emu5.de

Ich war bisher nur in westlich orientierten Ländern, würde aber versuchen, in anderen Ländern nicht anzuecken.

Aber es bringt doch auch nichts, wenn ich z.B. mit einem Beispiel daherhomme und du relativierst es, indem du sagst, dass sich Deutsche im Ausland auch daneben benehmen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich die muslimische Frau um Strand gestern sogar besser vorkam als die anderen Frauen im Bikini. Vielleicht als etwas Besonderes.

Soweit ich weiß, will sie sich nur ihrem einen Mann (halbnackt) zeigen. Für mich als Mann stellt das natürlich eine gewisse Sicherheit dar, wenn ich weiß, dass meine Frau in der Öffentlichkeit so erscheint, dass sie unter anderen Männern keine Begierede erwecken könnte.

Dann ist das aber von Männern für Frauen, wenn die sich nicht halbnackt zeigen wollen...

Wo habe ich auf Gäste geschimpft?

Ich habe lediglich einem Post von drullse öffentlich zugestimmt ("Du sprichst mir aus der Seele!"), was andere sich nur im verborgenen trauen (per PN), und damit hab ich schon auf Gäste geschimpft??

Ich halte den Gott, dessen Gebote im Schwimmbad befolgt werden sollen, für eine Erfindung der Menschen. Götter existieren nicht, aber Religionen existieren, und damit auch religiöse Menschen. Im Schwimmbad-Konflikt geht es mir darum, wie wir konkret zu einem friedlichen Zusammenleben finden können. Dafür gibt es keinen Weg, als aufeinander zuzugehen.

Den Wunsch nach einer weiblichen Aufsichtsperson finde ich verständlich und keine große Sache. Es hängt nicht Wohl und Wehe unserer deutschen Kultur daran; eigentlich könnte uns der ganze Vorgang komplett am Gesäß vorbei gehen. Wenn beide Parteien miteinander reden und es sich zeigt, dass man nunmal keine weibliche Bademeisterin zur Verfügung hat, findet sich mit etwas Wohlwollen sicher eine andere Lösung. Vielleicht meldet sich eine weibliche Person aus der muslimischen Gemeinde Freiburgs, vielleicht eine Sportstudentin, die nach etwas Unterweisung für ein paar Stunden das kleine Schwimmbecken beaufsichtigen kann. Oder man stellt eine Tafel auf mit der Aufschrift: "Vorsicht, samstags zwischen 9 und 13 Uhr gibt es im Frauenbecken keine Schwimmaufsicht". Die gibt es an Badeseen ebenfalls nicht, ohne dass dort überall Leichen an der Oberfläche treiben.

Dass wir auf der hinteren Liegewiese des Freiburger Lorettobads unsere deutsche Identität zu verteidigen hätten, finde ich affig. "Kein Fußbreit den Muslimen!!" ist eine Haltung, die uns nicht weiter bringt.

Woher weißt(!) Du das?


Ich empfehle ein Gespräch mit Anja über die Diskussionen zum Frauenschwimmen (speziell vom Muslimas) im neuen Bad in Ingolstadt. Da lernt man dann schnell, wieviel Wohlwollen an den Tag gelegt wird.


Rechtlich zumindest in Berlin unmöglich.

Dann funktioniert diese Idee nicht, da hast Du recht. Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit.

Zur Gesamtsituation muss man vielleicht noch berücksichtigen, dass wir in Freiburg, anders als in anderen Städten, keine echten Kulturkonflikte haben. Im Unterschied zu Berlin, sind wir hier lange nicht an der Grenze dessen angekommen, was zahlenmäßig noch integrierbar ist. In Berlin mag es vielleicht so sein (ich könnte es verstehen), dass allen langsam der Kragen platzt. In Freiburg ist das nach meiner Wahrnehmung jedoch nicht so. Die kleinen Reibereien im Lorettobad sind vor dem Hintergrund eines insgesamt gut funktionierenden Zusammenlebens nicht der Rede wert.

Ja, DAS kommt noch hinzu, regional äußerst unterschiedlich zu betrachten das Ganze. So muss man halt auch die Kommentare sehen: geprägt von den eigenen Erfahrungen.

Die Frage nach den Göttern hast Du elegant umschifft.

Die Touristen bringen im Gegenzug aber auch Geld. Muslimische Männer haben auch kein Problem sich nackte Frauen anzuschauen.

Ich wünsche mir bei muslimischen Männern, die ihre Frauen total verhüllt herumlaufen lassen und selbst in Shorts und T-Shirt ihren auch nicht immer perfekten Körper zur Schau stelle einen Kartoffelsack (die Jute-Variante in gebraucht) um sie darin zu verpacken.

Frauenfeindlich, rückständig, ungerecht - untragbar.

Ja, ich hab mich beruflich gegen eine Ausweitug des Frauenschwimmens (z. B. auf das gesamte Wonnemar) ausgesprochen als mir klar gemacht wurde, daß es eigentlich nicht um Frauen an sich geht. z. B. um Frauen nach Brust-OPs oder mit Verbrennungnarben, die einfach was für ihre Gesundheit tun wollen ohne angeschaut zu werden.

Es ging ausschließlich um muslimische Frauen und ihre Kinder, die unter sich sein wollten. Auch da dann evtl. noch im Burkini - damit jede fortschrittliche Muslima daran erinnert wird, wie schlecht sie ist Eigentlich auch nicht schwimmen, sodern nur im Wasser stehen und dafür aber bitte die Glasfronten abgehängt, keine Männer im Haus und auch am besten nicht drumherum.

Ich hab einfach genug von "ich bekomm einfach keine Job mehr, seitdem ich ein Kopftuch trage". Ja, dann laß es weg. Wir reden nicht von nackt zur Arbeit gehen oder nackt zum Schwimmen. Bademode gibt es auch jenseits von Stringtanga und Micro-Bikinioberteil und Bademeister fallen geauso wenig über die Badegäste her wie jeder Mann auf der Straße auf jede nicht verhüllte Frau oder jeder Arzt auf seine Patientinnen (zu männlichen Ärzten gehen auch muslimische Frauen).

Eigentlich müßten sich alle Männer von verhüllten Frauen angegriffe fühlen: Sie halten euch alle für die größten Verbrecher, nur an Sex denken und die über jede herfallen, die ihnen begegnet.

Du sagst, es gäbe verschiedene Gründe für eine Frauenbadezeit. Äußerliche Entstellungen nach Operation oder Unfällen finden Dein Verständnis; religiöse oder weltanschauliche Motive jedoch nicht. Müsste es Dir nicht egal sein, welche Gründe eine Frau hat, auf die Blicke von Männern zu verzichten?

Freiheit darf auch dazu verwendet werden, auf Freiheit zu verzichten. Eine Nonne begibt sich ins Kloster und führt ein Leben in Enthaltsamkeit. Das darf sie machen, ohne auf einem Amt danach zu fragen, was die dortigen Mitarbeiter davon halten. Misst man da nicht mit zweierlei Maß?

Die Presse würde es jedenfalls nicht wagen, gegen eine reservierte Badezeit christlicher Nonnen zu hetzen, die ebenfalls ihr ganzes öffentliches Leben durch ihren Habit verhüllt sind.

Terry Pratchett

Differenzierte Aussage.

Wer ist denn "die Presse"?

Und woher weißt Du, dass das nicht passieren würde?

Ein wenig ist es so. Obwohl mir vorgestern die verhüllte Frau am Strand einfach nur leid tat, während ihr Mann im Meer planschte. Wäre es mein Sohn oder sie meine Tochter, ich würde beide mit einem Stock durchs Wasser schlagen.

Immerhin bleibt Freiburg Landeshauptstadt für Kriminalität:
http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 84166.html

Das hat natürlich nichts mit dem Frauenbad zu tun, aber so eine heile Welt scheint Freiburg auch nicht zu sein.