vb_man hat geschrieben:
Ein guter Mitarbeiter hat mit seinem Chef keine Probleme.
Du wirst dafür bezahlt, daß Du die Probleme Deines Chefs stets zu seiner vollsten Zufriedenheit löst.
Du bist keine gute Führungskraft, wenn Dich Deine Mitarbeiter lieben, Du bist eine gute Führungskraft, wenn Dein Team die Resultate leistet, die erwartet werden.
So ganz unkommentiert will ich das nun nicht stehen lassen, ich selbst habe da leidvolle Erfahrungen gemacht.
Ich selbst war auch 10 Jahre lang in einer Firma, in dieser Zeit hatte ich vier Chefs, ich selbst hatte immer die gleiche Position und habe auch nie intern die Abteilung gewechselt.
Mit den ersten drei Chefs hatte ich keine Probleme, alle drei beurteilten mich sehr gut und stuften mich bei der Leistungszulage sehr hoch ein und das, obwohl ich ein sehr loses Mundwerk habe und ständig meine Meinung geäußert habe.
Chef Nr. 4 kam von außen aus einer ganz anderen Branche in das Unternehmen und hatte offensichtlich mit meiner Art ein größeres Problem. Er versuchte schon nach einem Monat, meine Arbeit und die eines Kollegen öffentlich madig zu machen und uns als unzuverlässige und inkompetente Mitarbeiter hinzustellen. Selbst auf der Abteilungsfeier für einen reingeholten Riesenauftrag fiel er öffentlich über mich her, obwohl ich der Verantwortliche für das Projekt war.
Der "Krieg" mit dem Chef dauerte 6 Monate, zuerst kündigte mein Kollege. Es wurde schnell ein Ersatz eingestellt, durch eine vielleicht gezielte Indiskretion erfuhr ich, daß der neue eine ganze Gehaltsgruppe höher eingestuft wurde als ich und ich sollte ihn auch noch einarbeiten.
Diese ständigen Grabenkämpfe und Kränkungen zermürben einen auf Dauer, auch die Zahlen des Teams gingen völlig in den Keller. Das End vom Lied, ich habe auch gekündigt, allerdings ohne einen Job zu haben.
Nach zwei Bewerbungen hatte ich wieder eine neue Stelle, mit höherem Grundgehalt, aber eben in der Leistungszulage muß ich mich wieder hochdienen. Mir gefällt es sehr gut, die Kollegen und mein Chef sind sehr nett und kompetent.
Fazit: Die Mitarbeiter können nicht immer was dafür, wenn der Chef in Punkto Menschenführung eine Pfeife ist und durch sein Verhalten die ganze Abteilung reinreißt
Pikanterie am Rande: Ich bin zu einem Kunden meiner ehemaligen Firma gewechselt. Mein Ex-Chef hat tatsächlich mal bei mir angerufen und wollte mir was verkaufen