Newbie hat geschrieben:
man hat sich auch schon überlegt, Betriebe ohne Lehrlingsausbildung mit einer Sondersteuer zu "bestrafen", da die Ausbildung oftmals viel Zeit und Nerven seitens der Betriebe beansprucht.
Das wurde in Deutschland auch diskutiert...
Zum Dualen System. Ich hab damals nur gelacht, weil viele ausländische Unternehmen/Politiker neidisch auf das deutsche Ausbildungssystem schauen.
Normale Ausbildungsberufe dauern 3 Jahre (wenige nur 2 Jahre). Unterricht ist entweder 2mal in der Woche oder in Blöcken, in denen ausschließlich Schule ist (z.B. 6 Wochen lang). Die Schüler lernen in den Betrieben die Praxis und in der Schule die Theorie+ Humankompetenz+Sozialkompetenz. Idealerweise werden die drei Dinge miteinander kombiniert. Dabei arbeitet man in der Schule mit sogenannten "Lernsituationen". Das heisst, dass diese nahe an der beruflichen Wirklichkeit angelegt sind, aber mit weiteren Dingen ausgearbeitet (z.B. wie reagiere ich bei der Warenannahme, wenn der LKW-Fahrer den Lieferschein nicht unterschreiben will). Dabei sollen die Schüler lernen, eigenständig an Probleme heranzugehen, zu analysieren, Zeitplan aufstellen, Lösungsmöglichkeiten diskutieren, die beste durchführen, präsentieren und am Ende darüber sprechen, ob es wirklich die beste Lösung war.
Die Schule ist für Bestehen der Prüfung nur "Gehilfe". Das heißt, dass wir keine Abschlussprüfung stellen. Dies macht die IHK (Industrie- und Handelskammer). Mit der schließen die Betriebe auch den "Vertrag" ab. Schüler können nicht sitzen bleiben.
Ich weiß gar nicht, wie es in der Schweiz abläuft.