde verkleinert. Keine Chance mehr. 5km vor dem Ziel hab ich dann noch die Mitcamper Icey und Maultäschle gesehen und konnte dann noch etwas Motivation aufbringen. Die Runde durch Roth kam mir unendlich lang vor. Letzendlich bin ich dann auf die begehrtetste Zielgerade der Triathlonwelt eingebogen und hatte Goosebumps und einen Kloß im Hals. Echt abgefahren was da los ist.
Im Finisherbereich mit Erdinger in der Hand hab ich erstmal den Thorsten und dann Sternchen gesehen. Irgendwie gings mir nicht so gut. Ich konnte nichts essen und nur schlückchenweise trinken. Mein Magen rebellierte schon beim Anblick des Buffets. So hab ich dann die Gunst der Stunde genutzt und bin unter die Dusche und ab zur Göttergattin.
Unser Treffpunkt war der Magic-Stand. Dort gabs dann auch direkt ein großes Hallo, eine Massage und ein Kinesio-Tape. Sehr geil, wie ein Profi.
Mit Essen am Marktplatz, Leute sehen und begrüßen Rad abholen und verstauen hatte ich dann auch die 230km voll.
Für das Feuerwerk hatten wir einen schönen Platz an der Tribüne und konnten das echt schöne Geballere vollends genießen. Ein toller Abschluss für einen sehr langen Tag. Nachher haben wir noch kurz die andern Zelter getroffen, sind aber schnell zum Camp weil ich seeehhhhr müde war.
Am Montag waren meine Beine sehr ok nur mein Magen war etwas grummelig, Hunger? Vor der Siegerehrung sind wir dann noch zu einem ausgiebigen Frühstück gefahren. Die Siegerehrung war echt lang und im Zelt war die Luft nicht sooo prickelnd, aber Ehre wem Ehre gebührt, sind wir bis zum Schluß dort geblieben. Leider haben wir im Anschluss niemanden mehr getroffen und sind erstmal zum Rothsee. Dort begann dann das Drama, Mein Bauch krampfte und stöhnte. Das hielt dann den ganzen restlichen Tag an. In der Nacht hab ich kaum ein Auge zugetan. Am morgen wars dann immer noch nicht besser und ich konnte immer noch nichts essen. Schweren Herzens entschlossen wir uns dann nach Hause zu fahren, statt wie geplant nach Slowenien :-(.
Mein Magen war dann auch erst am Donnerstag wieder einigermaßen in Ordnung.
Fazit:
Roth ist die beste Veranstaltung an der ich bisher teilgenommen habe. Es gibt für die Zuschauer viel zu sehen und die Herzlichkeit und Verbundenheit der Region ist phänomenal. Das Rennen mit seiner tollen Strecke, den vielen Supportern und den unendlich freundlichen Helfern ist gut für Bestzeiten, allein mein Kopf hat am Sonntag etwas gestreikt. So hänge ich jetzt ein wenig zwischen Euphorie über das Event und Enttäuschung über mein Rennen. Aber Mund abputzen und weiter, war ja trotzdem meine zweitbeste LD.