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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 11 Mai 2013 22:31 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
"Die reichsten Bevölkerungen seien in den letzten zwanzig Jahren immer biederer, lustfeindlicher und prüder geworden. Als Hauptschuldige nennt er neoliberale Ökonomie und postmoderne Ideologie. Sie hätten die Menschen um den Genuss elementarer Lebensqualitäten gebracht: volle Bürgerrechte, soziale Absicherung, Charme, Höflichkeit, Großzügigkeit, um nur einige zu nennen. Und was gibt es stattdessen? Sicherheit, Gesundheit und Kosteneffizienz."

"Wir würden vom Kulturkapitalismus beherrscht, das Leben werde nicht gelebt, sondern häppchenweise konsumiert, der Alltag weichgespült: Alles ist heute „ohne“, „Kaffee ohne Koffein, Bier ohne Alkohol, Cola ohne Kalorien, Schlagobers ohne Fett, Sex ohne Körperkontakt, Religion ohne Leidenschaft“. Dass wir uns diese Reduzierung des Lebens als Gewinn verkaufen lassen, sollte zu denken geben."


http://www.amazon.de/Wof%C3%BCr-sich-le ... 3596189039


Meine Güte, was für eine abgedroschene Plattitüdensammlung! Keine der obigen Aussagen hält auch nur im Geringsten einer Überprüfung stand. Es handelt sich um reinen Populismus. Selbst als unbedarfte Meinungsäußerung (anstelle einer belegbaren Erkenntnis) geht der erste Absatz nicht durch, da er sich selbst widerspricht. Billiger geht’s kaum.

Die Aneinanderreihung von Klischees im zweiten Absatz sollte uns nach Überzeugung des Verfassers "zu denken geben". Folgt man dieser Empfehlung, gelangt man selbst als geistiger Fußgänger in einer Zehntelsekunde zu der Einsicht, dass von den kolportierten Beobachtungen mit gleicher Berechtigung das Gegenteil wahr ist:

"... das Leben werde nicht gelebt (?), sondern am Stück verschlungen, im Alltag gibt es immer nur hardcore: Alles ist übersteigert, alles ist heute ’mit’, Limo mit Bier, RedBull mit Wodka, Riesenschnitzel und All-you-can-eat, Pornographie statt Erotik, Fundamentalismus statt suchende Religiösität. Dass wir uns diese Überfrachtung des Lebens als Gewinn verkaufen lassen, sollte zu denken geben".

Solcherlei intellektuelle Unredlichkeit tummelt sich überall dort, wo sich Fragen in den Raum stellen lassen, auf die es keine Antwort gibt und keine Antwort geben kann. Fragen wie "Was ist der Sinn des Lebens?" oder "wofür lohnt es sich zu leben?" stehen auf einer Stufe mit Fragen wie "Warum sind Einhörner innen hohl?". Dass abstrakte Kategorien wie Sinn, Gut und Böse etc. keinen Inhalt haben, ist in der Ratgeberliteratur noch nicht angekommen. Ist die Spezies Homo sapiens gut oder böse? Hat das Leben einen Sinn? Das sind Fragen nach Dingen oder Eigenschaften, die nicht existieren.

Grüße,
Arne


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 11 Mai 2013 23:14 
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Das Raubfisch-Emu
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@ Arne :daumen


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 10:09 
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Xterra-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:
"... das Leben werde nicht gelebt (?), sondern am Stück verschlungen, im Alltag gibt es immer nur hardcore: Alles ist übersteigert, alles ist heute ’mit’, Limo mit Bier, RedBull mit Wodka, Riesenschnitzel und All-you-can-eat, Pornographie statt Erotik, Fundamentalismus statt suchende Religiösität. Dass wir uns diese Überfrachtung des Lebens als Gewinn verkaufen lassen, sollte zu denken geben".

Solcherlei intellektuelle Unredlichkeit tummelt sich überall dort, wo sich Fragen in den Raum stellen lassen, auf die es keine Antwort gibt und keine Antwort geben kann. Fragen wie "Was ist der Sinn des Lebens?" oder "wofür lohnt es sich zu leben?" stehen auf einer Stufe mit Fragen wie "Warum sind Einhörner innen hohl?". Dass abstrakte Kategorien wie Sinn, Gut und Böse etc. keinen Inhalt haben, ist in der Ratgeberliteratur noch nicht angekommen. Ist die Spezies Homo sapiens gut oder böse? Hat das Leben einen Sinn? Das sind Fragen nach Dingen oder Eigenschaften, die nicht existieren.


Das ist aber erstmal deine Meinung!
Schau dich mal in vielen Teilen der Gesellschaft um, da findet man sehr viele dieser dargestellten Beispiele, leider!
Klar wird vieles verschlungen, es gibt hardcore in vielen Bereichen, logisch ist vieles übersteigert und es gibt vieles "mit", usw.
Vielleicht nicht so in deinem Umfeld, aber mach ne x-beliebige News-website auf, schau eine x-beliebige Sendung im TV an, überall findet man das Obengenannte,
ich schreib auch wieder, leider,
aber es ist so!

Und ja, es gibt in der Spezies Homo sapiens, besser auch Mensch genannt, Gute und Böse und gutes und böses!
Klar hat das Leben einen Sinn!
Den muß aber jeder selbst für sich suchen und finden!

Für den Einen ist es die Familie, für den anderen der Sport (sag nicht "Nein" denn ich kenne einige) und für andere ist der Sinn, das sie sinnfrei durchs Leben dümpeln!

Wie schon mal gesagt:
Jedem Tierchen, sein Pläsierchen!

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An den Gräbern der meisten Menschen, trauert tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben!


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 18:04 
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Admin-Emu
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Klugschnacker hat geschrieben:

Solcherlei intellektuelle Unredlichkeit tummelt sich überall dort, wo sich Fragen in den Raum stellen lassen, auf die es keine Antwort gibt und keine Antwort geben kann. Fragen wie "Was ist der Sinn des Lebens?" oder "wofür lohnt es sich zu leben?" stehen auf einer Stufe mit Fragen wie "Warum sind Einhörner innen hohl?". Dass abstrakte Kategorien wie Sinn, Gut und Böse etc. keinen Inhalt haben, ist in der Ratgeberliteratur noch nicht angekommen. Ist die Spezies Homo sapiens gut oder böse? Hat das Leben einen Sinn? Das sind Fragen nach Dingen oder Eigenschaften, die nicht existieren.

Grüße,
Arne


Naja, deine Erklärung läuft auf einen formlistischen Standpunkt hinaus, bei dem man zwar über Dinge redet (das Leben), ihnen auch Eigenschaften zuordnet (schön, ruhig, traurig etc.), sich aber weigert darüber nachzudenken, was sie eigentlich sind (Was ist das Leben? Was ist der Sinn des Lebens?). Wenn man behauptet, dass diese Fragen nicht existieren oder keinen Inhalt haben, kann man ketzersich fragen, ob die Dinge dann einfach nicht existieren (z.B. das Leben). Mag sein, dass man mit diesem Formalismus in den Naturwissenschaftern Erfolge feiert, doch der Preis ist eine Realitätsferne, da die Realität nun mal diese Fragen (Was macht das Leben lohnenswert?) aufwirft.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 18:14 
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Nüchtern betrachtet ist es schlicht Zufall, dass wir hier sind. Evolution halt. Shit happens........aus der Sicht unseres Planeten betrachtet. Und genauso zufällig werden wir eines Tages wieder verschwinden. Zum Glück......auch wieder aus der Sicht des Planeten betrachtet.

Der Sinn des Lebens für das Individuum kann bestenfalls sein, Freuden zu maximieren und Leiden zu minimieren.

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Isarauen-Pussy


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 18:23 
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Das Jever-Emu
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Ich seh das auch eher pragmatisch. Solange es noch genügend Freude am Leben gibt, lohnt es sich. Was das ist, kann ja ganz unterschiedlich sein. Von Person zu Person und von Zeit zu Zeit. Und aktuell gibt es immer noch viele Gründe, warum es sich lohnt zu leben und keinen (echten, dauerhaften) Grund, dass es sich lohnen würde, nicht zu leben. Irgendwann schlägt das Pendel vielleicht mal in die andere Richtung aus. Für den Fall habe ich vollstes Verständnis für Leute wie Gunter Sachs, der dann für sich entschieden hat: "Das war's, Feierabend".

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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 18:38 
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Xterra-Emu
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glaurung hat geschrieben:
Nüchtern betrachtet ist es schlicht Zufall, dass wir hier sind. Evolution halt. Shit happens........aus der Sicht unseres Planeten betrachtet. Und genauso zufällig werden wir eines Tages wieder verschwinden. Zum Glück......auch wieder aus der Sicht des Planeten betrachtet.

Der Sinn des Lebens für das Individuum kann bestenfalls sein, Freuden zu maximieren und Leiden zu minimieren.


Nicht nur nüchtern, das ist die volle Wahrheit!

glaurung mir wird Angst vor dir.

Die Schlussfolgerung ist :daumen :daumen :daumen

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 18:51 
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Schmorch'l-Butt'n-Emu
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Trunkenbold hat geschrieben:
glaurung hat geschrieben:
Nüchtern betrachtet ist es schlicht Zufall, dass wir hier sind. Evolution halt. Shit happens........aus der Sicht unseres Planeten betrachtet. Und genauso zufällig werden wir eines Tages wieder verschwinden. Zum Glück......auch wieder aus der Sicht des Planeten betrachtet.

Der Sinn des Lebens für das Individuum kann bestenfalls sein, Freuden zu maximieren und Leiden zu minimieren.


Nicht nur nüchtern, das ist die volle Wahrheit!

glaurung mir wird Angst vor dir.

Die Schlussfolgerung ist :daumen :daumen :daumen


Das ist meine felsenfeste Meinung, die ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit und wann immer sie auch nur halbwegs ins Thema passt, in den Raum werfe. Mich nervt's einfach, dass sich die Menschheit immer so wichtig nimmt. Krone der Schöpfung und so..............von wegen...........ein Ausrutscher der Evolution sind wir, mehr nicht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 19:06 
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Zu-blöd-zum-Schwimmen-Emu
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glaurung hat geschrieben:
Trunkenbold hat geschrieben:
glaurung hat geschrieben:
Nüchtern betrachtet ist es schlicht Zufall, dass wir hier sind. Evolution halt. Shit happens........aus der Sicht unseres Planeten betrachtet. Und genauso zufällig werden wir eines Tages wieder verschwinden. Zum Glück......auch wieder aus der Sicht des Planeten betrachtet.

Der Sinn des Lebens für das Individuum kann bestenfalls sein, Freuden zu maximieren und Leiden zu minimieren.


Nicht nur nüchtern, das ist die volle Wahrheit!

glaurung mir wird Angst vor dir.

Die Schlussfolgerung ist :daumen :daumen :daumen


Das ist meine felsenfeste Meinung, die ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit und wann immer sie auch nur halbwegs ins Thema passt, in den Raum werfe. Mich nervt's einfach, dass sich die Menschheit immer so wichtig nimmt. Krone der Schöpfung und so..............von wegen...........ein Ausrutscher der Evolution sind wir, mehr nicht.

Du hast sooo recht! :kuss

Aber was ist mit deinen Triggerpunkten passiert?? :bigfoot

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 19:13 
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Zu-blöd-zum-Schwimmen-Emu
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Da fällt mir die Karikatur ein, die ich jetzt natürlich nicht finde:

Zwei Planeten treffen sich. Sagt der Eine: "ich hab Menschen!"
Sagt der andere: "och, das vergeht wieder"

:lachen

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Innez eigener Freufaden


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 20:28 
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Das Raubfisch-Emu
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innez hat geschrieben:

Zwei Planeten treffen sich. Sagt der Eine: "ich hab Menschen!"
Sagt der andere: "och, das vergeht wieder"

:lachen


:lachen :lachen :lachen

Sehr gut !


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 20:49 
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S(up)portlerin
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innez hat geschrieben:
Da fällt mir die Karikatur ein, die ich jetzt natürlich nicht finde:

Zwei Planeten treffen sich. Sagt der Eine: "ich hab Menschen!"
Sagt der andere: "och, das vergeht wieder"

:lachen


Und warum bringen wir uns und möglichst alle anderen nicht gleich um, damit wir die Erde von uns befreien? Dann ist ja jeder der stirbt ein Segen. Jeder der sich nicht vermehrt tut dies um die Erde zu entlasten. Jeder, der jemand anderen (oder gar viele) tötet könnte dies damit rechtfertigen, daß man damit diese "Krankheit" Mensch nur hilft zu beseitigen?

Warum sucht Ihr Euch einen Partner und Freunde, eine Arbeit, die womöglich noch Spaß macht, bekommt Kinder... wenn das alles doch nichts wert und nicht wichtig ist?

_________________
06.05.2012 Caldera Blanca
12.10.2014 - München Marathon * 12.07.2015 - Challenge Roth * 27.09.2015 - Berlin Marathon *
25.09.2016 - Berlin Marathon * 27. - 30.11.2016 Lanzarote Running Challenge * 10.12.2016 Lanzarote Marathon * 09.07.2017 Challenge Roth


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 21:03 
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Das Raubfisch-Emu
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Anja hat geschrieben:
innez hat geschrieben:
Da fällt mir die Karikatur ein, die ich jetzt natürlich nicht finde:

Zwei Planeten treffen sich. Sagt der Eine: "ich hab Menschen!"
Sagt der andere: "och, das vergeht wieder"

:lachen


Und warum bringen wir uns und möglichst alle anderen nicht gleich um, damit wir die Erde von uns befreien? Dann ist ja jeder der stirbt ein Segen. Jeder der sich nicht vermehrt tut dies um die Erde zu entlasten. Jeder, der jemand anderen (oder gar viele) tötet könnte dies damit rechtfertigen, daß man damit diese "Krankheit" Mensch nur hilft zu beseitigen?

Warum sucht Ihr Euch einen Partner und Freunde, eine Arbeit, die womöglich noch Spaß macht, bekommt Kinder... wenn das alles doch nichts wert und nicht wichtig ist?


Weil wir unser Leben nicht in Frage stellen.

Für die Welt ist die Menschheit nur eine kurze Episode ohne Bedeutung.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 21:56 
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Das Jever-Emu
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Eine Laus im Pelz bringt sich auch nicht um, nur weil sie dem Wirt lästig/schädlich ist. Warum sollten wir also (jetzt schon) freiwillig gehen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben?
BeitragVerfasst: 12 Mai 2013 22:05 
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Wurstbrotmampfer
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keko hat geschrieben:
Naja, deine Erklärung läuft auf einen formlistischen Standpunkt hinaus, bei dem man zwar über Dinge redet (das Leben), ihnen auch Eigenschaften zuordnet (schön, ruhig, traurig etc.), sich aber weigert darüber nachzudenken, was sie eigentlich sind (Was ist das Leben? Was ist der Sinn des Lebens?).


Du sagst, bei meinem Standpunkt weigert man sich einfach darüber nachzudenken, was die Dinge eigentlich sind? Das sehe ich genau umgekehrt: Gerade weil man über diese Fragen sehr genau nachdenkt, kommt man dahinter, dass sie sich so gar nicht stellen lassen.

Was ist das Leben? Haben Tiere eine Seele? Welchen Sinn hat das Leben? Ist die Menschheit gut oder böse? Sind Pflanzen glücklich? Das sind alles Beispiele für Fragen, die sich nicht stellen lassen.

Bei der Frage nach dem Sinn des Lebens ist es besonders einfach, denn niemand kann angeben, was diese Frage eigentlich bedeuten soll. Was ist mit "Sinn" gemeint? Das ist offenbar kein objektives Kriterium, sondern eine individuelle Wertzuweisung. Was auch immer jemand als den "Sinn" des Lebens nennen wird: niemand könnte ihn widerlegen. Genauso wenig kann man umgekehrt einen eigenen Standpunkt in dieser Frage überzeugend darlegen. Es handelt sich um eine rein persönliche Wertzuweisung.

Und was bitte bedeutet "des Lebens"? Was ist damit gemeint? Das Leben eines bestimmten Menschen? Das Leben aller Menschen? Oder das aller Lebewesen des Universums einschließlich der Viren, Bakterien aller Galaxien? Zielt diese Frage auf die persönliche Selbstverwirklichung, oder werden biologische Sichtweisen als Antwort akzeptiert?

Auch wenn man die Frage soweit eingrenzen will, dass es sich um einen bestimmten Menschen aus Sicht seiner Selbstverwirklichung (und nicht seiner Spermien oder Eizellen) handeln soll, bleibt die Frage völlig unklar: Welche Zeitspanne wird betrachtet? Die eines Menschenlebens? Ein Tag? Alle Zeit bis zum jüngsten Gericht?

Alle diese Fragen können nur individuell behandelt werden. Es gibt keine außerhalb unserer Selbst liegende Antwort. Als Beweis für diese Aussage führe ich an, dass niemand ein Beispiel für ein "sinnloses" Leben anzuführen imstande ist. Ansonsten bitte vortreten! Irgend ein Beispiel für eine sinnlose Existenz muss es doch geben, oder?

Nur im Rückblick, zum Beispiel gegen Ende eines menschlichen Lebens, lässt sich fragen: "Hatte mein Leben einen Sinn?". Hier zielt die Frage jedoch darauf ab, ob sich nachträglich Kriterien oder Werte finden lassen, die dem eigenen Leben einen Sinn (gemeint ist: Zweck) geben. Objektiv und von außen vorgegeben gibt es keinen "Sinn", schon gar nicht "des Lebens".

Zum Glück! Man stelle sich vor, der definitive, unbezweifelbare Sinn des Lebens würde entdeckt – und man fände ihn total Banane! Auch für die Religionen wäre die endgültige Entzifferung des "Lebenssinns" die größtmögliche Katastrophe, und etliche Sinnsucher, die ihn darin gesehen haben, sich zeitlebens vor einer Mauer zu verneigen, wären ziemlich sauer.


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