Anja hat geschrieben:
Kabale und Liebe fand ich auch klasse.
Aber ob einem (vielleicht auch noch desinteressierten) Haupt- oder Sonderschüler das oder Faust was gibt, ob sie das zum Denken anregt oder eher vergrault - das muß man halt auch überlegen.
Das "unabhängig des Schultyps" geht in meinen Augen einfach nicht.
Anja
also in der DDR war es ja so, dass alle kinder bis zur 10. klasse zusammen zur schule gegangen sind. es gab nur diesen einen schultyp. demzufolge haben wir auch alle das gleiche gelernt, bzw. gelesen. der faust kam in der 9. klasse dran. abgesehen davon, dass ich im literaturunterricht sowieso die einzige war, die mitgearbeitet hat (nein, ich war keine streberin, ich war eben nur interessiert), hat doch die ganze klasse etwas vom faust mitbekommen. ob nun jeder den sinn verstanden hat? wohl nicht. aber zumindest hat die schule hier ihren anspruch erfüllt, allgemeinbildend zu sein. zumindest wusste jeder in meiner klasse, was ungefähr der faust ist, wer es geschrieben hat und dass der osterspaziergang darin zu finden ist. stellt euch mal vor, ihr fragt einen spanier nach don quijote und der weiß nicht, was das ist. ihr würdet denken, das ist ein totaler idiot.
allgemeinbildend also sollte die schule sein. außerdem, und hier kommen wir zum kaiser zurück, sollte sie vll. die kinder oder die jugendlichen dazu bringen, zu lesen. also spaß an der literatur zu haben. den spaß kriegt man mit dem faust nicht unbedingt. dafür gibt es aber so viele andere bücher, die gut geschrieben sind und die geile geschichten erzählen. die mischung macht es.
da fällt mir noch ein: wir hatten alle einen totalen spaß, als wir den "zauberlehrling" auswendig lernen mussten. und zwar jeder von uns. auch eine methode.